DE1552484C3 - Kreisschneid-Apparat zur Herstellung runder Werkstück-Öffnungen - Google Patents
Kreisschneid-Apparat zur Herstellung runder Werkstück-ÖffnungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kreisschneid-Apparat zur Herstellung runder Werkstück-Öffnungen
mit mindestens einem an einem radial zu seiner Drehachse angeordneten Halter verstellbar befestigten Einstechstahl,
der, bezogen auf die Arbeifsdrehrichtüng,
von der Einspannstelle des Halters aus nach rückwärts
geneigt ist und einen positiven Spanwinkel aufweist.
Das Einstechen von Nuten mit Hilfe von Kreisschneid-Apparaten zur Herstellung von Öffnungen in
Platten oder aber zur Erzeugung von Ronden ist mit Schwierigkeiten verbunden, da namentlich bei gewissen
Metallegierungen der Schneidstahl zum Einhaken und Abbrechen neigt. Die Schwierigkeiten steigen dabei
mit zunehmender: Nuttiefe bzw. Werkstücksdicke.
Es sind zwar schon zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht und Versuche unternommen worden, insbesondere
durch Variierung der verschiedenen Winkel bei der Schneide, jedoch ohne durchgreifenden Erfolg.
Durch die DT-PS 3 46 689 ist bereits ein Kreisschneid-Apparat
bekanntgeworden, der zwei Schneidmesser aufweist, von denen das eine die innere und das
andere die äußere Nutenwand bearbeitet. Diese Messer sind an Haltern befestigt, die parallel zu einer durch die
Drehachse und einen Radius gebildeten Ebene in Arbeitsrichtung der Messer nach hinten versetzt sind. Die
Schneiden der Messer sind dort jedoch so angeordnet, daß sie noch etwas vor der erwähnten Ebene liegen.
Damit können sich jedoch die genannten Schwierigkeiten bei der Herstellung tiefer Nuten ergeben.
Der erfindungsgemäße Kreisschneid-Apparat vermeidet diese Nachteile und ermöglicht es, tiefe Nuten
bei hoher Zerspanungsleistung herzustellen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Schneide
des Einstechstahles hinter einer Ebene liegt, welche aus der Drehachse und der diese schneidenden Parallele
zur Halterlängsachse gebildet ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Kreisschneid-Apparates dargestellt. Es zeigt
• F i g. 1 eine Ansicht des Apparates, teilweise im
Schnitt,
F i g. 2 eine Ansicht des Apparates in Richtung des Pfeiles £Tin F i g. 1, teilweise im Schnitt,
F i g. 3 eine Ansicht des Apparates von unten, ohne Halter,
F i g. 4 eine Seitenansicht einer einfacheren Ausführungsform eines Kreisschneiders, teilweise im Schnitt,
F i g. 5 eine Ansicht des Kreisschneiders in Richtung des Pfeiles Fin F ig. 4,
F i g. 6 eine Stirnansicht des Stahlhalters zusammen mit dem Einstechstahl.
Die der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis besteht darin, bei einem Kreisschneidapparat den Einstechstahl
von seiner Einspannstelle aus nach rückwärts zu neigen oder anders ausgedrückt, von der
Schnittkante des Stahles aus in Drehrichtung nach vorne zu neigen. Der Stahl wird dabei so geschliffen, daß
der Spanwinkel positiv bleibt. Der Neigungswinkel α des Stahles 30 gegenüber einer durch die Drehachse b
und die Halterachse c gelegten Ebene beträgt 5 bis 45°, vorzugsweise etwa 10 bis 20° und richtet sich nach dem
zu bearbeitenden Material und der Nutentiefe. Die Schneide 31 liegt hinter einer durch die Drehachse b
und die Längsachse c definierten Ebene, so daß eigentlieh von einer nachgeschleppten Schneide gesprochen
werden kann. Beim Einstechen einer Nut sind die bei der Zerspanung auftretenden Kräfte bestrebt, den
Stahl von der Schnittstelle weg zu verschwenken und dadurch die Spantiefe zu vermindern. Der Halter wird
dabei auf Torsion beansprucht und tendiert dazu, sich zu verwinden und sich dabei von der Schnittstelle abzuheben,
wenn der Schnittwiderstand ansteigt. Auf diese Weise gelingt es überraschend tiefe Nuten einzustechen,
und zwar auch in spanabhebend schwer bearbeitbare Werkstoffe.
Der dabei erzeugte Span hat die Tendenz, sich im Querschnitt zu wölben, wodurch er ohne sich zu verklemmen
leicht aus der Nut herausgelangt. Es lassen sich beispielsweise Nutentiefen in Stahl bis 35'mm und
250 mm Durchmesser erreichen, mit einem Stahl, der aus einem Vierkant-Rohling von 6 mm Kantenlänge
hergerichtet wurde. Bei umschlagseitiger Bearbeitung können somit zylindrische Öffnungen in Platten bis zu
70 mm Dicke hergestellt werden.
Der Kreisschneid-Apparat weist einen Konus 1 auf, mit welchem dieser Apparat in die Spindel einer Bohroder
Fräsmaschine eingesetzt werden kann. Der Konus 1 bildet mit dem Kopf 2 ein einziges Stück. Im Unterteil
dieses Kopfes 2 ist eine rinnenförmige Ausnehmung 3 vorhanden, in welche ein Vierkant-Halter 4 längsverschiebbar
eingesetzt ist. Dieser Halter 4 läßt sich quer zur Drehachse des Apparates mit Hilfe einer Gewindespindel
5 verschieben. Zu diesem Zweck ist eine Gewindemutter 6 mit einem zapfenförmigen, nach abwärts
ragenden Ansatz 7 versehen, der in eine Vertiefung 14 eingreift, von der sich eine Mehrzahl in Form
einer Längsreihe auf der Oberseite des Halters 4 befindet. Die Gewindespindel 5 durchdringt diese Gewindemutter
6 und ist an ihrem Kopf mit einem Innensechskant 8 versehen und wird außen von einer Skalascheibe
9 umgeben, auf welcher das Maß der Verstellung auf Teilstrichen abgelesen werden kann. Im Halter 4 befindet
sich auf der einen Stirnseite eine sich in Axialrichtung erstreckende Bohrung 12, in welche ein Zapfen 19
eingesetzt ist. Dieser Zapfen 19 ragt von einem Einsatzstück 13 ab, das seinerseits mit einer Vertiefung zur
Aufnahme eines Einstechstahles 30 ausgebildet ist. Die Längsachse a (F i g. 2) dieses Nutenstahles 30 ist — von
der Schneidkante aus betrachtet — nach vorne, also in Drehrichtung, geneigt und besitzt einen positiven Spanwinkel.
An der Wurzel des Zapfens 19 befindet sich eine Kerbverzahnung 15, welche mit einer Gegen-Kerbverzahnung
am Bohrungsrand des Halters 4 zum
Zusammenwirken bestimmt ist und eine feinstufige Winkelverstellung des Einsatzstückes 13 und damit des
Einstechstahles gestattet.
Der Halter 4 ist am entgegengesetzten Ende mit einer zur Bohrung 12 quer verlaufenden Bohrung 18
versehen, die ebenfalls mit einer Kerbverzahnung 15 versehen ist. In diese Bohrung 18 läßt sich ein Ausdrehwerkzeug
42 einsetzen und durch einen Sicherungsring 21 in der eingesetzten Lage festhalten. Somit kann der
gleiche Halter 4 wahlweise sowohl für Kreisschneidarbeiten bzw. zum Ausstechen von Nuten als auch zum
Ausdrehen zylindrischer Bohrungen verwendet werden, was aber nicht zur Erfindung gehört.
Damit der Apparat relativ zum Werkstück einfach zentriert werden kann, ist gemäß F i g. 2 ein federnder
Niederhalter 25 vorgesehen, in welchen unten im Zentrum eine drehbar abgestützte Spitze 26 eingesetzt ist.
Die rinnenförmige Ausnehmung ist unten von einer Klemmplatte 28 begrenzt, die durch Schaftschrauben
29 an einem im Oberteil des Kopfes angeordneten Spannring 32 befestigt ist. Dieser Spannring 32 ist
außen mit einem Gewinde versehen, das in eine aufgeschraubte Überwurfmutter 36 eingreift, so daß also
durch Verdrehung dieser Überwurfmutter 36 der Spannring 32 in Axialrichtung verschoben werden
kann. Auf diese Weise kann durch entsprechende Drehbewegung der Überwurfmutter 36 die Klemmplatte
28 mit Hilfe der Schaftschrauben 29 druckausgleichend gegen die Unterseite des Halters 4 angepreßt
werden. Anderseits bewirkt eine Verdrehung dieser Überwurfmutter 36 in der Gegenrichtung, daß sich die
Klemmplatte 28 unter der Wirkung der Druckfedern 37 nach abwärts bewegt, wodurch ein Ausrasten des Zapfens
7 aus der jeweiligen Vertiefung 14 möglich gemacht wird, so daß dann der Halter 4 in Axialrichtung
verschoben und in eine andere gewünschte Vertiefung 14 zum Einrasten gebracht werden kann.
In den F i g. 4 bis 6 ist ein Kreisschneider von etwas einfacherer Ausbildung gezeigt. Der Kreisschneider
weist einen Kopf 61 auf, der zusammen mit dem Schaft 62 aus einem einzigen Stahlstück besteht. Dieser Schaft
62 ist dazu bestimmt, in einem Bohrfutter einer Bohrmaschine od. dgl. eingespannt zu werden, so daß sich
der ganze Kreisschneider um die Drehachse 63 drehen kann. Quer zu dieser Drehachse 63 ist im Kopf 61 eine
seitliche offene Nut 64 vorhanden. Diese Nut 64 dient zur Aufnahme eines Stahlhalters 65, der in Radialrichtung
— bezogen auf die Drehachse 63 — verschiebbar ist. Am einen Ende dieses Stahlhalters 65 befindet sich
ein Einstechstahl 66 mit einer Schneide 67. Der Halter 65 wird mit Hilfe einer parallel zur Achse 63 verlaufenden
Gewindeschraube 68 in der Nut 64 festgeklemmt, indem durch diese Schraube die Nutenbreite etwas verringert
werden kann, wodurch der Halter 65 in der Nut 64 festgeklemmt wird. Zu diesem Zweck ist im Kopfoberteil
ein Gewinde 69 und im Kopfunterteil eine Schulter 70 für den Schraubenkopf vorhanden. Damit
die von der Schraube 68 aufzubringende Kraft zur federnden Deformierung des Materials nicht zu groß
wird, ist auf der der Nut 64 gegenüberliegenden Seite des Kopfes ein Loch 71 angebohrt, welches zugleich bei
hoher Drehzahl eine Unwucht verhindert oder mindestens herabsetzt.
Auf dem dem Schaft 62 gegenüberliegenden unteren Ende des Kopfes 61 befindet sich ein kurzer Bohrer 72
mit einem zylindrischen hinteren Schaftteil 73. Dieser Bohrer 72 verläuft koaxial zur Drehachse 63 und trägt
am Schaftteil eine angeschrägte Fläche, die mit einer Kugel 74 zum Zusammenwirken bestimmt ist. Diese
Kugel 74 wird durch den Kopf der Schraube 68 in die Anschrägung hineingedrückt, so daß beim Festziehen
der Schraube 68 gleichzeitig auch der Bohrer festgehalten wird.
Der Einstechstahl 66 ist bezogen auf die Arbeitsdrehrichtung nach hinten geneigt, und zwar um einen Winkel
β von 5 bis 20°, vorzugsweise 10 bis 15°, d.h. der Stahl wird nachgeschleppt. Dieser Einstechstahl ist
ebenfalls mit einem positiven Spanwinkel versehen und ist seitlich hinterschliffen, so daß er nicht an den Nutenwandungen
reibt. Unter »positivem Spanwinkel« wird verstanden, daß der Winkel β weniger als 90° beträgt,
also keine sogenannte Negativschneide vorhanden ist. Der Einstechstahl weist vorzugsweise einen Drall auf,
wodurch die Nutentiefe verhältnismäßig groß gewählt werden kann, ohne daß der Einstechstahl im Bereich
seiner Einspannstelle zu sehr geschwächt wird. Der Einstechstahl 66 wird mit Hilfe einer in das Gewinde 76
eingeschraubten Schraube 77 durch den Schrauben-Kopf festgeklemmt. Dadurch läßt sich der Stahl leicht
auswechseln. Durch die Neigung dieses Einstechstahles ergibt sich für diesen eine Federwirkung, indem er beim
Schneiden nach hinten ausweichen kann, wobei der Halter 65 auf Torsion beansprucht wird.
Unter »Stahl« bzw. »Einstechstahl« sollen auch Werkzeugeinsätze verstanden werden, die beispielsweise
ganz oder teilweise aus anderem Material als Stahl bestehen können, z. B. aus Hartmetall oder keramischen
Werkstoffen, wie sie für andere spanabhebende Werkzeuge bekannt sind. An Stelle eines einzigen
Schneideinsatzes könnten auch Bearbeitungswerkzeuge mit mehreren sich gleichzeitig im Einsatz befindlichen
Schneideinsätzen vorgesehen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kreisschneid-Apparat zur Herstellung runder Werkstück-Öffnungen mit mindestens einem an
einem radial zu seiner Drehachse angeordneten Halter verstellbar befestigten Einstechstahl, der, bezogen
auf die Arbeitsdrehrichtung, von der Einspannstelle des Halters aus nach rückwärts geneigt
ist und einen positiven Spanwinkel aufweist, d a durch gekennzeichnet, daß die Schneide
(31) des Einstechstahles (30,,66) hinter einer Ebene liegt, welche ausder Drehachse; (6,63) und der diese
schneidenden Parallele zur Halterlängsachse (c) gebildet ist. ■■■■:-■■■ ··■'■ ''■':■'-.'■
■■■ ■· · ■■
2. Kreisschneid-Apparat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückwärtsneigung des Einstechstahles mehr als 5°, vorzugsweise 10 bis
20° beträgt. ■■ · ■' \ ■ : ■■:.,-. ■, .
Applications Claiming Priority (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1782965A CH468228A (de) | 1965-07-02 | 1965-12-24 | Kreisschneid-Apparat |
CH1782965 | 1965-12-24 | ||
CH549966 | 1966-04-15 | ||
CH549966A CH458017A (de) | 1965-12-24 | 1966-04-15 | Kreisschneider |
DEV0032594 | 1966-12-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1552484A1 DE1552484A1 (de) | 1970-01-08 |
DE1552484B2 DE1552484B2 (de) | 1975-07-17 |
DE1552484C3 true DE1552484C3 (de) | 1976-02-26 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9210613U1 (de) * | 1992-08-08 | 1993-12-09 | I W T Innovative Werkzeugtechnologie GmbH, 10587 Berlin | Werkzeug |
DE4311109A1 (de) * | 1993-04-05 | 1994-10-06 | Krupp Widia Gmbh | Modulares Werkzeugsystem |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9210613U1 (de) * | 1992-08-08 | 1993-12-09 | I W T Innovative Werkzeugtechnologie GmbH, 10587 Berlin | Werkzeug |
DE4311109A1 (de) * | 1993-04-05 | 1994-10-06 | Krupp Widia Gmbh | Modulares Werkzeugsystem |
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