DE1564156B2 - Ablenkvorrichtung zur gesteuerten Ablenkung eines Strahlenbündels hoher Energiedichte - Google Patents
Ablenkvorrichtung zur gesteuerten Ablenkung eines Strahlenbündels hoher EnergiedichteInfo
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- G02F1/00—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics
- G02F1/29—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics for the control of the position or the direction of light beams, i.e. deflection
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- H05H—PLASMA TECHNIQUE; PRODUCTION OF ACCELERATED ELECTRICALLY-CHARGED PARTICLES OR OF NEUTRONS; PRODUCTION OR ACCELERATION OF NEUTRAL MOLECULAR OR ATOMIC BEAMS
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Description
.Die Erfindung betrifft eine Ablenkvorrichtung zur Ablenkung eines Strahlenbündels hoher Energiediehte,
wobei ein in einem magnetischen Feld befindliches dichtes Plasma zur Erzeugung der Winkelablenkung,
als Strahlungsquelle ζ. B. ein Mikrowellensender oder ein Laser benutzt wird.
Es ist bekannt, daß ein hinreichend dichtes Plasma, das in ein genügend starkes magnetisches Feld eingebracht
wird, gegenüber elektromagnetischen Wellen Dispersion aufweist, sofern diese sich in Riehtung
des Magnetfeldes innerhalb des Plasmas fortpflanzen. Eine Änderung der Intensität des magnetischen
Feldes kann dazu benutzt werden, den Brechungsindex des Plasmas zu ändern, da der
Dispersionsverlauf eine Funktion des magnetischen Feldes ist. Infolgedessen wird die Phasengeschwindigkeit
einer das Plasma durchsetzenden Wellenfront in diesem geringer sein, als es außerhalb desselben
der Fall ist, wenn nur folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
A. Der einfallende Strahl ist monochromatisch und kollimiert.
B. Die Frequenz des durchsetzenden Strahls liegt oberhalb der Plasmafrequenz, aber innerhalb
des Dispersionsgebietes.
C. Der Strahl bedeute^ für das Plasma lediglich eine kleine Störung.
Der Betrag, um den die Phasengeschwindigkeit innerhalb und außerhalb des Plasmas verschieden
ist, hängt von der magnetischen Feldstärke ab, die ihrerseits steuerbar ist. Da die innere Geschwindigkeit
steuerbar ist, so ist der Brechungsindex steuerbar und damit die Winkelablenkung eines das Plasma
durchsetzenden Strahls.
In bisher bekannten Ablenksystemen, bei denen es sich gewöhnlich um elektro-optische Vorrichtungen
handelte, wirkte sich die Absorption von elektromagnetischer Energie dahingehend aus, daß
die Vorrichtung infolge der auftretenden Erwärmung für ihre Aufgabe nicht mehr funktionsfähig war.
Dahingegen sind die Temperaturen des Plasmas, das dem vorliegenden Erfindungsgegenstand zugrunde
liegt, so hoch, daß die Energie der durchsetzenden elektromagnetischen Strahlung die physikalischen
Eigenschaften des ablenkenden Mediunis nicht zu verändern' vermag.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur steuerbaren Ablenkung
von elektromagnetischer Strahlung anzugeben, welche die obengenannten Nachteile nicht
aufweist. Die Ablenkvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus einem von einem Gasentladungsplasma erfüllten strahlendurchlässigen Behälter besteht, der von
einem Magnetfeld durchsetzt wird, dessen Kraftlinien parallel in bezug auf das den Behälter durchlaufende
Strahlenbündel ausgerichtet sind und das einen senkrecht zum Strahlenbündel gerichteten
Gradienten der Feldstärke aufweist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen
bedeutet
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Ablenkung einer ein in einem magnetischen
Feld befindlichen Plasma durchsetzenden elektromagnetischen Strahlung,
F i g. 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Winkelablenkung des Strahls, die innerhalb des
Plasmas auf Grund der Phasengeschwindigkeitsdifferenzen der Wellenfront zwischen den seitlichen
Begrenzungen des Plasmagebietes stattfindet,
F i g. 3 ein Diagramm zur Darstellung der Zusammensetzung der elektromagnetischen Strahlung
und ihrer Fortpflanzungsrichtung.
F i g. 1 zeigt einen zylindrischen Behälter 2,, beispielsweise aus Glas oder aus Quarz, innerhalb
dessen ein leicht ionisierbares Gas, ζ. B. He, Ar, Kr, oder Xe, mit einem Druck von etwa 0,1 bis zu einigen
Torr eingeschlossen ist. Die Stirnflächen des Behäl- . ters sind transparent, so daß eine elektromagnetische
Strahlung longitudinal durch das Gas geschickt werden kann. Gegenüber den Stirnflächen des Behälters
sind die Spiegel Ml und M 2 angebracht, von denen der Spiegel Ml so justiert ist, daß er einen
monochromatischen, kollimierten und zirkulär polarisierten Strahl empfängt und weiter auf die eine Stirnfläche
des Behälters reflektiert, wobei die elektromagnetische Strahlung entweder im Mikrowellen-,
Millimeter- oder im sichtbaren Bereich liegen kann und nach Passieren des Behälters 2 auf den Spiegel
M 2 gelangt, von welchem er durch Reflexion an einen weiteren für seine Verwertung geeigneten, in
der Figur nicht gezeigten Ort gelangt. An den Enden des Behälters sind die leitenden Ringelektroden 6
und 8 angebracht, die mit den Klemmen eines Hochfrequenzgenerators 10 verbunden sind, welcher zur
Anregung des ionisierten Gases bzw. zur Erzeugung des Plasmas innerhalb des Behälters 2 dient. In
axialer Richtung des Behälters 2 sind die Polschuhe 12 und 14 eines Elektromagneten 16 angeordnet.
Diese zeigen die in der Figur gezeigte Gestalt, wodurch ein konstanter Gradient des magnetischen Feldes in
radialer Richtung des Behälters zustande kommt. Die Wicklung 18 des Elektromagneten 16 kann mit
einer bezüglich ihrer Spannung variablen Stromquelle verbunden werden, was durch den Widerstand 20 angedeutet ist, der die Stromquelle 22 überbrückt.
Befindet sich in dem Behälter 2 ein ionisiertes Gas bzw. ein Plasma, so entstehen im Behälter
zwischen den Polschuhen infolge des magnetischen Feldes eine ternäre Mischung von Partikeln. Diese
besteht aus ne Elektronen, /I1 Ionen und N Molekülen,
jeweils bezogen auf die Volumeinheit (cm3).
Der Gleichgewichtszustand des ionisierten Gases ist durch drei Größen charakterisiert:
1. durch den Ionisationsgrad α = n/(n + N);
2. durch die Ladungsträgerdichte n, wobei π = /I1
= ne, und
3. durch die absolute Temperatur T.
Bei Vorliegen eines wahren thermodynamischen Gleichgewichtes sind die drei Variablen α, η und T
nicht unabhängig voneinander. Die Ionisation ist festgelegt durch die Dichte und die Temperatur,
wobei man sagt, das Gas sei in einem Gleichgewichtszustand der thermischen Ionisation.
In vielen Fällen jedoch ist die Ionisation zurückzuführen auf ein äußeres elektrisches Feld, und das
Gas befindet sich nicht im thermischen Gleichgewicht. Es wird vielmehr häufig einen stationären Zustand
annehmen, welcher charakterisiert werden kann durch die folgenden Parameter:· α, η, Te (Temperatur der
Elektronen), T; (Temperatur der Ionen) und T0 (Temperatur
der Moleküle).
Wird das elektrische Feld ausgeschaltet, so streben die ■ obengenannten Temperaturen innerhalb einer
sehr kurzen Zeit dem gleichen Wert zu, wohingegen α für eine vergleichsweise lange Zeit seinen Wert
beibehält. Der Ionisationsgrad α variiert praktisch von sehr kleinen Werten in der Größenordnung
von 10~10 in schwachen Gasentladungen bis zum Wert 1.
Ein starkes Plasma kann dazu benutzt werden, die Winkelablenkung eines intensiven Strahls elektromagnetischer
Energie zu steuern. Die Wirkungsweise beruht hierbei auf der dispergierten Wirkung
des Plasmas, die dieses auf den durchsetzenden Strahl ausübt, wobei das Plasma sich innerhalb eines
magnetischen Feldes befindet. Wir betrachten eine Anordnung, bei der die Fortpflanzungsrichtung des
Strahls parallel zu den magnetischen Feldlinien verläuft. Unter der Annahme, daß die Welle anfangs
linear polarisiert ist, erscheint die Polarisationsebene nach Durchgang durch das Plasma gedreht.
Die Analyse gestaltet sich einfacher, wenn man annimmt, daß sich der Strahl aus zirkulär polarisierten
Wellen Ey+jE2 und Ey—jEz der F i g. 3 zusammensetzt
und die Fortpflanzungsrichtung parallel zur X-Achse verläuft (/' = ]/ — 1).
Die Dispersion der. Geschwindigkeit läßt sich wie folgt ausdrücken:
Wird ein Magnetfeldgradient von 20 000 Oerstedt/cm angenommen mit einer Variation von 30000 bis
10 000 Oerstedt, so folgt eine Elektronendichte ne von
]/TÖx 1016 Elektronen/cm3, und bei. einer Wellenlänge
von 100 μ ergibt sich eine entsprechende Winkelgeschwindigkeit
Wp = 5,64-104V
Wcel = 5,28-10,
Wce2 = 1,76-1011,
w = 1,88-1O13,
= 10
13
y\ =
c2
1 -
101
1,88 · 10i:
5,28 · 10u
1,88 -ΙΟ
13
V2 =
1 - W2IW2
1 ± WJW
3°
wobei die Plasmafrequenz W durch
Wp = 5,64 · lO4]/^
und die Larmorfrequenz Wce durch
und die Larmorfrequenz Wce durch
WJ. = 1,76 -107B
{B Feldintensität in Oerstedt) festgelegt sind.
Das Minuszeichen im Nenner steht dann, wenn der elektrische Vektor in gleichem Sinne rotiert, wie
dies für die Elektronen der Fall ist. Es liegt dann eine außerordentliche Welle vor. Für die ordentliche
Welle rotiert der elektrische Vektor im entgegen^ gesetzten Sinn, und dies muß durch ein Pluszeichen
berücksichtigt werden.
Die Ablenkung innerhalb des Plasmas der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung kommt auf
Grund der Tatsache zustande, daß jeder Punkt der Wellenfront mit einer verschiedenen Geschwindigkeit
fortschreitet. Dieses ist in F i g. 2 versinnbildlicht, in der der obere Bereich der Welle sich mit einer
Geschwindigkeit V2 fortpflanzt und der untere WeI-lenbereich
die Geschwindigkeit V1 besitzt. Ist die Geschwindigkeit V1 größer als V2, so wird sich eine
Ablenkung der Welle um den Winkel ε ergeben, nachdem eine Strecke von dem innerhalb des Plasmas
zurückgelegt wurde. V1I1 =d,
V2tx = d - Ad,
V7JV1 = 1 - Ad/d.
Daraus ergibt sich unter
A d = (1 - V2ZV1) d.
A d = (1 - V2ZV1) d.
■ 1 | 0,708841 ' ■ | c2 |
In ähnlicher Weise ergibt sich | 0,714311 ' | |
7,08841 | ||
Vi | 7,14311 ' | |
Vi | = log 7,08841 - log 7,14311 | |
2 log -^- | = 0,8505482 - ,8538867 | |
1 | = 0,0033385 | |
= 0,0016693 | ||
log-j^- | - 1,0039 | |
V2 | = 0.-VJV1)-d; | |
V1 | = 2 cm ergibt sich: | |
Ad | = ,0078, | |
für d | = ,Ad = ,0078 radians , | |
Ad | = 0,445°. | |
ΔΘ | ||
ΔΘ |
60
Für den Ablenkungswinkel des Strahls erhält man
Ad
η
η
Θ =
Ein Lichtstrahl kann daher beim Durchsetzen eines Plasmas von 2 cm Länge von 0 bis 0,445°
; abgelenkt werden.
Dieser Bereich kann überstrichen werden durch Änderung der Magnetfeldstärke oder durch Änderung
der Elektronendichte oder durch beide Maßnahmen. Eine größere Ablenkung kann erreicht werden durch
Benutzung höherer Felder, stärkerer Gradienten und größerer Elektronendichten. Materialien im festen
Aggregatzustand, wie Wismut, können benutzt werden, um eine höhere Elektronendichte zu erhalten.
Wismut weist das Phänomen der Larmorfrequenz auf und ist für Strahlung großer Wellenlänge transparent.
Claims (4)
1. Ablenkvorrichtung zur gesteuerten Ablenkung eines Strahlenbündels elektromagnetischer
Strahlung hoher Energiedichte, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus einem von
einem Gasentladungsplasma erfüllten strahlendurchlässigen Behälter (2) besteht, der von einem
Magnetfeld durchsetzt wird, dessen Kraftlinien parallel in bezug auf das den Behälter durchlaufende
Strahlenbündel ausgerichtet sind und das einen senkrecht zum Strahlenbündel gerichteten
Gradienten der Feldstärke aufweist.
2. Ablenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasma auf induktivem
Wege durch eine elektrodenlose Ringentladung erzeugt wird.
3. Ablenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gradient des
magnetischen Feldes in an sich bekannter Weise durch Abschrägung der Polschuhe (12, 14) des
das Feld erzeugenden Elektromagneten (16) bewerkstelligt wird.
4. Ablenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung des Plasmas die Gase He, Ar, Kr oder Xe mit einem Druck von etwa 0,1 bis
zu einigen Torr benutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US46175765A | 1965-06-07 | 1965-06-07 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1564156A1 DE1564156A1 (de) | 1970-03-05 |
DE1564156B2 true DE1564156B2 (de) | 1970-09-17 |
Family
ID=23833817
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661564156 Withdrawn DE1564156B2 (de) | 1965-06-07 | 1966-06-07 | Ablenkvorrichtung zur gesteuerten Ablenkung eines Strahlenbündels hoher Energiedichte |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3434778A (de) |
DE (1) | DE1564156B2 (de) |
FR (1) | FR1484064A (de) |
GB (1) | GB1142957A (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2915943A (en) * | 1955-08-30 | 1959-12-08 | Univ Cincinnati Res Foundation | Method and apparatus for displacing a light beam |
US3067420A (en) * | 1959-04-28 | 1962-12-04 | Melpar Inc | Gaseous plasma lens |
US3372972A (en) * | 1962-07-30 | 1968-03-12 | Trw Inc | Optical beam deflector |
-
1965
- 1965-06-07 US US461757A patent/US3434778A/en not_active Expired - Lifetime
-
1966
- 1966-05-27 FR FR7841A patent/FR1484064A/fr not_active Expired
- 1966-06-02 GB GB24606/66A patent/GB1142957A/en not_active Expired
- 1966-06-07 DE DE19661564156 patent/DE1564156B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1564156A1 (de) | 1970-03-05 |
US3434778A (en) | 1969-03-25 |
GB1142957A (en) | 1969-02-12 |
FR1484064A (fr) | 1967-06-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |