-
Fördervorrichtung für kleine Körper, insbesondere stückige Süßwaren.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung für kleine
Körper, insbesondere stuckige Süßwaren, mittels eines auf einer festen Fläche mit
von unten her mit Druckluft beaufschlagten Durchtrittsöffnungen erzeugten Luftposters.
-
Derartige Luftförderanlagen sind zum Transport von Gegenständen bekannt,
die eine gtoße, flache Gaundfläche aufweisen, wie beispielsweise Glastafeln, größere
Behilter, Papierstapel oder dgl. Bei derartigen Transporteinrichtungen sind in-der
von unten mit Luft beaufschlagten Grundplatte Offnungen vorgesehen, die durch Kugeln,
Rollen oder Walzen ventilartig-verschlossen sind. Sobald von oben her auf diese
Organe das Gewicht des Fördergutes einwirkt, werden sie in die Offnung innerhalb
der Grundplatte hineingedrückt und geben dadurch einerseits die Bildung des Luftpolsters
frei und reduzieren den Reibungswiderstand zwischen Fördergut und Grundplatte. Der
Vorschub wird von Hand oder mittels mechanischer Vorschuborgane
ausgeführt.
Bei diesen Anordnungen besteht der Nachteil, daB der konstruktive Aufwand erheblich
ist und durch das Luftpolster lediglich eine Verminderung des Reibwiderstandes zwischen
Fdrdergut und Grundplatte erfolgt. für den Transport von quaderförmigen Behältern
ist ferner eine U-förmig ausgebildete Rinne bekannt, wobei unter größeren Abständen
in den Schenkeln des U-Profiles in Förderrichtung geneigte Vorschubdüsen angeordnet
sind. In einer derartigen Rinne können nur Gegenstände befördert werden, die die
Rinne weitgehend ausfüllen, damit das Transportgut gleichmäßig von den Luftströmen
beaufschlagt wird. Die einzelnen Transportgegenstände müssen unter bestimmten Mindestabständen
aufeinanderfolgen, damit die seitlichen Luftkanäle auch auf die Stirnwandungen einwirken
können, da lediglich ein Bestreichen der Seitenwandungen kaum zum gewunschten Ergebnis
führt. Vielmehr besteht die Gefahr, daß bei ungleichmäßiger Druckverteilung das
Fördergut in der Rinne hin-und herwandert'und dadurch zum Blockieren der Rinne neigt.
Die Seitenwandungen des Fördergutes müssen ebenfalls vollkommen glatt ausgebildet
sein. Der konstruktive Aufwand ist ebenfalls groß, da drei voneinander getrennte
Luftleitkanäle vorgesehen werden müssen.
-
PUr den Transport von kleineren Einzelstücken, insbesondere Süßwarenstücken,
ist es lediglich bekannt, kurze Uberleitflächen mit starker Neigung luftdurchlässig
auszubilden, um-ähnlich wie bei RUtteltischen-ein Blockieren der Einzelstücke zu
verhindern. Diese Anordnung ist nicht für den Transport von Süßwarenstücken, wie
Pralinen, über längere Strecken geeignet, und die EinzelstUcke können nicht einmal
kleinere Steigungen überwinden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
der genannten Vorrichtungen auszuschalten und eine Transporteinrichtung für Süßwarenstücke,
insbesondere Pralinen, zu schaffen, die praktisch allen Anforderungen angepaßt werden
kann und insbesondere auch die Umlenkung, Ableitung, Spreizung und Verengung von
Einzelstückfolgen gestattet.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieses durch eine Vorrichtung
erreicht, bei der eine Platte Sür den Luftdurchtritt Düsen aufweist, die einen aus
mehreren Richtungskomponenten bestehenden Luftstrahl abgeben.
-
GemäB einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die resultierende Strömungsrichtung
in Forderrichtung geneigt.
-
Die resultierenden Strömungsrichtungen aller Düsenöffnungen können
gleichgerichtet seih.
-
Zur Erzielung einer Richtungsänderung einer Einzelstückfolge, beispielsweise
einer Ablenkung, können bei einer Trägerplatte die resultierenden Strömungsrichtungen
einzelner Düsen bzw. Düsengruppen unterschiedlich gerichtet sein.
-
Dieses. wird dadurch erreicht, daß die Trägerplatte aus einzelnen
Düsenträgern aufgebaut ist, deren Düsen unterschiedliche resultierende Strömungsrichtungen
aufweisen.
-
Sollen Einzelstückfolgen wechselweise verschiedenen Nachbehandlungsvorrichtungen
zugeführt werden, so können die Düsenträger in Anpassung an die gewunschte Förderrichtung
der Einzelstücke verstellbar ausgebildet sein. Zum Wenden der Einzelstücke auf der
Standfläche können einzelne Düsen eine Wirbelströmung abgeben.
-
Zusätzlich zu der durch die Düsen ausgeübten Leitfunktion
kann
die Trägerplatte Einrichtungen, wie vorspringende Leitorgane, in der Mitte und/oder
an den Rändern zur Richtungsänderung einzelner oder aller Einzelstückfolgen aufweisen.
Die durch ein Förderband aufgegebenen Einzelstücke sind dadurch in mehrere Teilserien
aufgliederbar.
-
In der Zeichnung ist ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
das an Hand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird. Es zeigen : Fig.
1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung ; Fig. 2 einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung ; Fig. 3 einen Querschnitt durch die Trägerplatte gemäß Linie
III-III in Fig. 1 und Fig. 4 eine Draufsicht auf die Trägerplatte gemäß Fig. 1 in
stark vergrößertem Maßstab.
-
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausfiihrungsbeispiel ist eine Trägerplatte
1o mit seitlichen Leitorganen 11 versehen. Der von einem Pörderband 12 abgegebene
Einzelstückstrom wird in Pfeilrichtung über die Trägerplatte 10 weitergeleitet und
gleichzeitig der seitliche Abstand zwischen den Einzelstücken verringert. Am Abgabeende
13 der Trägerplatte 10 werden die Einzelstücke einem schmaleren Förderband 14 zugeführt.
-
Unterhalb der Trägerplatte 10 ist ein allseitig geschlossener Raum
15 vorgesehen, der über einen filtrer 16 an ein
Gebläse 17 angeschlossen
ist. Das Gebläse 17 leitet unter Druck stehende Luft in den Raum 15 ein.
-
Der Raum 15 ist durch die Trägerplatte 10 abgeschlossen, die mit einer
Vielzahl an Düsen 20 versehen isto Diese Düsen sind in spezieller Weise ausgebildet,
indem sie einen aus mehreren Richtungskomponenten bestehenden Luftstrahl abgeben.
Gemäß Fiv, 3 ist die Forderrichtung der Einzelstücke E mit P bezeichnet. Die Eintrittsöffnung
21 für die Druckluft ist so gestaltet, daß der von der Düse abgegebene Strom im
wesentlichen die Vorwärtstreibende Komponente 22 und die anhebende Komponente 23
aufweist.
-
Aus den Komponenten 22, 23 bildet sich am Austrittsquerschnitt 24
die resultierende Stromungsrichtung 25, deren Größe und Neigung zur Förderrichtung
P von der Wahl der Komponenten 22, 23 abhängig ist. Der Austrittsquerschnitt 24
kann so gestaltet sein, daß die vorwärtstreibende Komponente 22 stärker wirksam
ist als die anhebende Komponente 23 (Fig. 4).
-
Die stärke der Trägerplatte, die vorzugsweise aus Blech besteht, beträgt
etwa 0, 75 mm. Der engste Düsendurchmesser 27 beträgt etwa 0, 2 mm, wobei die Gesamtanzahl
der Düsen so gewählt wird, daß die Summe der Querschnitte 27 etwa 5 % der gesamten
Trägerfläche 1o bilde : t. Während des Transportes ist jedes Einzelstück E von etwa
loo Düsen 2o beaufschlagt.
-
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 weist die Trägerplatte 1o
seitliche Leitorgane 11 auf, die-jedoch lediglich zu Richtungskorrekturen einzelner
Stücke vorgesehen sind.
-
Die tatsächliche Verjüngung des Einzelstückstromes bis zum Abgaheende
13 erfolgt dadurch, daß zu den Randbereichen hinstarker werdende Richtungskomponenten
der Düsen 2o vorgesehen
sind, die zur Symmetrieachse der Trägerplatte
10 weisen. Hierdurch ist erreicht, daß die Einzelstücke kontinuierlich angehoben,
vorwärts und schwach zur Seite bewegt werden. Eine derartige Trägerplatte kann aus.
einem einheitlichen Ausgangsmaterial bestehen, ist jedoch vorzugsweise aus Segmenten
zusammengeschweißt, die für sich einzelne DUsengruppen gleicher-Strömungsrichtung
bilden.
-
Diese Segmente bzw. Düsenträger können auch drehbar in der rägerplatte
gelagert sein, so daß eine weichenmäßige Ablenkung einzelner Warenstückfolgen vorgenommen
werden kann. Dieses ist besonders für den automatischen Betrieb wesentlich, bei
dem die EinzelstUcke bestimmten Weiterbearbeitungsstationen zugeführt werden sollen
oder auf Abruf für Verpackungsstationen bereitstehen müssen. Eine in Längsrichtung
ankommende Praline kann durch eine von einer Dusengruppe bzw. einzelnen Düsen abgebenen
Wirbelströmung so auf der Standfläche gewendet werden, daß sie die Bewegung mit
ihrer Längsseite fortsetzt.
-
Soll eine Beschleunigung oder Verzögerung der Einzelstücke auf der
Trägerplatte vorgenommen werden, so müssen entsprechend abweichend ausgebildete
Dusen vorgesehen werden ; andererseits kann durch die Gestaltung des Raumes 15 unterhalb
der rägerplatte 10 die Luftaustrittsgeschwindigkeit einzelner Düsen variiert werden.
Der Raum 15 kann zu diesem Zweck auch mit-Drosseln oder sonstigen Steuerorganen
versehen sein.
-
Zusätzlich zu den Leitorganen 11 am Rande der Trägerplatte 1o können
noch weitere Leitorgane vorgesehen sein, die bei einer Aufteilung der vom Förderband
12 kommenden Einzelstücke in mehrere Einzelserien neben der Xeitwirkung durch die
unterschiedlich ausgerichteten Düsen 2o den Stücken eine zusatzliche Führung verleihen.
Dieses ist
auch bei Eckfuhrungen erforderlich, um mit Sicherheit
das Ausbrechen einzelner Stücke zu verhindern.
-
Bei Einzelstücken, wie Pralinen, mit einer empfindlichen Oberfläche
kommt es wesentlich darauf an, daß diese, wenn sie beispielsweise die Überziehmaschinen
verlassen, nicht gegeneinander reiben und sich seitlich wegdrücken. Hierbei entstehen
Beschädigungen an den sehr empfindlichen Oberflächen. Diese waren bei Drehscheiben
aus Metall oder Kunststoffen und Vibratoren nur schwer auszuschalten, da die Stücke
mit ihrem Eigengewicht auf der Trägerplatte ruhen und bei Vibratoren zusätzlich
noch eine unerwünschte Vertikalkomponente hinzukommt. Durch die Erfindung wird erreicht,
daß die einzelstücke aufdemLuftpolster gleichsam schweben und ein zufälliges seitliches
Berühren keinerlei Druckstellen oder Schrammen hinterläßt. Insbesondere wird der
automatische Betrieb ermöglicht, indem durch die Steuerwirkung des Luftstromes bzw.
der verstellbaren Düsen eine optimale Lenkung der Einzelstucke sichergestellt ist.
-
Ferner muß berücksichtigt werden, daß erkältende Schokolade stark
klebrig ist und das Beruhren der Forderfläche schnell zu starken Verschmutzungen
führt. Durch das Luftpolster wird jedoch verhindert, daß die Einzelstucke überhaupt
mit der Trägerplatte in Berührung kommen, Sollte dieses. deRnocn gelegentlich der
Fall sein, oder sollten sich einzelne ErUmel von den Süßwarenstücken lösen, so werden
diese ebenfalls mit dem Luftstrom fortgetragen und könnenaneinergeeignetenStelle
von dern Transportgut durch eine Veränderung der Strömung oder dgl. getrennt werden.-N¢ben
Pralinen st die erfindungsgemäße Fördervorrichtung auch für den Transport von Bonbons,
Keksen oder dgl. geeignet.
Durch entsprechende Abzweigung und Ubereinanderleitung
können mehrere Keksserien zu Stapeln übereinandergelei. tet werden, wobei die einzelnen
Stapel dann sofort verpackungsf-ertig sind.
-
Die Trägerplatte kann steigend oder abfallend ausgerichtet sein ;
es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Düsengruppen vorübergehend abzuschalten.