DE1568127B2 - Verfahren zur herstellung von hexose1,6-bzw. pentose-1,5-diphosphaten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von hexose1,6-bzw. pentose-1,5-diphosphaten

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DE1568127B2 DE19661568127 DE1568127A DE1568127B2 DE 1568127 B2 DE1568127 B2 DE 1568127B2 DE 19661568127 DE19661568127 DE 19661568127 DE 1568127 A DE1568127 A DE 1568127A DE 1568127 B2 DE1568127 B2 DE 1568127B2
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Description

Die Erfindung betrifft die chemische Synthese von Hexose-1,6- bzw. Pentose-1,5-diphospaten, insbesondere ein einfaches Eintropfverfahren zur Herstellung dieser Diphosphate, ausgehend von den entsprechenden Hexose-6- bzw. Pentose-5-phosphaten.
Monosaccharide, die an beiden Enden der Kohlenstoffkette mit Phosphorsäure versiert sind, spielen eine wichtige Rolle als Coenzyme bei physiologischen Phosphatübertragungen. Mit dieser Funktion sind sie heute wichtige Reagenzien in biochemischen und klinisch-chemischen Laboratorien.
So ist das Glucose-1,6-diphosphat das Coenzym der Phosphoglucomutase, welche die Reaktion
Glucose-1-phosphat ^ Glucose-6-phosphat
und Ribose-l,5-diphosphat das Coenzym der Phosphoribomutase welche den Übergang
Ribose-1-phosphat ^ Ribose-5-phosphat
katalysiert.
Diese Zuckerdiphosphate waren bisher nur über komplizierte chemische Synthesen oder aufwendige Isolierungsverfahren aus biologischen Materialien zugänglich.
So führt die von T. Posternak in J. Biol. Chem. 180, S. 1269 (1949), beschriebene chemische Synthese von Glucose-1,6-diphosphat in einem komplizierten siebenstufigen Verfahren trotz aufwendiger Methoden nur zu Ausbeuten von höchstens 10%, bezogen auf das Acetylglucose-6-diphenylphosphat, einer dem Ausgangsmaterial des vorliegenden Verfahrens etwa entsprechende Stufe, bei noch sehr viel geringeren Gesamtausbeuten. Die von L. S. Leloir und A. C. Paladini in S. P. Colowick und N. C. Kaplan: Methods in Enzymology, Academic Press Inc., New York, Bd. III (1957), unter Seite 143ff. beschriebene Isolierung von Glucose-1,6-diphosphat aus Hefeextrakt führt ebenfalls nur zu sehr geringen Ausbeuten an einem außerdem sehr unreinen Produkt, so daß eine technische
ίο Herstellung nach diesem Verfahren nicht in Betracht kommt.
Es besteht daher Bedarf an einem einfachen Verfahren, das rasch und in guter Ausbeute zu den gewünschten Zuckerdiphosphaten führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Bedarf zu befriedigen, die Nachteile der bekannten Verfahren zu beseitigen un dein Verfahren zur Herstellung von Hexose-1,6- bzw. Pentose-1,5-diphosphaten zu schaffen, welches sich zur Durchführung in technischem Maßstab gut eignet.
Die Lösung dieser Aufgabe gelang nun durch ein Verfahren zur Herstellung von Hexose-1,6- bzw. Pentose-1,5-diphosphaten, welches darin besteht, daß man a) Hexose-6- bzw. Pentose-5-Monophosphat mit dem Derivat einer Fettsäure mit bis zu 4 C-Atomen in an sich bekannter Weise acyliert und überschüssiges Acylierungsmittel entfernt, b) den Rückstand unmittelbar mit überschüssiger wasserfreier Pyro- und/oder Orthophosphorsäure unter mäßigem Erwärmen schmilzt, c) anschließend das Reaktionsgemisch mit Lauge versetzt und d) das Zuckerdiphosphat reinigt und gewinnt.
Dieses einfache Verfahren führt in Ausbeuten bis zu 50 % und darüber zu den gewünschten Diphosphaten.
Es war zwar schon bekannt, daß nicht phosphoryllierte peracetylierte Glucose durch Schmelzkondensation mit Phosphorsäure in das Monophosphat überführt werden kann (s. D. L. McDonald, J. Org. Chem. 27, S. 1107 [1962]). Es ist jedoch überraschend, daß auch bereits in Stellung 6 bzw. 5 phosphoryllierte Zucker nach Acylierung durch Kondensation mit wasserfreier Ortho- oder Pyrophosphorsäure zu den gewünschten 1,6- bzw. 1,5-Diphosphaten führen, da sich bekanntlich die phosphoryllierten und die nicht phosphoryllierten Zucker in ihrer Reaktivität erheblich unterscheiden. Vielmehr war nach der Arbeit von Ukita und Mitarbeitern in J. Biol. Chem. 216, S. 867ff. (1955), in der gezeigt wurde, daß am Phosphat acylierte Phosphatester von Zuckern (Glycerophosphat) bei der also kaiischen Hydrolyse zyklische Phosphatester bilden, zu erwarten, daß Zyklophosphate oder Spaltprodukte davon mit einer an das Nachbarkohlenstoffatom gewanderten Phosphatgruppe gebildet werden, da beim erfindungsgemäßen Verfahren am Phosphat acylierte Ester als Zwischenprodukte entstehen, die anschließend alkalisch hydrolysiert werden. Hinzu kommt noch, daß bekanntlich die Stabilität von Substituenten am C-Atom 1 von Zuckern durch eine Phosphatgruppe an der primären endständigen Alkoholgruppe wesentlich erhöht wird, so daß eine negative Beeinflussung des Austausches einer Acylgruppe gegen einen Phosphatrest am Kohlenstoffatom 1 des Zuckers durch den Phosphatester in Stellung 6 bzw. 5 angenommen werden mußte.
Ein besonderes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß ohne Isolierung von Zwischenprodukten in einer Eintopfreaktion, ausgehend von einem Hexose-6- bzw. Pentose-5-monophos-
phat, die entsprechenden Diphosphate hergesellt werden können.
Als Ausgangsprodukte eignen sich z. B. folgende Zuckermonophosphate: Glucose-6-phosphat, Galaktose-6-phosphat, Mannose-6-phosphat, Ribose-5-phosphat, Arabinose-5-phosphat und Xylose-5-phosphat, Besonders gute Ergebnisse werden mit Glucose-6-phosphat erhalten.
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Eintopfverfahrens wird das Zuckermonophosphat mit einem Acylierungsmittel umgesetzt. Als Acylierungsmittel eignen sich die für derartige Reaktionen üblichen Derivate der niedrigen Fettsäuren mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise wird Essigsäureanhydrid oder Acetylchlorid verwendet. Die Acylierung kann ohne ein besonderes Lösungsmittel allein mit einem Überschuß des flüssigen Acylierungsmittels erfolgen, es ist jedoch auch möglich, ein gegenüber der Reaktion inertes Lösungsmittel zu verwenden. Vorzugsweise wird ein Kondensationskatalysator zugesetzt, beispielsweise ZnCl2, Perchlorsäure, Pyridin oder Natriumacetat. Besonderes gute Ergebnisse werden mit wasserfreiem Natriumacetat erzielt, wenn als Acylierungsmittel Essigsäureanhydrid verwendet wird.
Die Acylierung erfolgt bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 12O0C in Abhängigkeit von der Anwesenheit und der Art des Kondensationskatalysators.
Bei Anwendung eines Kondensationskatalysators werden im allgemeinen bessere Ausbeuten erzielt, als ohne einen solchen. Andererseits entfällt ohne Zusatz eines Katalysators dessen Entfernung vor dem Zusatz der Phosphorsäure.
Nach Beendigung der Acylierung werden überschüssiges Acylierungsmittel, Reaktionsnebenprodukte und gegebenenfalls Lösungsmittel oder Katalysator entfernt, vorzugsweise durch Vakuumdestillation bei Temperaturen unter 1000C, günstig bei etwa 40 bis 800C.
Es wird angenommen, daß bei der Behandlung mit dem Acylierungsmittel eine Acylierung sämtlicher freier Hydroxylgruppen erfolgt.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der nach dem Abziehen des Acylierungsmittels erhaltene Rückstand mit überschüssiger wasserfreier Orthophosphorsäure oder Pyrophosphorsäure oder Gemischen von beiden versetzt, vorzugsweise im Vakuum. Das molare Verhältnis von acyliertem Zuckermonophosphat zu Ortho- oder Pyrophosporsäure kann zwischen etwa 1,5 und 10 liegen, günstig werden etwa 3 bis 5 Mol verwendet. Wenn der molare Phosphorsäureüberschuß zu gering wird, sinkt die Ausbeute, ein zu großer Überschuß erschwert die Reinigung der Diphosphate und stört bei der späteren Verseifung.
Die Reaktion mit der Phosphorsäure wird durch Erhitzen auf über 50° C eingeleitet, wobei die Phosphorsäure schmilzt und die Mischung homogen wird. Der für die Weiterreaktion der homogenen Mischung geeignete Temperaturbereich liegt zwischen etwa 20 und 1000C, wobei Temperaturen von etwa 50 bis etwa 8O0C besonders bevorzugt werden.
Die Reaktionsdauer liegt zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden, in Abhängigkeit von der gewählten Reaktionstemperatur. Bei Temperaturen im bevorzugten Bereich dauert die Umsetzung etwa 1 bis 2 Stunden.
Das Reaktionsgemisch wird nach Beendigung der Umsetzung mit Lauge, vorzugsweise wäßriger oder alkoholischer Lauge, alkalisch gestellt und stehengelassen. Besonders gut geeignet sind alkoholische Natronlauge oder Kalilauge, doch können auch andere Lösungsmittel, beispielsweise Tetrahydrofuran und andere Alkalien, beispielsweise Ammoniak oder Lithiumhydroxyd, verwendet werden. Bevorzugt wird die Verwendung methanolischer Natronlauge.
Ein Vorteil der Verwendung alkoholischer Lauge liegt darin, daß dabei die entsprechenden Salze der
ίο Zuckerdiphosphorsäure und der Ortho- bzw. Pyrophosphorsäure ausfallen. Sie lassen sich dann leicht in üblicher Weise, z. B. durch Abfiltrieren oder Abzenttrifugieren, abtrennen und weiter reinigen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Reinigung auf besonders einfache Weise durch Auflösen der ausgefallenen Salze in heißem Wasser und Einstellung der Lösung auf einen pH-Wert von genau 9,0 erfolgen. Beim Abkühlen auf etwa O0C kristallisiert dann die Hauptmenge des Orthophosphats als Na2HPO4 · 12H2O aus. Der Rest läßt sich ζ. B. als Magnesiumammoniumphosphat entfernen. Das Zuckerdiphosphat kann dann von restlichen Verunreinigungen, z. B. als Cyklohexylammoniumsalz, abgetrennt und kristallisiert werden.
Nach einer besonders bevorzugten Arbeitsweise wird im Falle der Glucosephosphate die Trennung des Diphosphats vom Monophosphat dadurch bewirkt, daß eine Lösung der Salze bei etwa neutralem pH-Wert, vorzugsweise bei pH 7,5 zum, Sieden erhitzt und mit einer Bariumlösung versetzt wird. Hierbei fällt Glucose-1,6-diphosphat vollständig in Form des Dibariumsalzes aus, während nicht umgesetztes Glucose-6-phosphat unter diesen Bedingungen überraschenderweise fast vollständig in Lösung bleibt. Dieses Verhalten ist überraschend, da Bariumglucose-6-phosphat in der Kälte unlöslich und im allgemeinen die Erdalkalisalze von Zuckerphosphaten in der Hitze unlöslich sind.
Eine Trennung von Glucose-l,6-diphosphat von anderen begleitenden Verunreinigungen kann erfindungsgemäß durch vorsichtiges Ansäuern mit Salzsäure auf pH 4 erfolgen, wobei das Diphosphat in Lösung geht und von den unlöslich gebliebenen Verunreinigungen abgetrennt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft stereospezifirch mit guter Ausbeute und gestattet erstmals, die He: os;-l,6- bzw. Pentose-1,5-diphosphate zu angemessenen Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Besonders wichtig ist die Tatsache, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stets die biologisch wirksame a-Konfigration gebildet wird. Dies ist besonders überraschend, da dieser Effekt unabhängig vom verwendeten Kondensationskatalysator auftritt und bekanntlich die verschiedenen Kondensationskatalysatoren entweder die α- oder die /5-Form bilden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Beispiel 1 Herstellung von Glucose-l,6-diphosphat
522 g a-D(-f)-Glucopyranose-6-phosphat, kristall. Bariumsalz · 7 H2O (= 1 Mol) werden in 2 1 dest. Wasser suspendiert und mit 55,5 ml konz. Schwefelsäure (= 1 Mol, mit Wasser vorher verdünnen) 20 Minuten im Eisbad gerührt und vom Bariumsulfat abfiltriert. Der Niederschlag wird einmal mit Wasser ge-
5 6
waschen. Die vereinigten Filtrate enthalten etwa 95% und dauerndem Rühren wird der Kolben auf einem
des eingesetzten Glucose-6-phosphats als freie Säure. Ölbad von 1050C auf eine Innentemperatur von 95° C
Es wird mit Pyridin auf pH = 4 gebracht und die Lö- gebracht. Bei 95° C tritt ein starker Temperaturanstieg
sung in einem 2-1-Rundkolben bis zur Trockne im ein, so daß gekühlt werden muß. Nach I]Z2 Stunden
Vakuum eingedampft. Zur Entfernung von restlichem 5 wird der Kolben auf 0° C abgekühlt und das auskristal-
Wässer wird noch zweimal in Pyridin aufgenommen lisierte Natriumacetat abfiltriert. Das Filtrat wird zur
und zur Trockne eingedampft. Der glasige, halbfeste Trockne eingeengt.
Rückstand wird in 1500 ml Pyridin suspendiert, 1500 ml Die weitere Behandlung erfolgt, wie im Beispiel 1
Essigsäureanhydrid werden zugesetzt, und die Mi- beschrieben, mit dem Unterschied, daß das Erhitzen
schung wird etwa 15 Stunden geschüttelt. ίο mit der Phosphorsäure bei 80 bis 85° C durchgeführt
Der Rückstand geht hierbei unter mäßiger Wärme- wird.
entwicklung in Lösung. Das Reaktionsgemisch wird Die Ausbeute beträgt 250 g.
im Vakuum (etwa 5 mm) wieder zur Trockne eingeengt, in etwa 200 ml Essigsäureanhydrid aufgenommen Beispiel 3
und nochmals eingeengt. Gegen Ende der Destillation 15 TT x „ _,, . , ,. , , _,. .,
wird die Badtemperatur bis auf 75° C gesteigert. Hier- Herstellung von Glucose-1,6-diphosphat m Abwedurch werden Pyridin, Essigsäure und Essigsäureanhy- senhelt emes Katalysators
drid entfernt. Es wird im Beispiel 2 beschrieben vorgegangen, je-
Der glasige, braune Rückstand wird mit 392 g kri- doch entfällt der Zusatz an Natriumacetat. Nach dem stallisierter Orthophosphorsäure (= 4 Mol, wasser- 20 Abkühlen entfällt das Abfiltrieren des Natriumacefrei durch Trocknen über Magnesiumperchlorat) ver- tats, und der Kolbeninhalt wird direkt zur Trockene setzt. Das Reaktionsgefäß (2-1-Rundkolben) wird an eingeengt,
einen Rotationsverdampfer gehängt und über eine ent- Die Ausbeute beträgt 190 g.
sprechende Kühlfalle ein Vakuum von 1 bis 5 mm angelegt. Die Reaktion wird unter Feuchtigkeitsausschluß 25 Beispiel 4
und Erwärmen auf 70 bis 750C durch Drehen des „ , „ ^ 1 * 1 ^ j· 1. i_ *
Reaktionsgefäßes im Wärmebad eingeleitet. Bei etwa Herstellung von Galactose-l,6-diphosphat
500C schmilzt die Phosphorsäure, und die Mischung In einem 3-1-Dreihalskolben werden 320 g Natriumwird homogen. Nach etwa 90 Minuten hört die Gas- galactose-6-phosphat (vollkommen wasserfrei getrockentwicklung auf, und Reaktion ist beendet. Nach Ab- 30 net, etwa 95%ig) in 1,7 1 Essigsäureanhydrid suspenkühlen wird das Reaktionsgemisch bei Zimmertempe- diert. Unter Rückfluß und dauerndem Rühren wird ratur in etwa 5 1 Methanol aufgenommen und mit etwa der Kolben im Ölbad auf eine Innentemperatur von 700 ml 30 %iger Natronlauge auf pH 9 bis 10 gebracht. etwa 110° C gebracht. Bei 100 bis 110° C tritt ein merk-Nach etwa 5 Minuten wird der Methanolüberstand licher Temperaturanstieg ein. Nach etwa 1 Stunde ist vom gebildeten Niederschlag abdekantiert und ver- 35 die Reaktion beendet; es wird auf Raumtemperatur worfen. gekühlt und das etwa 3- bis 4fache Volumen Äther zu-Der Rückstand wird in etwa 1,5 1 heißem Wasser gegeben. Beim Abkühlen auf — 100C kristallisiert Nagelöst, mit Natronlauge auf pH 9,0 gebracht und auf triumacetat aus. Die Kristalle werden abgesaugt, und etwa 0° C abgekühlt. Der kristalline Niederschlag wird das Filtrat wird bis zur Trockne im Vakuum eingeengt, abgesaugt und mit wenig kaltem Wasser gewaschen. 40 Die weitere Behandlung erfolgt wie im Beispiel 1 beim Filtrat wird das restliche Orthophosphat stöchio- schrieben, mit dem Unterschied, daß zur Phosphatmetrisch als Magnesiumammoniumphosphat kristalli- schmelze etwa 50 % mehr Phosphorsäure und nach besiert und abgesaugt. endeter Schmelzreaktion entsprechend mehr Natron-
Das von anorganischem Phosphat freie Filtrat wird lauge zugegeben wird.
mit 750 ml 50%iger Bariumacetatlösung bei pH 7,5 in 45 Die Ausbeute beträgt etwa 180 bis 200 g Galactoseder Siedehitze versetzt. Hierbei bildet sich ein Nieder- 1,6-diphosphat-Bariumsalz.
schlag, der heiß filtriert und zweimal mit heißem Wasser nachgewaschen wird. Dann wird der Niederschlag Beispiel 5
in etwa 1 1 Wasser suspendiert, bei Raumtemperatur TT ,. „., , r ,. , ,
durch vorsichtiges Ansäuern mit Salzsäure auf pH 4 5o Herstellung von Ribose-l,5-diphosphat
gebracht, vom Unlöslichen abgetrennt und durch Zu- 365,4 g Ribofuranose-5-phosphat-Bariumsalz (=
gäbe von Kohle und Filtration derselben vollständig 1 Mol) werden in 2 1 destilliertem Wasser suspendiert
entfernt. und mit 55,5 ml konz. Schwefelsäure (= 1 Mol, vor
Das klare, wasserhelle Filtrat wird mit Natronlauge dem Zusatz mit Wasser verdünnt) 20 Minuten im Eisauf pH-7,5 zurückgestellt, wobei der Großteil von 55 bad gerührt und vom Bariumsulfat abfiltriert. Der Glucose-1,6-diphosphat-Bariumsalz bereits ausfällt. Niederschlag wird einmal mit Wasser gewaschen. Die Es wird kurz zur Siedehitze gebracht und alles noch vereinigten Filtrate erhalten etwa 95 % des eingesetzten einmal heiß filtriert und mit Alkohol und dann mit Ribose-5-phosphats als freie Säure.
Aceton nachgewaschen und der Niederschlag im Mit Natronlauge wird der pH-Wert auf 6 bis 6,5 geVakuum über Chlorcalcium schließlich über Phosphor- 60 bracht und die Lösung in einem 4-1-Rundkolben bis pentoxyd getrocknet. Die Ausbeute an Dibariumsalz zur Trockne im Vakuum eingedampft. Zur Entfernung des Glucose-1,6-diphosphates beträgt etwa 120 g. von restlichem Wasser wird noch zweimal mit Eisessig
zur Trockne eingedampft. Der glasige, halbfeste Rück-
Beispiel 2 stand wird mit 25001 Essigsäureanhydrid von etwa 8O0C
65 unter Rühren am Rückfluß zur Reaktion gebracht und
In einen 3-1-Dreihalskolben werden 335 g Natrium- die Temperatur langsam bis 1050C gesteigert. Der
glucose-6-phosphat, 125 g wasserfreies Natriumacetat Rückstand geht hierbei unter mäßiger Wärmeent-
und 1,7 1 Essigsäureanhydrid gegeben. Unter Rückfluß wicklung in Lösung. Das Reaktionsgemisch wird im
7 8
Vakuum (ρ = etwa 5 mm) bis auf etwa 1500 ml ein- als Na2HPO4 · 12 H2O aus. Nach Abtrennen des
geengt, auf Raumtemperatur gekühlt und mit der etwa kristallinen Niederschlags wird das klare Filtrat weiter
3-bis 4 fachen Menge Äther unter gutem Rühren ver- bis zum erneuten Auftreten eines Kristallisatz eingeengt
setzt. Beim Abkühlen auf etwa -1O0C kristallisiert und die Kristallisation des Natriumphosphats wie oben
die Hauptmenge des Natriumacetats aus. Nach Ab- 5 wiederholt.
trennen des Niederschlags wird die klare Lösung im In dem Endvolumen von etwa 700 ml wird das rest-
Vakuum bis zur Trockne eingeengt. liehe Orthophosphat stöchiometrisch als Magnesium-
Der glasige, braune Rückstand wird mit 392 g kri- ammoniumphosphat kristallisiert und abgesaugt,
stallisierter Orthophosphorsäure (= 4 Mol, wasserfrei Das von anorganischem Phosphat freie Filtrat wird
durch Trocknen über Magnesiumperchlorat) versetzt. io mit etwa 750 ml 50%iger Bariumacetatlösung bei
Das Reaktionsgefäß (3-1-Rundkolben) wird mit pH 7,5 in der Siedehitze versetzt. Hierbei bildet sich einem Rotationsverdampfer verbunden und über eine ein Niederschlag, der heiß filtriert und zweimal mit entsprechende Kühlfalle wird ein Vakuum von etwa heißem Wasser nachgewaschen wird. Dann wird der 1 mm angelegt. Die Reaktion wird unter Feuchtig- Niederschlag in etwa 21 Wasser suspendiert, bei Raumkeitsausschluß und Erwärmen auf etwa 55° C durch 15 temperatur durch vorsichtiges Ansäuern mit Salz-Drehen des Reaktionsgefäßes im Wärmebad eingelei- säure auf pH 4 gebracht, die unlöslichen Anteile wertet. Die Mischung wird langsam homogen, und nach den abgetrennt, und das Filtrat wird durch Zugabe von etwa 60 Minuten hört die Gasentwicklung auf, und die Kohle und Abfiltrieren derselben vollständig entfärbt. Reaktion ist beendet. Nach Abkühlen auf Raumtem- Das klare, wasserhelle Filtrat wird mit Natronlauge peratur wird das Reaktionsgemisch unter Kühlung und 20 auf pH 7,5 zurückgestellt, wobei der Großteil von Rühren in 4200 ml 5%ige Natronlauge eingebracht, Ribose-l,5-diphosphat-Bariumsalz bereits ausfällt, wobei der pH-Wert am Ende etwa 9 bis 10 betragen Dann wird kurz zum Sieden erhitzt, alles noch einmal soll. heiß filtriert, mit heißem Wasser chloridfrei gewaschen
Die Lösung wird dann exakt auf pH 9 eingestellt und und mit Alkohol und dann mit Aceton nachgewaschen
im Vakuum am Rotationsverdampfer eingeengt. Beim 25 und der Niederschlag im Vakuum über Chlorcalcium
Auftreten des ersten Kristallisats wird die Lösung bei und schließlich über Phosphorpentoxyd getrocknet.
00C über Nacht stehengelassen. Die Hauptmenge des Die Ausbeute an Dibariumsalz des Ribose-l,5-diphos-
überschüssigen anorganischen Phosphats kristallisiert phats beträgt etwa 120 g.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Hexose-1,6- bzw. Pentose-l,5-diphosphaten, dadurch gekennzeichnet, daß man a) Hexose-6- bzw. Pentose-5-Monophosphat mit dem Derivat einer Fettsäure mit bis zu 4 C-Atomen in an sich bekannter Weise acyliert und überschüssiges Acylierungsmittel entfernt, b) den Rückstand unmittelbar mit überschüssiger wasserfreier Pyro- und/oder Orthophosphorsäure unter mäßigem Erwärmen schmilzt, c) anschließend das Reaktionsgemisch mit Lauge versetzt und d) das Zuckerdiphosphat reinigt und gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Stufe c) ausgefallenen Salze des Zuckerdiphosphats in heißem Wasser gelöst werden, die Lösung mit Natronlauge auf pH 9,0 eingestellt, dann auf O0C gekühlt und von dem ausgefallenen anorganischem Phosphat befreit wird.
3. Verfahren nach einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Reinigungsstufe d) die wäßrige Lösung eines Gemisches aus Glucose-1,6-diphosphat und Glucose-6-phosphat in Form ihrer Salze zum Sieden erhitzt wird, bei etwa neutralem pH-Wert mit einer Bariumsalzlösung versetzt und das ausgeschiedene Bariumsalz des Glucose-1,6-diphosphats heiß abfiltriert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bariumsalz des Glucose-1,6-diphosphats in Wasser suspendiert, durch vorsichtige Zugabe von Salzsäure in der Kälte bei pH 4 gelöst, vom Rückstand abgetrennt und durch Neutralisieren wieder gefällt wird.
DE1568127A 1966-06-15 1966-06-15 Verfahren zur Herstellung von Hexose-1,6-bzw. Pentose-1,5-diphosphaten Expired DE1568127C3 (de)

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