DE1554642C3 - Mehrarmiges Rühr- und Knetwerkzeug für die Rührschüssel einer elektrisch angetriebenen Haushalt-Küchenmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein mehrarmiges Rühr- und Knetwerkzeug für die Rührschüssel einer elektrisch angetriebenen Haushalt-Küchenmaschine, deren Rührschüssel im Zentrum einen Innendom für die Lagerung einer senkrecht angeordneten Antriebswelle aufweist, mit deren oberem Ende eine Nabe kuppelbar ist, welche die von oben in die Schüssel eingreifenden, entgegen der Umlaufrichtung zurückgebogenen Knetarme trägt.

Bei bekannten Haushalt-Küchenmaschinen der genannten Art ist es üblich, wenigstens ein Knetwerkzeug mit einem an die Kontur des Innendoms angepaßten, verhältnismäßig dünnen Arm auszustatten, mit welchem es über den Boden und durch den Arbeitsraum der Rührschüssel bewegt wird. Bei der Drehbewegung streift dieser Arm über den Innendom und hebt dabei das zu knetende Gut von der Wand des Innendomes ab. Aufgrund der Tatsache, daß bei den bekannten Haushalt-Küchenmaschinen diese Arme, soweit sie entlang der Kontur des Innendoms verlaufen, verhältnismäßig schmal ausgebildet sind wird das Rührgut dabei nur kurzzeitig vom Innendom abgehoben. Dies hat zur Folge, daß das Rührgut sofort nach dem Durchgang des Knetarmes die hierdurch entstandene Furche schließt und sich wieder an die Wand des Domes anlegt. Bei verhältnismäßig zähem Rührgut hat dies den Nachteil, daß dieses sich am Innendom hochwindet und von dort in die Nabe des Rührwerkzeuges kriecht, von wo aus es in die Lager und den Antrieb der Haushalt-Küchenmaschine vordringen kann.

Dieses Hochwinden oder Hochsteigen des Rührgutes am Innendom wird als besonders nachteilig empfunden, da in die Nabe eingedrungenes Rührgut nur schwer entfernt werden kann. Hierdurch besteht die Gefahr, daß sich dort eingedrungenes Rührgut zersetzt, so daß das Rührgut bei folgenden Knetvorgängen verunreinigt wird. Dies ist insbesondere dann von großem Nachteil, wenn es sich, wie es bei einer Haushalt-Küchenmaschine stets der Fall ist, bei dem Rührgut um Nahrungsmittel handelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Haushalt-Küchenmaschine die Rühr- und Knetwerkzeuge so auszubilden, daß ein Hochwinden oder Hochkriechen des Rührgutes am Innendom der Rührschüssel mit Sicherheit vermieden wird und kein Rührgut in die Nabe oder das Lager der Antriebswelle an der Spitze des zentralen Doms der Rührschüssel eindringen kann.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Nabe mit einem Abstreifflügel ausgestattet ist, welcher mit seiner Abstreifkante die Außenfläche des oberen Bereiches des Innendomes bestreicht und sowohl radial als auch gegenüber der Achsmittelebene der Antriebswelle entgegen der Umlaufrichtung zurückgebogen ist.

Aufgrund der Ausstattung der Nabe mit dem erfindungsgemäßen Abstreiferflügel wird erreicht, daß insbesondere verhältnismäßig zähes und teigiges Rührgut mit der Abstreiferkante zunächst vom Dom abgestreift und dann aufgrund der besonderen Formgebung des Abstreiferflügels weit nach unten gedrückt wird, bis es schließlich an der Wand des Domes unter der Unterkante des Abstreiferflügels hervorquillt und erst dann langsam an dessen Außenwand wieder aufsteigt. Auf diese Weise entsteht beim jeweiligen Durchgang des Knetflügels am Dom eine tiefe Furche, welche sich bei zähem Knetgut nur langsam wieder schließt und beim nachfolgenden Durchgang des Abstreiferflügels bereits wieder aufgerissen wird, bevor sie sich ganz geschlossen hat. Hierdurch wird nicht nur das Hochwinden und Hochkriechen des Rührgutes am Dom mit Sicherheit vermieden, sondern auch eine intensive Durchmischung des Rührgutes erreicht.

Als besonders günstig im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Abstreiferflügel hat sieh eine Konstruktion erwiesen, nach der die Nabe zur Aufnahme der Knetarme und des Abstreiferflügels aus mindestens zwei fest miteinander verbindbaren ringförmigen Teilen besteht, von denen der eine nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mit der Nabe einstückig verbunden ist.

Ein mit diesen Merkmalen ausgestattetes Rühr- und Knetwerkzeug läßt sich trotz seiner komplizierten Form auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise herstellen.

Weitere in den Ansprüchen gekennzeichnete vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels einer Haushalt-Küchenmaschine mit mehreren verschiedenen Rühr- und Knetwerkzeugen erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht einer Haushalt-Küchenmaschine und einer Rührschüssel sowie einem durch deren Innendom angetriebenen Rühr- und Knetwerkzeug, teilweise im Schnitt, wobei das Rühr- und Knetwerkzeug nach der Linie I-I der F i g. 4 geschnitten ist,

Fig.2 eine Seitenansicht des Rühr- und Knetwerkzeuges nach F i g. 1,
F i g. 3 die Rührschüssel mit einem in der Winkellage

gegenüber der Fig. 1 veränderten Rühr- und Knetwerkzeug, im Schnitt mit einem gegenüber der F i g. 1 geringfügig veränderten Rühr- und Knetwerkzeug als zweites Ausführungsführungsbeispiel,

F i g. 4 eine Draufsicht auf das Rühr- und Knetwerkzeug nach dem ersten Ausführungsbeispiel in den F i g. 1 und 2,

F i g. 5 die Nabe des Rühr- und Knetwerkzeuges mit angegossenem Abstreiferflügel im Schnitt und

F i g. 6 ein von der F i g. 5 abweichendes Ausführungsbeispiel des Rühr- und Knetwerkzeuges mit zwischen zwei Nabenteilen eingepreßten, als Abstreifer dienenden Abstreiferflügel.

Eine mit einem elektromotorischen Antrieb ausgestattete Haushalt-Küchenmaschine 1 ist mit einer senkrechtstehenden Antriebswelle 2 versehen, welche in bekannter Weise über ein nicht dargestelltes Untersetzungsgetriebe antreibbar ist. Die Antriebswelle 2 ist in einem im Zentrum einer Rührschüssel 3 aus deren Bodenfläche nach oben ragenden Innendom 4 drehbar gelagert und weist an ihren beiden Endabschnitten je einen Kupplungsteil auf.

Auf dem oberen Kupplungsteil der Antriebswelle 2 ist ein Rühr- und Knetwerkzeug mit einer Nabe 5 aufgesetzt, in deren zentralen Bohrung entsprechende Mitnehmerelemente sitzen. Aus der Nabe 5 erstrecken sich zwei Knetarme 6 und 7, die nach dem ersten Ausführungsbeispiel in den F i g. 1,2 und 4 entgegen der Umlaufsrichtung der Antriebswelle 2 zurückgebogen sind und von oben in den Innenraum der Rührschüssel 3 bis zu deren Bodenfläche 3a reichen. Der Knetarm 6 erstreckt sich auf der Höhe der Nabe 5 annähernd radial bis zum Schüsselrand und von dort abwärts entlang der Innenwand der Rührschüssel 3 bis zu deren Bodenfläche, wo er mit einem hakenförmig umgebogenen Endabschnitt wieder nach innen, etwa bis zu deren mittleren Durchmesser »Dm« verläuft. Demgegenüber erstreckt sich der Knetarm 7 auf der Höhe der Nabe 5 nur etwa bis in die Mitte des ringförmigen Innenraumes der Schüssel 3 radial und dann abwärts bis zur Bodenfläche 3a, von der er mit einer hakenförmigen Umbiegung 7a entlang der Bodenfläche 3a derart verläuft, daß er bei der Umdrehung des Rühr- und Knetwerkzeuges den vom Knethaken 6a nicht überstrichenen Teil der Bodenfläche 3a erfaßt.

An der Nabe 5 ist ferner ein Abstreiferflügel 8 angeordnet, der sich ebenfalls von der Nabe aus abwärts in den Innenraum der Rührschüssel erstreckt. Dieser, insbesondere als Abstreifer für den Innendom 4 ausgebildete Abstreiferflügel 8 hat eine Abstreifkante 8a, die sich an die Wandung es oberen Abschnittes des Innendomes anschmiegt. Der Abstreiferflügel 8 ist im gleichen Sinne wie die Knetarme 6 und 7 sowohl radial als auch gegenüber der Achs-Mittelebene der Antriebswelle 2 entgegen deren Umlaufrichtung zurückgebogen und drückt dadurch beim Arbeitsvorgang das Rührgut aus dem oberen Bereich der Rührschüssel und des Innendomes 4 in die Nähe des in ihrem unteren Bereich wirksamen hakenförmigen Endabschnittes 6a bzw. der hakenförmigen Umbiegung 7a am Ende der Knethaken

6 und 7. In dem zweiten Ausführungsbeispiel nach der Fig.3 ist der im engeren Bereich des Innendomes 4 umlaufende Knetarm T gegenüber dem Knetarm 7 nach dem ersten Ausführungsbeispiel teilweise anders geformt. Sein unterer, sich abwärts zur Bodenfläche 3a erstreckender Abschnitt ist auf der Höhe der Unterkante des Abstreifer dienenden Abstreiferflügel 8 gegen den Innendom 4 abgebogen und verläuft dort dicht an dessen Wandung entlang bis zur Bodenfläche 3a, wo er zu einem nach außen gerichteten, an die Bodenfläche angepaßten Haken Tb gekrümmt ist. Dieser Haken Tb reicht mit seinem freien Ende an die Bahn des im Bereich der Schüsselwand 3 umlaufenden Knethakens 6a heran.

In beiden Ausführungsbeispielen überstreichen die Knethaken 6a, 7a oder 6a, Tb bei ihrem Umlauf die ganze Fläche des ringförmigen Schüsselbodens 3a und reichen jeweils mindestens bis zum mittleren Durchmesser »Dm« des Schüsselbodens. Die über die Bodenfläche 3a streichenden Knethaken sind ebenfalls entgegen ihrer Umlaufrichtung schräg nach hinten abgebogen, damit sie sich beim Umlauf gegenseitig das Knetgut in die Umlaufbahn befördern. Die beiden Knetarme 6 und

7 bestehen nach F i g. 4 aus einem zusammenhängenden Rundstab, welcher der Schüsselform entsprechend gebogen ist. In dem obenliegenden Verbindungsabschnitt 9 (Fig.4, 5 und 6) sind aus dem Material Verankerungselemente 10 herausgequetscht. Diese Nabe besteht aus zwei ringförmigen Teilen 5a und 5b, die an ihren einander zugekehrten, miteinander zu verbindenden Ringflächen 5c Ausnehmungen 11 zur Aufnahme des Knetarmabschnitts 9 sowie dessen Verankerungselementen 10 haben. Die Nabenteile 5a und 5b sind nach dem Einbetten des Knetarmabschnittes 9 mit der Verankerungselementen 10 fest eingepreßt.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 ist der Abstreiferflügel 8 mit dem oberen Teil 5a der Nabe als ein Druckgußteil hergestellt.

Nach F i g. 6 ist der Abstreiferflügel 8, ähnlich wie der Knetarm, zwischen den Nabenteilen 5a und 56 verankert. Hierzu ist der Abstreiferflügel 8 mit einem Ansatz 12 versehen, welcher ebenfalls angequetschte Verankerungselemente 13 und in entsprechende Ausnehmungen der einander zugekehrten Nabenflächen 5a eingelegt und beim Zusammenpressen der Nabenteile 5a und 5b zwischen diesen festgeklemmt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Mehrarmiges Rühr- und Knetwerkzeug für die Rührschüssel einer elektrisch angetriebenen Haushalt-Küchenmaschine, deren Rührschüssel im Zentrum einen Innendom für die Lagerung einer senkrecht angeordneten Antriebswelle aufweist, mit deren oberem Ende eine Nabe kuppelbar ist, welche die von oben in die Schüssel eingreifenden, entgegen der Umlaufrichtung zurückgebogenen Knetarme trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (5) mit einem Abstreiferflügel (8) ausgestattet ist, welcher mit seiner Abstreifkante (8a) die Außenfläche des oberen Bereiches des Innendomes (4) bestreicht und sowohl radial als auch gegenüber der Achs-Mittelebene der Antriebswelle (2) entgegen der Umlaufrichtung zurückgebogen ist.

2. Rühr- und Knetwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (5) zur Aufnahme der Knetarme (6,7) und des Abstreiferflügels (8) aus mindestens zwei fest miteinander verbindbaren ringförmigen Teilen (5a, 5/^besteht.

3. Rühr- und Knetwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreiferflügel (8) mit einem der ringförmigen Teile (5a) der Nabe (5) einstückig verbunden ist.

4. Rühr- und Knetwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Teile (5a, 5b) der Nabe (5) an ihren Verbindungsflächen (5ς^ Ausnehmungen (11) aufweisen, in die Verankerungselemente (10) des Verbindungsabschnitts (9) der Knetarme (6,7) bzw. ein mit dem Ansatz (12) des Knetflügels (8) einstückig geformtes Verankerungselement (13) eingreifen.