DE1594762A1 - Verfahren zur Herstellung von bituminoesen UEberzuegen auf Strassendecken unter Verwendung einer Schlaemme - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bituminoesen UEberzuegen auf Strassendecken unter Verwendung einer Schlaemme

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DE1594762A1
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WM HILGERS CHEM FABRIK
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von bituminösen ueberzügen auf Straßendecken unter Verwendung einer Schlämme.
  • Es ist bekannt, im Straßenbau Schlämmen zu verwenden, um glattgefahrene oder sonst in ihrer Oberflächenbeschaffenheit ungünstige oder auch neue, hohlraumreiche Straßendecken abzudichten und ihnen eine verkehrssichere, rauhe Oberfläche zu verleihen. Diese bekannten Schlämmen bestehen aus Wasser, Sand, Gesteinsmehl und bituminöser Bindemittel. Das Bindemittel ist im Wasser emulgiert. Grundsätzlich können bei den bekannten Schlimmen zwei Arten unterschieden werden, nämlich die Seifenschlämmen und die Xonschlnmmen. Die Seifenschlämmen sind hergestellt unter Verwendung anionischer Bitumenemulsionen, bei denen als Emulgatoren Seifen verwendet werden. Die Tonschlämmen sind hergestell aus Bitumenemulsionen, die als Emulgatoren Bentonit oder andere geeignete Tone enthalten. Ein Sonderfall ist die sogenannte Oberbach-Schlämme. Oberbach empfiehlt, emulgatorfreie oder zumindest emulgatorarme Schlämmen zu verwenden, die nur ein Minimum an Ton enthalten.
  • Damit die fertige Schlämme, die im wesentlichen aus Feinmineral, emulgiertem Bitumen und genügend Wasser besteht, sieh nicht bis zur Verarbeitung oder während der Verarbeitung absetzt, d.h. damit die schlämme eine gentigende Tragfähigkeit besitzt, wird den bekannten Schlämmen in der Regel als sogenannter Füller bis zu 50% Gesteinsmehl zugesetzt. Die Schlämmen stellen dagn einen zügigen Brei dar, der mittels Maschine, Besen oder Gummisch@@bber auf die Straße aufgebracht werden kann, Der Abbindevorgang dieser bekannten Schlämmen verläuft folgendermaßen: Nach dem Aufbringen auf die Straße in dünnen Schichten beginnt das Wasser bei trockenen Wetter zu verdunsten. Ist ein wesentlioher Teil des Wassers verdunstet, ao kommen die einzelnen Emulsionströpfchen des bituminösen Bindemittels miteinander in Berührung, d.h. die Emulsion beginnt zu brechen. Nach völligem Austrocknen beginnt dann das ausgeschiedene, bituminöse Bindemittel auch an den nunmehr trockenen Oberflächen der Mineralkörnohen zu haften. Außerdem findet infolge des auftretenden Entquellungsdruckes eine Verdichtung des fast trockenen Schlämmeüberzuges statt, die noch durch Walzen, ins besonere mit Vielradwalzen oder durch den Verkehrsdruck gummibereifter Bahrzeuge gefördert werden kann. Dadurch wird die gesamte Masse miteinander verkittet und/verklebt. Der gesamte Abbindevorgang beruht also lediglich auf dem Auftrocknen.
  • Die bekannten Schlämmen haben folgende Nachteile: Der Schlämmeüberzug benötigt mindestens 12 Stunden bis zum Auftrocknen, bei hoher Luftfeuchtigkeit kann sich diese Zeit auf Tage verlängern. Bei den Witterungsverhältnissen in Deutschland stellt alao das Schlämmeverfahren in seiner bekannten Art ein riskanter Verfahren dar. Ist der Schlämmeüberzug einmal aufgetrocknet, so besteht immerhin noch die Gefahr, daß er bei späterer Feuchtigkeitseinwirkung wieder reemulgiert, wenn die Emulgatormenge nur etwas zu groß gewählt ist. Bei genügend kleinen Emulgatormengen tritt zwar keine Reemulgierung ein, jedoch geht die Abriebfestigkeit bei feuchter Atmosphäre und bei Regen gans erheblich zurück. Ein weiterer Nachteil der klassischen Schlämme besteht in der Gefahr des Glattwerdens.
  • Infolge des hohen Itilleranteiles der Schlämme versinken die Sandkörnchen in einen bituiinös.n Kitt, so daß der Schlämmeüberzug nach kurzer Zeit der Benutsung und nach Verlust der gröberen Sandkörnchen durch Abrieb eine wenig rauhe, oft glitschige, Oberfläche bildet.
  • In neuerer Zeit versuchte man, diesea Schlämmeverfahren dadurch zu verbessern, daß man zur Seifenschlämme unmittelbar vor dem Aufbringen Zement oder Kalkhydrat fügte. Dabei wurde durch Bildung von Kalkseifen das Brechen der bituminösen Emulsion beschleunigt. Durch die vorübergehende Bildung basischer K X seifen entstand aus dem früheren Emulgator auch gleichzeitig ein Haftmittel. Auch wurde die Bildung durchgehender Bindemittelfilme, die das ganze Mineralgeräst miteinander verkleben und verkitten, durch die Zugabe von Zement zu Seifenschlämmen verzögert.
  • Derartige Schlämmen besitzen auch, wie Abriebversuche ergeben haben, schon verhältnismäßig kurze Zeit nach dem Aufbringen keine genügende AbriNfestigkeit mehr, weil die Haftwirkung der basischen Kalkseifen schon nach vier bis acht Wochen stark zurückgegangen ist.
  • Zusammenfassend kann festgestellt werden: Um zu vermeiden, daß die Schlämmen sich während der Verarbeitung entmischen, mußten bisher stabil eingestellte Seifenemulsionen oder Tonemulsionen verwendet werden, die aber erst beim völligen AuStrocknen brachen, so daß auch erst nach dem völligen Trocken das gesamte System zum Verkitten und Verkleben gelangte. Dadurch war die Verwendung solcher Schlämmen in einem feuchten Klima mit erheblichen Risiken verbunden, und der
    9 ;''u
    trockene Schlämmeüberzug wies nur geringe Abriebfestigkeit, insbesondere im feuchten Zustand, auf. Die Zugabe von Zement oder Kalkhydrat unmittelbar vor der Verarbeitung bringt nur eine geringe und unzureichende Verbesserung.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von bituminösen Uberzügen auf Straßendecken, wobei ein Schlämme system verwendet wird, das innerhalb einer Stunde oder noch wesentlich kürzerer Zeit nach dem Aufbringen soweit abbindet, daß auch bei einsetzendem Regen die Schlämme nicht mehr abgewaschen oder ausgewaschen werden kann, und der Schlämmeüberzug durch Kraftwagen befahren werden kann, ohne daß er beschätdigt wird. Dies wird erfindungsgemäß durch Verwendung einer Schlämme erreicht, in der das Bindemittel in Form einer stabilen, anionisohlen oder kationischen Emulsion enthalten ist, wobei dieser Schlämme unmittelbar vor dem Aufbringen auf die Straße als Abbindebeschleuniger eine organische oder anorganische Substanz zugesetzt wird, durch die der pH-Wert kurze Zeit nach dem Mischen und Aufbringen der Schlämme auf die Straße auf einen Wert gebracht wird, bei dem die Emulsion vollständig bricht.
  • Die Änderung des pH-Wertes durch den Abbindebeschleuniger hat dabei nicht nur die Wirkung, daß die Emulsion schnell zum Brechen gebracht wird, d. h. schon lange Zeit vor dem vollständigen Austrocknen bricht, sondern sie hat auch noch die weitere Wirkung, daß das Haftvermögen des ausgeschiedenen Bitumens am Gestein verbessert wird, so daß das beim Brechen der Emulsion ausgeschiedene Bindemittel an den Oberflächen der Mineralteile anhaftende durchgehende Filme bildet, die das ganze System verkleben. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß es bei diesen Schlämmen nicht mehr nötig ist, einen Füller zu verwenden, so daß auch die durch den Füller bedingten Nachteile vermieden sind. Unter der kurzen Zeit, innerhalb der nach der Zugabe des Abbindebeschleunigers der pH-Wert sich soweit geändert hat, daß die Emulsion bricht, sind Zeiten von wenigen Minuten bis zu höchstens einer Stunde zu verstehen.
  • Die Erfindung geht davon aus, daß fast jeder Emulgator einen pH-Wertbereich hat, in dem er optimal emulgiert, während er in anderen pH-Wert-Bereichen nicht oder nur schlecht emulgiert.
  • Ebenso haben die bekannten Haftmittel pH-Bereiche, in denen sie dem Bitumen besonders gute Hafteigenschaften verleihen. Der gemuß der Erfindung verwendete Abbindebeschleuniger muß also je nach der verwendeten Emulsion, insbesondere Je nach dem verwendeten Emulgator, so gewählt und eingestellt sein, daß der pH-Wert-Bereich, der vor Zugabe des lbbindebeschleunigers der besten Emulgierung entsprach, verlassen wird und stattdessen der pH-Wert-Bereich erreicht wird, in welchem der Emulgator praktisch unwirksam ist und in welchem optimale Haftung eintrift. Diese Änderung des pH-Wertes soll in längstens einer Stunde eingetreten sein.
  • Eine weitere Verbesserung der Schlämme gemäß der Erfindung kann dadurch erzielt werden, daß der bituminösen Emulsion oder der fertigen Schlämme Lösungsmittel für das bituminöse Bindemittel zugesetzt werden. Durch die Zugabe solcher Lösungsmittel wird das Anhaften des Bitumens an den Mineralteilchen erleichtert und das Verkleben der einzelnen Körner untereinander beschleunigt. Infolge des durch das Lösungsmittel ermöglichten Spreitens bilden sich durchgehende, alle Teile miteinander verklebende Bindemittelfilme. Außerdem bewirkt die Zugabe von Lösungsmittel, daß die Schlämme nach unten an den Untergrund gut anklebt Als Abbindebeschleuniger kommen Stoffe in Frage, die entweder durch ihre geringe Lösungsgeschwindigkeit den pH-Wert 90 langsam verändern, daß während des Mischens die Emulsion nicht zum Brechen gebracht wird oder Stoffe, die infolge einer Hydrolyse oder infolge einer Reduktions-Oxydations-R@aktion nur eine langsame Änderung des pH-Wertes bewirken. Bei Abbindebeschleunigern, die sich zu schnell lösen, kann die Lösungsgeschwindigkeit dadurch vermindert werden, daß die einzelnen Körnchen des Abbindebeschleunigers mit einem schwer löslichen Uberzug versehen sind.
  • Bei anionischen Bitumenemulsionen liegt der pH-Wert bei 10 bis 13.
  • Als Abbindebeschleuniger können hier säureabspaltende Komplexsalze oder die schwer löslichen Salze starker Säuren mit schwachen Basen verwendet werden0 Geeignete Abbindebeschleuniger sind alle Acido-Komplexe, wie z. B. Kryolith oder andere Komplexsalze des Aluminiumfluorids oder der Flußsäure, z.B.
  • Na2SiF6, Ba Si B6 oder Na B F4* Als schwer lösliche Salze starker Säuren mit schwachen Basen kommt neben Aluminiumfluorid Chrom-III-Chlorid in Betracht. Ferner kann eine Abbindebeschleunigung erzielt werden durch Zugabe vorseifbarer Stoffe, wie z.B. nitrilosulfonsaueres Natrium. Eine wirksame Abbindeeschleunigung wird auch durch die Zugabe von Natriumdithionit und Wasserstoffsuperoxd erzielt. Dabei wird das Dithionit durch das Wasserstoffsuperoxyd zu Bisulfat oxydiert, dessen Säure-Ionen den pH-Wert ernied£rigen. Bei der Wahl der Abbindebeschleuniger ist darauf zu achten, daß sie so langsam reagieren sollen, daß die Mischbarkeit und Verarbeitbarkeit der Schlämme für ein bis drei Minuten gewährleistet ist, daß sie aber doch so schnell reagieren, daß nach spätestens einer Stunde der pH-Wert von 6 bis 7 erreicht ist. Als Abbindebeschleuniger kommen auch beispielsweise in Frage oxydierbare Stoffe, deren Oxyde Säuren bilden, wie Schwefel oder Phosphor, schwer lösliche Anhydride anorganischer Säuren, z. B. Arsen-III-Oxyd oder Molybdän-VI-Oxyd, schwer lösliche Salze schwacher Basen mit starken Säuren, z. B. wasserfreies CoCl2 oder AlF3 oder Acidokomplexsalze mit schwach basischem Zentralatom, z. B. Ammoniumolybdato phosphat $oder $bariumhexafluorosilikat, ferner an anorganischen Stoffen alkalisch verseifbare Säureanhydride, wie Phthalsäureanhydrid, alkalisch verseifbare Ester organischer und anorganische Säuren, z. B. Dimethyloxalat oder Propylbromid und viele andere.
  • Bei kationischen Bitumenemulsionen liegt der pH-Wert zwischen 1 und 4 und soll durch den Abbindebeschleuniger auf 6 bis 8 erhöht werden. Geeignete Abbindebeschleuniger sind hier schwer lösliche Salze von schwachen Säuren mit Alkalien oder Erdalkalien, wie Carbonate, Silikate oder schwer lösliche Doppeloxyde der Erdalkalien und Erden. Geeignete Redox-Systeme sind Zink und Mangandioxyd oder Zink und Natriumbichromat. Eine gute Abbindebeschleunigung wird auch erzielt, wenn bei der Herstellung der Bitumenemulsion Talgfettdiamin und Ameisensäure zugesetzt werden und als Abbindebeschleuniger dann kurz vor der Verarbeitung gepulvertes Kaliumpermanganat zugegeben wird, das die Ameisensäure zu Kohlensäure oxydiert, die entweicht. Bei diesem Redox-System läߢt sich der pH-Wert, da die Säure völlig vernichtet wird, sehr genau steuern. Hier kommen als Abbindebeschleuniger beispielsweise in Frage: in anorganischen Stoffen unedle Metalle, wie Lithium, Magnesium oder Zink, die mit Oxydationsmitteln kombiniert sein können, ferner Oxyde und Hydroxyde von Erdalkalimetallen oder deren Mischoxyde mit höherwetigen Kationen, z. B. MgO; CaO; Mg(OH)2; MgA102, ferner die Salze der zweiwertigen Kationen mit schwachen Säuren, wie z.B. MgC03 oder CaSiO3, basische Salse, wie z.B. basisches Magnesiumcarbonat oder basisches Bleichlorid und andere Aln organischen Stoffengepulvertes Hartfettamin, Fettaminsalze schwacher Säuren, wie z. B. Carbonate, sowie Schiff'sche Basen, z.B. die Kondensationsprodukte von Fettaminen mit Formaldehyd und andere.
  • Wird durch den Äbbindebeschleuniger das Brechen der Emulsion bewirkt, solange diese noch eine erhebliche Menge Wasser enthält, so hat ei sich als zweckmäßig erwiesen, zusätzlich noch Kontraktionsmittel zu verwenden, die bewirken, daß nach dem Brechen der emulsion das Bindemittel in unmittelbare Nachbarschaft der zu verkLebenden Oberflächen gebracht wird. Als Kontraktionsmittel können daher gemäß der weiteren Erfindung makromolekulare Stoffe in die Schlämme eingebracht werden, die durch die pH-Wert-Änderung einen Zustand erhöhter Knäuelung und Kontraktion erfahren. Solche Kontraktionsmittel stellen Leimlösungen dar, welche bei der pH-Wert-Änderung ausfallen. und sich zusammenziehen, wodurch ein innerer Druck auf das System ausgeübt wird, und das Bindemittel an die Gesteinsoberfläche herangebracht wird. Dabei erfolgt eine Gelbildung, die dem Schlämmeüberzug eine Scheinfestigkeit verleiht, die jedoch bereits ausreichen kann, um die noch stark wasserhaltige Schlämme befahrbar zu machen. Dieses Gel verfestigt sich dann mit der Zeit unter Herausquetschen von synaeretischem Wasser, während gleichzeitig die Verklebung des bituminösen Bindemittels mit den Gesteinsteilen erfolgt. Geeignete makromolekulare Stoffe sind bei anionischen Schlämmen makromolekulare Carboxy-f verbindungen, z.B. Carboxymethylzellulose, Alginate oder Polyacrylsäure, deren Ausfällung durch Zugabe von Alumniaten oder Stannaten verstärkt werden kann und bei kationischen Schlämmen Polyamine, wie Polyvinylpyridin, methyliertes Polyäthylenimin sowie Komplexe aus Aluminiumchlorid und Carboxymethylzellulose.
  • Diese makromolekularen Stoffe wirken nicht nur 9iB Kontraktionsmittel, sondern erhöhen gleichzeitig auch die Viskosität der Schlämme, so daß sich auch der in der Schlämme enthaltende Feinsand nicht absetzt, sondern eine sehr gut tragfähige homogene Schlämme erzielt wird, die sich auf die Strdaßenoberfläche gut auftragen läßt.
  • Bei kationischen Emulsionen ist es im allgemeinen schwierig, stabile Schlämmen zu erhalten. Gemäß der weiteren Erfindung gelingt dies dann, in die Emulsion vielwertige Kationen eingebracht werden, die sich mit einigen ihrer positiven Ladungen an der Gesteinsoberfläche verankern und durch die freien, positiven Ladungen die Gesteinsoberfläche blockieren, so daß das Ausfallen der Emulsion an der Gesteinsoberfläche verhindert wird. Geeignet sind hierzu insbesondere Polyamine sowie Aluminiumchlorid, Eisenchlorid und andere mehr als zweiwertige Kationen. Da dieser Blockierungseffekt später aufgehoben werden soll, müssen solche Kationen verwendet werden, die bei höheren pH-Werten die Gesteinsoberfläche nicht mehr blockieren, z. B. tertiäre Amine oder Aluminiumchlorid. Besonders zweckmäßig ist es, als Blockierungsmittel dieselben Stoffe zu verwenden, die :auch als Kontraktionsmittel und Viskositätserhöher wirken. Besonder geeignet sind Polyvinylpyridin, permethyliertes Polyäthylenimin oder Komplexe aus Carboxymethylzellulose mit Aluminiumchlorid. Bei Zugabe solcher tertiärer Polyamine werden tragfähige, stabile Schlämmen erhalten, die nach Erhöhen des pH-Wertes eine gute Scheinfestigkeit und Kontraktion zeigen. Die Kontraktion ist umso besser, Je weniger sperrig das Makromolekül gebaut ist. Am besten eignen sich Makromoleküle mit einer Kettenlänge von mehr als 1000 Kohlenstoffatomen, die weitgehend linear sind und die zweckmäßig auch einige Fettgruppen enthalten.
  • Als Haftmittel können sowohl den anionischen als auch den kationischen Schlämmen noch Fettmonoamine oder Fettdiamine zugesetzt sein. In anionischen Systemen wirken die Fettamine zusammen mit Bentonit als guter Emulgator, in kationischen Schlämmen wirken die Fettamine zusammen mit Säure als Emulgatoren. Geeignete Lösungsmittel sind sowohl in anionischen als auch in kationischen Schlämmen Testbenzin oder Toluol.
  • Die folgenden Beispiele zeigen die Herstellung und Verwendung der Schlämmesysteme nach der Erfindung und ergeben noch weitere Merkmale der Erfindung.
  • Beispiel 1: Anionische Bentonit-Bitumen-Emulsionsschlämme ohne Kontraktionsmittel. a) Herstellung der Bitumenemulsion: 200 kg Bitumen B 45 werden mit 1,5 kg Cetylmonoamin bei 1300 C gemischt, 25 kg Kalzium-Bentonit werden in 275 kg Wasser suspendiert. Die wässerige Suspension wird auf 600 erwärmt, dann wird die ölige Phase in die wässerige Phase hineingegossen, und zwar langsam intermittierend, wobei die wässerige Phase kräftig gerührt wird. Ist die halbe Menge der öligen Phase hinzugefügt, so werden der Emulsion 0,05 kg Kalkhydrat zugefügt und dann der Rest der öligen Phase zugesetzt. b) Herstellung der Lösungsmittelemulsion: 20 kg N-Octadecenyl-äthylen-diamin werden bei Zimmertemperatur in 40 kg Spindelöl gelöst. Dazu werden 120 kg Testbenzin gegeben.
  • In 275 1 Wasser werden dann 20 kg Natriumcalciumbentonit suspendiert und dazu noch 2 kg Kalkhydrat hinzuggegeten Auch hier wird die ölige Phase unter kräftigem @mrühren in die wässerige Phase geschüttet. c) Herstellung der Schlämme: 150 kg Quarzsand, Körnung 0,1 - 1 mm, werden mit 35 1 Wasser angefeuchtet. Der feuchte Sand wird dann mit 52 kg der nach a) hergestellten Bitumenemulsion vermischt. Anschließend werden dazu 13 kg der nach b) hergestellten Lösungsmittelemulsion gegeben und ebenfalls gründlich gemischt. Die erhaltene Schlämme hat einen pH-Wert von annähernd 11. d) Herstellung des Abbindebeschleunigers: 200 kg Quarzsand, Körnung 0,1 - 1 mm, werden mit 30 kg Kaliumhexafluorosilikat und 5 kg Kahlkhydrat trocken gemischt und trocken gehalten. e) Verwendung der Schlämme: Kurz vor dem Aufbringen der Schlämme werden auf 200 kg der nach c) hergestellten Schlämme 11 kg des nach d) hergestellten Abbindebeschleunigers zugesetzt und die Schlämme sofort auf die Straßendecke aufgebracht. Der Schlämmeüberzug zeigte nach einer Stunde einen pH-Wert von annähernd 6. Schon eine leichte Druckeinwirkung durch Befahren mit leichten Fahrzeugen oder durch Betreten genügte, um den Belag so zu verdichten, daß er wasserfest und befahrbar wurde. Ohne äußere Druckeinwirkung wurde der so aufgebrachte Belag Jedoch erst nach etwa 6 Stunden wasserfest und befahrbar.
  • Beispiel 2: Anionische Seifenemulsionsschlämme mit Lösungsmittel und Haftmittel. a) Herstellung der anionischen Seifenemulsion: 280 kg Bitumen B 80 mit werden mit 50 kg Testbenzin in der Wärme vermischt und auf 400 abgekühlt. Dem werden 10 kg Rohttallöl zugefügt und 4 kg Dodecylamin. Die ölige Phase soll dann eine Temperatur von ungefähr 400 besitzen. In 160 1 Wasser von 200 C werden 10 kg Kalilauge 40%ig gelöst. Die wässerige Phase wird nun zuerst langsam und dann schneller unter kräftigem Rühren in die ölige Phase hineingerührt, wobei nach ungefähr der Zugabe der Hälfte der wässrigen Phase eine Phasenumkehr eintritt und eine sehr feine "Öl-in-Wasser"-Emulsion entsteht. b) Herstellung der Schlämme mit Abbindebegehleunigers 200 kg Quarzsand, Körnung 0, - 1 mm, werden mit 0,3 kg Natriumsilikofluorid innig vermischt. Dazu werden 70 1 Wasser gegeben. Kurz vor dem AuSbringen aue die Straße werden dazu noch 35 kg der nach a) hergestellten Emulsion gegeben, das Ganze schnell und gründlich gemischt und sofort auf die Straße aufgebracht Der pH-Wert, der unmittelbar nach dem Mischen 12 beträgt, sinkt innerhalb einer Stunde auf 6,6. Der erhaltene Schlämmeüberzug war nach einer Stunde unempfindlich gegen Regen, jedoch noch nicht befahrbar.
  • Bei makromolekularen Carboxydverbindungen, die bei Erniedrigung des pH-Wertes in Lösung bleiben, wie z.B. Mischpolymerisaten aus Acrylamid und Acrylsäure, konte eine Ausfällung dadurch erzielt werden, daß der alkalischen Emulsion Natriumaluminat oder -stannat zugefügt wurde. Bei Erniedrigung des pH-Wertes auf ca. 7 entstanden dann die unlöslichen Aluminium- oder Zinnsalze der Carboxysäuren.
  • Beispiel 3: Anionische Seifenen=iiionsschlämme mit Kontraktionemittel und Viskositätserhöher. a) Herstellung der anionischen Seifenemulsion: wie in Beispiel 2. b) Bei Herstellung der Schlämme wurde wie in Beispiel 2 verfahren, Jedoch wurde das Vasser durch 50 1 ölige Alginat-Lösung ersetzt, und der Quarzsand mit 0,5 kg Natriumsilikofluorid vorgemischt.
  • Auch bei diesem Schlämmeüberzug betrug der pH-Wert anfangs 12 und nach einer Stunde annähernd 6. Der Belag ist nach einer Stunde nicht nur wasserfest, sondern auch befahrbar. Es hat sich unter Abscheidung von synaeretischem Wasser eine Gallerte gebildet, die dem Belag eine vorläufige Festigkeit verleiht.
  • Es wurde beobachtet, daß das relativ leicht lösliche Natriumsilikofluorid in diesem System wesentlich langsamer reagiert als in einer homogenen Lösung von z.B. Natronlauge. Es dürfte dies darauf zurückzuführensein, daß sich auf den einzelnen Natriumsilikofluoreid-Kristallen hemmende Fettsäurefilme bilden. ähnliche Ergebnisse wurden erzielt, wenn an Stelle der Alginat-Leimlösung andere Polycarboxy-Verbindungen verwendet wurden, wie z.B, Polyacrylat-Lösungen oder Lösungen von Carboxymethylzellulose. Besonders günstig ist die Kombination mit Aluminaten und Stannaten, da dabei die Leime bei der pH-Wert-Anderung sehr feste Kuchen bilden, was auf hohe Kontraktion schließen läßt.
  • Beispiel 4: Kationische Bitumenemulsionsschlämme mit Kontraktionsmittel, Viskositätserhöher und Blockierungsmittel. a) Herstellung der Bitumenemulsion : 140 kg Bitumen B 80 werden auggeschmolzen und mit 25 kg Testbenzin und 10 kg Myristylamin vermischt. Die ölige Phase hat dann eine Temperatur von 900 a. In 100 1 Wasser werden 4 kg konzentrierte Salzsäure gelöst und das Ganze auf 600 erwärmt.
  • Anschließend wird die ölige Phase in die wässerige Phase hineinemulgiert. b) Herstellung der Mischemulsion durch Zugabe des Kontraktionsmittels.
  • 80 kg der nach a) hergestellten Bitumenemulsion werden nach dem Erkalten mit 130 1 einer öligen Polyvinylpyridinlösung gemischt, wobei die Polyvinylpyridinlösung 1,3 kg Polyvinylpyridin mit einem Molekulargewicht von ca. 10 000 und 1,3 kg konzentrierte Salzsäure enthält. c) Herstellung der tragfähigen Schlämme: 195 kg Quarzsand, Körnung 0,1 - 2 mm, werden mit 100 kg nach b) hergestellter Mischemulsion gemischt. Die Schlämme hat einen pH-Wert von 1,5. d) Einbringen des Abbindebeschleunigere: zu Kurz vor dem Aufbringen auf die Straße werden 300 kg Schlämme 5 kg Kalksteinsand, Körnung 0,1 - 0,2, zugesetzt. Diese Schlämme muß sehr schnell verarbeitet und innerhalb weniger Sekunden auf die Straße aufgebracht werden. Man erhält dann einen gleichmäßigen Schlämmeüberzug, der in einer Stunde abgebunden ist. Um die Neutralisationsreaktion etwas zu verzögern, kann der Kalksteinsand mit einer schwer löslichen Kruste aus Kalziumsulfat umgeben werden. Dies erfolgt durch Behandlung des Sandes mit 10% verdünnter Schwefelsäure, berechnet auf das Gewicht des Kalksteinsandes. Bei Verwendung eines so vorpräparierten Ealksteinsandes läßt sich die Schlämme eine Minute lang mischen und noch drei Minuten lang verarbeiten und auf der Straße ausbreiten ohne daß ein Brechen eintritt. Bei dieser Schlämme wirkt das Polyvinylpyridin sowohl als Viskositätserhöher als auch als Kontraktionsmittel, das bei der Erhöhung des pH-Wertes gallertartig ausfällt, worauf das Gel sich nach einiger Zeit zu einem festen Kuchen zusammenzieht, so daß die Schlämme schon vor dem Trocknen eine Scheinfestigkeit erhält, bis beim weiteren Austrocknen das ausgeschiedene Bitumen die Gesteinskörner verklebt.
  • Gleichzeitig wirkt aber das Polyvinylpyridin auch als Blockierung mittel und verhindert das Ausfällen der Emulsionströpfchen an der Oberfläche der Quarzkörner bei pH-Werten unter 4.
  • Als Abbindebeschleuniger bzw. zur Einstellung des jeweils erwünschen pH-Wertes eignen sich vor allem die Salze der Alkalien und Erdalkalien mit schwachen Säuren, insbesondere die Carbonate und Silikate, z. B außer dem bereits erwähnten Kalziumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Dolomit oder Wasserglasmehl, aber auch schwer lösliche Doppeloxyde, wie Magnesiumkalziumoxyd oder Magnesiumaluminiumoxyd. Werden bei leicht löslichen Salzen, wie bereits beschrieben, die Körner mit einer schwer löslichen Kruste umgeben, so ist darauf zu achten, daß die Kruste nicht zu spröde ist, und daß andererseits die Löslichkeit der Kruste nicht zui niedrig ist. Gerade dadurch läßt sich aber die Zeit, bis die Änderung des pH-Wertes der Schlämme erfolgt ist, sehr genau einstellen und den Jeweils gegebenen Arbeitsbedingungen anpassen.
  • Die Verwendung von Erdalkalisalzen hat gegenüber der Verwendung von Alkalisalzen den Vorteil, daß die Dosierung nicht so genau eingehalten werden muß, da auch bei einem Überschuß, z.B. an Kalkstein, ein pH-Wert von 8 nicht überschritten wird.
  • Beispiel 5: Kationische Bitumenemulsion und Reduktions-Oxydationssystem als Abbindebeschleuniger. a) Herstellung der Bitumenemulsion: 112 kg Bitumen B 80 werden aufgeschmolzen und mit 20 kg Testbenzin und 4 kg N-Oktadecyl-l,3-Diamino-Propan gemischt.
  • Die ölige Phase hat eine Temperatur von 1000C. In 132 kg Leitungswasser von 700C werden 0,66 kg Eisessig gelöst. Dann wird die ölige Phase langsam in die wässrige Phase einfließen gelassen, wobei letztere kräftig geruhrt wird. Es entsteht eine kationische Bitumenemulsion mit einem pH-Wert von 8. b) Herstellung der Leimlösung: In 100 1 Leitungswasser werden 6 kg konzentrierte Salzsäure gelöst. Zu der Lösung werden 2 kg eines permethylierten Polyäthylenimins mit einem Molgewicht von etwa 20 000 hinzugeführt. c) Herstellung der Mischemulsion: 80 kg der nach a) hergestellten Bitumengrundemulsion werden mit 10 1 3,50/obiger Salzsäure gemischt, anschließend werden 130 kg der nach b) hergestellten Leimlösung zugesetzt. d) Herstellung der Schlämme: 250 kg Quarzsand, Körnung 0,1 - 2 mm, werden mit 100 kg Mischemulsion gemischt. Es entsteht eine zügige, tragfähige und homogene Schlämme mit dem pH-Wert 2. e) Zugabe des Abbindebeschleunigers und Verwendung der Schlämme: Unmittelbar vor dem Aufbringen der nach d) hergestellten Schlämme werden zu 350 kg Schlämme Q,7 kg Zinkpulver und anschliessend 1 kg Braunsteinpulver hinzugefügt, kurz gemischt und die Schlämme auf die Straße aufgebracht. Die Schlämme läßt sich dabei gut verteilen. Im Laufe einer Stunde steigt der pH-Wert auf 6,5 an. Nach Ablauf einer Stunde ist der Schlämmeübersug regenunempfindlich, was durch eine Berieselungsprobe festgestellt wurde, und befahrbar. Die Schlämme scheidet Synaeresewasser aus. Schon vor dem vollständigen Austrocknen haften die ausgeschiedenen Bitumenteilchen fest an den Sandkörnern, und die ganze Masse ist fest verkittet.
  • An Stelle des Redox-Systems Zink-Mangandioxyd können auch andere, Redox-Syateme, z. B. Zinkpulver und Natriumbichromat verwendet werden. Gut bewährt hat sich auch bei einer kationischen Bitumenemulsion, die Talgfettdiamin und Ameisensäure enthält, die Verwendung von Kaliumpermanganat als Abbindebeschleuniger. Dabei wird durch das Kaliumpermanganat die amerisensäure zu Kohlensäure oxydiert, dieentweicht. Bei Anwendung derartiger Redox-Systeme läßt sich der anfängliche und der endgültige pH-Wert sehr genau einstellen, so daß in jedem Falle der pH-Wert erreicht werden kann, der für das Brechen der Emulsion und für das Wirksamwerden der Haftmittel und der Kontraktionsmittel am günstigsten ist.
  • Die Zeit bis zum Eintreten der pH-Wert-Änderung kann nicht nur durch die KorngDße der verwendeten Stoffe, insbesondere der Metalle, sondern auch durch die Wahl der Oxydationsmittel beeinflußt werden. Dabei kann auch das Wasser als Oxydationsmittel wirksam sein, z,B. bei der Reaktion Aluminium + Spuren von Quecksilber-II-Ohlorid + Wasser oder Magnesium + Wasser.
  • Dabei können aus dem Oxydationemittal selbst wieder neutralisierende Stoffe entstehen, z. B. entstehen aus Natrium-Dichromat Natriumhydrozyd und Chromhydroxyd, die beide basisch sind, also den pH-Wert erhöhen.
  • Die Geschwindigkeit der pH-Wert-Änderung kann ferner beeinflußt werden durch die Zugabe kleiner Mengen an Katalysatoren. So reagiert beispielsweise Aluminium mit Natriumchlorat praktisch überhaupt nicht, dieses System ist jedoch als Abbindebeschleuniger verwendbar, wenn als Katalysator Spuren von Quecksilber-II-Ohlorid zugesetzt werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung hat gegenüber der Anwendung bekannter Schlämmen eine Anzahl sehr wesentlicher Vorteile.
  • Der Hauptvorteil liegt natürlich in dem raschen Wasserfeetwerden und Verkehrsfestwerden der ueberzüge so daß die während der Arbeit notwendigen Straßensperren schon nach kurzer Zeit wieder aufgehoben und die Straße für den Fahrverkehr wieder freigegeben werden kann. Ein weitorer sehr wesentlicher Vorteil ist die Unabhängigkeit von der Witterung. Es ist nicht, wie bei praktisch allen bekannten Schlämmen, notwendig, zum Aufbringen der Schlämme warmes, trockenes Wetter abzuwarten, vielmehr lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schlämmen selbst bei leichtem Regen und auch in den Wintermonaten bei Außentemperaturen von wenig über Null Grad aufbringen. Eine bei niedriger Temperatur im Januar aufgebrachte Schlämme erwies sich bereits nach zwei Stunden als befahrbar.
  • Ein weiterer Vorteil der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten ueberzüge liegt in der hohen Abriebfestigkeit.
  • Es wurde die Abriebfestigkeit verschiedener mit bekannten Schlämmen und mit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeiteter Schlämmen mittels eines zu diesem Zweck entwickelten Gerätes, bei dem eine Bürste auf einer Probeplatte hin und her bewegt wird, getestet. Bei 1000 Schüben ergab sich bei einem mit einer üblichen Seifenschlämme hergestellten und durchgetrockneten Uberzug in trockenem Zustand ein Abrieb von 1 g. Nach 24-stündiger Wassereinwirkung war der in feuchtem Zustand gemessene Abrieb nicht mehr meßbar, da die Masse so weich war, daß sie von der Bürste weggeschoben wurde. Eine Seifenschlämme, Ider in bekannter Weise zur Verbesserung der Abriebfestigkeit Zement zugesetzt wurde, wies bei ebenfalls feuchtem Zustand nach 24-stündiger Wasserlagerung einen Abrieb von immer noch 1,3 g auf. Nach weiterer 6-wöchiger Bewitterung stieg der Abrieb bei nasser Oberfläche auf 9,3 g. Bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schlämme dagegen war der Abrieb nach dem Abbinden bei feuchter Oberfläche kleiner als 0,1 g. Nach sechs Wochen langer Bewitterung betrug der Abrieb im trockenen Zustand immer noch weniger als 0,1 g, im feuchten Zustand betrug er 2,1 g. Diese Versuche zeigen, daß die Abriebfestigkeit wesentlich höher ist als bei Verwendung bekannter Schlämmen.
  • Der Zusatz von Lösungsmitteln erleichtert nicht nur die Bildung durchgehender Klebefilme, sondern fördert auch die feste Verbindung des Überzuges mit dem Untergrund, insbesondere sogar bei Gegenwart dünner Staubschichten, die bisher stets entfernt werden mußten und bewirkt auch eine gewisse Regenerierung der alten Straßendecke. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten ueberzüge sind nicht nur unmittelbar nach dem Abbinden genügend rauh und griffig, d. h. sie weisen sogenannte Sandpapierrauhigkeit auf, sondern behalten diese Eigenschaft auch bei längerer Benutzung. Bei Testversuchen wurde festgestellt, daß die Ubersüge auch nach einem Jahr noch rauh und griffig waren. Dies dürfte seinen Grund vor allem darin haben, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten überzüge keinen Füller enthalten, der durch den Viskositätserhöher ersetzt ist. Aus dem Fehlen des Füllers ergibt sich der weitere Vorteil, daß ein größerer Hohlraumanteil zur Verfügung steht zur Aufnahme des Bindemittels, so daß die Schlämme im Vergleich zu den bekannten Schlämmen mehr bituminöses Bindemittel enthalten kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Straßendecke zu fett wird und Bindemittel ausschwitzt. Dieser höhere Gehalt an plastischen Bindemitteln verleiht den Schlämmeüberzügen aber auch eine große Beweglickkeit und damit die Fähigkeit, geringe Bewegungen der Unterschicht rissefrei zu überstehen. Der höhere Bindemittelanteil ist auch deshalb als Vorteil anzusehen, als erfahrungsgemäß gerade die Oberfläche der Straße zum Ausmagern neigt. Dabei besteht auch keine Gefahr, daß durch den höheren Bindemittelgehalt der oberzug mit der Zeit glatt und glitschig wird, da dies durch die alleinige Verwendung von Feinsand ohne Füller vermieden wird.
  • Der verwendete Feinsand soll, um diese vorteilhaften Eigenschaften voll zu erhalten, nach Möglichkeit stets aus einem zäh-harten Gestein bestehen. An Stelle des in den Beispielen verwendeten Quarzsandes eignen sich auch Blußsand, Sande aus gebrochener Moräne oder aus gebrochenem Granit.
  • Die Verwendung von Füller ist beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht notwendig, es kann aber im Bedarfsfall auch Pliller zugesetzt werden, beispielsweise falls der verwendet. Sand solchen Füller in Form von Gesteinsmehl als Verunreinigung enthält.
  • Versuche mit Schlämmen nach dem aufgeführten Beispiel bei denen 10% des Sandes durch Quarzmehl ersetzt worden waren, zeigten keine Verbesserung hinsichtlich der Verarbeitbarkeit der Schlämme und im Verhalten des fertigen überzuges. Es konnte dagegen festgestellt werden, daß schon bei dieser relativ geringen Füllermenge das Ankleben am Untergrund etwas verschlechtert und die Abbindezeit ein wenig verlängert wurde.
  • Patentansprüche :

Claims (1)

  1. Patentgaprüchc 1. Verfahren zur Herstellung von bituminösen Überzügen auf Straßendecken unter Verwendung einer Schlämme aus Wasser, Sand und bituminösem Bindemittel, dadurch gekennzeichnet. daß eine Schlämme verwendet wird, in der das Bindemittel in Form einer stabilen anionischen oder kationischen Emulsion enthalten ist, und daß dieser Schlämme unmittelbar vor dem Aufbringen auf die Straße als Abbindebeschleuniger eine organische oder anorganische Substanz zugesetzt wird, durch die der pH-Wert kurze Zeit nach dem Mischen und Aufbringen der Schlämme auf die Straße auf einen Wart gebracht wird, bei dem die Bilulsion bricht und das ausgeschiedene Bindemittel an der Oberfläche der Sandkörner anhaftet 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet0 daß der bituminösen Emulsion oder der fertigen Schlämme Lösungsmittel für das bituminöse Bindemittel zugesetzt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet. daß eine anionische Bitumenemulsion verwandt wird, die einen pH-Wert von 10 bis 13 besitzt, und daß als Abbindebeschleuniger säureabspaltende Komplexsalze oder die schwer löslichen Salze starker Säuren mit schwachen Basen verwendet werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet. daß eine kationische Bitumenemulsion mit einem pH-Wert zwischen 1 und 4 verwendet wird, und daß als Abbindebeschleuniger schwer lösliche Salze aus schwachen Säuren mit Alkalien oder Erdalkalien, wie Carbonate oder Silikate oder schwer lösliche Doppeloxyde der Erdalkalien und Erden, verwendet werden.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß kationische Bitumenemulsio iverwendet werden, und daß als Abbindebeschleuniger Stoffpaare benutzt werden, die unter einer Reduktions-Oxydations-Reaktion neutralisierende Stoffe bilden.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet. daß der Schlämme Ameisensäure zugesetzt wird, und daß als Abbindebeschleuniger ein Oxydationsmittel benutzt wird, durch das die Ameisensäure oxydiert wird.
    70 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet. daß der Emulsion oder dem Anmachwasser der Schlämme makromolekulare Leime anionischer oder kationischer Natur als Viskositätserhöher zugesetzt werden, wobei diese Leime bei der Änderung des pH-Wertes unter Durchlaufen eines Gelzustandes wasserunslöslich werden.
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilität der kationischen Schlämme im niederen pH-Bereich durch Zugabe von mehr als zweiwertigen organischen oder anorganischen Kationen erhöht wird.
    9e Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet. daß als Kontraktionsleime makromolekulare Carboxyverbindungen zugefügt werden, die allein und/oder bei gleichzeitigem Zusatz von Aluminaten oder Stannaten bei Erniedrigung des pH-Wertes ausfallen.
    10. Verfahren nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontraktions- und Stabilisierungsmittel makromolekulare, tertiäre Polyamine oder deren Mischpolymerisate verwendet werden.
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als makromolekulares, tertiäres Polyamin permethyliertes Polyäthylenimin mit mehr als 1000 C-Atomen oder dessen Mischpolymerisate oder Polyvinylpyridin oder dessen Mischpolymerisate verwendet werden.
    12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet daß als Kontraktionsleime Komplexverbindungen aus drei- und mehrwertigen anorganischen Kationen und aus makromolekularen Carboxyverbindungen, z. B. Komplexverbindungen aus Aluminiumchlorid und Aluminium-Carboxymethylzellulose verwendet werden0
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2618350A1 (fr) * 1987-07-24 1989-01-27 Applic Derives Asphalte Procede pour provoquer la rupture d'une emulsion au moyen d'un agent de rupture

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