DE1554842C - Verfahren zum Strangpressen geformter Erzeugnisse aus durch Koagulieren wässriger Dispersionen gewonnenem Polytetrafluorathy lenpuher - Google Patents

Verfahren zum Strangpressen geformter Erzeugnisse aus durch Koagulieren wässriger Dispersionen gewonnenem Polytetrafluorathy lenpuher

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DE1554842C
DE1554842C DE1554842C DE 1554842 C DE1554842 C DE 1554842C DE 1554842 C DE1554842 C DE 1554842C
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extrusion
aqueous dispersions
polytetrafluoroethylene
polytetrafluorathyla
lenpuher
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English (en)
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Richard Glenn Cope Charles Samuel Viema W Va Alsup (V St A )
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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Description

Polytetrafluoräthylen ist bekanntlich bis zu seiner Zersetzungstemperatur von 450° C thermoplastisch nicht verarbeitbar, weil es eine so hohe Schmelzviskosität hat, daß es sich in der Strangpresse nicht in geschmolzenem Zustand verarbeiten läßt (S aecht-1 ing—Z ebrowsk i, Kunststoff-Taschenbuch, 1957, S. 100).
Um dieses Material durch Strangpressen verarbeiten zu können, muß man daher vor Polytetrafluoräthylenpulver ausgehen und dieses mit einem Gleitmittel mischen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein solches Verfahren zum Strangpressen geformter Erzeugnisse aus durch Koagulieren wäßriger Dispersionen gewonnenem Polytetrafluoräthylenpulver, bei dem das strangzupressende Polytetrafluoräthylenpulver mit einem Gleitmittel gemischt, aus der Mischung ein Vorformling hergestellt und dieser zu dem geformten Erzeugnis stranggepreßt wird.
Derartige Verfahren sind bekannt. So wird gemäß der USA.-Patentschrift 2 685 707 Tetrafluoräthylen in wäßrigem Medium zu einer Dispersion von Polytetrafluoräthylen polymerisiert. Die Dispersion wird koaguliert und das koagulierte Pulver getrocknet und mit flüssigen Kohlenwasserstoffen als Gleitmittel vermischt. Das gleitendgemachte Polymere treibt man unter Druck unter solchen Bedingungen durch eine Strangpreßöffnung, die die Größe und Form des herzustellenden Erzeugnisses hat, daß sich das Gleitmittel dabei nicht verflüchtigt. Der Vorformling wird ,■ getrocknet, das Gleitmittel entfernt und der Vorformling dann auf eine Temperatur oberhalb 327° C erhitzt, um das Polymerisat durch Sintern in seine endgültige Form zu bringen. Aus dem durch Koagulation wäßriger Dispersionen erhaltenen Polytetrafluoräthylen gewinnt man bei hohen und gleichmäßigen Strangpreßgeschwindigkeiten ungesinterte Vorformlinge von hoher Festigkeit und Zähigkeit, die sich zu undurchlässigen, fehlerfreien Fertigerzeugnissen sintern lassen. Dieses bekannte Verfahren wird als »Pastenextrusion« bezeichnet.
Die Eigenschaften des zur Pastenextrusion bestimmten Polyteträfluoräthylenformpulvers müssen sich nach dem Reduktionsverhältnis bei der Extrusion richten. Unter dem Reduktionsverhältnis versteht man das Verhältnis der Fläche des Strangpreßzylinders zur Fläche der Strahgpreßöffhung. Wenn die Strangpreßöffnung verhältnismäßig klein ist, wie z. B. beim überziehen von Draht, ist das Reduktionsverhältnis hoch und liegt z. B. über 1000:1. In solchen Fällen tritt die Schwierigkeit auf, daß das Extrudat leicht zerbricht und dadurch wertlos wird. Dieser Schwierigkeit ist man durch Entwicklung verbesserter Arten von PoIytetrafluoräthylenformpulvern begegnet, die sich speziell für die Pastenextrusion bei hohen Reduktions- Verhältnisse eignen, und es gibt bereits Polyte'trafluoräthylenformpulver, die das Strangpressen von Extrudaten bei Reduktionsverhältnissen von mehr als 1600:1 ermöglichen, ohne daß Bruch auftritt.
Anders liegen die Verhältnisse bei der Pastenextrusion bei niedrigen Reduktionsverhältnissen von beispielsweise 10 bis 200, wie sie z. B. beim Strangpressen von Rohren oder von Rohlingen für die Herstellung von Bändern nach der Kalandertechnik erforderlich sind. Unter diesen Umständen steht nur eine verhältnismäßig geringe Strangpreßkraft zur Verfügung, und die Festigkeit der noch ungesinterten Strangpreßlinge ist entsprechend gering, so daß sie beim Transport zerbröckeln und auseinanderfallen. .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Pastenextrusion von durch Koagulieren wäßriger Dispersionen gewonnenem Polytetrafluoräthylenpulver zur Verfügung zu stellen, das besonders bei niedrigen Reduktionsverhältnissen, z. B. bei der Herstellung von Rohren oder Profilen, ein Extrudat vöri höherer Rohfestigkeit ergibt.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man Maßnahmen' ergreift, durch die die Polytetrafluoräthylenteilchen leichter verformbar werden. Die stärkere Verformbarkeit der Polytetrafluoräthylenteilchen führt bei der Pastenextrusion zu einer Fibrillierung in der Strangpreßrichtung, die ihrerseits die Bildung eines Strangpreßlings zur Folge hat, der in ungesintertem Zustand eine höhere Festigkeit aufweist. Die stärkere Verformbarkeit der Polytetrafluoräthylenteilchen äußert sich auch in einer Erhöhung des Strangpreßdruckes. Ein , Formpulver, das bei verhältnismäßig hohem Extrusionsdruck stranggepreßt werden kann, liefert ein Extrudat von hoher Rohfestigkeit, das sich ohne Nachbehandlung transportieren und verwenden läßt, weil die stark verformbaren Polytetrafluoräthylenteilchen sich beim Strangpressen unter hohem Druck gegenseitig verfilzen.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei dem eingangs definierten Verfahren dadurch gelöst, daß das strangzupressende Polytetrafluoräthylenpulver zunächst 5 bis 1200 Minuten auf 250 bis 327°C erhitzt wird.
Vorzugsweise erfolgt diese Wärmebehandlung im Verlaufe von 30 bis 360 Minuten bei 250 bis 320° C. 'Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zum Strangpressen des Vorformlings zu dem geformten Erzeugnis bei einem Reduktionsverhältnis im Bereich von 10 bis 200.
Bei Temperaturen oberhalb 327° C läßt sich die Vorbehandlung gemäß der Erfindung nicht in zufriedenstellender Weise durchführen, weil das Polytetrafluoräthylen bei so hohen Temperaturen bereits sintert.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die Polytetrafluoräthylenteilchen leichter verformbar, und es können höhere als die normalen Strangpreßdrücke angewandt werden. . .
Beispiel 1
Polytetrafluoräthylenharzpulver, das nach dem in der britischen Patentschrift 885 809 beschriebenen Verfahren erhalten worden ist, wird 60 Minuten bei 250° C wärmebehandelt und dann abgekühlt. Das Harz mischt man mit 19,2% eines im Handel erhältlichen Gleitmittels von der Art von Leichtöl. Diese Mischung wird durch schwaches Verpressen zu einem Vorformling von 31,75 mm Durchmesser verformt. Den Vorformling bringt man in den Zylinder einer Pastenstrangpresse ein, der ebenfalls 31,75 mm Durch-, messer besitzt. Das Ende der Strangpresse hat eine sich glatt an die Oberfläche des Innenzylinders anschließende Oberfläche, die mit einem Zylinder einen Winkel von 165" bildet und in einer Strangpreßöffnung von 3,18 mm endet. In das weite Ende des Zylinders führt man einen Kolben mit einer solchen Geschwindigkeit ein, daß die Volumenverdrängung im Zylinder einer Extrusionsgeschwindigkeit von 19 g Polymerisat je Minute entspricht. Der zum Extrudieren des Ma-
terials erforderliche Druck wird aufgezeichnet. Das Extrudat führt man zwischen zwei chromplattierten Walzen von 102,0 mm Durchmesser hindurch, um die Dicke zu vermindern. Dieser Vorgang wird als »Kalandern« bezeichnet. Dabei wird das Material nacheinander auf eine Dicke von 1,0, 0,5, 0,36, 0,25 und 0,18 mm reduziert. Sodann läßt man das Gleitmittel an der Luft verdunsten. Dann wird die Zugfestigkeit des ungesinterten Bandes (in kg/cm2) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Die Bruchdehnung beträgt über 100%.
Tabelle I Tabelle III
Wärmebehandlungsbedingungen
Temperatur
0C
Kontrolle
250
Zeit,
Min.
0
60
Extrusions-. druck
kg
363
522
Bewertung des Bandes '5
Dicke
mm
0,18
0,18
Zugfestigkeit kg/cm2
38
54
B eis piel 2
Nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 750 350 hergestelltes Polytetrafiuoräthylenpulver wird in zwei Teile geteilt. Ein Teil wird 16 Stunden bei 1500C, der aridere Teil 2 Stunden bei 3000C wärmebehandelt. Beide Proben werden gemäß Beispiel 1 als Pasten stranggepreßt und kalandert. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Prüfung gemäß Beispiel 1 an diesen Harzen. Die bei der höheren Temperatur getrockneten Proben erfordern den höchsten Druck bei der Pastenextrusion und ergeben das festeste 0,25-mm-Band.
Tabelle II
Ver Trocknen 0C Stunden Pastenextrusions- 0,25-mm-Band
such 150 16 druck Zugfestigkeit
Nr. 300 .2. kg kg/cm2
1 150 16 522 44
300 2 703 55
2 150 16 567 39
300 2 953 68
3 150 16 544 42
300 2 862 65
4 150 16 431 33
300 , 2 726 58
5 150 16 453 31
300 2 . 907 60
6 635 40
1134 72
Beispiel 3
Man erhitzt Proben von nach dem Verfahren gemäß USA.-Patentschrift 2 750 350 hergestelltem Polytetrafiuoräthylenpulver unter wechselnden Bedingungen innerhalb wechselnder Zeitspannen. Nach dem Erhitzen kühlt man das Polymerisat und unterwirft es der Pastenextrusion gemäß Beispiel 1. Das Extrudat wird in fünf Stufen zu einem Band von 0,18 mm kalandert. Die Ergebnisse zeigen, daß die Wärmebehandlung bei höhrer Temperatur (3000C) weniger Zeit erfordert, um ein Harz zu gewinnen, aus dem ein Band von höherer Zugfestigkeit hergestellt werden kann.
Versuch
Nr.
War
behanc
beding
Tempe
ratur
me-
lungs-
ungen
Extrusions-
druck
Bewertung
0,25 mm
Zugfestig
keit
des Bandes
0,18 mm
Zugfestig
keit
-C IVi 1Π. kg kg/cm2 kg/cm2
Kon
trolle
0. 374 29 38
1 300 30 397 33 47
2 300 60 567 35 61
. 3 300 120 839 60 81
4 300 360 1066 78 98
5 250 30 442 41 49
6 250 60, 476 38 .·■ 55
7 250 120 567 46 60
8 250 360 612 46 67
9 200 30 380 31 43
10 200 60 385 35 43
11 ; 200 120 408 33 49
12 200 360 442 34 55 ,·
B e i s ρ ie I 4
Man arbeitet nach Beispiel 3 mit einem nach der britischen Patentschrift 885 809 hergestellten Polytetrafiuoräthylenpulver. Die Ergebnisse der nach Beispiel 1 durchgeführten Versuche zeigen, daß die Wirkung der Wärmebehandlung dieses Polytetrafluoräthylenpulvers derjenigen des Beispiels 3 entspricht. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle wiedergegeben.
Tabelle IV
40
45
Wärme
behandlungs-
Zeit
N/fin
Extrusions-
druck bei
Bewertung des Bandes
Ver
such
bedingungen IVl in. Reduktions
Nr. Tempe 30 verhältnis 0,25 mm 0,18 mm
ratur 60 100/1 Zugfestigkeit Zugfestigkeit
C 120 kg kg/cm2 kg/cm2
1 300 360 760 57 69
2 300 30 907 69 87 ·
3 300 60 1055 75 86
4 300 120 1025 '73 86
5 250 360 528 38 51
6 250 590 46 55
7 250 635 51 62
8 250 635 52 60
Beispiel 5
Proben von nach der USA.-Patentschrift 2 750 350 hergestelltem (Harz A) und von nach der britischen Patentschrift 885 809 hergestelltem (Harz B) Polytetrafiuoräthylenpulver werden bei 300, 320 bzw. 3400C für verschiedene Zeitdauern wärmebehandelt. Die Temperaturerhöhung führt dazu, daß sich das Polymerisat schneller verändert. Das Erhitzen über die Schmelztemperatur von 327° C führt jedoch zu unbrauchbaren Extrudaten. Die Ergebnisse der nach Beispiel 1 durchgeführten Untersuchungen finden sich in der nachstehenden Tabelle.
Tabelle V
Versuch • Wärmebehandlungs
bedingungen
Zeit, Μίη.λ Extrusipnsdruck (100/1)" Harz B, kg
Nr.: Temperatur
"C
0 Harz A, kg 360
1 300 30 431 544
2 60 760 658 :
3 120 907. 782
4 360 1009 907
5 720 1134 930
6 1200 1134 930
. 7 0 1179 351
8 320 30 431 658
9 60 975 850
10 120 Il 11 '975
11 360 1179 1088
12 720 1043 1077
13 1200 1088 1088
14 1020

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Strangpressen geformter Erzeugnisse aus durch Koagulieren wäßriger Dispersionen gewonnenem Polytetrafluoräthylenpulver, bei dem das strangzupressende Polytetrafluoräthylenpulver mit einem Gleitmittel gemischt^ aus der Mischung ein Vorformling hergestellt und dieser zu dem geformten Erzeugnis stranggepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das strangzupressende Polytetrafluoräthylenpulver zunächst 5 bis 1200 Minuten auf 250 bis 327° C erhitzt wird. .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmevorbehandlung im Verlaufe von 30 bis 360 Minuten bei 250 bis 320° C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strangpressen des Vorformlings zu dem geformten Erzeugnis bei einem Reduktionsverhältnis im Bereich von 10 bis 200 erfolgt.

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