DE1589421C - Halbleiterventil - Google Patents
HalbleiterventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Halbleiterventil, bestehend aus einem monokristallinen Halbleiterkegelstumpf,
dessen Grund- und Deckfläche Zonen verschiedenen Leitungstyps sind, die eine dazwischen liegende
hochohmige !-Schicht zur Bildung einer NIP-Struktur begrenzen, und dessen Grund- und Deckiiäche an
flächenhafte Elektroden angeschlossen sind.
Bekanntlich wird bei Halbleiterventilen hoher Sperrspannung die Durchbruchsspannung nicht nur von
der Feldstärke im Volumen, sondern auch von der Spannungsfestigkeit an der Oberfläche der Halbleiterscheibe
begrenzt. An der Oberfläche führen bereits viel geringere Feldstärken zum Spannungsdurchbruch
als im Volumen des Halbleitermaterials. Für Halbleiterventile mit einer p-n-Struktur ist es bekannt,
die maximale Feldstärke an der Oberfläche der Halbleiterscheibe durch eine kegelförmige Abschrägung
ihrer Randoberfläche herabzusetzen. Die durch diese Abschrägung hervorgerufene Verminderung der
Oberflächenfeldstärke ist von D a ν i e s und Gentry
(IEEE-Trans., ED-U, S. 313, Nr. 7, 1964) sowohl theoretisch als auch experimentell untersucht worden.
Für eine Halbleiterscheibe mit p-i-n-Struktur ist es dagegen nicht möglich, durch eine derartige Abschrägung
die Oberflächenfeldstärke gleichmäßig herabzusetzen. Vielmehr würde durch eine solche Abschrägung
an einer p-i-n-Struktur die Oberflächenfeldstärke über einen großen Bereich der abgeschrägten
Randoberfläche stark erniedrigt, in der Nähe des stumpfen Winkels der Abschrägung aber stark
erhöht werden. Zur Erklärung dieses Effektes ist in F i g. 1 die Feldverteilung einer solchen Struktur
schematisch dargestellt. Durch die Abschrägung des Randes wird eine Verformung der Äquipotentialflächen
hervorgerufen, welche im Bereich der hochohmigen i-Zone an der kegelförmigen Oberfläche der Abschrägung
zu einem deutlichen Maximum der Oberflächenfeldstärke in der Nähe des dem stumpfen
Winkel der Abschrägung zugewandten Überganges führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kegelstumpfförmiges Halbleiterventil hoher Durchbruchfeldstärke
zu schaffen, bei dem die Oberflächenfeldstärke in der Nähe des dem stumpfen Winkel, den
eine Deckflächengerade mit einer Kegelstumpfmantellinie einschließt, benachbarten Leitungstyp-Übergangs
herabzusetzen ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Halbleiterventil der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß auf die Mantelfläche des Halbleiterkegelstumpfes eine dünne, oberflächige Dotierungsschicht
vom gleichen Leitungstyp wie die Zone der Deckfläche aufgebracht ist, wobei die Deckfläche sich auf der
verjüngenden Seite des Kegelstumpfes befindet, und weiterhin dadurch daß die Flächendichte der Dotierungsatome
dieser Schicht angenähert gleich
tlR — IiF · COS OC
ist, wobei ny die in dem Halbleiterkegelstumpf bei der
höchsten, vor Eintreten des Spannungsdurchbruchs erreichbaren Sperrspannung (U0) an den Rändern der
hochohmigen I-Zone in den benachbarten Zonen vom P- und N-Leitungstyp auftretende Flächendichte der
Ladungsträger ist und * der Winkel ist, den eine Kegelstumpfmantellinie mit einer in der Grundfläche
des Halbleitcrkegelstumpfes liegenden Schnittgeraden bildet.
Ein derartiges Halbleiterventil zeigt ein besseres Sperrspannungsverhalten als Bauelemente vergleichbaren
Typs, da die Oberflächenfeldstärke gleichmäßig längs der Kegelstumpfmantellinien herabgesetzt ist.
Zur Erläuterung der Wirkung der oberflächigen Dotierungsschicht ist in F i g. 2 die Randzone des
Halbleiterkegelstumpfes schematisch im Schnitt dargestellt. Man erkennt die Kontur der parallelen Grund-
und Deckflächen 1 und 2 sowie die der Kegelstumpfmantellinie 3. Die hochohmige i-Zone grenzt mit ihren
Randflächen 4 und 5 an die anschließenden Zonen vom n- bzw. p-Leitungstyp. Diese hochohmige i-Zone denkt
man sich dann in eine zentrale Teilzone I und eine Rand-Teilzone II unterteilt. Gelingt es, in der zentralen
Teilzone I ein homogenes Feld herzustellen, so ist die höchste erreichbare Sperrspannung U0 bestimmt durch
die höchste erreichbare Feldstärke En vor Eintreten
des Spannungsdurchbruchs im Volumen des Halbleitermaterials. Es gilt also ähnlich wie bei einem Plattenkondensator
C ■ . "
1-JV ■·—· ' ,
wobei W die Dicke der hochohmigen i-Zone bedeutet. Die an den Randflächen 4, 5 der hochohmigen
i-Zone auftretenden Flächenladungsdichten entsprechen der dielektrischen Verschiebungsdichte Dv des
homogenen Feldes
Dv^s- S0Ev ■
mit ε als der Dielektrizitätskonstante des Halbleitermaterials.
Die Existenz des homogenen Feldes in der zentralen Teilzone I wird bei der vorliegenden Anordnung durch
Erzeugung desselben homogenen Feldes in der Rand-Teilzone II ermöglicht. Dies geschieht dadurch, daß
an der Mantelfläche 3 des Halbleiterkegelstumpfes durch eine oberflächige Dotierungsschicht eine Flächenladungsdichte
erzeugt wird, deren Projektion auf die Feldrichtung bei der höchsten Sperrspannung U0 der
für das gewünschte homogene Feld maßgeblichen dielektrischen Verschiebungsdichte D0 entspricht. Es
gilt also
Dv = Ss0Ev = e · riR· cos α,
worin e die Elementarladung und e ■ hr · cos α die
Projektion der Flächenladungsdichte auf die Feldrichtung bedeuten.
Für die Herstellung des oben erläuterten Halbleiterventils dient z. B. das nachstehend an F i g. 3 erläuterte Verfahren.
Für die Herstellung des oben erläuterten Halbleiterventils dient z. B. das nachstehend an F i g. 3 erläuterte Verfahren.
In eine Scheibe aus hochohmigem Silizium (z. B. schwach p-dotiert mit ρ «* 1000 Dem) mit einer Dicke
von 300 bis 400 μπι wird bei 1250 bis 13000C auf der
einen Stirnfläche Bor, zur Bildung einer hochdotierten Schicht 6 vom p-Leitungstyp, und auf der anderen
Stirnfläche Phosphor, zur Bildung einer hochdotierten Schicht 7 vom n-Leitungstyp, während 15 bis 30 Stunden
eindiffundiert, so daß eine p-i-n-Struktur mit einer hochohmigen i-Zone (200 bis 300 μΐη breit) verbleibt.
Nun erfolgt die Ausbildung der Mantelfläche 3 des Halbleiterkegelstumpfes mit Hilfe eines Ultraschallwerkzeuges.
Darauf wird mittels eines als Epitaxie bekannten Verfahrens bei einer Temperatur zwischen
1100 und 1200°C aus der Gasphase eine mit Boratomen dotierte Siliziumschicht 9 aufgebracht. Die
Dimensionierung hat nach den oben abgeleiteten Gleichungen zu erfolgen. Aus der höchsten in Silizium
erreichbaren" Feldstärke, bei der noch kein Spannungsdurchbruch
stattfindet (etwa 200kV/cm), seiner Dielektrizitätskonstante
ε (etwa 12) und einem Winkel oi
< 20° ergeben sich Flächendichten np ta 1012 Do- ■
tierungsatome/cm2. Eine solche Flächendichte wird z. B. durch eine Epitaxieschicht mit einer Dicke von
10 μπι und einer Dotierungskonzentration von 1015cm~3
erreicht. Schließlich wird eine Schutzlackschicht 10 aufgebracht, der Halbleiterkegelstumpf mit einer
Molybdän-Trägerplatte 8 verlötet und der so hergestellte
Halbleiter-Aktivteil auf geeignete Weise kontaktiert und mit einem Gehäuse versehen.
Gemäß einer vorteilhaften Variante kann die Lackschicht 10 durch eine Oxydschicht ersetzt werden.
Die Erzeugung der oberflächigen Dotierungsschicht kann gemäß weiteren Herstellungsvarianten auch
mittels Diffusion oder Ionenbeschuß von geeigneten Dotierungsatomen in die Mantelfläche 3 des Halbleiterkegelstumpfes
erfolgen.
Claims (4)
1. Halbleiterventil, bestehend aus einem monokristallinen Halbleiterkegelstumpf, dessen Grund-
und Deckfläche Zonen verschiedenen Leitungstyps sind, die eine dazwischen liegende hochohmige
I-Schicht zur Bildung einer NIP-Struktur begrenzen,
und dessen Grund- und Deckfläche an flächenhafte Elektroden angeschlossen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die Mantelfläche (3) des Halbleiterkegelstumpfes eine
dünne, oberflächige Dotierungsschicht (9) vom gleichen Leitungstyp wie die Zone der Deckfläche
aufgebracht ist, wobei die Deckfläche sich auf der verjüngenden Seite des Kegelstumpfes befindet,
und daß die Flächendichte der Dotierungsatome dieser Schicht (9) angenähert gleich
TlR=TtF- COS «
ist, wobei »f die in dem Halbleiterkegelstumpf bei
der höchsten, vor Eintreten des Spannungsdurchbruchs erreichbaren Sperrspannung (U0) an den
Rändern der hochohmigen I-Zone in den benachbarten Zonen vom P- und N-Leitungstyp auftretende
Flächendichte der Ladungsträger ist und κ der Winkel ist, den eine Kegelstumpfmantellinie
mit einer in der Grundfläche des Halbleiterkegelstumpfes liegenden Schnittgraden bildet.
2. Halbleiterventil gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine auf der oberflächigen Dotierungsschicht angebrachte Schutzschicht (10).
3. Halbleiterventil gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (10) aus
einer Lackschicht besteht.
4. Halbleiterventil gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (10) aus
einer Oxydschicht besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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