DE1564561C2 - Verfahren zur Herstellung eines Wickelkondensators mit Kunststoffolien als Dielektrikum - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Wickelkondensators mit Kunststoffolien als DielektrikumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Wickelkondensator, der aus Kunststoffolien als Dielektrikum
und regenerierfähig dünnen Belegungen aufgebaut ist. '
Aus der deutschen Patentschrift 565 074 ist es bekannt, einer Abnahme des Wickeldrucks in den
inneren Lagen eines Wickelkondensators im Betrieb durch einen federnden verlorenen Wickeldorn entgegenzuwirken,
der beim Wickeln etwas zusammengedrückt wird und durch seine Federkraft von innen
einen Druck auf den Wickel ausübt, und den Wickel so auch im Betrieb festzuhalten. Dadurch soll der
Kapazitätswert des Kondensators konstant gehalten werden.
In Kunststoffwickelkondensatoren ist unter anderem das Regeneriervermögen stark von der Wickelhärte
abhängig. Die Regenerierfähigkeit eines Kondensators sinkt mit Zunahme des Druckes, unter dem
die einzelnen Wickellagen aufeinandergepreßt werden. Untersuchungen haben ergeben, daß im Wickelkörper
besonders in der Nähe des Wickelkerns ein Druckmaximum herrscht. Mit wachsendem Wickelradius
nimmt der Druck ab. Entsprechend diesen Druckverhältnissen ist die Regenerierfähigkeit innerhalb
des Wickelkörpers unterschiedlich.
Bei der Herstellung kapazitätskonstanter Kondensatoren werden auf einen Wickeldorn, der im Wickelkörper
verbleibt, unter hoher Zugspannung der metallisierten Folie Wickelkörper mit hoher Härte
hergestellt. Dadurch werden zwischen den Wickellagen weitgehend Lufteinschlüsse vermieden. Bei
ίο derartig hergestellten Kondensatorwickeln erhöht sich
der Druck zwischen den einzelnen Wickellagen besonders in der Nähe des Wickelkernes derartig, daß
ein einwandfreies Regeneriervermögen in diesem Bereich nicht mit Sicherheit gewährleistet ist. Entfernt
man den Wickeldorn nach dem Wickelvorgang, so wird sich zwar der übermäßig hohe Wickeldruck
der inneren Wickellagen und das einwandfreie Regeneriervermögen des Kondensators ist wieder hergestellt.
Die Kapazitätskonstanz des Kondensators aber wird darunter leiden, da sich die inneren Wikkellagen
in den entstehenden Hohlraum verschieben und der Wickel nach innen »aufgeht«.
Diese Probleme tauchen in besonderer Weise bei Kondensatoren auf, die ganz oder teilweise aus
Dünnfolien hergestellt sind. Derartige Folien sind so dünn, daß sie sich selbst nicht tragen können. Damit
sie im Fertigungsgang gehandhabt werden können, wird auf einen Träger eine unter 6 μ starke Lackschicht
aufgebracht und auf diese eine regenerierfähig dünne Metallbelegung, z. B. durch Vakuumaufdampfen.
Gegebenenfalls können mehrere derartige Lagen übereinandergeschichtet sein. Erst bei der
Verarbeitung zum Wickelkörper wird die Dünnfolie vom Hilfsträger abgetrennt.
Durch laufende Verbesserung der Folienqualität gelang es, die Oberflächen der Folien ziemlich glatt
zu gestalten, was zu einer Verminderung der Lufteinschlüsse führte. Hinsichtlich der zu erreichenden
Kapazitätswerte und der Kapazitätskonstanz ist dies zwar von Vorteil; da vorhandene Lufteinschlüsse
aber eine gewisse Polsterwirkung ausüben, liegen bei derartigen Kondensatoren zumindest die inneren
Wickellagen unter extrem hohem Druck aufeinander, wodurch das Regeneriervermögen der Kondensatoren
stark beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht dann, bei regenerierfähigen elektrischen Wickelkondensatoren
mit Kunststoffolien als Dielektrikum sowohl konstante Kapazitätswerte als auch eine ausreichende
Regenerierfähigkeit zu garantieren.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein mindestens teilweise nachgiebiger Wickeldorn
verwendet wird, daß mit so hoher Zugspannung gewickelt wird, daß der Wickeldorn unter dem dabei
auftretenden erhöhten Wickeldruck der inneren Wickellagen nachgibt und daß dadurch ein die Regenerierfähigkeit
beeinträchtigender hoher Wickeldruck auf die inneren Wickellagen vermieden wird.
Um den Wickelkern nachgiebig zu gestalten, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Der Wickeldorn,
der im fertigen Wickel verbleibt, wird aus einem nachgiebigen porösen Kunststoff oder gummielastischen
Material hergestellt. Auch läßt sich ein massiver Wickeldorn durch ein- oder mehrfaches
Aufschlitzen in Längsrichtung nachgiebig gestalten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf einen
festen Wickeldorn eine poröse verformbare Kunststoffschicht aufzubringen. Außerdem lassen sich
Kunststoffwickeldorne benutzen, die oberflächlich angequollen sind. Durch Eintauchen derselben in ein
Lösungsmittel oder Einbringen in eine Lösungsmitteldampfatmosphäre lassen sich die Kunststoffwickeldorne
oberflächlich anquellen; auf diese Weise läßt sich der Grad der Verformbarkeit genau vorausbestimmen.
Der Wickeldorn kann dabei aus Polystyrol bestehen, als geeignetes Lösungsmittel läßt sich
Benzol verwenden. Besteht der Wickeldorn beispielsweise aus Triacetat, so eignet sich Aceton als Lösungsmittel.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß einige Lagen eines Papiers niederen Satinagegrades
um einen festen, im Wickel verbleibenden Wickeldorn vor dem Aufbringen der kapazitiv
wirksamen Lagen aufgebracht werden. Durch die Wahl der Anzahl der Lagen läßt sich auch hier auf
einfache Weise die Nachgiebigkeit des Wickelkernes steuern.
Da der nachgiebig gestaltete Wickeldorn im Wikkelkörper verbleibt, behalten die inneren Wickellagen
ihre ursprüngliche Anordnung bei und ein
ίο Aufgehen findet nicht statt. Neben gutem Regeneriervermögen
und dadurch gewährleisteter Isolation ergibt sich für den Kondensator eine gute Kapazitätskonstanz.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Wickelkondensators mit Kunststoffolien als Dielektrikum
und regenerierfähig dünnen Belegungen, bei dem ein verlorener Wickeldorn verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mindestens teilweise nachgiebiger Wickeldorn verwendet
wird, daß mit so hoher Zugspannung gewickelt wird, daß der Wickeldorn unter dem dabei
auftretenden erhöhten Wickeldruck der inneren Wickellagen nachgibt und daß dadurch
ein die Regenerierfähigkeit beeinträchtigender hoher Wickeldruck auf die inneren Wickellagen
vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nachgiebiger Wickeldorn
ein Wickeldorn mit einer verformbaren äußeren Schicht verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als nachgiebiger Wickeldorn
ein oberflächlich angequollener Wickeldorn verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als nachgiebiger Wickeldorn
ein mit einigen Kondensatorpapierlagen niedriger Sattinage umgebender Wickeldorn verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nachgiebiger Wickeldorn
ein Wickeldorn aus porösem Kunststoff verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nachgiebiger Wickeldorn
ein Wickeldorn aus gummielastischem Material verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nachgiebiger Wickeldorn
ein einmal oder mehrmals in Längsrichtung aufgeschlitzter Wickeldorn verwendet wird.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2539781A1 (de) * | 1974-09-16 | 1976-04-01 | Gen Electric | Kondensator mit einem kondensatorwickelelement und verfahren zur herstellung des kondensatorwickelelements |
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DE565074C (de) * | 1932-11-25 | Elek Zitaets Akt Ges Hydrawerk | Elektrischer Wickelkondensator | |
DE733609C (de) * | 1936-02-21 | 1943-03-31 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellung von elektrischen Wickelkondensatoren |
DE1165754B (de) * | 1960-05-09 | 1964-03-19 | Siemens Ag | Regenerierfaehiger Flachwickelkondensator mit Kunststoffdielektrikum |
-
1966
- 1966-04-06 DE DE19661564561 patent/DE1564561C2/de not_active Expired
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Also Published As
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