DE1548372A1 - Verfahren und Anordnung zur Ermittlung von Stoerungen in insbesondere untertaegigen Gebirgsschichten - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Ermittlung von Stoerungen in insbesondere untertaegigen GebirgsschichtenInfo
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Description
PATbNTANWALi Essen, den 2. Februar
Dr. Andrejewski (25 /)
43 Essen, KettwigerStr.36
(Am Haupthahnhof · Liditburg)
Patentanmeldung des Herrn
Dr.-Ing. Eberhard Borges
Assessor des Bergfacüs
Assessor des Bergfacüs
43 Essen-Heidhausen
Spillheide 78
Spillheide 78
"Verfahren und Anordnung zur Ermittlung vcn Störungen
in insbesondere untertägigen Gebirgsschichten11
Die Erfindung bezieht sich auf die Ermittlung von Störungen in insbesondere untertägigen Gebirgeschichten. Der Begriff
Störungen umfaßt dabei auch Verwerfungen, Klüfte, Schichtablösungen und dergleichen. Vorzugsweise beschäftigt sich
die Erfindung mit der Ermittlung von Störungen in flächenhai't ausgebildeten, geringmächtigen Lagerstätten, insbeson-
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in Kohleflözen. Der Begriff "Gebirgsschicliten" umfaßt
auch Lagerstätten und insbesondere Kohleflöze.
Verfahren zur Ermittlung von Störungen in insbesondere untertägigen
Gebirgsschichten sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Bekannt sind vor allem seismische Verfahren,
und zwar kennt man die Verfahren der sogenannten Reflexionsseismik.
Dabei werden seismische Wellen oder Strahlen an definierten Stellen erzeugt und an den Störungen reflektiert,
während man aus der Richtungsabänderung und der Laufzeit den Verlauf der Störungen zu ermitteln versucht. Für die
Erfassung von Störungen mit geringem Verwurf im Kohlenbergbau und bei ähnlichen Fällen ist die übliche Reflexionsseismik
weniger geeignet, da die Störungen an den Grenzflächen häufig keinen genügenden Geschwindigkeits— oder Dichtekontrast aufweisen. Reflexionen können daher ausbleiben und
die Beurteilung verfälschen. Andererseits können Reflexionen aus anderen Schichten Störungen vortäuschen, welche nicht
in der zu untersuchenden Schicht liegen. Ia übrigen läßt sich die Reflexionsseismik häufig, z.B. dann nicht einsetzen,
wenn es sich darum handelt, zu ermitteln, ob in Zuge des
Abbaus von Kohleflözen das Hangende kompakt genug ist, um ein Aussteifen mit schreitendem Ausbau zuzulassen. Hier
sind die zu untersuchenden Bereiche zu klein, um einen Einsatz der bekannten Maßnahmen zu ermöglichen. - Die Mangel
will die Erfindung vermeiden.
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Die Erfindung betrifft hauptsächlich ein Verfahren zur Ermittlung von Störungen in insbesondere untertägigen Gebirgeschichten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß einerseits auf einer Seite der vermuteten
Störung von einem sogenannten Erregerpunkt oder mehreren
Erregerpunkten aus in die zu untersuchende Gebirgsschicht eine direkte seismische Welle hineingeschickt und andererseits
auf der anderen Seite der vermuteten Verwerfung oder Störung an einem oder mehreren Registr;Lerpunkten die Energie
dieser seismischen Welle gemessen wird, wobei die ankommende Energie ein Maß dafür darstellt, ob die Störung
durchstrahlt wurde oder nicht. - Die Begriffe seismische Welle und seismischer Strahl sind im Rahmen der Erfindung
gleichwertige Begriffe und beschreiben das gleiche bekannte physikalische Phänomen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Verwendung
des direkten Strahls seismischer Wellen zwischen einem Erreger- und Registrierpunkt als eine Möglichkeit sich anbietet,
die Absorption an Energie und ihre Größenordnung in einer tektonisch beanspruchten und verworfenen Zone von
mehr oder weniger großer Stärke meßbar auszuwerten. Das ist deshalb erfolgversprechend, weil im allgemeinen die Dichte
des Gebirges vor und hinter einer Störung wenig verschieden, innerhalb der Verwerfungen aber weniger kompakt und zermürbt
ist, Bei dem erf indungsge*aäßen Verfahren können sowohl Grene-
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schichtwellen zwischen der zu untersuchenden Schicht, insbesondere zwischen Flöz- und Nebengestein, als auch Körperwellen als Longitudinal- und Transversalwllen ausgewertet
werden. Die Größenordnung der absorbierten Energie kann durch Vergleich mit der Amplitude der Erregerwelle mit der
am Registrierpunkt ermittelten Energie bei ungestörtem und gestörten; Gebirge gemessen werden. Aus dieser Relation kann
daher auf das Vorhandensein von Störungen und auf den Grad der tektonisciien Zermürbung geschlossen werden. Da die direkte Welle schneller als ein reflektierter öder gebrochener
Wellenverlauf am Registrierpunkt eintrifft, können Verwechslungen mit Reflexionen anderer Horizonte oder aus anderen
Richtungen ausgeschlossen werden. -
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiton. Um Einflüsse von kleineren Frakturen oder
Einschlüssen auszuschalten, die sich ohnehin weitgehend statistisch ausgleichen, geht ein besonderer Vorschlag der
Erfindung dahin, daß mit seismischen Wellen gearbeitet wird,
deren Wellenlänge groß ist zum Durchmesser ν. η Einschlüssen,
die nicht ermittelt werden sollen. Um im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eindeutige Bezugsgrößen zu erreichen,
empfiehlt die Erfindung so vorzugehen, daß unmittelbar in Nebengestein des Erregerpunktes, von dem aus die seismische
Welle in die zu untersuchende Schicht hineingeschickt wird, beispielsweise mit hilfe eines kurzen Bohrloches, ein weiterer Registrierpunkt angeordnet und die dort ankommende
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Energie als Bezugsenergie gemessen wird.
Nach bevorzugter Ausfuhrungsforin ist auch die Ermittlung des
Verlaufes einer Störung möglich. In diesem Zusammenhang ist
die Erfindung mit selbständiger Bedeutung dadurch gekennzeichnet, daß einerseits der vermuteten Störung in die zu
untersuchende Schicht nacheinander an mehreren örtlich voneinander
entfernten Stellen eine seismische Welle hineingeschickt und/oder andererseits der vtsriaueteten Verwerfung oder
Störung in die zu untersuchende Schicht nacheinander oder gleichzeitig an mehreren örtlich voneinander entfernten
Stellen die Energie dieser seismischen Wellen bzw. Welle gemessen und dadurch der Verlauf dert Verwerfung oder Störung
abgetastet wird, z.B. durch parallele Annäherung ungestörter direkter seismischer Wellen bis an die gestörte Zone, deren
Verlauf ermittel wird. Dabei wird man die Amplitude an den
einzelnen Registrierpunkten messen und die Differenzen nach
Vornahme geeigneter Konekturen für die Wellenlänge der einzelnen
Meßstrahlen und ihrer dichtung zwecks Feststellung gestörter
und ungestörter Richtungen ermitteln.
Wie schon erwähnt wird man im allgemeinen die Stärke der in
das Gebirge hineingeschickten seismischen Wellen, d.h. die Stärke der AusgangserschUtterung , zur Kontrolle und um eine
Bezugsgröße zu besitzen ebenfalls messen. Zur Aufnahme der seismischen Weilern dienen bevorzugt an sich bekannte Geophone,
Verstärker und Registriergeräte. Die Energie der seismischen
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Wellen können auch mit Hilfe von sogenannten Stethoskopen mit Meßanzeigen ermittelt werden. Als Quelle für die seismischen Wellen kommen z.B. Abbauhämmer, Bohrhammerschläge
oder Sprengungen in Frage. Insbesondere empiehlt es sich,
mit besonderen Bohrhämmern zu arbeiten, die Bohrstangen und Bohrkronen aufweisen, welche es erlauben, die Energie,
mit der die seismischen Wellen in das Gebirge hineingeschickt werden, annähernd konstant zu halten.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anordnung zur Ermittlung von Störungen in insbesondere untertägigen Gebirgsschichten mit Hilfe von seismischen Wellen. Die erfindungsgemäße Anordnung ist gekennzeichnet, durch zumindest einen
Erregerpunlct einerseits der vermuteten Verwerfung am Rande
der Schicht und durch eine Vielzahl von Registrierpunkten für die Registrierung von direkten seismischen Weilen andererseits der vermuteten Verwerfung am Rande der Schicht. Nach
bevorzugter Ausführungsform ist dabei die Anordnung so getroffen, daß den Erregerpunkten in unmittelbarer Nachbarschaft und auf der gleichen Seite Bezugsregistrierpunkte
zugeordnet sind. Die Erregerpunkte und gegebenenfalls auch die Registrierpunkte sind zweckmäßig als Bohrungen im Gebirge ausgeführt. Den Erregerpunkten wird man an sich bekannte Geräte zur Erzeugung seismischer Wellen zuordnen.
Dem oder den Registrierpunkten sind auf die ankommende Energie ansprechende Meßgeräte zugeordnet. Die Geräte zur Erzeugung seismischer Wellen sind in bevorzugter Ausführungs-
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form solche, die Schockwellen erzeugen. Tatsächlich können
gerade diese mit den oben schon genannten einfachen Aggregaten hervorgerufen werden, ohne daß beim Arbeiten mit kontinuierlichen Wellenzügen häufig störende Ankopplungsprobleme auftreten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. .
Die einzige Figur zeigt den Grundriß einer Flözgrenze zum Nebengestein, eine Anordnung, die für die Durchführung des
erfindungsgeitäüen Verfahrens eingerichtet ist.
In dem genannten Grundriß einer Flözgrenze zum Nebengestein ist als Störung eine Verwerfung i mit unbekanntem Verlauf
einem Bohrloch 4 dargestellt. Die Erregerpun1 te der Energie
werden erstens im Bohrlochendpunkt 5t zweitens und drittens
seitlich von einer Strecke angeordnet 6, 7· Die seismischen
Erschütterungs- oder Schallwellen werden in der Strecke 31
beispielsweise an den Registrierpunkten 8, 9, iO und Ii gemessen. Aus den vergleichbar umgerechneten Amplituden der
Ersteinsätze ergibt sich die Lage der unbekannten oder vermuteten Verwerfung. Zur Ermittlung der erforderlichen
Korrekturen für die ausgehenden Wellen dienen die Registrierpunkte 12, 13 und 14. Direkte seismische Strahlen mit er-
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höhter Energieverminderung 15 kreuzen im Störungsbercich
die Verwerfung 1. Direkte seismische Strahlen mit normaler Energieverminderung verlaufen außerhalb der Verwerfung.
Mit Hilfe einer parallelen Annäherung 17 kann die Lage und Richtung einer Verwerfung bestimmt werden. - Man erkennt
unmittelbar, daß man bei Anordnung von Bohrlöchern, wie sie dem Bohrloch 4 entsprechen, mit den erfindungsgemäßen
Maßnahmen auch untersuchen kann, ob das Hangende in genügendem Maße frei ist von Schichtflözen und Klüften, um beispielsweise den Einsatz von schreitendem Ausbau zuzulassen.
Ansprüche
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Claims (1)
- Ansprüche1. Verfahren zur Ermittlung von Störungen in insbesondere untertägigen Gebirgssciiichten, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits der vermuteten Störung von einem sogenannten Erregerpunkt oder mehreren Erregerpunkten aus in die zu untersuchende Gebirgsschicht eine direkte seismische Welle Jiineingeschickt und andererseit der vermuteten Störung an einem sogenannten Registrierpunkt oder an mehreren Registrierpunkten die. Energie dieser seismischen Welle gemessen wird, wobei die ankommende Energie ein MaO dafür darstellt, ob Störungen durchstrahlt worden sind.2. Verfahren nach Anspruch 1,.dadurch gekennzeichnet, daß ■it seismischen Wellen gearbeitet wird, deren Wellenlänge groß ist zum Durchmesser von Einschlüssen oder Frakturen, die nicht ermittelt werden sollen.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar im Nebengestein neben dem Erregerpunkt die Energie der seismischen Welle als Bezugsgröße gemessen wird.H, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafi einerseits der vermuteten Störung in die zu untersuchend· Schicht nacheinander von mehreren örtlich voneinander entfernten Stellen eine seismische Welle hineingeechiokt und/ oder andererseits der vermuteten Störung nacheinander oder0098U/0749- te -gleichzeitig an mehreren, örtlioh voneinander entfernten Stellen, die Energie dieser seismischen Wellen gesessen und dadurch der Verlauf der Störung abgetastet wird.5« Anordnung zur Ermittlung von Störungen in insbesondere untertagigen Gebirgsschichten Bit Hilfe von seismischen Wellen und nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 bis Anspruch 4, gekennzeichnet, durch zumindest einen Erregerpunkt einerseits der vermuteten Störung am Rande der Schicht, und durch eine Vielzahl von Registrierpunkten für die Registrierung direkter seismischer Wellen andererseits der vermuteten Störung am Rande der Schicht.6. Anordnung anch Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Erregerpunkten in unmittelbarer Nachbarschaft und auf der gleichen Seite Bezugsregistrierpunkte zugeordnet sind.7. Anordnung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerpunkte und gegebenenfalls auch die Registrierpunkte baw. Bezugsregistrierpunkte als Bohrungen im Gebirge ausgeführt sind.8. Ansordnung nach den Ansprüchen 5 fels 7, dadurch gekennzeichnet, dafi den Erregerpunkten an sich bekannte. Oerttte zur Erzeugung seismischer Wellen zugeordnet sind.9. Anordnung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekenn-009814/0749zeichnet, daß dem oder den Regietrierpunkten auf die ankommende Energie ensprechende Meßgeräte zugeordnet sind.Patentanwalt Dr. Andrejewski009814/0749Leerseite
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