DE10339925A1 - Verfahren zur Wellendiagnose von Öl- und Gasablagerungen - Google Patents

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Abstract

Ein Verfahren zur Wellendiagnose für Öl- und Gasablagerungen beruht auf der seismischen Untersuchung auf der Grundlage komplexer Wellen unterschiedlicher Arten. Es wird eine Beschallung in der Nähe des Bohrlochs mittels seismischer Wellen durchgeführt, wobei die Verschiebungsvektoren der direkten Longitudinalwelle und der Scherungwelle unter Verwendung einer dreikomponentigen seismischen Profilierung in dem zu untersuchenden Bohrloch aufgezeichnet werden, wobei die Daten der detaillierten Profilierung für das Ermitteln der dynamischen radiologischen und Absorptionsparameter des Gesteins erarbeitet werden, wobei dann die geologische Interpretation der zuvor genannten Parameter für das Ermitteln der quantitativen Abschätzungen der Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften des Gesteins für jeden Beobachtungspunkt entlang des Bohrlochs gewonnen wird. Die Genauigkeit der abgeschätzten Werte wird mittels Computermodellierung der seismischen Signale überwacht. Durch gleichzeitige Verarbeitung der Beobachtungsdaten aus dem Bohrloch und einem Testloch werden Änderungen der Bedingungen bei der Wellenanregung und das Vorhandensein von Filtereffekten aus abdeckenden Gesteinsschichten berücksichtigt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet geophysikalischer Erkundungsverfahren und betrifft insbesondere die seismische Erkundung von Öl- und Gas-Ablagerungen auf der Grundlage von Wellen unterschiedlicher Arten. Die Erfindung ist für die Beurteilung der Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften von Gesteinen, die in der Nähe des Bohrloches angeordnet sind, und für die Aufnahme quantitativer Abschätzungen der bedeutenden Ölfeldparameter zur Identifizierung des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerungen, und für die nachfolgende wirksame Abgrenzung der produktiven Schichten zur Zeit von Erkundungs- und Erschließungsbohrungen der Bohrlöcher sowie für die Verwendung der erhaltenen Daten für die Berechnung der Öl- und Gasreserven gedacht.
  • Das Verfahren ist insbesondere effizient für die Diagnose zerklüfteter Reservoire (Kalkstein, Sandstein), da es die Messung von Parametern des zerklüfteten Gesteins, etwa die durchschnittliche Länge und die lineare Dichte von Brüchen bzw. Rissen, die Porosität und Permeabilität des zerklüfteten Gesteins, die Restwassersättigung und die Fluidsättigung zerklüfteten Gesteins ermöglicht, wobei der wesentliche Anteil des zuletzt genannten nicht unter Anwendung standardmäßiger radiometrischer Bohrlochvermessungsverfahren bestimmt werden kann. Zudem kann das Verfahren für die Untersuchung vor Ort der gesteinskundlichen und petrophysikalischen Parameter des Gesteins verwendet werden.
  • Ein Verfahren der vibroseismischen Erkundung von Öl- und Gas-Ablagerung (Ru, Patent Nr. 2045079 GO 1V 1/00, 1995) ist bekannt, wobei die seismischen Oszillationen mit einer Frequenz von 2 – 20 Hz erzeugt werden, die seismischen Reaktionen der Erde vor und nach der Anregung der Oszillation von drei Komponenten von nicht weniger als 2 Geophonen gleichzeitig erfasst werden, und wobei eine deutliche Vergrößerung des Extremwerts der empfangenen Amplituden/Frequenz-Eigenschaften der seismischen Antwort bei Frequenzen von 2 bis 6 Hz verwendet wird, um eine Entscheidung über das Vorhandensein einer Öl- und Gasablagerung zu treffen. Das Verfahren ermöglicht, das Vorhandensein der Öl- und Gas-Ablagerung in einigen Fällen zu erkennen, obwohl die Effizienz nicht hoch ist, sofern das Amplitudenmaximum der Parameter bekannt ist, der von den diversen Faktoren abhängt. Insbesondere hängen die Amplitudenwerte signifikant von den Bedingungen der Anregung und des Nachweises ab, wobei die Abwesenheit von entsprechenden Daten falsche Informationen hinsichtlich des Vorhandenseins der Öl- und Gas-Ablagerung vermitteln kann.
  • Daher ist es für die Identifizierung der Erstellung eines derartigen Parameters, etwa des Amplitudenmaximums, notwendig, den Pegel der Amplitudendifferenz (oder des Schwellwerts) zu erstellen, und für die korrekte Wahl der Schwellwertgröße muss zusätzlich Information über die statistischen Eigenschaften von Nutzsignal und Rauschen zusammen mit der Verteilung der Wahrscheinlichkeiten der Amplitudenüberschwinger des Nutzsignals und des Rauschens diverser Pegel verfügbar sein. Das Verfahren erlaubt nicht die Kontrolle bei Änderung der Bedingungen der Wellenerzeugung und erfordert ferner einen großen zeitlichen Aufwand bei der Verwendung zusätzlicher Geräte, da bestehende Vibratoren die seismischen Wellen im Infraschallbereich nicht mit der erforderlichen Frequenz der Anregungen der Oszillationen erzeugen können.
  • Ein Verfahren zur Untersuchung der Kohlenwasserstoffabscheidungen auf der Grundlage der Wirkungen ihrer nicht idealen Elastizität ist ebenso bekannt (Rapport M. B. Ryzhkov V.I. 1992–2000; wissenschaftliche Beiträge der internationalen geophysikalischen Konferenzen von SED; IGRC, EAGE, etc.). In dem zuvor genannten Verfahren wird die experimentelle Tatsache ausgenutzt, dass das kohlenwasserstoffgesättigte Medium ein großes Absorptionsvermögen aufweist. Es wird vermutet, dass die Wirkungen der seismischen Nichtelastizität von Gestein mittels einer frequenzabhängigen Absorption und der Dispersion der Phasengeschwindigkeiten der seismischen Wellen, deren Werte entsprechend den Daten der seismischen Oberflächen- und Bohrlochüberwachung berechnet werden, zutage treten. Auf der Grundlage des von den Autoren offenbarten Verfahrens wurden die Untersuchungen der seismischen Absorption gemäß den seismischen Oberflächenuntersuchungsdaten (2D/3D) implementiert und des weiteren wurden für die Analyse der Absorptionsparameter nicht gestapelte seismische Daten und die Nachweisbarkeit seismischer Reflektionen an temporalen Querschnitten verwendet. Die erhaltenen Daten der Absorptionsparameter werden als Indikatoren für die Anwesenheit von Kohlenwasserstoff bei der seismischen Oberflächenuntersuchung verwendet. Die vertikalen seismischen Profildaten (VSP) in den produzierenden Bohrlöchern werden als parametrisch bei der Analyse der seismischen Nichtelastizität betrachtet und werden für die Trennung der produktiven Dicken angewendet, die zum Zeitpunkt der radiometrischen Bohrlochvermessung übersprungen werden, während die Beobachtungen der VSP aus dem Bohrloch, die Abnormalitätsabsorptionsparameter und die Geschwindigkeitsdispersion, die durch die seismische Oberflächenüberwachung erhalten wird, unmittelbar mit den Öl- und Gas-Ablagerungen verknüpft werden. Für die Definition des Schwellwertpegels, der dem Umriss der Ablagerung entspricht, werden die Werte der Indikatorparameter permanent mit den Ergebnissen der Testuntersuchungen der produktiven Bohrlöcher kalibriert. Die Anwendung des vorgegebenen Verfahrens erlaubt es, die am vielversprechendste Beziehung hinsichtlich der Öl- und Gas-Ablagerungen des untersuchten Bereichs zu definieren und ermöglicht bei Vorhandensein der Bohrlöcher ferner, die produktiven Abschnitte abzugrenzen.
  • Das zuvor erwähnte Verfahren verwendet jedoch seismische Oberflächenerkundungsdaten in berechneter Form, und enthält die Bedingung, dass die Untersuchungsergebnisse an die radiometrischen Bohrlochvermessungsdaten anzupassen sind. Auf Grund der Dauer parametrischer Messungen und bei Vorhandensein lediglich der Abschätzungen effektiver Abschwächungen von Amplituden kann das Verfahren zu fehlerhaften Prognosen hinsichtlich der Entdeckung von Schichten führen, die in der Öl- und Gas-Ablagerung vielversprechend sind.
  • Dem technischen Grundgedanken der beanspruchten Erfindung liegt als nächstkommender Stand der Technik zugrunde: „Verfahren zur Bestimmung der rheologischen Eigenschaften fest-flüssiger Medien mittels der seismischen Mehrfachwellenbohrlochuntersuchung" (UA, Patent Nr. 718 C1 G 01 V 1/40, G 01 V 1/00, 15.12.93, Bull. Nr. 2), in der die Prinzipien der seismischen Bohrlocherkundung (Prototyp) implementiert sind. Die Wesenheit der Erfindung beruht auf dem Folgenden: in der Nähe des Bohrloches wird eine ebene Longitudinalwelle mittels der Anregung seismischer Oszillationen durch Quellen, die in der Nähe der Oberfläche angeordnet sind, gebildet. Mittels dreikomponentiger Geophone für Verschiebungen (oder mechanische Spannungen) werden die dynamischen Eigenschaften der direkten seismischen Wellen in dem untersuchten Bohrloch aufgezeichnet, wobei gleichzeitig eines der Geophone entlang der Senkrechten zu der ebenen Wellenfront der Longitudinalwelle orientiert wird. Anschließend wird entsprechend den erhaltenen kinematischen Eigenschaften der Longitudinalwelle und der Scherwellen (oder konvertierten Wellen) die numerische Verarbeitung der dynamischen Eigenschaften der direkten Longitudinalwelle ausgeführt. Zu diesem Zwecke wird die Trennung der monotypischen zeitlichen Signale für die ausgerichteten Auslenkungskomponenten (oder Spannungskomponenten), die im Bohrloch angeordnet sind, durch punktweise Deduzierung aus der axialen Komponente (z-Komponente) die tangentiale Komponente (x, y-Komponenten) der Auslenkungen (oder Spannungen) ausgeführt, wobei die signifikanten parametrischen Abschätzungen für die künftigen separaten Signale ermittelt werden.
  • Danach werden gemäß bekannter analytischer Beziehungen die kinematischen und dynamischen Parameter in Hinblick auf die Schichtungswerte transformiert, wobei die weitere Bestimmung der rheologischen Parameter der Gesteine sowie der Absorptionsparameter der Longitudinalwelle für jeden Beobachtungspunkt entlang der Tiefes des Bohrloches erfolgt. Das bekannte Verfahren der seismischen Bohrlochüberwachung bzw. Vermessung ermöglicht mittels der dynamischen Eigenschaften der direkten (nach unten gerichteten) seismischen Wellen, die rheologischen Parameter und die Absorptionsparameter in porösen zerklüfteten Schichten zu definieren, die mittels des Erkundungsbohrloches geöffnet werden, und in Hinblick auf die wesentliche Unterscheidung der Öl- und Gas-Ablagerungen mittels rheologischer Eigenschaften wird die zuverlässige Information über die physikalischen mechanischen Parameter des Gesteins in der Nähe des Bohrloches ermittelt.
  • Das zuvor genannte Verfahren ignoriert jedoch die Änderungen der Bedingungen an den mehreren Anregungspunkten der Oszillationen durch die oberflächennahen Quellen und den Einfluss der spezifischen Änderungen der dynamischen Parameter der Longitudinalwelle. Das Verfahren berücksichtigt ferner nicht die Raumgruppenverarbeitung der Amplitudenwerte der monotypischen zeitlichen Signale für das Ermitteln der Koeffizienten zur Abschwächung und zur Energiedispersion der Longitudinalwelle. Die endgültige Zielsetzung des bekannten Verfahrens erlaubt es nicht, die Gesteinslagerungs- bzw. schichtungswerte der Ölfeldparameter für die exakte Identifizierung der Bilder der Öl- und Gas-Ablagerungen zu erhalten.
  • Der Kernpunkt des Problems, das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht im Folgenden. Die Merkmale der bestehenden Technik der tiefen Bohrlochbildung mit deutlich unterschiedlichen Drücken in den Gesteinslagerungen entlang der Tiefe des Bohrloches ist erforderlich, um bei dem zuvor beschriebenen Bohren Hebebäume unter den spezifizierten Bedingungen zur Vermeidung von Unfällen anzuwenden, so dass eine Stoßverformung des betrachteten Teils an den öl- und gasführenden Schichten stattfindet. Durch die Erscheinungsform des Bohrschlammes der Zonen, in die zuletzt eingedrungen wurde, wird eine qualitative Beurteilung der produktiven Schichten mittels der standardmäßigen Verfahren der radiometrischen Bohrlochvermessung ineffizient, was zum Zeitpunkt der Erschließung dazu führt, durchschnittliche und weniger durchlässige öl- und gastragende Schichten zu überspringen und damit die mögliche Produktivität der Bohrlöcher um das 1,2 bis 1,5-fache zu reduzieren.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Verfahren zur Wellendiagnostik von Öl- und Gas-Ablagerungen zu verwenden, wobei dieses mittels der seismischen Beschallung mit Infraschall in der Nähe des Bohrloches es ermöglicht, über die Aufzeichnung der Auslenkungsvektordaten in dem untersuchten Bohrloch mittels einer dreikomponentigen seismischen Profilierung die Ölfeldinformation für die Werte der Absorptionskoeffizienten, die die Art der Fluidsättigung kennzeichnen; die Koeffizienten der Rissbildung, der granularen und Rissdurchlässigkeit, der Restwassersättigung und der Kohlenwasserstoffsättigung der Gesteine einschließlich der Schichten mit den Zonen, in die deutlich eingedrungen wurde, mit dem Bohrschlamm zu ermitteln.
  • Das bestehende Problem des Übergangs von den beobachtbaren Werten der Parameter zu deren Schichtungswerten kann gelöst werden, indem eine spezielle Datenverarbeitung angewendet wird, wobei die Korrekturen auf die dynamischen Parameter der Daten aus dem Bohrloch und der Testdaten eingeführt wird, die Änderungen der Bedingungen der Wellenanregung und die filtrierende Wirkung der abdeckenden Gesteinsdicke für jeden Beobachtungspunkt entlang der Tiefe des untersuchten Bohrlochs berücksichtigt werden.
  • Die zuletzt genannte Eigenschaft erlaubt zunächst das Berechnen der dynamischen Parameter der Impulsantworten der Schichten und dann das Transformieren ihrer entsprechend petrophysikalischer Parameter und Ölfeldparameter, wobei gleichzeitig der Erhalt zuverlässiger Informationen über die effektive Schichtdicke und über die Position der Gas-, Öl-, Wasser-Kontakte ermöglicht wird, und wobei es ferner möglich ist, die Qualität der Deckgesteinsschichten abzuschätzen und das Vorhandensein tektonischer Versetzungen des untersuchten Bohrlochs bei Überquerungen zu erstellen.
  • Das Problem wird in der folgenden Weise gelöst. Das Verfahren zur Wellendiagnostik von Öl- und Gasablagerungen umfasst die Anregung seismischer Wellen durch oberflächennahe Oszillationsquellen, das Aufzeichnen der Verschiebungsvektoren für die direkte Longitudinalwelle und die Scherungswellen für jeden Beobachtungspunkt mittels der dreikomponentigen seismischen Profilierung entlang der Tiefe des untersuchten Bohrlochs und das Verarbeiten der kinematischen und dynamischen Parameter, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass eine oberflächennahe Oszillationsquelle die Anregung in der Nähe des Bohrloches für die Longitudinalwellen ausführt, und wobei der Empfang gleichzeitig in dem untersuchten Bohrloch und in dem Prüfbohrloch durchgeführt wird; nach der räumlichen Orientierung der dreikomponentigen Beobachtungsdaten werden monotypische zeitliche Signale für die Kompressions- und Scherungskomponenten der direkten Longitudinalwelle aus den seismischen Signalen ermittelt, die in den axialen und tangentialen Komponenten des Auslenkungs- bzw. Verschiebungsvektors für die Geräte im Bohrloch sowie die. Testgeräte enthalten sind; ferner wird mittels der Verarbeitung der kinetischen Parameter für die direkte Longitudinalwelle und die Scherungswellen die Intervallwerte für die elastischen Module (Längsmodul und Schermodul) berechnet; nach der Decodierung der monotypischen zeitlichen Signale werden die quantitativen Abschätzungen ihrer signifikanten dynamischen Parameter für jede Komponente und Beobachtungspunkt gemäß den Daten aus dem Bohrloch und den Testdaten erstellt, wobei ferner die Genauigkeit der ermittelten Abschätzungen der dynamischen Parameter mittels der Computermodellierung der seismischen Signale überwacht wird.
  • Dann wird die Korrektur des entsprechenden Parameters wegen der Änderung der Bedingungen bei der Wellenanregung und der Filterung der seismischen Signale in der abdeckenden Gesteinsdicke ausgeführt, und die dynamischen Parameter der Impulsantworten, die Werte der Koeffizienten der dynamischen Viskosität (volumetrisch und Scherungsviskosität) und die Absorption (für die Kompressions- und Scherungskomponenten) der Schichten werden berechnet, wenn die kalibrierten Werte der Absorptionskoeffizienten für die Kompressionskomponente als die Indikatoren für die Anwesenheit von Kohlenwasserstoff und die Fluidart in den Schichten verwendet werden; und ferner werden die Werte der Schichtungskoeffizienten der Amplitudenabschwächung und der Energiedispersion der Longitudinalwelle berechnet; dann werden unter Anwendung der funktionalen Abhängigkeiten, die die thermodynamischen Bedingungen der Gesteinsschichten berücksichtigen, die ermittelten petrophysikalischen Daten in die Werte der Parameter der Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften der Schichten umgewandelt mit dem Ziel, die notwendige Vollständigkeit der signifikanten Ölfeldparameter für die Identifizierung des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerung zu ermitteln.
  • Gleichzeitig wird die Tiefe der Position der Explosivladung (oder der Luftdruckkanone) für die Oszillationsanregung im oberflächennahen Bohrloch aus der Bedingung der Separation der direkten Longitudinalwelle von den begleitenden Wellen, die zum Zeitpunkt der Reflexion an der freien Oberfläche gebildet werden, definiert.
  • Die Aufzeichnung der Auslenkungsvektoren für die direkte Longitudinalwelle (oder Scherungswelle) wird in dem untersuchten Bohrloch und in dem Testbohrloch gleichzeitig durchgeführt – in dem untersuchten Bohrloch mit Hilfe der dreikomponentigen multimodularen Sonde im Bohrloch, die sich entlang der Tiefes des Bohrlochs bewegt, und in dem Testbohrloch mit Hilfe einer stationär angeordneten dreikomponentigen Einzelmodulsonde. Die detaillierte dreikomponentige Profilierung in dem untersuchten Bohrloch wird mittels diskreter Beobachtungen für alle 2, 5 bis 5 m erreicht. Das Testbohrloch ist an der Trajektorie der Ausbreitung der direkten Longitudinalwelle (oder Scherungswelle) und an der Linie, die das untersuchte Bohrloch und den Anregungspunkt verbindet, unter einem Abstand von 20 bis 50 m von dem Anregungspunkt angeordnet.
  • Da sich die seismischen Wellen außerhalb der Grenzen des untersuchten Bohrlochs ausbreiten und die Nähe des Bohrlochs mit Schall beaufschlagen, wird eine zuverlässige Diagnose derartiger kapazitiver, filternder und Fluidsättigungseigenschaften der Reservoire unter Bedingungen ihrer natürlichen Lagerung erreicht.
  • Mittels der vorliegenden Erfindung werden alle signifikanten Parameter der Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften der Gesteine im Radis von 50 bis 100 m in der Nähe des Bohrloches ermittelt, wohingegen die zuvor genannten Parameter nicht mit der erforderlichen Vollständigkeit mittels standardmäßiger radiometrischer Bohrlochvermessungsverfahren definiert werden, die lediglich die beschränkte Information hinsichtlich der Nähe des Bohrloches in einem Radius bereitstellen, der 0.5 bis 2.5 m nicht übersteigt.
  • Mittels der vorliegenden Erfindung kann eine zuverlässige Information über die quantitativen Parameter der öl- und gastragenden Schichten ermittelt werden, unabhängig von den Schwierigkeiten beim Bohren und den Bedingungen der Lagerung, dem gesteinskundlichen Inhalt und dem thermodynamischen Zustand der Öl- und Gas-Ablagerungen, wodurch schließlich die Kosten für die Bohrungen reduziert werden und wobei auf Grund der Beschränkung der Anzahl der Bohrlöcher bleibt der Bereich der Erkundung ökonomisch vertretbar.
  • Für ein besseres vollständiges Verständnis der wesentlichen Punkte der vorliegenden Erfindung und deren Vorteile wird auf die Beschreibung im Zusammenhang mit den begleitenden Figuren verwiesen, in denen gezeigt ist in:
  • 1 die Seismogramme der direkten Longitudinalwelle für die Kompression (S)- und Scherungs(T)-Komponenten gemäß den Daten aus der Bohrlochuntersuchung (A) und den Testbeobachtungen (B) von drei 3 C VSP für das Bohrloch Lopushna – 13;
  • 2 die berechneten dynamischen Parameter der Impulsantworten der Gesteine; die Koeffizienten der zeitlichen Abschwächung – der Kompression (β0) und der Scherung (α), die Eigenfrequenz (F0), die mit der Gesteinskunde verglichen sind;
  • 3 die berechneten rheologischen Parameter der Gesteine; der Elastizitätsmodul (Lamsche Konstante) der Kompression (λ) und der Scherung (μ); die Koeffizienten der volumetrischen (λ*) und der Scherungs- (η) dynamischen Viskosität, die mit der Gesteinskunde verglichen sind;
  • 4 die berechneten Abschwächungs- und Absorptionsparameter der Gesteine (für eine charakteristische Frequenz ϖ = 2π · 20 Hz): α',"(InA',"0) die wirksamen Koeffizienten der Abschwächung und α',"(ϖ) die Koeffizienten der Absorption gemäß den Kompressions- und Scherungskomponenten, die mit der Gesteinskunde verglichen werden; der Parameter D – eine Abtastgröße;
  • 5 die berechneten Reservoir- und Fluidsättigungsparameter des Gesteins: die Koeffizienten der Porosität (Φg), der granularen Durchlässigkeit (Kg), der Restwassersättigung (k'r.w.s) und der Fluidsättigung (k'f.s.) entsprechend der Definition der Fluidart, der Füllung des Porenraums des Reservoirs, die mit der Gesteinskunde verglichen werden;
  • 6 die berechneten Reservoir- und Fluidsättigungsparameter des Gesteins: die Durchschnittslänge der Frakturen bzw. Risse (1), die lineare Dichte des Frakturverhältnis (Ld,f), die Koeffizienten der Risspermeabilität (Kf) und der Fluidsättigung (k"f.s.) entsprechend der Definition der Fluidart, die Füllung des Raumbereichs des Risses bzw. der Zerklüftung des Reservoirs, die mit der Gesteinskunde verglichen werden.
  • Die Diagnose der dynamischen, rheologischen, absorbierenden, Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften des Gesteins in der Nähe des Bohrloches beruht auf dem kombinierten Deformationsmodell eines vertikal inhomogenen viskoelastischen isotropen festen Mediums für den isothermen Fall, das vom Autor vorgeschlagen wird (Briginevich V. A. 1991. Das kombinierte Modell der Deformation unter der Bedingungen von Longitudinalwellenausbreitung in viskoelastischen Festkörpern. Geophysikalisches Journal 10 (3), 388–405). Entsprechend dem kombinierten Modell bei der Deformierung eines vertikal inhomogenen viskoelastischen isotropen ersten Mediums hängen beobachtbare makroskopische Parameter, etwa die Auslenkungen, die Spannungen, die Elastizitätsmodule, die Koeffizienten der dynamischen Viskosität und andere, direkt von den mikroskopischen Parametern des realen festen Mediums, etwa der Mikrostruktur des Matrixmaterials (Körner), der Größe der Mikroporen, den Mikrorissen und deren Fluidsättigung ab; des weiteren wird ihre Aktivität durch die Gesamtantwort des zuletzt genannten auf die gesamte äußere Einwirkung in Form des Durchschnitts der statistischen Werte der Porosität, der Rissbildung, der Permeabilität, der Wasser- und Fluidsättigungen ausgedrückt.
  • Das kombinierte Deformationsmodell des vertikal inhomogenen viskoelastischen festen Mediums wird durch die Gleichungen bestimmt, die im rechtwinkligen Koordinatensystem x, y, z die folgenden Spannungs- und Deformationszustände charakterisieren: σzx = σy; σxz = σxy = σxy = zx = 0; εz ≠ 0; εx = εy = 0, wobei σx,y,Z die senkrechten mechanischen Spannungen; σxz, σxy, σzx die tangentialen Spannungen ex,y,z die linearen Deformationen repräsentieren, die in dem festen Medium während der Ausbreitung der ebenen bzw, flachen Longitudinalwelle auftreten; des weiteren können die Gleichungen für die Komponenten des Spannungsvektors in Operatorform wie folgt dargestellt werden: Gleichung 1
    Figure 00090001
    Gleichung 2
    Figure 00100001
    wobei λ = λ(z), μ = μ(z) die Kompressions- und Scherungsmodule (Lamesche Koeffizienten) sind; und λ* = λ* (z), η = η(z) die Koeffizienten der volumetrischen und der dynamischen Scherungsviskosität sind. Entsprechend der Form der Gleichungen (1, 2), die der Bewegungsgleichung genügen:
    Figure 00100002
    wobei ρ = ρ(z) die Dichte; i = (x, y, z) ist, erhalten wir die homogenen Wellengleichungen für die Komponenten der Auslenkungen der ebenen Longitudinalwelle, die sich in Richtung der Achse 0z ausbreitet: Gleichung 3
    Figure 00100003
    Gleichung 4
    Figure 00100004
    wobei Ux, y, z = Ux, y, z(z, t) die Komponenten des Auslenkungs- bzw. Verschiebungsvektors für die rechtwinkligen Achsen x, y, z; Vp = Vp = [(λ+2μ)/ρ]1/2 die lokale Geschwindigkeit der Längswelle ist; ω0 = (λμ/λ*η)1/2 die Kreisfrequenz der Eigenschwingungen ist; α = μ/2η der Scherungskoeffizient der Abschwächung ist; β = (λ+2μ)/λ* der volumetrische Koeffizient der Abschwächung ist.
  • Im Rahmen der korrekten Aussage des nicht stationären gemischten Problems für Strahlung im Falle der inhomogenen Anfangsbedingungen und der homogenen Randbedingungen entsprechend dem Impedanztyp, die auf die ebene Wellenfront der direkten Longitudinalwelle angewendet werden, wenn t > 0, z > 0 ist, wird die Lösung der Gleichungen (3, 4) oder die Impulsantworten der Deformation für das o. g. Medium unter Anwendung des Fourier-Verfahrens für die Komponenten der Auslenkungen in der Form erhalten: Gleichung 5 und 6
    Figure 00110001
    wobei A0 = konst.; ω = (ω 2 / 0 – α2)1/2 die Kreisfrequenz der Abschwächungsoszillationen ist; β0 = ω2 0/β der Koeffizient der volumetrischen Abschwächung ist; B 0 = (α22)1/2/αω die Amplituden; φ0 = arctg(ω/α) die Anfangsphase ist;
    Figure 00110002
    die lokale Wellenzahl ist;
    Figure 00110003
    der Koeffizient der Absorption ist; Vλ = Vλ(z) = (λ/ρ)1/2 ist, und i die imaginäre Einheit ist.
  • Die oben aufgezeigte Lösung eines direkten Problems ermöglicht die Vorhersage der Überlagerung zweier monotypischer zeitlicher Signale in der Ausbreitungsrichtung der direkten ebenen Longitudinalwelle für jeden Punkt des vertikal inhomogenen viskoelastischen Mediums. Das Vorhandensein der dualen Impulsantwort während der Ausbreitung der Longitudinalwelle ist durch die Bedingungen des spannungsdeformierten Zustandes des flüssigporösen (für Kompressionskomponenten) und der spröden rissigen (für Scherungskomponente) Elemente des dynamisch deformierbaren festen Mediums definiert.
  • Daher bestehen die monotypischen zeitlichen Signale, die in dem kontinuierlichen festen Medium durch die ebene Longitudinalwelle angeregt werden, aus zwei gedämpften Prozessen, die sich in der Polarität, der Amplitude, den zeitlichen Koeffizienten der Abschwächung, den momentanen Frequenzen und den Anfangsphasen unterscheiden, wobei lediglich einer dieser Prozesse an den Scherungskomponenten des Verschiebungsvektors deutlich beobachtbar ist. In der Tat ist aus den experimentellen Daten des Polarisierungsverfahrens der VSP bekannt, dass die direkte Longitudinalwelle, die sich in dem geschichteten festen Medium ausbreitet, für den ersten seismischen Impuls linear polarisiert ist und nicht linear ist für die nachfolgenden Phasen der seismischen Impulse (Galperin E.I. 1994, Polarisierungsverfahren zur seismischen Vorhersage D. Reidel Publications Co.).
  • Es wird vorausgesetzt, dass eine ebene Wellenfront der Longitudinalwelle, die sich in Richtung der Achse oz ausbreitet, die folgenden Randbedingungen der stationären Art für die
    Komponente Uz (z, t) angewendet werden:
    Figure 00120001
    wobei die Gleichung (3) in die Form umgewandelt wird:
    Figure 00120002
  • Aus dieser Gleichung erhalten wir entsprechend dem Bodgia-Theorem: Gleichung 7
    Figure 00120003
    Gleichung 8
    Figure 00130001
    wobei
    Figure 00130002
  • Wenn die Randbedingungen verwendet werden, erfüllt jede der Gleichungen 7 und 8 die Beispiellösungen für die harmonischen Komponenten: Gleichung 9
    Figure 00130003
    wobei die charakteristische Kreisfrequenz ω die unabhängige Variable ist; k(ω ) die komplexe Wellenzahl ist; k(ω) = ω/V(ω) die reale Wellenzahl ist; ᾶ(ω) der Koeffizient der Abschwächung ist; V(ω) die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der harmonischen Komponenten sind. Unter Berücksichtigung der zweiten Näherung des VKBD-Verfahrens (k(ω) = kP) gelten die Lösungen (9), wenn: V(ω) = Vp (ω0, ᾶ'," (ω) + α',", wobei V(ω),ᾶ',"(ω),ᾶ',"(ω) die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Koeffizienten der Abschwächung sind; α'(ω) =βω/2Vpω0 und α"(ω) = Vpω0 die Absorptionskoeffizienten sind, die die rheologischen (viskoelastischen) Eigenschaften des festen Mediums kennzeichnen;
    Figure 00130004
    der Koeffizient der Abschwächung ist, der die Änderungseigenschaften der elastischen Parameter in dem festen Medium für U / z (z, t) und U / z (z, t) kennzeichnet.
  • Die Beschreibung der Ausbreitung der direkten ebenen Longitudinalwelle in jedem Punkt des geschichteten vertikal inhomogenen viskoelastischen festen Mediums ist möglich, wenn das konvolutionale Modell und Näherungen für die Teilwellen mittels der analytischen Berlage-Funktion angewendet werden, die die Beschreibung einer großen Klasse monotypischer zeitlicher Signale repräsentiert.
  • Somit können die Impulsantworten des zuvor beschriebenen Deformationsmediums für die Komponenten des Verschiebungsvektors in der Form dargestellt werden:
    Figure 00140001
    wobei u x,y,z (z,t) die Auslenkung bzw. Verschiebungen für x, y, z-Komponenten sind; A1', A1", die von den Koeffizienten der Wellentransmission in den Schichten abhängigen Amplituden sind; p'," die Exponenten der Steilheit sind; β0 α die zeitabhängigen Koeffizienten der Abschwächung sind; ω'," die Kreisfrequenzen sind; φ 0'," die Anfangsphasen für die Kompressions- (') und Scherungs- (") Komponenten sind.
  • Die physikalische Beobachtung der dreikomponentigen VSP-Daten für das Aufzeichnen des Verschiebungsvektors wird in den vertikalen zylindrischen Bohrlöchern verwirklicht, die in dem geschichteten vertikal inhomogenen viskoelastischen festen Medium angeordnet sind. Gemäß der klassischen Mechanik für kontinuierliche Medien ist das Bohrloch ein Bündelungselement für Spannungen und Deformationen in dem oben genannten Medium. Es ist bekannt, dass bei gegebener Orthogonalität der Achse oz die Bohrlöcher die Wellenfront der ebenen Longitudinalwelle beeinflussen, wobei die Wellenlänge deutlich größer als der Durchmesser der Bohrlöcher 2a ist, wobei a der Radius des Bohrlochs ist. Daher erhielt der Autor für die Wellenfeldkomponenten und Beobachtungsdaten an der Wand des zylindrischen Bohrlochs die spezielle Lösung des Problems, wobei die Berechnung auf dem Folgenden beruht.
  • Wenn die unmittelbare Nachbarschaft des Bohrlochs in dem zylindrischen Koordinatensystem mit der Ordinate oz entlang einer Achse des Bohrlochs betrachtet wird, dann werden die Randbedingungen an der Bohrlochwand für die Spannungen für gewöhnlich in der Form dargestellt:
    Figure 00140002
    wobei σr, σθ, σz die Normalspannungen für die radiale, tangentiale und axiale Komponente sind. Gemäß der ermittelten Lösungen sind die Komponenten des Verschiebungsvektors die durch die direkte ebene Longitudinalwelle an der Bohrlochwand gebildet werden und sich in der Nähe des Bohrloches in Richtung der Achse oz ausbreiten, gegeben durch:
    Figure 00150001
    wobei der Index (~) die abgeschätzten Parameter kennzeichnet.
  • Bei Anregung der direkten Longitudinalwelle in der Nähe des Bohrloches und während der Beobachtung der Auslenkungen an der Bohrlochwand ist sodann die Überlagerung der monotypischen zeitlichen Signale in der axialen (oder Längs-) Komponente definiert durch:
    Figure 00150002
    und in der tangentialen (oder transversalen) Komponente:
    Figure 00150003
    es wird lediglich ein monotypisches zeitliches Signal beobachtet:
    Figure 00150004
    somit folgt: wobei us(t), uT(t) die Verschiebungen sind, die die monotypischen zeitlichen Signale für die Kompressions-(S) und Scherungs-(T)Komponenten kennzeichnen.
  • Der Prozess der Anwendung der vorliegenden Erfindung umfasst: die Beobachtung des Wellenfelds in dem untersuchten Bohrloch und dem Testbohrloch mit der erforderlichen Vollständigkeit (Registrierung der Verschiebungsvektoren mittels 3C VSP) und der notwendigen Genauigkeit (eine kompakte Schrittweite für die Beobachtungspunkte bei der Profilierung des untersuchten Bohrlochs); das digitale Aufzeichnen der seismischen Wellen in einem dynamischen Breitbandbereich und einem Breitbandfrequenzbereich; das Datenverarbeiten der 3C VSP zum Zwecke der Transformierung von dem Beobachtungspunkt in Daten, die durch das Beobachtungssystem (die oberflächennahe Quelle der Wellenanregung, während sich die Geophone in den Bohrlöchern befinden) in die Daten, die die Werte der dynamischen Parameter der Impulsantworten des Gesteins repräsentieren, die dann geologisch interpretiert werden, indem petrophysikalische Daten in Werte der Ölfeldparameter für die Gesteinsschichten umgewandelt werden.
  • Das Ermitteln der Beobachtungen aus dem Bohrloch beinhaltet das gleichzeitige Aufzeichnen der drei Komponentenarten in beiden Bohrlöchern; in dem untersuchten Bohrloch, indem die Messungen mittels des Profilierens der Tiefe des Bohrlochs mit der dreikomponentigen multimodularen Bohrlochsonde verwirklicht werden; und in dem Testbohrloch durch die dreikomponentige monomodulare Sonde, die stationär angeordnet ist.
  • Für die Anregung der Oszillation wird eine oberflächennahe Quelle (der Anregungspunkt) verwendet, wobei der Abstand des Anregungspunkts von dem untersuchten Bohrloch 50 bis 100 m nicht übersteigt. Die Anregung der Oszillation wird durch bekannte Verfahren realisiert, beispielsweise mittels der Anordnung einer Explosivladung (oder einer Druckluftkanone) in der Nähe der Oberfläche des Bohrloches bei der optimalen Tiefe, die das Erzielen der maximalen Energie und eine einfache Form der seismischen Teilwellen der direkten Längswelle sicherstellt.
  • Die optimale Tiefe des Anordnens der Explosivladung (oder der Luftdruckkanone) wird bestimmt, indem die obligatorische Bedingung für die Trennung der direkten Longitudinalwelle von den Sattelitenwellen ausgeübt wird, die zum Zeitpunkt der Reflexion an der freien Oberfläche gebildet werden. Gleichzeitig sollte die Kraft der impulshaften Einwirkung beim Schwingungsanregen, die durch das Gewicht der Ladung (oder der Luftdruckkanone) und die seismogeologischen Bedingungen ihrer Position bestimmt ist, das Erzielen einer derartigen Energie der direkten Longitudinalwelle in dem untersuchten Bohrloch sicherstellen, so dass an dem Seismogramm der tangentialen Komponente für die dreikomponentige Sonde im Bohrloch das Nutzsignal von dem Hintergrundrauschen unterscheidbar ist (das Signal/Rauschenverhältnis muss größer als 1 sein).
  • Für die Registrierung der Bedingungsänderung der nicht singulären Anregung von Schwingungen werden Arbeiten an dem untersuchten Bohrloch wird das Testbohrloch verwendet, das nahe an dem Anregungsgebiet und an der Trajektorie der direkten Wellen zwischen dem untersuchten Bohrloch und dem Anregungspunkt mit einem Abstand von 20 bis 50 m von dem zuletzt genannten Punkt angeordnet ist. Die dreikomponentige monomodulare Sonde ist in das Testbohrloch bis zu einer Tiefe eingetaucht, die unterhalb der Tiefe der Position der Explosivladung (oder der Luftdruckkanone) liegt.
  • Die Bohrlochuntersuchungen werden durchgeführt, indem die seismischen Signale mit einer standardmäßigen Ausrüstung digital aufgezeichnet werden, wobei der Kanal für ein Abtastintervall von 0.5 ms und während der Zeit, wenn keine Amplitudenjustierungen durchgeführt werden, offen ist. Die Untersuchungen werden in dem Bohrloch bei entsprechenden Tiefen, in denen eine Öl- und Gasablagerung erwartet wird (Länge 300 bis 500 m) durchgeführt, indem eine detaillierte dreikomponentige Profilierung mit diskreten Beobachtungspunkten alle 2,5 bis 5 m durchgeführt wird.
  • Das Verfahren der Datenverarbeitung der Beobachtungen aus dem Bohrloch basiert auf der Lösung des inversen Problems für den Einfall senkrechter ebener Wellen. Das Verfahren umfasst die Datenverarbeitung der Dreikomponentenbeobachtungen, die vorläufig im Raum orientiert sind, und das Herauslösen der monotypischen zeitlichen Signale für die Kompressions- und Scherungskomponenten aus den seismischen Impulsen, die experimentell in den axialen und tangentialen Komponenten des Verschiebungsvektors der direkten Längswelle an den Geräten im Bohrloch und in dem Testloch beobachtbar sind. Die Verfahren zur digitalen Herauslösung der Komponenten und entsprechenden monotypischen zeitlichen Signale wurde zuvor erläutert.
  • Im ersten Schritt der Bearbeitung werden mittels der parametrischen Analyse der seismischen Kurven die monotypischen zeitlichen Signale entsprechend den Kompressions- und Scherungskomponenten der Längswelle decodiert, wobei ferner quantitative Abschätzungen ihrer signifikanten dynamischen Parameter, etwa der Anfangsamplitude, dem Exponenten der Steilheit, den zeitabhängigen Koeffizienten der Abschwächung, der Momentanfrequenz und der Anfangsphase, erhalten werden.
  • Die parametrische Analyse der monotypischen zeitlichen Signale zusammen mit dem Vorgang des Bestimmens der numerischen Abschätzungen ihrer dynamischen Parameter wird unter Anwendung der Näherung der seismischen Teilwellen durch die analytische Berlage-Funktion ausgeführt, die das adäquate Darstellen der typischen monotypischen zeitlichen Signale durch lediglich 5 signifikante dynamische Parameter erlaubt:
    Figure 00180001
    wobei die abgeschätzten Parameter wie folgt sind: A ~'," die Anfangsamplituden; p'," der Exponent der Steilheit; ~ 0, ᾶ die zeitabhängigen Koeffizienten der Abschwächung; F ~'," die Momentanfrequenzen und ~ 0'," die Anfangsphasen der monotypischen zeitlichen Signale.
  • Erfindungsgemäß wird die Gelegenheit ergriffen, die präzisesten Werte der Parameter zu verwenden, da jeder der dynamischen Parameter bei der Messung seines Wertes entsprechende Offsetwerte enthält. Dies wird erreicht, indem die monotypischen zeitlichen Signale mit Computer modelliert werden, mit denen die erhaltenen quantitativen abgeschätzten Parameter mittels des synthetischen Signals aus dem Modell visuell mit dem beobachteten monotypischen zeitlichen Signal verglichen wird, und anschließend werden diese unter Anwendung optimierter Entscheidungskriterien korrigiert.
  • Es ist wichtig, dass die Vorhersage der Signalform der monotypischen zeitlichen Signale das Erhalten der Abschätzungen ihrer dynamischen Parameter für jeden Beobachtungspunkt entlang der Tiefe des Bohrloches sicherstellt. Die abgeschätzten Parameter können numerisch in Bezug auf das Umwandeln von beobachtbaren Werten in Werte für Gesteinslagerungsschichten korrigiert werden. Zu diesem Zwecke werden unter Verwendung der Beobachtungsdaten aus dem Bohrloch und der Testdaten für die entsprechende Komponente der direkten Longitudinalwelle die abgeschätzten dynamischen Parameter der monotypischen zeitlichen Signale separat berechnet und nach der Korrektur der erhaltenen Werte der Abschätzungen mittels der Computermodellierung, wobei deren Werte entsprechend dem von dem Autor offenbarten Algorithmen korrigiert werden, werden durch Neuberechnung der Parameter die Impulsantworten der Gesteinsschichten gekennzeichnet.
  • Das Ermitteln der dynamischen Parameter der monotypischen zeitlichen Signale gemäß dem Postulat der Linearität für die Auslenkungen, den Eigenschaften bei der Ermittlung und den Aufzeichnungsgeräten kann das Problem der linearen Filterung betrachtet werden; ferner weist der seismische Kanal die Impuls- und Frequenzkennzeichen auf. Mit Ausnahme der verzerrenden Wirkung auf Grund der Aktivität des aufzeichnenden Kanals und mit Ausnahme der Bedingungsänderungen der Wellenanregung zu Beginn wird die numerische Korrektur der abgeschätzten dynamischen Parameter ( ~ 0,?,?''') der monotypischen zeitlichen Signale der Beobachtungen aus dem Bohrloch implementiert, indem die analogen Parameter aus den Testbeobachtungsdaten gemäß den folgenden Abhängigkeiten verwendet werden:
    Figure 00190001
    wobei ( ~ 0,ᾶ;ῶ''')bor und ( ~ 0,ᾶῶ'')check die abgesetzten Werte der dynamischen Parameter für die Daten aus dem Bohrloch und die Testdaten und den entsprechenden Beobachtungspunkt sind. Danach wird die Korrektur der geänderten Abschätzungen der dynamischen Parameter ausgeübt, indem ein Schicht-Stripping-Verfahren angewendet wird ((β0,α;ω'')bor das es ermöglicht, die Verzerrungen der Parameter für die Beobachtungen aus dem Bohrloch zu eliminieren, die durch die Filterwirkung der Dicke der abdeckenden Gesteinsschicht hervorgerufen wird, und wobei es ferner möglich ist, die zuletzt genannten Parameter in die entsprechenden Parameter der Impulsantworten der Schichten umzuwandeln.
  • Die erneute Berechnung der geänderten Abschätzungen in den Intervallwerten der dynamischen Parameter der Impulsantwort für eine separate Schicht wird gemäß den folgenden Formeln ausgeführt:
    Figure 00190002
    die Werte der geänderten Abschätzungen der dynamischen Parameter für den j-Beobachtungspunkt repräsentieren; (β0,α;ω'')j-1 die Werte der geänderten Abschätzungen der dynamischen Parameter für den (j-1)-Beobachtungspunkt entlang der Tiefe des Bohrlochs repräsentieren; (β0,α,ω'')layer die Intervallwerte der dynamischen Parameter der Impulsantwort der Schicht repräsentieren.
  • Im zweiten Schritt der Verarbeitung werden die Intervallwerte der Elastizitätsmodule definiert, die mittels Anwendung der kinetischen Parameter der Längs- und Scherungs(oder konvertierten) Wellen berechnet werden. Die gemeinsame Nutzung der kinetischen Parameter und der Dichtedaten aus dem Bohrlochbericht ermöglicht es, die numerischen Werte dieser elastischen Module als Längskomponente λ + 2μ = pV 2 / p und Scherungskomponente μ = pV 2 / s, wobei λ, μ die Lameschen Koeffizienten; Vp,s die Geschwindigkeiten der Längswellen und Scherungswellen ρ die Dichte sind. Unter Verwendung der Werte der dynamischen Parameter der Impulsantworten und der Elastizitätsmodule für die Gesteinsschichten werden die Werte rheologischer Parameter, etwa die Koeffizienten der dynamischen Viskosität: λ* = (λ + 2μ)/β (für die volumetrische Viskosität) und η = μ/2α (für die Scherungsviskosität), berechnet.
  • Im dritten Schritt wird für die zuvor getrennten Schichten (entsprechend den gesteinskundlichen Daten) die Spezialgruppenverarbeitung der abgeschätzten Werte der Anfangsamplituden ((A ~ 0',") und des elastischen Längsmoduls ((λ + 2μ) ausgeführt. Die vorliegende Erfindung beinhaltet die Möglichkeiten für das Erhöhen der Genauigkeit beim Ermitteln der Amplitudenabschätzungen der seismischen Impulse der direkten Longitudinalwelle durch: Verwenden der monotypischen zeitlichen Signale; Ermitteln ihrer Schätzwerte der Anfangsamplituden ((A ~ 0',"); das Korrigieren der abgeschätzten Werte der zuvor genannten Amplituden für eine Verringerung ihrer Streuung auf Grund der Änderung der Bedingungen zum Zeitpunkt der Mehrfachwellenanregung und deren nachfolgende Formierung hinsichtlich der Kompensation der geometrischen Divergenz der Wellenfront (auf Grund der Abweichung im Vergleich zur idealen ebenen Wellen) für die Kompressions- und Scherungskomponenten der direkten Longitudinalwelle.
  • Nach der Berechnung der Kalibrationskoeffizienten aus den Testbeobachtungsdaten und der Korrektur der abgeschätzten Werte der Anfangsamplitude für die Beobachtungsdaten aus dem Bohrloch wird die Normierung der oben genannten Amplituden durchgeführt mit dem Ziel, die geometrische Divergenz der Wellenfront der direkten Longitudinalwelle zu kompensieren. Ferner wird gemäß den geänderten und normierten Werten der Anfangsamplituden für jeden Beobachtungspunkt entlang der Tiefe des Bohrloches und für die Longitudinalwelle jeder entsprechenden Komponente der Koeffizient der effektiven Abschwächung für die j-Schicht berechnet:
    Figure 00210001
    die Werte der Amplituden an den oberen (j1) und unteren (j2) Grenzen der j-Schicht mit Dicke ΔHj bezeichnen, die statistisch durch das Verfahren der kleinsten Quadrate definiert werden, wobei die Deklination des Profils der Änderung des natürlichen Logarithmus der Amplituden (InAoj',") für das abgeschätzte Intervall der Tiefen angewendet wird.
  • Die Koeffizienten der Abschwächung für die direkte Longitudinalwelle gemäß dem kombinierten Deformationsmodell des vertikal inhomogenen viskoelastischen festen Mediums sind wie folgt:
    Figure 00210002
    die Abschwächungskoeffizienten sind, die das Änderungsverhalten der elastischen Parameter bezeichnen; α',"(ω) die Absorptionskoeffizienten sind, die die rheologischen Eigenschaften der Schichten des Gesteins hinsichtlich der Kompressions- und Scherungskomponenten bezeichnen.
  • Das reale feste Medium ist für gewöhnlich aus dünnen Schichten aufgebaut, die hinsichtlich der beschränkten Annahme einer separaten dicken Schicht als ein Medium mit Gradient (oder vertikal inhomogenes Medium) betrachtet werden. Dann kann der Koeffizient der Abschwächung α',"(ω), der die Wirkungen der Energiedispersion in Gesteinslagen dünner Schichtung kennzeichnet, berechnet werden mittels der Verfahrens der kleinsten Quadrate gemäß:
    Figure 00210003
    die Werte des Längselastizitätsmoduls an der oberen (j1) und der unteren (j2) Grenze der j-Schicht mit der Dicke ΔHj sind. Das wichtige Kriterium des Verfahrens für die Berechnung der Absorptionskoeffizienten α',"(ω) in der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass es möglich ist, lediglich Werte der zeitabhängigen dynamischen Parameter (β, α, ω0) und die Geschwindigkeiten der Längswelle VP in der Schicht zu verwenden, um damit die oben genannten Absorptionskoeffizienten zu ermitteln.
  • Die Absorptionskoeffizienten, die von der charakteristischen Kreisfrequenz ω linear abhängig sind, werden für jeden Beobachtungspunkt entlang der Tiefes des Bohrloches gemäß den Formeln berechnet:
    Figure 00220001
    die Gütefaktoren (Q-Faktoren) werden berechnet gemäß:
    Figure 00220002
    für jeweils die Kompressions- und Scherungskomponente, wobei ω0 = 2πF0 die Kreisfrequenz der Eigenschwingungen ist; β = ω0 20 der zeitabhängige Koeffizient der volumetrischen Abschwächung ist. Die gewonnenen Intervallwerte für die Absorptionskoeffizienten α',"(ω) werden später statistisch gemittelt in Bezug auf die Tiefe der Schichten durch das Verfahren der kleinsten Quadrate.
  • Der Autor hat experimentell ermittelt, dass die kalibrierten Werte des Absorptionskoeffizienten α'(ω) für die Kompressionskomponente der Longitudinalwelle als Indikator für die Anwesenheit von Kohlenwasserstoff in dem Reservoir dienen kann, da die seismische Nichtelastizität davon bedingt ist durch Eigenschaften, etwa der Porosität, der Rissbildung, der Durchlässigkeit und der Fluidsättigung (Brygynevych V. A. 1997, REOKONA, seismische Technologiestudien für Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften von Gesteinen in der Nähe des Bohrlochs, 59th. EAGE Konferenz, Genf, Schweiz, erweiterte Zusammenfassungen P075). Daher werden die kalibrierten Werte des Absorptionskoeffizienten α'(ω) für die Kompressionskomponente der Longitudinalwelle verwendet, um die Abschätzungen hoher Güte des Fluidtyps, der Füllung der Poren und des Raumbereichs in den Rissen des Gesteins zu ermitteln. Hierbei werden die Bedingungen für die Kalibrierung dargelegt: α'w(ω)〈α.0(ω)〈α.g(ω), wobei die quantitativen Werte des Absorptionskoeffizienten verglichen werden für: Wasser α'w(ω) , Öle α '0 (ω) und Gas α 'g (ω). Die kalibrierten Werte des Absorptionskoeffizienten für die Kompressionskomponente hängen von der charakterischen Frequenz α ab. Daher ändern sich die numerischen Werte des Absorptionskoeffizienten für die Frequenz ω = 2π · 20Hz innerhalb der Grenzen für: Wasser α' w(ω) = (1–4)10-3; für Öle α'0 (ω) = (5 – 7)10-3m-1 und für Gas α 'g (ω) = (8–10)10-3m-1.
  • Andererseits ändern sich die kalibrierten Werte des Absorptionskoeffizienten α" (ω) für die Scherungskomponente der Longitudinalwelle in umgekehrter Richtung: α"w(ω)〉α"0(ω)〉α"g(ω), wobei die Absorptionskoeffizienten wie folgt definiert sind: Wasser α"w(ω), Öl α"0(ω) und Gas α"g(ω). Es hat sich gezeigt, dass während der Änderung des Fluidtyps, der Füllung der Poren und der Faktoren in den Gesteinen die Absorptionskoeffizienten α',"0(ω) für die Kompressions- und Scherungskomponenten sich in entgegengesetzter Richtung ändern.
  • Wenn die Berechnung der Abschätzungen der Abschwächung α'," und der Absorption α',"(ω) ausgeführt wird, wobei die unabhängigen Daten verwendet werden, so ist dies möglich, da die Koeffizienten, die das Streuen der Longitudinalwelle an den lokalen Schichten internen Inhomogenitäten beschreiben, gemäß dem Ausdruck numerisch definiert wird: ᾶ',"disp. = ᾶ',"eff.att. – ⌊α'," + α',"(ω)⌋, wobei ᾶ',"disp. der Koeffizient der Dispersion an den lokalen Inhomogenitäten der j-Schicht mit der Dicke ΔHj ist. Der abgeschätzte Koeffizient der Dispersion ᾶ',"disp. ist ein Indikator des Spannungszustands der separaten Schichten und ermöglicht es, zusätzliche Information beispielsweise über die Zonen mit unnormalen hohen Drücken in den Schichtungen zu erhalten.
  • Die Phase des Interpretierens umfasst das Auswählen der notwendigen Gesamtheit der gemessenen Ölfeldparameter, mit denen in ausreichender Vollständigkeit die Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften der Ablagerung gekennzeichnet sind; ferner garantiert der Informationsdichte die exakte Identifizierung der Bilder der Öl- und Gas-Ablagerungen.
  • Die Gesamtheit der signifikanten Ölfeldparameter einschließlich der Koeffizienten der Porosität (φ), der linearen Dichte der Risse (Ld, f), der granularen Durchlässigkeit (Kg) und der Durchlässigkeiten in den Rissen (Kf), der Restwassersättigung (k',"r,w) und der Fluidsättigung (k',"f.s.) kennzeichnet in relativ eindeutiger Weise die kapazitiven, filterungsmäßigen und Fluidsättigungseigenschaften der öl- und gastragenden Schichten, die die Öl- und Gas-Ablagerungen bilden; des Weiteren können die oben genannten Parameter als die Indikatoren für die Identifizierung des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerung verwendet werden. Für die Transformation der petrophysikalischen Parameter in die Form der Ölfeldgeologiedatenattribute erkennbarer Objekte stellt der Autor die funktionale Abhängigkeit bereit, die die thermodynamischen Bedingungen der Schichten des Gesteins berücksichtigt.
  • Für das Modell des porenenthaltenden Gesteins (oder flüssigporöses Element des deformierbaren festen Mediums) hängt die granulate Durchlässigkeit des Gesteins von den Werten des durchschnittlichen Radius der Porenkapillarien R0 ab, die wie folgt berechnet werden können: R0 = 2ΩD0λ * / kT, wobei Ω das Atomvolumen ist; D0 die Diffusionkonstante der Atome ist; k die Boltzmann-Konstante ist; T – die Temperatur in Kelvin (°K) ist. Gemäß dem Gesetz von Pauzel und Darsy ist die granulate Durchlässigkeit durch die folgende Formel definiert: Kg = ΦgR02 / 8P2, wobei P der Koeffizient der Verwindung der Porenkanäle und Φg der Koeffizient der granularen Porosität ist.
  • Der Koeffizient der granularen Porosität des Gesteins kann berechnet werden durch: Φg = (ps – p)/(ps – p1 ), wobei p, ps, p1 die gemeinsamen Dichten der festen und flüssigen Phasen sind, und wobei die Parameter p, ps, p1 definiert werden, wobei die Dichtedaten der Bohrlochaufzeichnungen, die gesteinskundlichen Daten und kalibrierte Werte der Absorptionskoeffizienten für die Kompressionskomponente der Längswelle verwendet werden. Somit lässt sich der Koeffizient der granularen Durchlässigkeit unter Berücksichtigung vorhergehenden Formeln wie folgt ausdrücken: Kg = (ΦgΩD0λ*)/kTP2, wobei der Parameter P mittels der Formel berechnet wird: P = Φg -m, mit m = 1,82 (Erdreich) und m = 2.03 (für karbonathaltiges Gestein ist). Sodann kann der Koeffizient für die Restwassersättigung des porösen Mediums definiert werden gemäß: k'r.w. = (Φg 1/2τ ') /[(2Kg)1/2 (1–Φg)P, wobei τ' die durchschnittliche Dicke der Schicht des festen Wasseranteils ist.
  • Für das Modell der rissenthaltenden Gesteinsformation (oder das spröde Element mit Rissen des deformierbaren festen Mediums) ist die subhorizontale Rissbildung, die durch Mikrorisse mit begrenzter Länge verursacht wird, charakterisierbar durch Parameter, etwa die lineare Dichte des Fakturverhältnisses, das berechnet wird gemäß: Ld, f = (1,25kTl)/ΩDη, wobei l die durchschnittliche Länge der Mikrorisse ist; D die Diffusionskonstante der Hohlräume ist; sodann wird der Koeffizient der Rissporosität berechnet, wobei die Formel verwendet wird: Φf = Ld.f.bf, wobei bf die Durchschnittsbreite (oder Öffnung) der Mikrorisse ist. Die Öffnung der Risse bzw. Frakturen wird berechnet gemäß: bf. = b0 exp⌊βf.(pres. -Psd.)⌋, wobei b0 die Anfangsbreite der Mikrorisse ist; βf. der Koeffizient der Risskompressibilität ist; pres., psd. die Drücke in der Schichtung und der laterale Druck sind. Gleichzeitig kann der Koeffizient der Rissdurchlässigkeit wie folgt dargestellt werden: Kf = (Ld. f.bf. 310- 6)/12 . Somit ist der Koeffizient der Restwassersättigung definiert gemäß: k"r.w. = (Φf 1/2τ")/[3Kf)1/2(1–Φf), wobei τ" die durchschnittliche Dicke der Schicht des festen Wasseranteils ist.
  • Schließlich werden die Koeffizienten der Fluidsättigung des Gesteins gemäß der Formel berechnet: k","f.s. = (1-k',"*r.w.). Wenn für das Ermitteln der parametrischen Abschätzungen der Reservoireigenschaften (etwa als Koeffizienten der Durchlässigkeiten Kg und Kf) die Werte der rheologischen Parameter (etwa die Koeffizienten der dynamischen Viskosität λ* und η) zuvor berechnet werden, müssen die Werte der Parameter T, D0, D, bf, pres, psd, τ',τ" zusätzlich ermittelt werden. So wird beispielsweise die Kelvin-Temperatur (T) aus den Temperaturdaten der Bohrungsaufzeichnungen definiert, und für die Berechnung der Öffnung der Mikrorisse werden die Ölfelddaten hinsichtlich des Druckes in der Schichtung (pres) und des Minendruckes (psd) angewendet.
  • Die Gesamtheit der zuvor genannten parametrischen Abschätzungen für das Bestimmen des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerung garantiert die korrekte Identifizierung der Bilder diverser Öl- und Gas-Ablagerungen. Nach Ermittlung der Abschätzungen der Ölfeldparameter werden Prozeduren zur Identifizierung der Öl- und Gas-Ablagerung mittels optimaler Entscheidungskriterien auf der Grundlage des Neyman-Person-Kriteriums ausgeführt.
  • Beispiele experimenteller Testabläufe und angewandter Nutzung des beschriebenen Verfahrens.
  • Für die seismischen Bohrlochuntersuchungen wurden technische Geräte, etwa Digitalrecorder, Explosivstoffe, dreikomponentige monomodulare Sonden und andere Anlagen verwendet. Zu den Verfahren der seismischen Datennahme gehörten: das Anregen der direkten Longitudinalwelle durch die oberflächennahe Quelle für Schwingungen (einzelner Anregungspunkt), die digitale Registrierung der Longitudinalwelle unter Verwendung dreikomponentiger monomodularer Sonden im Bohrloch und in dem Testloch und eine genaue Beobachtung (ΔH = 2,5 – 5 m) der 3C VSP für das Aufzeichnen der Verschiebungsvektoren für Longitudinale und Scherungs(oder transversale) Wellen im entsprechenden Intervall der Produktionstiefe in dem untersuchten Bohrloch.
  • Die Ergebnisse der experimentalen Untersuchung dynamischer, rheologischer, absorbierender Reservoir- und Fluideigenschaften der Gesteine entsprechend den detaillierten seismischen Messdaten, die in Hinblick auf eine Produktion in Intervallen der Tiefe von 5030 bis 5130 m in dem Erkundungsbohrloch Lopushna – 13 erhalten wurden, das in der Unterdruckzone der Pokutso-Bukovynski Karpaten (Ukraine) angesiedelt ist, sind in 1 bis 6 gezeigt.
  • Das geologische Problem, das vor der seismischen Überwachung des Bohrlochs Lopushna-13 formuliert wurde, bestand darin, quantitative Abschätzungen der Reservoir- und Fluidsättigungsparameter für die mögliche Dicke der Öl- und Gas-Ablagerungen von Tonablagerungen (Ton) zu ermitteln, die bei Tiefen von 5092.5 – 5105 m angeordnet sind. Das Deckgestein ist über dieser Ablagerung angeordnet (Lehmgestein mit geringer Porosität und geringer Durchlässigkeit). Die Ergebnisse der seismischen Bohrlochuntersuchung für die Tongesteinsdicke haben relativ hohe Werte gezeigt für: Φg = (3.4–8.8)%; die Rissbildung Ld,f = (48–65) m-1; die granulare Durchlässigkeit Kg = (49–202) 10- 3 mcm2 und die Rissdurchlässigkeit kf = (16–40)10- 3mcm2 , wobei für den Großteil der Schicht Werte für die Fluidsättigungskoeffizienten erhalten wurden von: K',"f.s.(91–93)% (5 bis 6).
  • Dabei wurde im oberen Teil der Schicht (bei einer Tiefe von 5092,5 m) die Zone der tektonischen Dislokation untersucht, die sich in den Werten der Intervallkoeffizienten der Absorption α'," (ω) und den Gütefaktoren Q'," (ω) unterscheidet. Offensichtlich hat die tektonische Dislokation die Abdichtung der Ablagerung geändert, die früher hier existierte, woraus lediglich das Restöl in dem oberen Teil der Schicht ( bei Tiefen von 5092,5 bis 5095 m) bewahrt blieb. Die nachfolgenden Ölfelduntersuchungen in dem vorgegebenen Tiefenintervall haben die zuvor dargelegte Vorhersage bestätigt.
  • Auf Grund der detaillierten Untersuchungen mittels des Verfahrens der seismischen Erkundung des Bohrlochs Lopushna-13 wurden die anderen Zonen mit den anormalen Werten der rheologischen und absorbierenden Parameter des Gesteins ebenfalls identifiziert (3 bis 4). Auf Grund der Gesamtheit der signifikanten Ölfeldparameter (die zur Identifizierung des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerung erforderlich sind) an den Tiefen von 5030 bis 5065 m, wurden vielversprechende Schichten erkannt, die aus Erdgestein mit Neogen bestehen.
  • Hierbei ist das inhomogene Reservoir durch die folgenden Parameter repräsentiert: Φg = (1.3–5.7)%; Ld.f=(19-44)m-1; Kg = (7.9–92.6)10- 3mcm2; Kf = (3.5–57.9)10- 3mcm2 und kr.w. = (6–16)% (5 bis 6). Die Öl- und Gas-Ablagerung zeigt eine trilaminare Abscheidung eines Fluids, das die Poren und Risse des Gesteins füllt. Insbesondere das Reservoir in dem Tiefenintervall von 5030 bis 5037,5 m enthält Gas; das Intervall 5037.5–5047.5 m enthält Öl; das Intervall von 5.047.5 bis 5052.5 m enthält Wasser, wenn die Koeffizienten der Fluidsättigung innerhalb der folgenden Grenzen variieren. von 84% bis 94% (für den granularen Anteil) und von 92% bis 95% (für den Anteil mit Rissen). Es soll betont werden, dass die oben genannte Ölablagerung früher übersehen wurde, wenn lediglich die Daten der standardmäßigen radiometrischen Bohrlochuntersuchungsverfahren verwendet wurden.
  • Die gemessenen Koeffizienten der effektiven Abschwächung (ᾶ',"eff.att.) und der Dispersion (ᾶ',"disp.) besitzen in den Tiefenintervallen 5030 bis 5050 m, 5092.5 bis 5105 m und 5117,5–5030 m negative numerische Werte. Dies kennzeichnet die Anwesenheit der Zonen mit ungewöhnlich hohem Druck in den zuvor genannten Schichten, was durch direkte Ölfeldmessungen des Druckes in den eingelagerten Schichten und den Temperaturen bestätigt wird. Die numerischen Schätzwerte der Koeffizienten der Gesteinslagerungen für die Abschwächung, Absorption und Dispersion, die für die jeweilige Komponente der direkten Längswelle erhalten werden, sind in Tabelle 1 dargestellt.
  • Tabelle 1 Die Gesteinslagerungskoeffizienten der Abschwächung, Absorption und Dispersion von Amplituden der direkten Längswelle für die Kompressions- und Scherungskomponenten (Bohrloch Lopushna-13).
    Figure 00280001
  • Sodann wurde unter Anwendung der Gesamtheit der Reservoir- und Fluidsättigungsparameter der Gesteine das Tiefenintervall 5035 bis 5050 m in dem Bohrloch Lopushna-13 für das Absperren der produktiven Schichten empfohlen. Die Testdurchläufe waren erfolgreich, indem ein Ölfluss mit einer Anfangsdurchflussrate von 0.8m3 pro Tag aus dem Bohrloch erhalten wurde, das zuvor als nichtproduktiv erachtet wurde.
  • Die Ergebnisse der experimentellen Testabläufe erlauben es, die Bereiche für die angewandte Nutzung des beanspruchten Verfahren zur Wellendiagnose für Öl- und Gas-Ablagerungen vorherzusagen. Insbesondere:
    während der Erkundungsbohrung, wenn es notwendig ist, das Reservoir, das Deckgestein und das Vorhandensein der öl- und gastragenden Schichten zu erfassen; bei der Erschließungsbohrung während der Reservoirerschließung der Öl- und Gasabscheidungen, wenn es notwendig ist, die Reservoirparameter der produktiven Schichten und die Qualität des Deckgesteins, präziser zu definieren, quantitativ die Kohlenwasserstoffsättigung abzuschätzen und die Positionen der Gas-Öl-Wasser-Kontakte zu bestimmen; für das Überwachen der Reservoirerschließung der Öl- und Gas-Ablagerungen
  • Figurenbeschreibung
  • 2
    • Gesteinskunde neue Spalte: Abschwächungskoeffizient neue Spalte: Abschwächungskoeffizient neue Spalte: Eigenfrequenz spezielle Markierungen 1 Ton; 2 Aleurolith; 3 weniger Sandstein; 4 Kalkstein
  • 3
    • Gesteinskunde Kompressionsmodul Koeffizient der volumetrischen Viskosität Scherungsmodul Koeffizient der Scherungsviskosität
  • 4
    • Gesteinskunde effektive Abschwächung Absorptionskoeffizient effektive Abschwächung Absorptionskoeffizient
  • 5
    • Gesteinskunde Porosität Durchlässigkeit Restwassersättigung Fluidsättigung spezielle Markierungen: 5 Öl; 6 Öl und Wasser; 7 Wasser; 8 Gas
  • 6
    • Gesteinskunde Länge der Risse Zerklüftung oder Rissbildung Durchlässigkeit Fluidsättigung

Claims (9)

  1. Verfahren zur Wellendiagnose von Öl- und Gas-Ablagerungen, das umfasst: Anregen seismischer Wellen durch oberflächennahe Schwingungsquellen, Aufzeichnen der Verschiebungsvektoren für die direkte Longitudinalwelle und Scherungswelle für jeden Beobachtungspunkt mittels einer dreikomponentigen seismischen Profilierung entlang der Tiefe des zu untersuchenden Bohrlochs und Verarbeitung der entsprechen kinematischen und dynamischen Parameter, dadurch gekennzeichnet, dass eine oberflächennahe Schwingungsquelle in den Nähe des Bohrloches die Longitudinalwellenanregung ausführt und die Antwort simultan in dem zu untersuchenden Bohrloch und einem Testbohrloch empfangen wird; wobei nach der räumlichen Orientierung der dreikomponentigen Beobachtungsdaten monotypische zeitliche Signale für die Kompressionskomponente und die Scherungskomponente der direkten Longitudinalwelle aus den seismischen Signalen ermittelt werden, die an den axialen und tangentialen Komponenten des Verschiebungsvektors für jeweils Geräte im Bohrloch und im Testloch registriert sind; wobei durch Verarbeiten der kinematischen Parameter für die direkte Longitudinalwelle und die Scherungswelle Intervallwerte der Elastizitätsmodule berechnet werden; wobei nach Decodieren der monotypischen Signale quantitative Abschätzungen ihrer signifikanten dynamischen Parameter für jede Komponente und den Beobachtungspunkt gemäß den Daten aus dem Bohrloch und dem Testloch erstellt werden, wobei darüber hinaus die Genauigkeit der ermittelten Abschätzungen der dynamischen Parameter mittels einer Computermodellierung der seismischen Signale überwacht wird; wobei dann eine Korrektur des entsprechenden Parameters durchgeführt wird, da Änderungen in den Bedingungen der Wellenanregung und der Filterung der seismischen Signale in der abdeckenden Gesteinsschicht die dynamischen Parameter der Impulsantworten definieren, wobei Werte der Koeffizienten der dynamischen Viskosität und der Absorption der Schichten, wenn kalibrierte Werte der Absorptionskoeffizienten für die Kompressionskomponente als Indikatoren für die Anwesenheit von Kohlenwasserstoff und der Fluidart in den Schichten verwendet werden, und ferner Werte der Gesteinsschichtungskoeffizienten der Amplitudenabschwächung und der Energiedispersion der Longitudinalwelle berechnet werden; wobei dann unter Anwendung der funktionalen Abhängigkeiten, die die thermodynamischen Bedingungen der Gesteinsschichtung berücksichtigen, die ermittelten petrophysikalischen Daten in Werte der Parameter der Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften der Schichten umgewandelt werden mit dem Ziel, die erforderliche Gesamtheit der signifikanten Ölfeldparameter für die Identifizierung eines Bildes der Öl- und Gasablagerung zu erhalten.
  2. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verfahren drei Schritte umfasst: Beobachtung dreier Komponenten und Aufzeichnen der seismischen Wellen in dem zu untersuchenden Bohrloch und dem Testbohrloch; Verarbeiten der Daten aus dem Bohrloch und aus dem Testloch, die in Form von Daten vorliegen, die die Werte der dynamischen Parameter der Impulsantworten und der petrophysikalischen Parameter der Gesteinsschichten repräsentieren; Transformieren der petrophysikalischen Daten für die Gesteinsschichten in Werte der Ölfeldparameterattribute für die Identifizierung des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerung.
  3. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Tiefe der Stelle einer Explosivladung oder einer Luftdruckkanone für das Anregen von Schwingungen nahe an der Oberfläche des Bohrloches unter der Bedingung definiert wird, dass die direkte Longitudinalwelle von den Sattelitenwellen unterscheidbar ist, die zum Zeitpunkt der Reflexion an der freien Oberfläche gebildet werden.
  4. Das Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Aufzeichnen der Verschiebungsvektoren für die direkte Longitudinalwelle oder Scherungswelle gleichzeitig für das zu untersuchende Bohrloch und das Testbohrloch ausgeführt wird, wobei dies in dem zu untersuchenden Bohrloch mittels einer dreikomponentigen multimodularen Sonde, die sich entlang der Tiefe des Bohrloches bewegt, ausgeführt wird, und wobei dies in dem Testbohrloch durch eine stationär angeordnete dreikomponentige monomodulare Sonde ausgeführt wird.
  5. Das Verfahren nach Anspruch 3, wobei das detaillierte dreikomponentige Profilieren in dem zu untersuchenden Bohrloch durch diskrete Beobachtungen mit Intervallen von 2.5 bis 5 m ausgeführt wird.
  6. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Testbohrloch auf der Trajektorie der Ausbreitung der direkten Longitudinalwelle oder Scherungswelle und an der Linie, die das zu untersuchende Bohrloch und den Anregungspunkt verbindet, mit einem Abstand zu diesem von 20 bis 50 m, angeordnet ist.
  7. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Datenverarbeitung der Beobachtungsdaten aus dem Bohrloch und dem Testloch ausgeführt wird, indem die monotypischen zeitlichen Signale für die Kompressionskomponente und die Scherungskomponente aus den Beobachtungsdaten von der axialen und der tangentialen Komponente des Verschiebungsvektors, der zuvor im Raum orientiert wird, für die direkte Longitudinalwelle ermittelt wird.
  8. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei für der Güte der signifikanten dynamischen Parameter der monotypischen zeitlichen Signale für die Kompressionskomponente und die Scherungskomponente der direkten Longitudinalwelle die Anfangsamplituden, die Exponenten der Steilheit, die zeitabhängigen Koeffizienten der Abschwächung, die momentane Frequenz und die Anfangsphasen verwendet werden.
  9. Das Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Verarbeiten der seismischen Signale der direkten Longitudinalwelle für die Bohrlochuntersuchung die folgenden Schritte umfasst: Decodieren der monotypischen zeitlichen Signale für die Kompressionskomponente und die Scherungskomponente und Ermitteln quantitativer Abschätzungen ihrer signifikanten dynamischen Parameter für jeden Beobachtungspunkt als Funktion der Tiefe des Bohrlochs; Definieren der Intervallwerte der Elastizitätsmodule durch die weitere Berechnung der Koeffizienten der dynamischen Viskosität sowie Definieren der Absorptionskoeffizienten und der Gütefaktoren für die Kompressionskomponente und die Scherungskomponente; Verwenden der kalibrierten Werte der Absorptionskoeffizienten für die Kompressionskomponente der direkten Longitudinalwelle für die Güte der Indikation des Vorhandenseins von Kohlenwasserstoff und der Fluidart, der Füllung der Poren und des Spaltenraums in dem Gestein; Berechnen der Gesteinsschichtungskoeffizienten der effektiven Abschwächung, der Abschwächungen auf Grund des dünn laminierten Mediums und einer Dispersion der lokalen schichtinternen Inhomogenitäten mittels der Raumgruppenverarbeitung der Schätzwerte der Amplitudenparameter, die zuvor auf Grund der Änderung der Bedingungen der Wellenanregung und der geometrischen Divergenz der Wellenfronten korrigiert wurden; Konvertieren der petrophysikalischen Daten gemäß den funktionalen Abhängigkeiten in Werte der Parameter der Reservoir- und Fluidsättigungseigenschaften der Gesteinsschichten und Ermitteln der notwendigen Gesamtheit der signifikanten Ölfeldparameter für die Identifizierung des Bildes der Öl- und Gas-Ablagerung.
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