DE1592920C3 - Leuchtstoff für Leuchtschichten von Farbfernsehröhren - Google Patents
Leuchtstoff für Leuchtschichten von FarbfernsehröhrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leuchtstoff für Leuchtschichten von Farbfernsehröhren.
Für die Leuchtschichten von Farbfernsehröhren sind Sulfidleuchtstoffe wie beispielsweise ZnS: Ag oder
(ZnCd)S : Ag bekannt. Bekannt sind für diesen Zweck auch Leuchtstoffe mit seltenen Erden, wie beispielsweise
mit Europium aktivierter Yttriumoxidleuchtstoff (YjOj : Eu). Mit diesen läßt sich eine gegenüber den
Sulfidleuchtstoffen erhöhte Strahlungsintensität erreichen.
Die bekannten Sulfidleuchtstoffe und die Leuchtstoffe mit seltenen Erden haben den Nachteil, daß sie mit
einem ihnen als Lichtempfindlichkeitsaktivator zugesetzten Ammoniumbichromat chemisch reagieren. Dabei
wird vom Sulfidleuchtstoff das Cromion des Ammoniumbichromsts adsorbiert, zersetzt und in ein
Chromion niederer Wertigkeit verwandelt. Der Yttriumoxidleuchtstoff
wird auf ähnliche Weise einer Hydrolyse unterworfen. Beide Leuchtstoffarten vermindern
weiter die Lichtempfindlichkeit von mit Ampioniumbichromat
aktiviertem Polyvinylalkohol beträchtlich, in dem sie für das Ausbilden der Leuchtschicht
aufgeschlämmt werden.
Bei den bekannten Leuchtstoffen wird es daher häufig unmöglich oder doch sehr zeitraubend, im herkömmlichen
Photoverfahren die Punkt- oder Streifenstruktur der Leuchtschicht herzustellen. Auch führen die
beschriebenen Zersetzungserscheinungen zu drastischen Verringerungen der erzielbaren Helligkeit. Die
Zersetzungserscheinungen können weiter Anlaß für Fleckenmuster in der aus solchen Leuchtstoffen
hergestellten Leuchtschicht sein.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Oberfläche der Leuchtstoffteilchen mit Calcium- oder Bariumverbindungen
zu behandeln, um so den Zersetzungserscheinungen entgegenzuwirken. Das wird jedoch nicht in
einem zufriedenstellenden Ausmaß erreicht. Weiter ist es zu anderen Zwecken bekannt (deutsche Auslegeschrift
10 28 262, britische Patentschrift 5 21099),, Leuchtstoffe mit Siliziumverbindungen nachzubehandeln.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen chemisch stabilen Leuchtstoff hoher Lichtempfindlichkeit verfügbar zu
machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leuchtstoffteilchen mit 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent
einer Mischung aus GcO: + SiO: oder 12 WOi + SiO: beschichtet sind. Zweckmäßig werden
als Ausgangsstoff Leuchtstoffteilchen aus Sulfidleuchtstoff oder einem Leuchtstoff auf Basis von Oxyden der
seltenen Erden gewählt. Herstellen läßt sich der beschichtete Leuchtstoff dadurch, daß zunächst ein
Gemisch aus Wasserglas und einer Mischung von
.· GeO: + SiO: oder 12 WOj + SiO: hergestellt wird, in
das Leuchtstoffteilchen eingebracht werden, worauf das erhaltene Gemisch umgerührt und anschließend einer
Wärmebehandlung unterworfen wird.
Die Leuchtstoffteilchen werden also hier nicht mit einer Siliziumverbindung, sondern mit einer Mischung
von Siliziumoxyd mit Germanium- oder Wolframoxyd nachbehandelt und beschichtet. Diese sind chemisch
stabil und hydrophil. Man erhält eine hohe und gleichbleibend gute Lichtempfindlichkeit sowie gute
Strahlungshelligkeit der aus derartigen Leuchtstoffen hergestellten Leuchtschicht. Zersetzungsersehcinungcn
treten nicht mehr auf.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. t ein Lichtempfindlichkeits/Zeit-Diagramm zur
Darstellung des durch die erfindungsgemäße Beschichtung des Leuchtstoffs erzielten Zuwachses an Lichtempfindlichkeit
und
F i g. 2 ein Diagramm zur Darstellung der mit der Zeit zunehmenden Anzahl zerstörter Ionen zum
Nachweis der beim erfindungsgcmäß beschichteten ■ Leuchtstoff erzielten größeren chemischen Stabilität.
Vor der Herstellung der Leuchtschicht einer Farbfernsehröhre werden erfindungsgemäß die Leuchtstoffteilchen
mit 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent GeO: + SiO: oder 12 WOj + SiO: beschichtet. Zur bestimmungsgemäßen
Verwendung der so beschichteten Leuchtstoffteilchen werden diese in einer wäßrigen Polyvinylalkohollösung
zusammen mit kolloidalem Siliziumdioxyd dispergiert. Sodann wird ein Lichtempfindlichkeitsaktivator,
z. B. Ammoniumbichromat, zugegeben und die so erhaltene Aufschlämmung auf die Innenoberfläche der
Frontplatte einer Bildröhre aufgetragen. Die endgültige Leuchtschicht erhält man durch bekannte Trocknungs- ; :
und Belichtungsverfahren. Der Polyvinylalkoholgehalt der wäßrigen Lösung beträgt etwa 4 bis 7 Gewichtspro- '
zent. Sowohl das zur Durchführung der Beschichtung * verwendete GeO: + S1O2 als auch 12 WOj + S1O2 sind
chemisch stabil und hydrophil. Falls die Menge des; Ge02 + S1O2 oder des 12 WO3 + S1O2 außerhalb des)■
angegebenen Bereiches liegt, ist die Schutzwirkung für die Leuchtstoffteilchen nicht zufriedenstellend, Licht- j
empfindlichkeit und Strahlungshelligkeit werden ver-'j mindert.
Fig. 1 zeigt die Lichtempfindlichkeit des Leuchtstoffs. Für einen bekannten Leuchtstoff ohne Beschichtung
wird die Abnahme der Lichtempfindlichkeit mit der Zeit durch Linie B wiedergegeben. Linie Czeigt die
erheblich verbesserten Eigenschaften eines Leuchtstoffes, der eine Beschichtung aus Ge02 -t- S1O2 aufweist.
F i g. 2 zeigt in Linie B wiederum für einen bekannten Leuchtstoff die rasche Zersetzung, die nach Linie Cbei
einem mit Ge02 4- S1O2 beschichteten Leuchtstoff erheblich vermindert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Leuchtstoff für Leuchtschichten von Farbfcrnsehröhren,
die mit Oxyden beschichtet sind, d a durch gekennzeichnet, daß die LeuchtstolT-teilchen
mit 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent einer Mischung aus GeÜ2 + S1O2 oder 12WOj + SiO:
beschichtet sind.
2. Leuchtstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beschichteten Leuchtstoffteilchen aus Sulfidleuchtstoff oder einem Leuchtstoff auf
Basis von Oxyden der seltenen Erden bestehen.
3. Verfahren zur Herstellung des Leuchtstoffs nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst ein Gemisch aus Wasserglas und aus einer Mischung von GeO: + SiO.' oder
12 WOs + S1O2 hergestellt wird, in das Leuchtstoffteilchen
eingebracht werden, worauf das erhaltene Gemisch umgerührt und anschließend einer Wärmebehandlung
unterworfen wird.
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