DE1583992C - Verfahren zur Steigerung der Festig keitseigenschaften dickwandiger metallener Hochstdruckrohre - Google Patents
Verfahren zur Steigerung der Festig keitseigenschaften dickwandiger metallener HochstdruckrohreInfo
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- DE1583992C DE1583992C DE1583992C DE 1583992 C DE1583992 C DE 1583992C DE 1583992 C DE1583992 C DE 1583992C
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steigerung der Festigkeitseigenschaften durch Innendruck
beanspruchter dickwandiger metallener Höchstdruckrohre.
Die in der Hoch- und Höchstdrucktechnik eingesetzten Rohre werden mit Drücken beaufschlagt,
die oft einige 1000 atü betragen. Trotz Verwendung hochlegierter Stähle bei der Rohrfertigung müssen die
Rohre zur Aufnahme der auftretenden Werkstoffbeanspruchungen aus Rohren mit einem Durchmesserverhältnis
größer als etwa 1,7 hergestellt werden. Selbst bei kleinen Rohrinnendurchmessern von
wenigen Millimetern lichter Weite betragen die notwendigen Rohrwanddicken in der Regel mehr als die
Hälfte des lichten Rohrdurchmessers. In der Wandung dieser Rohre entstehen bei Innendruckbeanspruchungen
stark unterschiedliche Spannungszustände in Umfangs-, Achs- und Radialrichtung. Der Unterschied
zwischen der Umfangsspannung von Rohrinnenwandung zur Rohraußenwandung entspricht
dem Druckunterschied. In radialer und tangentialer Richtung herrscht ein starkes Spannungsgefälle durch
die Rohrwand.
Es ist bekannt, innendruckbeanspruchte dickwandige Rohre in ihren Festigkeitseigenschaften dadurch
zu erhöhen, daß man diese Rohre nach ihrer Fertigung einem Wasserinnendurck unterwirft und dabei
den Innendruck so weit steigert, daß die Fließgrenze des Rohrwerkstoffes an der Rohrinnenwand überschritten
wird. Das Rohr beginnt sich ü6er einen Teil der Rohrwanddicke von innen nach außen plastisch
/.u verformen. Nach dem Absenken des Innendruckes versucht der äußere Teil der Rohrwanddicke, der nur
elastisch verformt wurde, in seine Ausgangslage zurückzugehen. Dadurch wird der innere plastisch verl'ormte
Teil der Rohrwandung auf Druckvorspannung gebracht. Durch diesen auch »Autofrettage« genann-Vorgang
wird ein Druckrohr erzeugt, welches über die Rohrwanddicke mit einem Spannungszustand behaftet
ist, der sich von einer Druckvorspannung in Umfangsrichtung auf der Rohrinnenwand über eine
!,pannungslose neutrale Faser in eine Zugvorspannung
in der Umfangsrichtung in der Rohraußenwand ändert.
Bekannt sind weiterhin bisher lediglich einstufige Verfahren zum Aufweiten von Hohlkörpern mittels
eines explosionsartigen Druckstoßes (deutsche Patent 898 142) oder Verdampfen von Flüssigkeiten, Durchziehen
von Dornen oder Kugeln od. dgl. (deutsches Patent 939030, deutsches Gebrauchsmuster
1 824 737, britische Patentschrift 671 609).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steigerung der Festigkeitseigenschaften dickwandiger
Höchstdruckrohre, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweiten in mindestens zwei Stufen erfolgt, wobei
die erste Stufe mit langsam steigendem Innendruck die Rohrwandung etwa ein Zehntel bis zur Hälfte
vom Rohrinneren her gerechnet plastisch aufweitet und die zweite Stufe durch Auslösen mindestens eines
explosionsartigen Druckstoßes das zu behandelnde Rohr bis zur Anlage an das Kaliberrohr aufweitet.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird das zu behandelnde Höchstdruckrohr
vor der plastischen Verformung an einem Rohrende aufgeweitet, eine Kugel vom Innendurchmesser des
Druckrohres nach der plastischen Verformung eingelegt und die Kugel durch Explosionen, die zwischen
ihr und dem verschlossenen Rohrende in rascher Aufeinanderfolge ausgelöst werden, durch das Höchstdruckrohr
getrieben.
Dieses Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in F i g. 1 dargestellt.
F i g. 2 zeigt in einem Sigma/Epsilon-Diagramm die Materialbeanspruchung bei der normalen Autofrettage.
· .
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile gehen aus dem in Fig: 3 dargestellten Sigma/Epsilon-Diagramm
hervor.
Betrachtet man zunächst die Fig. 1, so zeigt diese das an einem Ende aufgeweitete und verschlossene
Höchstdruckrohr 7, das Kaliberrohr 8 und die Kugel 9. Der eine Teil des Rohres ist bereits durch
eine Vielzahl von Explosionen auf den Enddurchmesser 10 aufgeweitet, während der andere Teil 10'
des Höchstdruckrohres noch bearbeitet werden muß. Die beiden verschlossenen Enden des Höchstdruck-.
rohres sind über eine Druckausgleichsleitung 13 mit-
ao einander verbunden. Ein Höchstdrucksicherheitsventil
Il gewährleistet den Druckausgleich erst nach Überschreiten des erforderlichen Höchstdruckes der
Druckstufe 2, während eine Höchstdruckrückschlagklappe 12 ein Ausweiten des Druckes der Stufe 2 in
die Druckausgleichsleitung verhindert.
Aus den F i g. 2 und 3 lassen sich die Erkenntnisse entnehmen, auf denen die Erfindung beruht. Bei der
Druckbeaufschlagung des zu behandelnden Rohres wird zunächst der elastische Bereich 0-1 des Werkstoffes
beansprucht (F i g. 2). Nach Erreichen der Fließgrenze 1 erfolgt ein plastisches Fließen durch die
Rohrwand von innen nach außen ohne eine Werkstoffverfestigung. Erst bei Erreichen des Punktes 2
wird unter weiterer Druckerhöhung während der plastischen
Verformung der Rohrwandung von innen her gleichzeitig eine weitere Werkstoffverfestigung 3
erzielt. Bei Absenken des Innendruckes 3-4 verbleibt eine Materialzerrung 4 im plastisch verformten Teil
der Rohrwandung. Die hierdurch erzeugte tatsächliehe Druckvorspannung an der Rohrinnenwand wird
durch 0-5 wiedergegeben.
In der Druckstufe 1 wird das Höchstdruckrohr zunächst im elastischen Bereich 14-15 (Fig. 3) bis zum
Erreichen der Fließgrenze 15 im Bereich des plastischen Fließens ohne Verfestigung 15-16 und im
Bereich des plastischen Fließens mit Werkstoffverfestigung 16-17 beansprucht. Bei Erreichen des
Maximalpunktes 17 der Druckstufe 1 wird die Explosion ausgelöst und die Explosionsverformung 17-18
des Höchstdruckrohres wird eingeleitet. Nach Erreichen des Maximalpunktes 18 der zweiten Druckstufe
erfolgt eine Druckentlastung 18-19. Die Materialanstrengung des unplastisch verformten Teiles der
Rohrwandung läßt nach, und bei endgültiger Druckentlastung baut sich an der Rohrinnenwand eine
wesentlich höhere Druckvorspannung 14-20 auf als bei einem Höchstdruckrohr, welches einer normalen
bisher bekannten Autofrettage unterworfen wurde.
Der Vorteil der doppelstufigen Druckbelastung mit Explosionscharakter in der zweiten Stufe eines
Höchstdruckrohres ist darin zu sehen, daß das Rohr eine wesentlich größere Druckvorspannung an der
Rohrinnenwand erhält, als bei einstufiger Auto-; frettage. Dadurch werden die Festigkeitseigenschaften
des Rohrwerkstoffes besser ausgenutzt. Der Materialaufwand für die Fertigung von Höchstdruckrohren
dieser Art wird geringer und das Verhältnis von j Rohrwanddicke zu Rohrinnendurchmesser wird klei-|
ner. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Höchstdruckrohre, die einer doppelstufigen Autofrettage im
Sinne der Erfindung unterworfen wurden, mit noch höheren Drücken zu beaufschlagen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Steigerung der Festigkeitseigenschaften dickwandiger metallener Höchstdruckrohre
durch Aufweiten eines beidseits verschlossenen Rohres durch steigenden Innendruck ίο
bis zur Anlage an ein Kaliberrohr, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufweiten in mindestens zwei Stufen erfolgt, wobei die erste
Stufe mit langsam steigendem Innendruck die Rohrwandung etwa ein Zehntel bis zur Hälfte
. vom Rohrinneren her gerechnet plastisch aufweitet und die zweite Stufe durch Auslösen mindestens
eines explosionsartigen Druckstoßes das zu behandelnde Rohr bis zur Anlage an das
Kaliberrohr aufweitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Höclistdruckrohr
vor der plastischen Verformung an einem Rohrende aufgeweitet wird, eine Kugel vom
Innendurchmesser des Druckrohres nach der plastischen Verformung der ersten Verformungsstufe
eingelegt wird und die Kugel durch Explosionen, die zwischen ihr und dem verschlossenen Rohrende
in rascher Aufeinanderfolge ausgelöst werden, durch das Höchstdruckrohr getrieben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006043590A1 (de) * | 2006-09-16 | 2008-03-27 | Sandvik Gmbh | Kugelautofrettage |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006043590A1 (de) * | 2006-09-16 | 2008-03-27 | Sandvik Gmbh | Kugelautofrettage |
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