DE158839C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B5/00—Making pig-iron in the blast furnace
- C21B5/001—Injecting additional fuel or reducing agents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem üblichen Verfahren zur Gewinnung des Roheisens im Hochofen findet die Reduktion
der aufgegebenen eisenhaltigen Rohstoffe teils durch Kohlenstoff, teils durch Kohlenoxyd
statt.
Je weniger die Eisenoxyde durch Kohlenstoff und je mehr sie durch Kohlenoxydgas
reduziert werden, desto weniger Koks ist zur Erzeugung von Roheisen erforderlich. Der
ίο Grund liegt in dem verschiedenen Wärmeverbrauch
der beiden Reduktionsarten. Während nämlich der Wärmeverbrauch bei der Reduktion durch Kohlenstoff 820 Wärmeeinheiten
beträgt, erfordert die Reduktion durch Kohlenoxydgas nur 150 Wärmeeinheiten.
Das jetzt übliche Verfahren hat noch einen weiteren Nachteil. Bei der Reduktion der
Erze im Hochofen bildet sich Kohlensäure.
Unter einer Temperatur von 600 bis 8oo° C. findet bei Anwesenheit von Kohlenstoff eine
Rückbildung" der Kohlensäure zu Kohlenoxyd statt. Der hierzu verbrauchte Kohlenstoff
geht dem Hochofen im wesentlichen verloren.
Um nun die an Wärmeverbrauch so teure Reduktion der Eisenoxyde durch Kohlenstoff,
um ferner den Verlust an Kohlenstoff bei der Zersetzung der Kohlensäure zu vermeiden,
müßte man den Kohlenstoff von der Reduktionszone fernhalten, mit anderen Worten den Kohlenstoff (Koks) erst da aufgeben, wo
die Reduktionszone aufhört.
Die Beschickung mit Erz und die Beschickung mit Koks müßte also an verschicdenen
Stellen des Ofens vor sich gehen. Diese Teilung der Beschickung des Hochofens läßt sich in der Praxis mit der jetzigen
Hochofenform nicht durchführen. Es müssen daher die Vorgänge der Reduktion und des
Schmelzern der Erze räumlich voneinander getrennt und damit selbständig gemacht werden.
Auf Grund dieser Erwägung und entsprechender Versuche soll nun nach vorliegender
Erfindung die Roheisendarstellung so geführt werden, daß das Erz unmittelbar durch das Kohlenoxydgas reduziert wird,
welches bei dem von der Reduktion räumlich getrennten Schmelzen des reduzierten Erzes
gewonnen wird, um bei der Reduktion die Verwendung von festem Brennstoff, z. B. Koks, vermeiden zu können.
Dies geschieht durch Verwendung von räumlich voneinander getrennten Reduktions-
und Schmelzofen, die untereinander in den engsten Beziehungen stehen, die aber gestatten
, den einen und den anderen Prozeß selbständig' zu leiten.
Die räumliche Trennung der Reduktion und der Schmelzung der Erze in gesonderten
Reduktions- und Schmelzöfen ist bekannt. Ebenso kennt man die Reduktion der Erze
ausschließlich durch Kohlenoxydgas. Wo aber bisher gesonderte Reduktions- und Schmelzofen vorgesehen waren, benutzte man
zur Reduktion entweder festen Brennstoff oder unterließ bei Benutzung von Kohlenoxydgas,
den Reduktionsofen mit dem Schmelzofen in eine solche Beziehung" zu bringen, daß das bei dem Schmelzen des
vorgängig reduzierten Erzes gewonnene Kohlenoxydgas zur Beheizung des Reduktionsofen
verwendet wird.
Wo der im Schmelzofen verwendete Brennstoff reines Kohlenoxydgas liefert, ist dieses
dem Schmelzofen möglichst in Temperaturen von 800 bis iooo0 zu entnehmen, um diese
Wärme im Reduktionsofen nutzbar machen zu können. In diesem Falle sind die für den Reduktionsofen bestimmten Gase an
einer Stelle vom Schmelzofen abzuziehen, wo jene Wärmegrade im Schmelzofen angetroffen
werden, während die Gase, welche für den Reduktionsofen nicht erforderlich sind, an
der Gicht des Schmelzofens aufgefangen werden können. Wo dagegen die Gase des
Schmelzofens zur zAveckentsprechenden Ver- \vendung im Reduktionsofen einer Reinigung
bedürfen und zu dem Zwecke abgekühlt werden müssen, entzieht man zweckmäßig
die Gase an der Gicht des Schmelzofens und bringt die Gase nach ihrer Reinigung vor
ihrer Verwendung im Reduktionsofen durch Vorwärmung wieder auf die für ihre vorteilhafte
Verwendung" erforderliche Temperatur.
Eine Ausführungsweise ist nachstehend dargestellt und beschrieben:
Die Ofenanlage besteht, wie auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, im wesentlichen
aus dem Schmelzofen α und einem oder — wie es in der Regel sein wird —
mehreren Reduktionsofen b. Der erstere ist in seinem unteren Teile ein normaler Hochofen.
An der Stelle jedoch, wo die Reduktionszone aufhört, d. h. etwa an der Grenze zwischen Schmelz- und Reduktionszone (die
Stelle ist durch Temperaturmessungen leicht zu ermitteln), sind Öffnungen c angebracht,
die in eine Kreisleitung d münden. Von dieser führt eine Leitung e, in welche ein
Schieber eingebaut ist, zu der Kreisleitung f des Reduktionsofens b. Dieser ist ein sich
nach oben verjüngender Schachtofen. In seinem unteren Teile sind mehrere Formen g
eingesetzt, die an die Kreisleitung/" angeschlossen
sind. Am unteren Ende des Reduktionsofen ist eine Entleerungsvorrichtung h
mit beweglichem Zylinder und Wasserabschluß zur Verhütung des Entweichens von j Gasen angebracht. Sowohl der Schmelz- i
ofen α wie der Reduktionsofen b sind oben i mit Gasfängen abgeschlossen. '
In dem Gasfang des Ofens α ist noch ein Zentralrohr i angebracht, welches die Entnähme
von Hochofengas zu anderen Zwecken als zur Reduktion der Erze in den Reduktionsofen
gestattet.
Der Gang der Öfen regelt sich wie folgt: Der Schmelzofen α wird mit Koks, reduzierten
eisenhaltigen Massen und gebranntem Kalk beschickt und wie ein Hochofen betrieben.
Die aufsteigenden, in der Hauptsache nur Kohlenoxyd enthaltenden Gase werden durch
die Öffnungen c in die Kreisleitung d und von hier durch die Leitung e und die Formen
g in den Reduktionsofen b geleitet. In diesem werden die eisenhaltigen Rohstoffe
und die etwaigen Zusätze oben aufgegeben, am besten in Gestalt von Briketts. Die entgegenströmenden
Gase reduzieren die eisenhaltigen
Rohstoffe. Bei richtiger Führung des Verfahrens reicht die durch das Schmelzen im Ofen α dem dabei erzeugten Kohlenoxydgas
mitgeteilte Wärme für den Reduktions-Vorgang' so vollkommen aus, daß eine künstliche
Wärmevermehrung oder -erzeugung in dem Reduktionsofen entbehrlich ist und dieselbe
im allgemeinen nur ausnahmsweise, z. B. bei unerwünschter Abkühlung des Kohlenoxydgases auf dem Wege nach dem
Reduktionsofen einzutreten haben wird.
Die reduzierte Masse wird durch die Vorrichtung Ii abgezogen und zu dem Schmelzofen
α gebracht. In diesem gehen die weiteren Vorgänge, das Schmelzen, die Schlackcnbildung
und das Kohlen, vor sich und erfolgt hier zuletzt der Abstich des flüssigen Roheisens.
Claims (2)
1. Verfahren der Roheisenerzeugung durch Reduktion und Schmelzung der
Erze in getrennten Öfen, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion der Erze ausschließlich unmittelbar durch das beim
Schmelzen der Erze erzeugte Kohlenoxydgas erfolgt.
2. Ofenanlage zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zum Schmelzen der reduzierten Erze dienender Schachtofen
durch eine etwa an der bei einem Hochofen gedachten Obergrenze der Schmelzzone angeordnete Gasabzugsleitung
mit einem oder mehreren schachtartigen Reduktionsofen derartig verbunden
ist, daß das abziehende Kohlenoxydgas am unteren Ende des Reduktionsofens eintritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE158839C true DE158839C (de) |
Family
ID=424984
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE158839C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE918118C (de) * | 1947-10-30 | 1954-09-20 | Henri Philipon | Verfahren und Vorrichtung zum Verhuetten von Erzen oder metallischen Stoffen |
DE1167368B (de) * | 1955-02-14 | 1964-04-09 | Demag Elektrometallurgie Gmbh | Betrieb einer Niederschachtofenanlage zum Verhuetten von Erzen |
-
0
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE918118C (de) * | 1947-10-30 | 1954-09-20 | Henri Philipon | Verfahren und Vorrichtung zum Verhuetten von Erzen oder metallischen Stoffen |
DE1167368B (de) * | 1955-02-14 | 1964-04-09 | Demag Elektrometallurgie Gmbh | Betrieb einer Niederschachtofenanlage zum Verhuetten von Erzen |
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