DE1584968A1 - Belebungsgraben mit Nachklaerbecken - Google Patents
Belebungsgraben mit NachklaerbeckenInfo
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Description
ρ 494
P ASSAVAMT -WERKE
Michelbacher Hütte b/Michelbach / Nasso
Belebungsgraben mit Nachklärbecken
Die Erfindung betrifft einen Belebungsgraben mit Nachklärbecken, in das der Ablauf des Belebungsgrabens insbesondere
mittels eines Schöpfrades gehoben wird und dessen Ablauf in einer über dem Belebungsgraben angeordneten
Rinne o.dgl. abgeführt wird und dem der Schlamm durch
hydrostatischen Überdruck entnommen werden kann und in den Belebungsgraben zurückführbar ist„
Derartige Belebungsgräben haben den Nachteil, daß sie
einer Regenwetterbelastung nicht gewachsen sind,
009820/1413
Si
Bei größerem Abwasseranfall als der k - 5fachen Trockenwettermenge
arbeiten derartige Belebungsgräben nicht mehr einwandfrei, und es müssen daher zur Aufnahme der zusätzlichen Wassermenge Regenklärbecken oder Regenrückhaltebecken
vorgesehen werden, die natürlich einen sehr großen zusätzlichen Raumbedarf haben und den Betrieb der Belebungsgräben
erheblich komplizieren.
Der Belebungsgraben gemäß der Erfindung bietet nun die Möglichkeit, ein Mehrfaches der 4 - 5fachen Trockenwettermenge
aufzunehmen und mindestens mechanisch zu klären.
Er ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Vorrichtung, mit der der Ablauf des Belebungsgrabens in das
Nachklärbecken gehoben wird, auf ein kleines Vielfaches des Trockenwetteranfalles beschränkt ist und daß die Leitung
zum Zurückführen des Schlammes aus dem Nachklärbecken in den Belebungsgraben bei größerem Regenwetterzufluß als
dem in das Nachklärbecken geförderten Vielfachen der Trockenwettermenge
absperrbar ist. Besonders vorteilhaft ist -es dabei, das Schöpfrad od.dgl. auf die 4 - 5faohe Trockenwettermenge einzustellen*
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Solange die 4 - 5fache Tro.ckenwettermenge nicht
erreicht ist, arbeitet der Belebungsgraben nach der Erfindung in üblicher Weise, d.h. der Ablauf aus dem Belebungsgraben
wird durch das Schöpfrad in das Nachklärbecken gefördert. Der dort sich absetzende Schlamm wird,
soweit erwünscht, in den Belebungsgraben zurückgeführt. Der Ablauf aus dem Nachklärbecken wird über eine oberhalb
des Wasserspiegels des Belebungsgrabens angeordnete offene Rinne abgeführte Wird die 4 - stäche Trockenwettermenge
überschritten, so wird nach wie vor mehr Wasser in das Nachklärbecken gefördert. Infolgedessen steigt der
Wasserspiegel im Belebungsgraben an. Es wird jetzt ein
Niveau erreicht, bei dem die in der Anlage vorgesehenen Belüftungswalzen keine einwandfreie biologische Reinigung
mehr bewirkenβ Sie werden infolgedessen abgeschaltet.
Gleichzeitig wird die Schlammrückführung unterbunden, so daß also nunmehr in dem Belebungsgraben selbst das zurückgeführte Wasser bis zur Oberkante der Rinne, die den Ablauf
auf dem Nachklärbecken bewirkt, ansteigt und unmittelbar
durch diese Rinne abgeführt wird« Der Belebungsgraben bewirkt
jetzt nur noch eine mechanische Klärung des zulaufenden Regenwassers, kann aber dabei jetzt je nach der Höhe der
Ablaufrinne ein Vielfaches der Trockenwettermenge aufnehmen
und mechanisch klären.
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Gemäß der Erfindung kann der Belebungsgraben so eingerichtet sein, daß eine selbsttätige Umschaltung bei Regenwetterbelastung
erfolgt. Zu diesem Zweck kann eine Steuerung, insbesondere eine Elektrodensteuerung vorgesehen sein,
die bei Über- bzw. Unterschreiten eines kleinen Vielfachen des Trockenwetteranfalles die Schlammrückführung absperrt
bzw. öffnet und die Belüftungswalzen abschaltet bzw. in Betrieb setzte Wenn nämlich die Regenwetterbelastung
aufhört, so sinkt der Wasserspiegel in dem Belebungsgraben wieder, da das Schöpfrad od.dgl. mit gleicher Geschwindigkeit
den Ablauf in das Nachklärbecken fördert. Wird dann die insbesondere 4 - 5fache Trockenwettermenge
unterschritten, so erfolgt wieder eine Schlammrückführung, und es werden die Belüftungswalzen in Betrieb gesetzt, so
daß der Graben wieder als Belebungsgraben arbeitet. Vorteilhafterweise kann dabei gemäß der Erfindung die Oberkante
der Ablaufrinne des Nachklärbeckens so hoch über dem normalen Wasserspiegel des Belebungsgrabens angeordnet sein,
daß ein etwa 25-facher Trockenwetteranfall aufgenommen wird.
Dabei wird vorteilhafterweise das Belebungsbecken so ausgelegt, daß sich bei einem 25-fachen Trockenwetteranfall
eine Verweilzeit von etwa J5o Min. ergibt. Eine solche Verweilzeit bewirkt eine ausgezeichnete mechanische Klärung
des Regenwasserzuflusses, wobei zu berücksichtigen ist,
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1584868
daß die Klärung in dem Nachklärbecken unverändert weiterläuft.
·
Es ist besonders vorteilhaft, gemäß der Erfindung ringförmige Belebungsgräben mit zentralem Nachklärbecken
zu verwenden. Es können aber auch ohne weiteres Ringgräben
mit gesonderten Nachklärbecken Verwendung finden, vorausgesetzt, daß die Ablaufrinne des Nachklärbeckens oberhalb des
Belebungsgrabehs angeordnet ist. Ferner können auch Gräben mit Längsbecken unter der gleichen Voraussetzung Verwendung
finden. In allen Fällen ergeben sich die gleichen vorteilhaften Möglichkeiten, wobei sich zusätzlich noch der sehr
große Vorteil der einfachen und klaren Anordnung sowie der
Möglichkeit einer selbsttätigen Betriebsweise ergibt.
Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Belebungsgrabens
nach der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch das BelebungsbeckeB.
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das Belebungsbecken. Fig. 3 ist ein Querschnitt durch das Belebungsbecken.
-5 -
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Fig. 4, 5 und 6 zeigen die Wirkungsweise des Belebungsbeckens bei unterschiedlicher Trockenwettermenge.
Fig. 7 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Schlammaufnahmeeinrichtung
in Seltenansicht.
Fig» 8 zeigt die Einrichtung der Fig.8 in Draufsicht.
Das in dem Belebungsgraben 1 befindliche Abwassergemisch
wird bei Troijkenwetterbelastung mittels Belüftungswalzen 2, 3>
Turbulenzrotoren od.dgl. belüftet. Über eine zur Regulierung der Eintauchtiefe der Belüftungswalzen
2, 3 in ihrer Höhe verstellbare Überfallkante 4, gelangt
der Ablauf aus dem Belebungsbecken 1 zu einem Schöpfrad 5«
Mittels dieses Schöpfrades wird der Ablauf der Zulaufrinne eines Nachklärbeckens 7 zugeführt„ Die maximale Leistung
des Schöpfrades entspricht der 3 - 4faehen Trockenwettermenge.
Natürlich können auch etwas andere Leistungen vorgesehen werden. Es soll jedoch stets nur ein kleines Vielfaches
der Trockenwettermenge gefördert werden. Die Förderhöhe, d.h. Spiegeldifferenz zwischen Belebungsgraben und
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und Nachklärbecken kann bei Trockenwetterbelastung 35 cm
betragen.
Der im Nachklärbecken abgesetzte beliebige Schlamm wird mittels eines Längsräumers 8 in Schlammtrichter 9, Io
hineinbewegt. Aus diesen Schlammtrichtern wird der Schlamm durch den hydrostatischen Überdruck mittels Steigleitungen
11, 12 in eine Schlammrinne 13 gefördert. Diese Schlammrinne
13 steht in Verbindung mit einem Zulauf für den Rücklaufschlamm
zu dem Belebungsgraben« Die zurückgeführte Menge kann mittels eines Absenkschiebers 14 einreguliert
werdeno
Der Ablauf aus dem Nachklärbecken wird über einen Überfall 15 in eine Ablaufrinne 16 geleitet, die oberhalb des
Wasserspiegels in dem Belebungsgraben bei Trockenwetterbelastung angeordnet ist.
Dr Zulauf zu dem Belebungsgraben kann in üblicher Weise
über einen Grobrechen 17 und eine Sandfangausrüstung 18 erfolgen, wobei in dem Zulauf 19 eine Venturimeßanlage 2o
vorgesehen sein kann«,
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Der überschüssige Schlamm, der nicht durch die Ablaufrinne
13 in den Belebungsgraben zurückgeführt wird bzw» der durch den Absperrschieber 14 zurückgehalten wird, wird
mittels einer periodisch arbeitenden Schlammpumpe 21 aus der Leitung 11 entnommen und in ein Schlammsilo 22 gedrückt.
Von dort aus wird der Schlamm in üblicher Weise weiterverarbeitet,
beispielsweise auf Trockenfeldern 23* deren
Ablauf aus der Schlammentwässerung dem Belebungsgraben wieder zugeführt werden kann.
. Die Steigleitung 11, der der Schlamm durch die Pumpe entnommen wird, kann an ihrem oberen Ende mittels eines
aufgesetzten Rohres 24 verschlossen sein. Der sich in dem zugehörigen Schlammtrichter Io sammelnde Schlamm kann
sich während des Stillstandes der Pumpen absetzen. Der leichtere Schlamm gleitet über eine Trennwand 25 in den
Rücklaufschiammtrichter 9. Von dort aus wird er über die
Steigleitung 12 der Ablaufrinne 13 zurückgeführt.
Das durch die Leitung 19 zugeführte Abwasser wird in dem
Belebungsgraben 1 belüftet, wobei ein bestimmter Wasser-
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spiegel aufrechterhalten wird, der ein wirksames Arbeiten
der Belüftungswalzen gewährleistet. Die überschüssige Menge wird durch das Schöpfrad 5 dem Nachklärbecken zugeführt.
Dort wird der abgesetzte Schlamm gesammelt und zu einem Teil zurückgeführt, zu einem weiteren Teil anderweitig
aufgearbeitet. Nach mehr als einstündiger Aufenthaltsdauer im Nachklärbecken läuft das Wasser über den Überlauf
und durch die Rinne 16 ab.
Ein Regenwetterzufluß bis zu 3 -4facher Trockenwettermenge
ist ohne wesentlichen Einfluß auf die Arbeitsweise des
Beckens. Der Wasserspiegel in dem Belüftungsgraben steigt geringfügig an. Dadurch wird jedoch lediglich ein etwas
größerer Sauerstoffeintrag erreicht. Das Schöpfrad 5 vermag
den Gesamtzufluß noch in das Nachklärbecken 7 zu fördern. Die
Aufenthaltszeit im Nachklärbecken beträgt immer noch eine Stunde.
Bei RegenwetterZufluß von mehr als die 3 - 4fache Trockenwettermenge
wird eine Steuervorrichtung 26 in Tätigkeit gesetzt. Diese Steuervorrichtung kann als Elektrode ausgebildet
sein, die die Höhe des Wasserspiegels des Belebungs-
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10
grabens mißt und etwa bei H- - 5 cm Anstieg schaltet.
Es können auch andere Steuervorrichtungen Verwendung finden,
z.B0 kann die Steuerung über den Zulauf erfolgen od„dgl.
Durch die Steuervorrichtung werden die Belüftungswalzen
2, 3 abgeschaltet, da sie bei einem höheren Anstieg des
Wasserspiegels im Belebungsbecken nicht mehr richtig arbeiten wurden. Gleichzeitig wird ein Schieber 27 geschlossen, der an der Rinne 13 angebracht ist und die Rückführung von Belebtschlamm aus dem Nachklärbecken sperrt.
Wasserspiegels im Belebungsbecken nicht mehr richtig arbeiten wurden. Gleichzeitig wird ein Schieber 27 geschlossen, der an der Rinne 13 angebracht ist und die Rückführung von Belebtschlamm aus dem Nachklärbecken sperrt.
Da die Förderleistung der Pumpe max. der 3 - 4-fachen
Trockenwettermenge entspricht, steigt jetzt der Wasserspiegel in dem Belebungsgraben ah, und zwar beispielsweise um weitere
Trockenwettermenge entspricht, steigt jetzt der Wasserspiegel in dem Belebungsgraben ah, und zwar beispielsweise um weitere
15 cm» Während dieser Zeit wird kein Belebtschlamm zurückgeführt,
so daß also die Anlage durch diesen zugeführten Schlamm nicht zusätzlich belastet wird. Da die Belüftungswalzen abgeschaltet
sind, setzt sich der Schlamm in dem Belebungsgraben ab, so daß dieser die Funktion eines Regenklärbeckens übernimmt.
Bei weiterem Anstieg wird die Überlaufkante der Rinne
16 erreicht, und es erfolgt ein Abfluß des Wassers in diese Rinne unmittelbar aus diesem Belebungsgraben. Dabei kann
Io -
ÖÖ9 8 20/U13 .
die Anlage so eingerichtet werden, daß bei 25-facher
Trockenwettermenge eine Absetzzeit von e,twa Jo Mino
in dem Belebungsgraben vorhanden ist. In dem Nachklärbecken
1st natürlich nach wie vor eine Absetzzeit von einer Stunde
vorhanden,.da das Schöpfrad mit unveränderter Leistung
arbeitet.
Nach Beendigung des Regenwetterzuflusses wird der Wasserspiegel im Belebungsgraben wieder abgesenkt, da das Schöpfrad
weiterhin eine mehrfache Trockenwetterzuflußmenge fördert. Ist der Wasserspiegel bis auf 4 - 5 cm oberhalb des Wasserspiegels
bei Trockenwetterbelastung abgesunken, so schaltet die Steuervorrichtung 26 die Belüftungswalzen 2,3 wieder
ein und öffnet den Schieber 27, so daß also der Belebungsgraben dann wieder als solcher arbeitet.
In den Fig. 5-7 sind diese Verhältnisse schematisch
dargestellt.
- 11 -
O O 9 8 7 O / U 1
Claims (5)
1. Belebungsgraben mit Nachklärbecken, In das der Ablauf des Belebungsgrabens insbesondere mittels eines Schöpfrades
gehoben wird und dessen Ablauf in einer über dem Belebungsgraben
angeordneten Rinne od„dgl. abgeführt wird und dem der Schlamm durch hydrostatischen Überdruck entnommen
werden kann und in den Belebungsgraben zurückführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge
der Vorrichtung, mit der der Ablauf des Belebungsgrabens in das Nachklärbecken gehoben wird, auf ein kleines Vielfaches des Trockenwetteranfalles beschränkt ist und daß
die Leitung zum Burückfuhren des Schlammes aus dem Nachklärbecken in den Belebungsgraben bei größerem Regenwetterzufluß
als dem in das Nachklärbecken geförderten Vielfachen der Trockenwettermenge absperrbar ist.
2. Belebungsgraben na.cn Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schöpfrad od.dgl.
auf die 4 - 5fache Trockenwettermenge eingestellt ist.
- 12 -
2 0/1413
3. Belebungsgraben nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuerung, insbesondere
eine Elektrodensteuerung vorgesehen ist, die bei Über- bzw. Unterschreiten eines kleinen Vielfachen des Trockenwetteranfalles
die Schlammrückführung absperrt bzw. öffnet und die Belüftungswalzen abschaltet bzw« in Betrieb setzt.
4. Belebungsgraben nach Anspruch 1 - 3* dadurch
ge kenn ze lehne t, daß die Oberkante der Ablaufrinne
des Nachklärbeckens so hoch über dem normalen Wasserspiegel des Belebungsgrabens angeordnet ist, daß ein etwa
25facher Trockenwetteranfall aufgenommen wird.
5. Belebungsgraben nach Anspruch 4, dadurch
ge k e η η ζ e i c h η e t, daß das Belebungsbecken so ausgelegt
ist, daß sich bei einem 25fachen Trockenwetteranfall eine Verweilzeit von etwa J5o Min. ergibt.
- 13 -
009820/ U1 3
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