DE3490759C2 - Verfahren zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer Erzk¦rper - Google Patents
Verfahren zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer Erzk¦rperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Geophysik und
betrifft Verfahren zur Auffindung von Bodenschätzen unter
Anwendung einer seismischen Erkundung und einer Erkundung
mit Hilfe elektromagnetischer Wellen, insbesondere
ein Verfahren zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer
Erzkörper.
Die räumliche Verteilung der polymetallischen Erzkörper
über das umgebende Gebirgsmassiv ist recht kompliziert.
Die Mächtigkeiten der Erzkörper von industriellem
Interesse hängen von der Wertigkeit eines nützlichen
Minerals oder einer Gesamtheit von Mineralien ab. In manchen
Fällen lohnt es sich, Erzkörper von einigen Zentimetern
Mächtigkeit auszubeuten, während unter anderen
bergtechnischen Bedingungen die minimale Mächtigkeit
der Erzkörper, deren Gewinnung wirtschaftlich ist, einige
zehn und sogar hundert Zentimeter übertrifft. Die
Feststellung der Mächtigkeit der Erzkörper ist daher ein
wichtiger Aspekt der geophysikalischen Erkundung.
Üblicherweise wird die Mächtigkeit der polymetallischen
Erzkörper mit geologischen Methoden festgestellt,
die darin bestehen, daß in der Lagerstätte ein
Erkundungsbau durchgeführt, ein Erkundungsbohrnetz hergestellt
und nach einer Änderung der Zusammensetzung des
Bohrkernes die Mächtigkeit des durch ein Bohrloch angeschnittenen
Erzkörpers bestimmt wird. Meist beträgt der
Abstand zwischen den Bohrungen ca. 20 m. Dieses Verfahren
ist recht arbeitsintensiv, erfordert einen großen
Zeit- und Kostenaufwand, aber trotzdem ist es unzureichend
effektiv, weil einzelne Bohrungen bei einer komplizierten
Konfiguration des Erzkörpers an die Stellen
einer Mächtigkeitsabnahme des Erzkörpers geraten und
die Daten über die benachbarten Bohrungen schlecht korrelieren.
Es gibt auch manche geophysikalische Verfahren
zur Einschätzung der Mächtigkeit der Erzkörper, ohne
sie durch Bohrungen oder Erkundungsbaue aufzuschließen.
Auf der Grundlage einer bekannten Erscheinung -
piezoelektrischer Polarisation vom Gestein - ist eine
Methode einer piezoelektrischen Erkundung quarzhaltiger
Erzkörper entwickelt worden. Die Anwendung dieses
Verfahrens gibt die Möglichkeit, die Mächtigkeit eines
Quarzganges nach der Dauer eines elektromagnetischen
Impulses festzustellen, der durch einen quarzhaltigen
Erzkörper bei dessen Erregung durch eine elastische
Welle (G. A. Sobolev, V. M. Demin "Mechanisch-elektrische
Erscheinungen in der Erde", veröffentlicht 1980,
Verlag "Nauka" (Wissenschaft), S. 91) erzeugt wird.
In diesem Verfahren ist es aber nicht möglich, die
Mächtigkeit polymetallischer Erzkörper zu bestimmen,
die eine geringe Menge von Piezoelektrika als Mineralien,
wie sie Quarz, Sphalerit sind, oder gar keine Piezoelektrika
als Mineralien enthalten, weil die polymetallischen
Erzkörper keine elektromagnetische Strahlung
piezoelektrischer Natur erzeugen. Das bekannte Verfahren
ist also unanwendbar auf die meisten Metallagerstätten
in der UdSSR und in anderen Ländern der Welt.
Es ist auch ein Verfahren zur geophysikalischen
Erkundung polymetallischer Erzkörper bekannt, die keinen
piezoelektrischen Effekt besitzen, der darin besteht,
daß in einem die Erzkörper umgebenden Gebirgsmassiv
elastische Wellen mindestens zweimal erregt und
die Zeit des Einsatzes des ersten Impulses jedes Impulspakets
einer durch die Erzkörper erzeugten elektromagnetischen
Strahlung des Rundfunkwellenbereiches registriert
wird, wobei die Anzahl dieser Pakete bei jeder
Erregung der Anzahl der Erzkörper (SU-Urheberschein
9 72 453, angemeldet am 04. 03. 81, bekanntgemacht am
07. 11. 82 im Bulletin "Entdeckungen, Erfindungen, Geschmacksmuster
und Warenzeichen", H. 41, Internat. Kl. 3
GO1 VII/00) gleich ist. Das Verfahren gestattet es, einen
vorhandenen Erzkörper - Nichtpiezoelektrikum - auf
der Grundlage eines Vergleiches von Zeiten und Amplituden
der elektromagnetischen Signale im Niederfrequenz-
und Hochfrequenzbereich festzustellen.
Dieses Verfahren gibt aber keine Möglichkeit, die
Mächtigkeit der polymetallischen Erzkörper zu bestimmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer
Erzkörper zu entwickeln, mit dessen Hilfe durch Messung
der Dauer der durch die Erzkörper erzeugten elektromagnetischen
Strahlung die Mächtigkeit der Erzkörper ermittelt
werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei
einem Verfahren zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer
Erzkörper, darin bestehend, daß in einem die
Erzkörper umgebenden Gebirgsmassiv elastische Wellen mindestens
zweimal erregt und die Zeit des Einsatzes des ersten
Impulses jedes Impulspakets einer durch die Erzkörper
erzeugten elektromagnetischen Strahlung des Rundfunkwellenbereiches
registriert wird, wobei die Anzahl
dieser Pakete bei jeder Erregung der Anzahl der Erzkörper
gleich ist, gemäß der Erfindung die Zeit des Einsatzes
des letzten Impulses jedes Impulspakets der elektromagnetischen
Strahlung bei jeder Erregung der elastischen
Wellen registriert und aus der Differenz zwischen der
Höchstzeit des Einsatzes des letzten Impulses und der
Mindestzeit des Einsatzes des ersten Impulses der dem
jeweiligen Erzkörper entsprechenden Impulspakete
die Mächtigkeit
jedes einzelnen Erzkörpers bestimmt wird.
Bekanntlich erzeugt der polymetallische Erzkörper
bei dessen Erregung durch die elastischen Wellen des Tonfrequenzbereiches
eine elektromagnetische Strahlung in
einem Frequenzbereich von einigen kHz bis zu einigen MHz.
Jeder Impuls entsteht in dem Punkt des Erzkörpers, in
welchem beim Durchgang der elastischen Welle eine Mikrozerstörung
eintritt. Bei einer erneuten Erregung des
betreffenden Erzkörpers durch die elastische Welle aus
dem gleichen Explosionspunkt entstehen die Mikrozerstörungen
an anderen Stellen des Erzkörpers, d. h. als
Quelle der Erzeugung der elektromagnetischen Impulse
tritt in Grenzen des gleichen Körpers dessen anderer
Abschnitt auf. Meist entstehen im Erzkörper bei einmaliger
Erregung der elastischen Welle Dutzende von Impulsen,
die auf einem Oszillogramm in Form eines Impulspakets
registriert werden.
Im Zusammenhang mit einer Änderung der Ortslage
der Quellen der elektromagnetischen Impulse ändert sich
die Zeit des Einsatzes und des Ausfalls der Impulse im
Paket bei jeder Erregung des Erzkörpers. Um die wahre
Mächtigkeit eines polymetallischen Erzkörpers zu bestimmen,
gilt es daher, die elastischen Wellen in dem
zu untersuchenden Gebirgsmassiv mindestens zweimal zu
erregen. Praktisch wird die Wiederholbarkeit eines Ergebnisses
durch eine Serie aus 5 bis 6 Erregungen erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur geophysikalischen
Erkundung polymetallischer Erzkörper gestattet es,
die Mächtigkeit der in dem zu untersuchenden Gebirgsmassiv
gelagerten polymineralischen Erzkörper recht
schnell, genau, unter geringem Aufwand zu bestimmen.
Die Erfindung wird nachstehend an einem konkreten
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
geophysikalischen Erkundung polymetallischer Erzkörper
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert,
in der Zeitverläufe a, b, c einer elektromagnetischen
Impulsstrahlung der Erzkörper jeweils bei der ersten,
zweiten, dritten Erregung der elastischen Wellen gemäß
der Erfindung dargestellt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur geophysikalischen
Erkundung polymetallischer Erzkörper besteht in
folgendem.
In dem zu untersuchenden Gebirgsmassiv werden mindestens
zweimal elastische Wellen erregt und eine unter
der Wirkung dieser elastischen Wellen durch die Erzkörper
erzeugte elektromagnetische Impulsstrahlung registriert,
bei der die Anzahl der Impulspakete während jeder
Erregung der Anzahl der Erzkörper gleich ist. Es
werden die Zeit des Einsatzes des ersten Impulses und
die Zeit des Einsatzes des letzten Impulses jedes Impulspakets
bei jeder Erregung der elastischen Wellen gemessen.
Die Zeiten werden verglichen, und es wird eine
Differenz zwischen der Höchstzeit des Einsatzes des
letzten Impulses und der Mindestzeit des Einsatzes des
ersten Impulses der Impulspakete ermittelt, die dem jeweiligen
Erzkörper entsprechen.
Die Mächtigkeit H k jedes Erzkörpers wird nach der
Formel:
errechnet,
wobei
t - die Höchstzeit des Einsatzes des letzten Impulses bei einer j-ten Explosion,
t - die Mindestzeit des Einsatzes des ersten Impulses bei einer i-ten Expolosion,
- ein Mittelwert der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer elastischen Welle in einem Erzkörper, das aus den Auskunftsdaten oder aus Parametermessungen bekannt ist,
H k - die Mächtigkeit eines K-ten gesuchten Erzkörpers, worin j = 1, 2, . . ., n, i = 1, 2, . . ., n, K = 1, 2, . . ., n sind,
bedeuten.
t - die Höchstzeit des Einsatzes des letzten Impulses bei einer j-ten Explosion,
t - die Mindestzeit des Einsatzes des ersten Impulses bei einer i-ten Expolosion,
- ein Mittelwert der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer elastischen Welle in einem Erzkörper, das aus den Auskunftsdaten oder aus Parametermessungen bekannt ist,
H k - die Mächtigkeit eines K-ten gesuchten Erzkörpers, worin j = 1, 2, . . ., n, i = 1, 2, . . ., n, K = 1, 2, . . ., n sind,
bedeuten.
Die detektierte elektromagnetische Strahlung besitzt
die Eigenschaft, daß bei wiederholten Einwirkungen
der elastischen Welle auf den Erzkörper bei diesem verschiedene
Bereiche erregt werden. Deshalb ändert sich
die Zeit des Einsatzes der dem gleichen Erzkörper entsprechenden
ersten und letzten Impulse mit jeder Erregung.
Mit der Mächtigkeitszunahme beim Erzkörper muß
die Anzahl der Erregungen des Erzkörpers vergrößert
werden, um ein sicheres Ergebnis zu erhalten. Praktisch
wird die Wiederholbarkeit der Ergebnisse bei einer Serie
aus 5 bis 6 Erregungen erreicht.
Um elastische Wellen in dem zu untersuchenden Gebirgsmassiv
zu erregen, wird eine Sprengladung zur Explosion
gebracht, deren Stärke vom Volumen des zu untersuchenden
Gebirgsmassivs, vom Mineralaufbau der zu erkundenden
Erzkörper und von den Bedingungen für die Ausbreitung
der elastischen Wellen in dem zu untersuchenden
Gebirgsmassiv abhängt.
Die Masse der Ladung beispielsweise von Ammonit wird
in Grenzen von 200 g bis 10 kg gewählt. Hierbei liegt
der Radius des zu untersuchenden Gebirgsmassivs in Grenzen
von einigen zehn bis zu einigen hundert Meter vom
Punkt der Erregung der elastischen Wellen. In den Fällen,
wo das zu untersuchende Massiv nicht groß - von
10 bis 20 m - ist, können die elastischen Wellen mit Hilfe
von nichtexplosiven Quellen, beispielsweise von einem
Vioroseis, erregt werden.
Das vorliegende Verfahren zur physikalischen Erkundung
polymetallischer Erzkörper wird am Beispiel einer
dreifachen Erregung der elastischen Wellen in dem zu
untersuchenden Gebirgsmassiv beschrieben.
Die Sprengladung wird in einer von der Erdoberfläche
oder aus einem Grubenbau durchgebohrten Bohrung
untergebracht. Unter der Wirkung der elastischen Welle
entsteht in den polymetallischen Erzkörpern eine elektromagnetische
Impulsstrahlung im Rundfunkwellenbereich
von einigen kHz bis zu einigen MHz.
Die die durch die Erzkörper erzeugte Elektromagnetimpulse
empfangende und registrierende Apparatur wird in einem
beliebigen Grubenbau unweit vor dem zu untersuchenden
Massiv, meist auf Entfernungen von nicht über 400 m
von Explosionspunkt, untergebracht.
In den Zeitverläufen der elektromagnetischen Impulsstrahlung
ist auf der Ordinatenachse die Spannung
U am Ausgang der Registrierapparatur in V und auf der
Abszissenachse die Zeit t in ms aufgetragen.
Die elektromagnetische Strahlung der Erzkörper
stellt Pakete 1, 2, 3, 4, 5, 6 geräuschähnlicher Signale
dar, die aus Kurzzeitimpulsen unterschiedlicher Amplitude
und Polarität bestehen.
Bei der ersten Erregung der elastischen Wellen sind
im Zeitverlauf "a" zwei Impulspakete 1, 2, bei der zweiten
Erregung im Zeitverlauf "b" Impulspakete 3, 4, bei
der dritten Erregung im Zeitverlauf "c" Impulspakete 5, 6
zu sehen, t = 0 bezeichnet den Explosionszeitpunkt.
Die Anzahl der Impulspakete der elektromagnetischen
Strahlung ist bei jeder Erregung gleich der Anzahl der
in dem zu untersuchenden Gebirgsmassiv gelagerten Erzkörper.
Aus den Verläufen ist ersichtlich, daß in dem
zu untersuchenden Massiv zwei Erzkörper entdeckt sind.
Hierbei erzeugt der erste Erzkörper Impulspakete 1, 3,
5 der elektromagnetischen Strahlung und der zweite Erzkörper
Pakete 2, 4, 6.
Dann wird aus den Zeitverläufen die Zeit des Einsatzes
der ersten und der letzten Impulse jedes Pakets
1, 2, 3, 4, 5, 6 bei jeder Erregung ermittelt.
Für die erste Erregung der elastischen Wellen sind
t₁ die Zeit des Einsatzes des ersten Impulses des Impulspakets
1, t₂ die Zeit des Einsatzes des letzten Impulses
des Impulspakets 1, t₃ die Zeit des Einsatzes
des ersten Impulses des Impulspakets 2, t₄ die Zeit des
Einsatzes des letzten Impulses des Impulspakets 2.
Für die zweite Erregung sind t₁′ und t₃′ die Zeiten
des Einsatzes des ersten Impulses t₂′ und t₄′ die Zeiten
des Einsatzes des letzten Impulses für die Impulspakete
3 bzw. 4.
Für die dritte Erregung der elastischen Wellen
sind t₁′′ und t₃′′ die Zeiten des Einsatzes des ersten Impulses,
t₃′′ und t₄′′ die Zeiten des Einsatzes des letzten
Impulses für die Impulspakete 5 bzw. 6.
Es werden die Mindestzeit t min des Einsatzes des ersten
Impulses und die Höchstzeit t max des Einsatzes des
letzten Impulses der dem gleichen Erzkörper entsprechenden
Impulspakete ermittelt. Für den ersten Erzkörper
sind
t min = t₁′′, t max = t₂.
Für den zweiten Erzkörper sind
t min = t₃, t max = t₄′′.
Die Mächtigkeit des ersten Erzkörpers wird nach der
Formel:
H₁ =(t₂-t₁′′)
H₁ =(t₂-t₁′′)
errechnet.
Die Mächtigkeit des zweiten Erzkörpers
H₂ = (t₄′′-t₃′) .
Zur Berechnung der Mächtigkeit des Erzkörpers wird
die mittlere Geschwindigkeit der elastischen Welle im
Erzkörper ausgenutzt, die aus Handbüchern bekannt ist sowie
in einer konkreten Lagerstätte mit Hilfe speziell
durchgeführter parametrischer Messungen mit bekannten
Methoden einer Ultraschall-Funkmutung ermittelt werden
kann.
Die Bestimmung der Mächtigkeit der Erzkörper wird
im erfindungsgemäßen Verfahren im Laufe einer Arbeitsschicht
durchgeführt, während die herkömmlichen geologischen
Methoden ein Niederbringen von mehreren Bohrungen
erfordert, was 1 bis 2 Wochen Arbeitszeit in Anspruch
nimmt.
Zum besseren Verständnis des vorliegenden Verfahrens
werden dessen konkrete Ausführungsbeispiele angeführt.
In einem Vorkommen polymetallischer Erze wurde eine
geophysikalische Erkundung der polymetallischen Erzkörper
mit dem Ziel durchgeführt, die Anzahl und die
Mächtigkeit der in dem zu untersuchenden Gebirgsmassiv
gelagerten polymineralischen Erzkörper festzustellen.
Die elastischen Wellen wurden durch eine dreifache
Explosion einer Ammonitladung von 8 kg Masse erregt.
Die Registrierapparatur wurde in einer Entfernung von
300 m vom Explosionspunkt aufgestellt.
Bei der ersten Erregung der elastischen Wellen wurden
zwei Elektromagnetimpulspakete 1, 2 registriert. Die
Zeiten des Einsatzes des ersten und des letzten Impulses
betragen im ersten Paket 1: t₁ = 3,2 ms und t₂ = 4,6 ms
und im zweiten Paket 2: t₃ = 8,1 ms und t₄ = 8,55 ms.
Bei einer erneuten Explosion sind die Zeiten
t₁′ = 3,4 ms, t₂′ = 4,25 ms, t₃′ = 8,15 ms, t₄′ = 9,05 ms.
Bei der dritten Explosion sind die Zeiten des Einsatzes
der ersten und der letzten Impulse in den Paketen 5, 6
registriert: t₁′′ = 2,9 ms, t₂′′ = 3,7 ms, t₃′′ = 8,4 ms,
t₄′′ = 9,35 ms.
Zur Bestimmung der Mächtigkeit des die Impulspakete
1, 3, 5 erzeugenden Erzkörpers wurde eine Differenz
zwischen der Mindestzeit t₁′′ = 2,9 ms und der Höchstzeit
t₂ = 4,6 ms errechnet.
Bei der bekannten mittleren Ausbreitungsgeschwindigkeit
der elastischen Längswelle = 5,2 m/ms im Erzkörper
wurde die Mächtigkeit des ersten Erzkörpers berechnet:
H₁ = (4,6-2,9) · 5,2 = 8,35 m
Für den zweiten die Impulspakete 2, 4, 6 erzeugenden
Erzkörper wurde ausgehend von der Mindestzeit t₃ = 8,1 ms
und der Höchstzeit t₄′′ = 9,35 ms des Einsatzes
des ersten bzw. des letzten Impulses die Mächtigkeit
H₂ = 6,5 m ermittelt.
In einem anderen Vorkommen polymetallischer Erze
wurden die Erzkörper aufgefunden und deren Mächtigkeit
bestimmt. In einem auf einer Entfernung von 350 m von
der Empfangsregistrierapparatur liegenden Punkt eines
Grubenbaues wurde eine Explosionsserie mit einer Ammonitladung
von je 6 kg durchgeführt. Nach der ersten Explosion
wurden drei Elektromagnetimpulspakete in einem
Frequenzbereich von 0,2 bis 3,0 MHz registriert, die
drei verschiedenen Erzkörpern zugeordnet sind. Die Zeiten
des Einsatzes des ersten und des letzten Impulses
betrugen in jedem Paket: für das erste Paket t₁ = 3,3 ms,
t₂ = 3,6 ms; für das zweite Paket t₃ = 13,6 ms,
t₄ = 16,4 ms; für das dritte Paket t₅ = 18,6 ms und
t₆ = 19,0 ms.
Die mittlere Geschwindigkeit der elastischen Welle
ist in den Erzkörpern des betreffenden Vorkommens gleich
5 m/ms. Nach den Ergebnissen der Durchführung der ersten
Explosion wurde eine Vorschätzung der Mächtigkeit dreier
Erzkörper
H₁ = (3,6-3,3) · 5 = 1,5 m;
H₂ = (16,4-13,6) · 5 = 14 m;
H₃ = (19,0-18,6) · 5 = 2 m
H₂ = (16,4-13,6) · 5 = 14 m;
H₃ = (19,0-18,6) · 5 = 2 m
angestellt.
Nach der Durchführung vier weiterer Explosionen wurden
die Mindest- und die Höchstzeit des Einsatzes der
Impulse für alle Pakete ermittelt, die jeweils dem ersten
Erzkörper t min = 3,3 ms, t max = 4,2 ms; dem zweiten
Erzkörper: t min = 13,6 ms, t max = 17,5 ms; dem dritten
Erzkörper: t min = 18,4 ms, t max = 19,5 ms entsprechen.
Im Ergebnis wurden die Mächtigkeiten dreier polymetallischer
Erzkörper: H₁ = 4,5 m; H₂ = 19,5 m; H₃ = 4,0 m ermittelt.
Nach der Überprüfung dieser Daten durch nachträgliches
Bohren und bei Betrieb der Erzkörper erwies es
sich, daß die im erfindungsgemäßen Verfahren ermittelten
Mächtigkeiten von den wahren um 5 bis 10% abweichen,
was den an die Erkundung derartiger Erzkörper gestellten
Forderungen durchaus genügt.
Das Verfahren zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer
Erzkörper wird in den Stadien der Suche und
Erkundung von Erzkörpern verwendet, die Zinn, Blei, Gold,
Zink, Quecksilber, Molybdän, Wolfram, Antimon, Seltenerden
enthalten.
Claims (1)
- Verfahren zur geophysikalischen Erkundung polymetallischer Erzkörper, darin bestehend, daß in einem die Erzkörper umgebenden Gebirgsmassiv elastische Wellen mindestens zweimal erregt und die Zeit des Einsatzes des ersten Impulses jedes Pakets einer durch die Erzkörper erzeugten elektromagnetischen Strahlung des Rundfunkwellenbereiches registriert wird, wobei die Anzahl dieser Pakete bei jeder Erregung der Anzahl der Erzkörper gleich ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit des Einsatzes des letzten Impulses jedes Impulspakets (1, 2, 3, 4, 5, 6) der elektromagnetischen Strahlung bei jeder Erregung der elastischen Wellen registriert und aus der Differenz zwischen der Höchstzeit des Einsatzes des letzten Impulses und der Mindestzeit des Einsatzes des ersten Impulses der dem jeweiligen Erzkörper entsprechenden Impulspakete (1, 3, 5 und 2, 4, 6) die Mächtigkeit jedes einzelnen Erzkörpers bestimmt wird.
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1986
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Non-Patent Citations (2)
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G.A.Sobolev, V.M.Demin "Mechanisch- elektrische Erscheinungen in der Erde", Verlag "Nauka" (Wissenschaft), S. 91 * |
SU-Urheberschein 972453 * |
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