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Verfahren zur katalytischen Umwandlung von gasförmigen Reaktionateilnehmern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytisohen Umwandlung von gasförmigen
Reaktionsteilnehmern durch Oxydationskatalysatoren. Es eignet sich besonders fUr
die Reinigung von Kraftfahrzeug-Abgasen und Industrie-Abgasen.
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Die talle und Metalloxyde der Gruppe VIII des Periodensystems haben
sich seit langem als Oxydationskatalysatoren fUr Kohlenwasserstoffe eingeführt.
Man hat ale z. B. als solche in Pellet-oder Granulatform eingesetzt, häufiger jedoch
als katalytisch wirksame Komponente auf einen Inerten Träger
(Unterlage)
aufgebracht. Viele dieser Oxydationskatalysatoren verhalten sich bei verhältnismässig
milden Bedingungen gut, aber man bedarf nach wie vor eines Oxydationskatalysators,
der genUgend chemisch aktiv und mechanisch robust ist, um lange Zeit extrem scharfe
Arbeitsbedingungen zu vertragen. Der Einsatz von oxydationskatalysatoren zur Reinigung
der Abgase von Kraftfahrzeugen ist schon vorgeschlagen worden, hat sich aber nicht
durchsetzen können, weil die werfUgbaren Katalysatoren nicht genUgend aktiv waren,
eine kurze Lebenszeit ergaben und bzw. oder die sich bei diesem Einsatz ergebenden
physikalischen Beanspruchungen nicht vertrugen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur katalytischen Umwandlung
von gasförmigen Reaktionsteilnehmern durch Oxydationskatalyeatoren, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass man die umzuwandelnden Gase bei erhöhter Temperatur und
einem Durchsatz von etwa 3000 bis 1 500 000 Raumteilen/Raumteil Katalysator/Stdo
mit einem Katalysator zusammenbringt, der einen inerte, hitzebeständigen Rager enthilt
mit einem Film aus einem katalytisch aktiven, hitzebeständigen Metalloxyd, dessen
Gesamtoberfläche mindestens etwa 50 m2/g Metaloxydfilm beträgrt und der mindestens
etwa 1, 4 g Metall der Platingruppe/dm3 Träger enthält, wobei der Träger einen eine
Einheit bildenden Festkörper darstellt, der im wesentlichen kristalliner Natur ist
und uich ch durch ihn erstreckende, ve@ Hindernissen freie @fnungen @@@@ leist,
und mit elase scheinbasen Oberfläche von
etwa 0, 5 bis 6 m2/dm3
Träger und einer Dichte von etwa 0,45 bis 1, 05 g/cm3.
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Der erfindungsgemäss verwendete Katalysator eignet sich besonders
für die Reinigung von Kraftfahrzeug-Abgas, ist aber nicht auf diese Anwendung beschränkt.
Er eignet sich. auch fUr eine Vielfalt von katalytischen Verfahren, bei denen ein
robuster Katalysator mit grosser OberflCche gewnscht wird, insbesondere fUr Gasphase-Verfahren,
deren Durchführung bei sehr hohem Durchsatz günstig ist.
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Der erfindungsgemäss verwendete Katalysator kann hergestellt werden,
indem man auf der Aussenfläche eines katalytisch inerten hitzebeständigen Materials
einen Film oder Uberzug eines katalytisch aktiven, hitzebestandigen Metalloxydes
aufbringt und den Film mit einer wasserlöslichen Verbindung eines Metalls der Platingruppe
imprägniert. Der imprAgnierte Film, der kontinuierlicher oder diskontinuierlicher
Natur sein kann, aber gewbhnlich verhältnismässig gleiohmässig auf der Oberfläche
vorgesehen ist, kann mit Sohwefelwasserstoff behandelt worden sein, um die Imprägnierung
mit aktivem Metall in Sulfidform feszulegen (fixieren).
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Der inerte, hitzebeständige rEger (Unterlage) des erfindungsgemäss
verwendeten Katalyeators, auf dem ein Film des aktiven, hitzebeständigen Metalloxydes
abgeschieden ist, stellt einen
festen, eine Einheit bildenden (aus
einem Stück bestehenden) Köxper dars der in der gewUnschten Strömungsrichtung von
einer An. zahl hindernisfreier Offnungen durchsetzt ist und vorzugsweise eine solche
Grosse aufweist, dass er den Querschnitt der Reaktionszone, in welcher er einzusetzen
ist, mindestens zum Hauptteil ausfüllt. Der Körper ist zweckmässig so geformt, dass
er genau in die auszurüstende Reaktionszone passt Der Träger wird von einem im wesentlichen
chemisch inerten, starren Feststoff gebildet, der seine Form und Festigkeit bei
hohen Temperaturen, z. B. bis zu 1100° C oder darder, beizubehalten vermag. Das
Material hat eine Dichte von etwa 0,45 bis 1, 05 g/cm3 (wobei ein Bereich von etwa
0, 5 bis 0, 9 g/¢m3 bevorzugt wird) und kann unglasiert und im wesentlichen vollständig
kristalliner Natur sein und sich durch die Abwesenheit jeglichen wesentlichen Anteils
an glasartigen oder amorphen Trägermaterialien auszeichnen, z. B. der bei Porzellanmaterialien
zu findenden Art angehören Der Träger kann etwas porös sein, aber seine Poren sind
gewöhnlich so gross, dass sie nicht wesentlich zu der scheinbaren Oberfläche beitragen.
Die Gesamtoberfläche,d.h. die Oberfläche unter Berücksichtigung der Poren, des Trägers
gemäss der Erfindung, die von der scheinbaren Oberfläche zu unterscheiden ist, liegt
im allgemeinen unter etwa 10 m2/g, in vielen Fällen unter etwa 1 m2/g, Die scheinbare
Oberfläche des Trägers, einschliesslich der Wände der Öffnungen, soll so gross sein,
wie es sich mit einem annehmbaren
Rückdruck in dem Strömungssystem
in Einklang bringen lässt. Gewohnlich wird bei der Behandlung von Kraftfahrzeug-Abgasen
das Volumen des Katalysators und seine scheinbare Oberflache aux einen RUckdruck
von unter etwa 0,7 at und vorzugsweise unter etwa 0,35 at bei maximaler Beschleunigung
eingestellt. Die scheinbare Oberfläche beträgt oft etwa 0,5 bis 6 m2/dm3 Träger,
wobei ein Bereich von 1 bis 2, 5 m2/dm3 bevorzugt wird. Die sich durch den Kdrper
erstreckenden Offnungen kUnnen somit jeder der gewünschten scheinbaren Oberfläche
entsprechende Form und Grosse haben und sollen gross genug gehalten werden, um einen
freien Hindurchtritt der umzusetzenden, strdmenden Stoffe zu erlauben und ein Verstopfen
durch teilohenförmige Substanzen, die in den strömenden Stoffen vorliegen können,
z. B. Bleiverbindungen, zu verhindern. Die Offnungen werden im allgemeinen parallel
zueinander geführt und erstrecken sich im allgemeinen von einer Seite des Trägers
zur anderen. Gewöhnlich sind die Offnungen voneinander durch die sie bildenden Wände
getrennte und dß3 wirksamste Arbeiten wird ers halten, wenn die Offnungen über im
wesentlichen die gesamte Fläche bzw. den gesamten Querschnitt des Trägers verteilt
werden, an der bzw. dem der erste Kontakt mit dem umzusetzenden Gut erfolgt. Vorzugsweise
wird als Rager Zirkon-Mullit und a-Alumi. niumoxyd eingesetzt, aber man kann auch
mit anderen hnlichen, chemisch inerten, hitzebeständigen, kristallinen Keramikmaterialien
arbeiten. Beispiele fUr andere hitzebeständige Stoffe für den Träger sind Sillimanit,
Magnesiumsilikate, Zirkon,
Petalit, Spodumen Cordierit, Aluminosilikate
usw.
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Als katalytisch aktive Metalloxyde, die den Film oder aberzug auf
der Aussenfläche des Trägers bilden, werden die calcinierten, hitzebeständigen Metalloxyde
verwendet, die sich durch eine poreuse Struktur auszeichnen und ein grosses Poreninnenvolumen
und eine grosse Gesamtoberfläche besitzen. Die Gesamtoberfläche des Films aus dem
aktiven, hitzebeständigen Metalloxyd beträgt vorzugsweise mindestens etwa 100 m2/g.
Diese Oxyde sind erhältlich, indem man die Hydratform des Oxydes durch Calcinieren,
gewöhnlich bei Temperaturen von etwa 150 bis 700° C oder auch etwas darder, mindestens
teilweise und vorzugsweise im wesentlichen vollständig dehydratisiert.
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Vorzugsweise enthilt der Katalysator Filme aus aktivem Metalloxyd,
die aktiviertes Aluminiumoxyd oder y-Aluminiumoxyd enthaltens wobei diese z. B.
erhältlich sind, indem man ein Gel wasserhaltigen Aluminiumoxydes fulls und danaeh
durch Trocknen und Calcinieren Hydratwasser austreibt und das aktive γ-Aluminiumoxyd
billet. Ein besonders bevorzugtes, aktives, hitzebeständiges Metalloxyd ist erhältlich,
indem man ein Gemisch von Voräuferaluminiumoxydphasen, in dem das kristalline Trihydrat
überwiegt, d. h. das mehr als etwa 50 % der Aluminiumoxydhydrat-Gesamtmasse, vorzugsweise
etwa 65 bis 95 %, einer oder mehrerer der Trihydratformen Gibbsit, Bayerit und Nordstrandit
(früher auch als Randomit bezeichnet) enthält, wobei
die Zusammensetzung
rontgenanalytisch bestimmt ist, bei Temperaturen von etwa 300 bis 700° C trocknet
und calciniert. Der Rest des Hydrates, de h. mindestens 5 und vorzugsweise etwa
5 bis 35 %, kann im wesentlichen von amorphem, wasserhaltigem Aluminiumoxyd oder
Aluminiumoxyd-Monohydrat (Bohmit) gebildet werden. Die Calcinierung des wasserhaltigen
Vorläuferaluminiumoxydes wird vorzugsweise so gelenkt, dass der Gehalt des anfallenden
y-Aluminiumoxydes an Monohydrat im wesentlichen der ursprünglich in dem Gemisch
der trihydratreichen, wasserhaltigen Vorläuferaluminiumoxydphasen enthaltenden Menge
entspricht. Zu-anderen aktiven Metalloxyden fUr die Zwecke der Erfindung gehdren
z. B2 aktives oder calciniertes Berylliumoxydez Zirkoniumoyxd, Magnesiumoxyd, Siliciumdioxyd
usw. und Kombinationen von Metalloxyden, wie Boroxyd-Aluminiumoxyd, Siliciumdioxyd-Aluminiumoxyd
usw. Vorzugsweise wird der Film überwiegend von Oxyden eines oder mehrerer Metalle
der Gruppen II, III und IV mit Ordnungszahlen von nicht über 40 gebildet. Die Konzentration
des Films des aktiven, hitzebeständigen Metalloxydes beträgt gewöhnlich etwa 15
bis 150 g/dm3 des eine Einheit darstellenden Trägerkorpers, vorzugsweise etwa 30
bis Der Überzug bzw. die Schicht des calcinierten oder aktiven, hitxebeständigen
Metalloxydes auf dem Träger des erfindungagemäss verwendeten Katalysators ist auf
verschiedenen Wegen ernältlich. Nach einer Arbeitsweise taucht man den Urger i.
eine
Lösung dee Sa des chemisch aktiven, hitzebeatändigen Metalls
und zersetæt das Salz durch Calcinieren unter Bildung des Oxydes. Diese Arbeitsweise
erfordert im allgemeinen jedoch mehrere ähnliche Tauchgänge, bevor ein zufriedenstellender
Film oder eine zufriedenstellende Schicht vorliegt. Nach einer starker bevorzugten
Methode wird der Urger in eine wässrige Suspension, Dispersion oder Aufschlämmung
des hitzebeständigen Oxydes selbst getaucht, worauf das Trocknen und Calcinieren
erfolgt. Man kann bei dieser Arbeitsweise Suspensionen oder Dispersionen mit einem
Feststoffgehalt im Bereich von etwa 30 bis 70 Gew.% einsetzen, um auf den Träger
eine bracubare Menge des aktiven, hitzebetändigen Metalloxydes in einem einzigen
Arbeitsgang abzuscheiden, arbeitet aber vorzugsweise mit einem Festatoffgehalt von
etwa 3Q bis 50 Gew.%. Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von mehr als 50 Gew.
% erweisen sich in vielen Pollen als fUr die Uberzugs-oder Filmbildung zu discos.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird in der voratehenden Weise
eine wässrige Dispersion oder Aufschlämmung gebildet und das Gemisch einer Nassmahlung
unterworfen, bei welcher man das hitzebeständige Metalloxyd unter Bildung eines
thixotropen Schlickers der gewünschten Konsistenz, z.-B. mit einem Feststoffgehalt
von 30 bis 50 Gew.%, in eine feinzerteilte Form bringt. Der Urger wird dann in den
Schlieker getaucht, getrocknet und calciniert. Im allgemeinen werden beim Calcinieren
Temperaturen im Bereich von etwa 150 bis 700° C angewandt. Die Calcinierung erfolgt
zweckmässig an der
Duft, z B. in einem getrockneten Luftstrom,
oder unte anderen Gasen, wie Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Rauchgas {flueras)
use, odeur bei Vakuumbedingungene Die Dicke der Schicht oder des Films aus dem aktiven,
hitzebeständigen Metalloxyd hängt von dem jeweils eingesetzten Oxyd ab, liegt aber
im allgemeinen im Bereich von etwa 0, 0025 bis 0, 127 mm, vorzugsweise etwa 0, 01
bis 0,025 mm.
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Bevorzugt wird der Träger vor dem Aufbringen des Uberzuges aus dem
aktiven, hitzebeständigen Metalloxyd befeuchtet. Man taucht hierbei den Trager eine
genügende Zeit in Wasser, um seine Poren mit Wasser zu fullen Der Trager wird dann
abtropfen gelassen und kann zur Entfernung von überschüssigem Wasser mit Luft oder
anderen Gasen verblasen werden.
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Der Film des Katalysators aus aktj. vem, hitzebeständigem Metalloxyd
wird mit einem Metall der Platingruppe (z. B. Platin, Palladium oder Rhodium) imprägniert.
Zur Imprägnierung mit dem Metall der Platingruppe kann man den Träger mit dem an
ihm haftenden Film in eine Lösung eines wasserldslichen, anorganischen Salzes des
Metalls der Platingruppe tauchen und bewegen, um eine gleichnnssige Verteilung des
Metalls sicherzustellen.
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Wenn gewünscht, kann die oben beschriebene Befeuchtung auch erfolgen,
nachdem der ? ilm aus dem aktiven Metalloxyd aufgebracht worden ist und bevor die
Imprägnierung mit dem katalytischen Metall erfolgt. In dem fer-tige Katalysator
kann das
Metall der Platingruppe in freier oder in gebundener Form
vorliegen, aber beim Vorliegen in elementarer Form wird eine gendgende feinteilige
Form bevorzugt, damit das Metall röntgenanalytisch nicht feststellbar ist, d. h.
ein Vorliegen in Form von Kriställiten mit einer Grosse von weniger als 50 R. Nach
dem Imprägnieren mit dem Metall der Platingruppe kann ein Zusammenbringen des Katalysators
mit Schwefelwasserstoff vorteilhaft sein, um das Metall der Platingruppe in dem
Film aus dem aktiven, hitzebestandigen Oxyd als Sulfid zu fixieren und einen aktiveren
und noch besseren Katalysator zu erhalten, in welchem das Metall der Platingruppe
in einer Form gut dispergiert ist, welche eine Auswanderung des Metalls beim Trocknen
und Calcinieren verhindert4 Man kann andererseits auch eine wässrige Lösung einer
Verbindung eines Metalls der Platingruppe mit Schwefelwasserstoff unter Bildung
eines Sols umsetzen und dieses dem Film aus dem aktiven, hitzebeständigen Metalloxyd
zufUhren. Nach solchen Behandlungen kann der fertiggestellte Katalysator bei Temperaturen
im Bereich von 150 bis 700° C und bei den obengenannten Gasumgebungsbedingungen
calciniert wenden.
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Bei dem erfindungsgemass verwendeten Katalysator muss der Film aus
dem aktiven, hitzebestandigen Metalloxyd im aktivierten oder calcinterten Zustand
vorliegene Die Aktivierung des hitzebestindigen Films aus dem Metalloxyd kann vor
dem Aufbringen des Filme auf den Träger ssder später und sogar nach dem Imprägnieren
mit
dem Metall der Platingruppe erfolgen. Gewöhnlich wird das filmbildende Material
vor dem Aufbringen auf den TrE-ger und auch nach dieser Aufbringung und vor der
Abscheidung der das Metall der Platingruppe zufüyhrenden Romponente calciniert.
Die wesentliche Calcinierung des Films aus dem hitzebeständigen Metalloxyd kann
während des anfänglichen Einsatzes beim Umwandeln von Abgasen erfolgen. Der das
Metall der Platingruppe enthaltende Katalysator kann vor, während oder nach dem
Calcinieren reduziert werden, wie durch Zusammenbringen mit molekularem Wasseratoff
bei erhUhten Temperaturen.
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Die Menge des in dem Film aus dem aktiven Metalloxyd vorgelegten Metalls
der Platingruppe hängt von dem jeweils gewählten Metall, der Menge des auf dem Träger
vorliegeneen Films aus dem aktivierten Metalloxyd und dem Porenvolumen roi Film
und Träger ab. In allen Fällen wird die Verbindung des Metalls der er Platingruppe
jedoch in einer genügenden Menge zugeführt, um die Erzielung einer kleinen, aber
katalytisch wirksamen Menge des Metalls für den jeweiligen Verwendungszweck in dem
Fertigkatalysator sicherzustellen. Für die Oxydation von Kraftfahrzeug-Abgasen und
andere, ähnliche Oxydationeverfahren z. B. wird die zur Imprägnierung verwendete
Verbindung des Metalles der Platingruppe in einer genügenden Menge eingesetzt, um
mindestens etwa 1,4 g, in vielen Fällen bis zu etwa 7 g, vorzugs- » weise etwa 1,8
bis 4,8 g des Metalls de Kubikdezimeter des eine Einheit darstellenden Trägers zu
bilden. Platin und Palladiummetalle
stellen besonders bevorzugte
Metalle der Platingruppe dar. Das Palladium eignet sich besonders fUr die oxydative
Reinigung des Abgases von Kraftfahrzeugen, die mit nichtgebleiten Benzine betrieben
werden. tber das Metall der Platingruppe hinaus kann der Katalysator auch andere
metallische oder nichtmetallische, katalytische Promotoren enthalten.
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Wenn zur Herstellung des erfindungsgemass verwendeten Katalysators
eine Behandlung mit Schwefelwasserstoff Anwendung findet, kann man sie in jeder
zweckentsprechenden Weise durchführen, z. B, den imprägnierten Katalysator eine
genAgende Zeit in einer Schwefelwasserstoff-Atmosphäre halten, um das Metall der
Platingruppe an dem Film aus dem aktiven Metalloxyd in Form des unldslichen Sulfides
zu erhalten. Eine Spülung mit Schwefelwasserstoff in dieser Weise bei Umgebungstemperatur
von mindestens etwa 10 Min. Dauer bei Umgebungstemoeratur gewöhnlich völlige Nach
dem Zusammenbringen mit dem Schwefelwasserstoff kann man den Katalysator, wenn gewünscht,
in der herkömmlichen Weise waschen, trocknen und calcinieren.
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Wie erwähnt, eignen sich eine Einheit darstellende, hitzebe. stindige
oder keramische Gebilde mit einer Anzahl von eine grosse scheinbare Oberfläche ergebenden,
verhältnismässig dünnwandigen, zellfdrmigen Kanälen, die sich von Oberfläche zu
Oberfläche erstrecken, besonders für die katalytische Oxydation von Kraftfährzeug-Abgasen
und stellen besonders bevorzugte
Träger für den im erfindungsgemässen
Verfahren verwendeten Katalysator daru Die Anale können eine gemeinsame Querschnittaform
oder Grosse oder verschiedene Querschnittsformen und Gruessen aufweisen, und die
Formen und Grosse lassen sich sehr verschieden wählen, wobei jeder Raum von Keramikwänden
umgrenzt und gebildet wird und diese Kanäle gewöhnlich durch eine Wand aus hitzebeständigem
oder keramischem Material voneinander getrennt sind. Die Anale können beispielsweise
die Form von Dreiecken, Rechtecken, Quadraten, Sinusoiden, Kreisen oder anderen
runden Formen usw. besitzen, so dass Querschnitte des Trägers ein sich wiederholendes
Muster aufweieen, das als gewellt, gitterartig oder wabenfdrmig bezeSchnet werden
kann ? Querschnittsformen mit scharfen, spitzwinkligen Ecken werden nicht bevorzugt,
da bei ihnen eine Ansammlung von Festatoffen, wie Bleiverbindungen aus den Gasen,
und Verstopfungen entstehen und bzw. oder eine schädliche Wirkung auf den Katalysator
(Vergiftung) auftreten kann. Die Wände der zellförmigen Kanäle besltsen im allgemeinen
die Mindestdicke, die man zur Erzielung eines festen, eine Einheit darstellenden
Kdrpere benötigt, und haben oft eine Dicke im Bereich von etwa 0, 05 bis 0, 6 mm,
wobei die Gebilde bei dieser Wanddicke etwa 1,2 bis 7,1 oder mehr Öffnungen je lfd
cm, vorzugsweise etwa 2,0 bis 5,9 Öffnungen je lfd. cm aufweisen. Für die Zwecke
der Oxydation von Kraftfahrzeug-Abgasen werden 20 oder mehr Offnungen (7,9 je cm)
gewdhnlich vermieden, da sie sich als zu klein erwisesen haben, als dass man ein
Verstopfen durch Teilchen in dem Abgas ausschliessen
kUnnte. Die
TrEger haben im allgemeinen eine HShe und Breite von jeweils mindestens etwa 2 1/2
cm und nicht mehr als etwa 15,2 am. Gewdhnlich stellen etwa 7,6 cm die MaximalhUhe
und-breite dar. Die Lange der Trägerkörper kann von etwa 15, 2 bis 86,4 cm reichen.
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Ein im Handel verfUgbarer gewellter Keramikträger dieser Art beeitst
folgende Kennwerte : Material a-Aluminiumoxyd Form zylindrisch, 7, Offnungen/cm
Wanddicke 0,076 mm Wärmeleitfähigkeit 0,0005 (senkrecht zur Kanalachse), Kal./cm2/Sek./°C
Druckfestigkeit (parallel 352 zur Kanalachse), kg/cm2 scheinbare Oberfläche, 70,7
dm2/dm3 scheinbare Dichte, g/cm3 0, 54 Querschnittsöffnung, % 80 Die gewellten Keramikgebilde
lassen sich aus jedem der oben erläuterten, chemisch inerten, hitzebeständigen Materialien
herstellen aber Zirkon-Mullit und a-Aluminiumoxyd werden bevorzugt. Die Heratellung
der Gebilde kann nach allen zweckentsprechenden Methoden erfolgen, z. B. nach der
britischen Patentschrift 882 484. Die Abscheidung des Films aus dem aktiven Metalloxyd
und
seine Imprägnierung erfolgen in der obigen Weise Die Aussenform des eine Einheit
darstelenden Trägerkörpers kann, wie oben erwähnt, so gehalten werden, dass der
rdger genau in das Auspuff-oder andere System passt, in dem er achliesslich als
Katalysator so einzufügen ist, dass sich seine zellförmigen sangle in Längsrichtung
erstrecken und damit die Abgase während des Passierens der Reaktionszone die Mehrfachkankle
durchstrdmen. Der Katalysator kann z. B. im Schalldämpfer eines Kraftfahrzeuges
angeordnet werden. Man kann den Katalysator andererseits auch in dem Auspuffrohr
des Kraftfahrzeuges, gewdhnlich vor dem Schalldämpfer, vorsehen. Zweckmassig wird
die Oxydation der Abgase mit von aussen zugeführtem, molekularem Sauerstoff unterstützt,
s. B. kann man Luft einführen, vorzugsweise in einer Menge von etwa 3 bis 50 % des
Abgasvolumens. Gewöhnlich arbeitet man bei Leerlaufzahlen mit hohen Luftprozentsätzen
und bei Beschleunigungs-und Fahrtbedingungen mit geringeren Menen. Wenn gewünscht,
kann auch die Luft vorerhitzt werden, z. B. im W&rmeauetausch mit dem Motor
oder seinem Abgassystem.
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Man kann im Abgas-Strömunssweg einen oder mehrere der Einhei-= ten
darstellenden Katalysatorkörper vorsehen. Beim Einsatz mehr als eines Katalysatorkörpers
werden die Kdrper in einer feston und vorbestimmten Lage zueinander und zum Gusstrom
angenrdnet. z.B. parallel zum Gasatrom geschaltet, um eine
geringe
Druckdifferenz zu sichern, oder zur intensiveren Behandlung in Reihe. Bei der letztgenannten
Arbeitgweise können Katalysatorkdrper mit verachiedenartiger kätalytisoher Aktivität
Anwendung finden. Die Menge des Katalysators kann im all.-gemeinen entsprechend
der Grosse des Motors, ausgedrückt ale Hubraum, verGndert werden. Sie kann auch
von verschiedenen Faktoren des Motorbetriebes besinflusst werden, wie dem Benzinverbrauch,
der Motorbelastung usw., aber im allgemeinen wird der Katalysator in einer genügenden
Menge. vorgesehen, um je Kubikzentimeter Hubraum etwa 5,9 bis 78,7 Quadratzentimeter
scheinbarer Oberfläche zu erhalten, Bei Personenkraftwagen der in den V. St. A.
am häufigsten verwendeten Grössenordnung sollen etwa 7,9 bis 31,5, vorzugsweise
etwa 11,8 bis 19,7 Quadratzentimeter scheinbarer Katalysatoroberfläche je Kubikrentimeter
Hubraum vorgesehen werden. Der im erfindungsgemässen Verfahren verwendete Katalysator
bietet deutliche Vorteile gegenüber den Pellet-Katalysatorsystemen, die gemäss USA-Patentschrift
3 024 593 etwa 45, 3 bis 98,4 Quadratzentimeter Katalysatoroberfläche je Kubikzentimeter
Motorhubraum und bei US-Personenkraftwagen im allgemeinen mehr als 65,0 cm2/cm3
erfordern.
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Durch das Zusammenkommen der Abgase mit dem katalysatorkörper werden
achEdll¢he Kohlenwasserstoffe und Kohlemonoxyd au den Abgasen entfernt oder beseitigt
und können schädliche Stickstoffoxyde entfernt werden. Die Kohlenwasserstoffe werden
dabei anscheinend durch katalytiache Oxydation in das unschädliche
Kohlendioxyd
und in Wasser überführt, und das Kohlenmonoxyd wird katalytisch zu dem unschädlichen
Kohlendioxyd oxydiert.
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Das Auamaas der Entfernung von Stickatoffoxyden hkngt sum Teil von
dem den Katalysator erreichenden Brennstoff-Sauerstoffverhältnis ab. Die Reaktionatemperaturen
werden gewohnlich auf f etwa 150 bis 800° C gehalten, indem man die Reaktionszone
und den Katalysator entsprechend isoliert. Die eo behandelten, von schädlichen Bestandteilen
befreiten oder in wesentlichen befreiten Abgae werden dann ohne Gefahr in die Atmosphäre
auagetrag.
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Der bei kontinuierlichen Katalysen erwünschte Durchsatz (Raumgeschwindigkeit)
ändert sich im allgemeinen mit der Natur des Verfahrens, und ein Arbeiten bei des
höchsten Durchsatz, bei dem das gewünschte Ergebnis erhalten wird, bietet einen
wichtigen wirtschaftlichen Vorteil. Man kann auf diese Weise die benötigte Katalysatormenge
senken, wenn eine Erhdhung des.
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Durcheatzes sich mit der Beibehaltung eines zufriedenstellenden Arbeitens
verträgt, Der erfindungsgemäse verwendete eine Einheit darstellende Keramik-Katalysator
ist den teilchenformigen Katalyeatoren des Stands der Technik bei Umsetzungen unter
hohem Durchsatz darin überlegen, dasa man bei allen oder nahezu allen Anwendungszwecken
einen höheren Duraheatz anwenden kann. So erlaubt er bei raschen Gasphase-Reaktinen
sehr hohe Durchsätze, wie
1 50Q 000 Raumteile Gas/Raumseil Katalysator/Stunde.
Bei der Reinigung von Kraftfahrzeug-Abgasen und anderen Zweeken kbnnon mit den eine
Einheit bildenden Keramik-Katalysatoren Durchsätze im Bereich von z. B. etwa 3000
Std. beim Laufen im Stand bis s. B. etwa 250 000 Std.-1 bei Beschleunigungs- oder
Fahrtbedingungen erhalten werden. Vorzugsweise liegt der Durchsatz bei solchen Beschleunigungs-
oder Fahrtbedingungen im Bereich von 30 000 bis 120 000 Ste.-1.
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Beim Einsatz von teilchenförmigen Katalysatoren bei mit hohem Durcheats
arbeitenden Reaktionen, z. B. der Kraftfahrseug-Abgaereinigung, muse man grosse
Teilchen oder sehr dUnne Katalysatorschichten aus kleineren Teilchen verwenden,
un einen übermässigen RUokdruck su vermeiden. Hohe Rückdrücke beointrächtigen die
Arbeit des Kraftfahrzeugmotora. Das Problem, Pellets mit Mitteln wie Sieben in ihrer
Lage su halten, vergrössert sich mit der Verwendung kleinerer Pellets, wobei es
notwendig werden kann, feinere Siebe, welche die Pellets susammenhalten, in Verbindung
mit grdberen Rücksieben zur Erzielung der notwendigen Festigkeit zu verwenden. Bei
eine hohe Raumgesohwindigkeit aufweisenden Gasströmen können solohe kleinen Teilchen
sich bewegen und in den Schichten abgerieben werden.
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Bei Reaktionen mit sehr hoher Reaktionsgeschwindigkeit ist die Aktivität
eines Katalysators gegebener Zusammensetzung ungefthr
der scheinbaren
Katalysatoroberfläche proportionale Z. B. beträgt die scheinbare Oberfläche eines
eine Einheit bildenden Keramikblooka mit 2,8 bis 3,1 Wellungen je cm etwa 1,98 m2/dm3,
bei zylindrischen Aluminiumoxydpellets von 3, 2 x 3, 2 mm etwa 1,11 m2/dm3 und bei
6,4-mm-Kügelchen aus Aluminiumoxyd etwa 0,48 m2/dm3. Solche Keramikblöcke ergeben
einen beträchtlich kleineren RUckdruck als 3,2-mm-Pellets und keinen grosaeren RUckdruck
als 6, 4-mm-KUgelchen. Dies bedeutet, dass die Aktivit§ des eine Einheit bildenden
Keramik-Katalysators bei gleichen Rückdruck-Bedingungen mindestens das Vierfache
derjenigen der 6, 4-mm-Kügelchen bei der Reinigung von Kraftfahrzeug-Abgasen beträgt.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfinung.
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B e i s p i e l 1 Herstellung eines Katalysators Hydratisiertes Aluminiumoxyd,
enthaltend (analytisch bestimmt) 2 % amorphes, wasserhaltiges Aluminiumoxyd, 18
% Böhmit, 44 % Bayerit, 28 % Nordstrandit und 8 % Gibbsit, wird in einer Trommel
6 Std. bei 340° C unter Bildung einer Masse getrocknet und calciniert die 86 po
γ-aluminiumoxyd und 14 % Bönmit und keine Teilhydrate enthält. O, 91 kg dieses
trommelgetrockneten Aluminiumoxydes werden zusammen mit 910 ml entionisiertem Was-
B-794-Div.
ser und 20 xl konzentrierter Salzsäure auf eine Pelletmühel aufgegeben. Durch ungefähr
18stündiges Mahlen des Gemisches bei etwa 80 bis 112 U/Mln. worden 1794 g eines
thixotropen Sohlikkers gwonnen, die man mit 350 ml entionistertem Wasser versetst.
Die Analyse des Schlickers ergibt einen Feststoffgehalt von 34, 4 % bei 1100 °C.
Die Röntgenanalyse des bei 110 °C getrockneten 8chllekors ergibt, dass die Masao
etwa 75 % γ-Aluminiumoxyd und 25 % Böhmit und keine Trihydrate enthält.
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Eln Block des gewellten Typea aus @-Aluminiumoxyd der oben definierten
Art von uneerthr 15,2 cm x 10,2 cm x 7, 6 am Durchlasslänge mit 2, 8 Wellungen/lfd.
am auf der gesamten Fläche der 15,2-cm-Längsseite wiegt 890 g. Der Block war aus
im wesentlichen kristalline α-Aluminiumoxyd hergestellt; er hatte eine Gesamtoberfläche
von 0,6 m2/g und ein Porenvolumen von 0,20 cm3/g, wobei 5 % des Porenvolumens aus
Poren über 20 000 Å und weniger als 2 % des Porenvolumena aus Poren unter 2 000
Å bestanden.
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Der Block wlrd 1 Std. in entionisiertes Wasser getaucht (dieser Zeitraum
genUgt zur Füllung der Poren), abtropfen gelaaaen und dann 1/2 bis 1 Min. mit einer
Hochdruck-Luftpistole durchgeblasen. Der durchgeblasene Block wird dann zur Bestimmung
des Wasser-Porenvolumens gewogen, wobei man 1072 g erhält. Der gewellte Block wird
dann etwa Z Min. in den in der obigen Weise erhaltenen Aluminiumoxyd-Schlicker getaucht,
wobei man Block
Min Schlleker so bewegt, dass der Schlicker die
gesamte Oberflache des Blocks und seine Durahwellungen su überziehen suoht.
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Nach Enttornen von überschüssigem Schlicker und Sicherstellung freier
Durchlässe durch Schütteln und leichtes Blasen wird dan Blockgewieht erneut bestimmt,
wobei man 1173 g erhält, also veine Gewichtszunahme gegenüber dom Gewicht im wassergetrlnkton
Zuatand von etwa 101 g.
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Der mit Aluminiumoxyd-Schlicker beachichtete Block wird dann 64 Std.
in einem Umluftofen bei 110° C getrocknet, wobei man den Block so im Ofen anordnet,
dass der Luftstrom die Durchlässe zu durchatrömen sucht. Der Block wird dann im
noch warmen Zustand erneut gewogen, wobei sich ein Aluminiumoxydauftrag von ungefähr
50 g ergibt. Er wird dann in einem Ofen langsam in etwa 2 Std. auf 500° C erhitzt,
etwa 1 Std. auf dieser Temperatur gehalten und dann durch langsame und gleichmassige
Hindurchführung von Luft durch die DurchlAsse abgekühlt, wobei sich der Block zu
Anfang noch in dem Umluftofen befindet. Nach AbkWhlung auf Raumtemperatur wird das
Blockgewicht bestimmt, wobei sich ein Auftrag von ungefähr 50 g aktiviertem Aluminiumoxyd
aus dem Schlicker ergibt Der erhaltene Block wird dann in eine wässrige Lösung von
H2PtCl6 getaucht, die 14, 5 g 40 % (Pt) H2PtC16 und 1625 g entionisiertes Wasser
enthilt. Man belässt den Block etwa 40 Min. in der Lösung, wobei durch periodisches
Bewegen der Lösung eine gleichmässige Verteilung des Pt durch den Block begünstigt
wird. Nach dem Entnehmen aus der Lösung wird der Block mit Luft durchgeblasen, um
überschUssige Ldsung zu entfernen, wobei diese in die in dem Tauchtank verbliebene
Lösung abgeblasen wird. Die Retldaung wird auf ihr Gewicht bestimmt und auf Pt analysiert,
wobei man 3,19 g Pt erhält, d. h. von der in der Ausgangslösung enthaltenen Pt-Menge
von insgesamt 5,8 g sind 3, 19 g nicht auf den Block aufgetragen worden.
-
Wenn man davon ausgeht, dass das nicht mehr in der Restldsung befindliche
Platin auf den Block aufgebracht wurde, betrgt die Platinabscheidung auf dem Block
etwa 2,6 ge Der Block mit dem Aluminiumoxyd-Schlicker und der Platinimprägnierung
wird in einen Plastbeutel eingegeben, den man dann mit Schwefelwasserstoff spült.
Der Block wird etwa 15 Min. in der Schwefelwasserstoffatmosphdre gehalten und dann
aus dem Beutel entnommen und gründlich mit Waseer gewaschen. Man belässt den Block
etwa 16 Std. in fliessendem Wasser in dem Tank und trocknet dann in einem Umluftofen
2 1/2 Std. bei 110° C, wobei der Block so angeordnet wrid, dass der Luftetrom die
Durchldsse zu durchstrdmen sucht. Der getrocknete Block wird dann zur Calcinierung
in einen kalten Ofen eingegeben, dessen Innentemperatur man in etwa 1 Std. langsam
auf 500° C bringt und 2 Std. auf diesem Wert hält. Der Katalysatorblock wird dann
unter Hindurchführung von kalter Luft durch seine Durchlässe langsam abgekühlt,
wobei man ihn zu Anfang noch im Ofen belEsst und danach aus dem Ofen entfernte Reinigun
von AbgasvonKraftfahrzeugmotoren Fine Halterung fUr einen katalystischen Kraftfahrzeug-Abgasreiniger
wird mit Katalysatorblöcken ausgerüstet, die nach der eben angegebenen Arbeitsweise
mit der AbAnderung hergestellt werden. dass man den Aluminiumoxyd-Schlicker in zwei
Arbeitsgängen aufträgt und jeweils trocknet und calainiert. Der in
die
Halterung eingesetzte Katalysatorblock von ungefähr 15,2 cm x 15, 2 em x 7, 6 em
Durchlassldnge hat ein Gewicht von 1292 g und ist mit einer Abscheidung von ungefähr
74 g aktiviertem Aluminiumoxyd und 3,7 g Pt versehen.
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Die Katalysatorhalterung wird dann in eine in Abschnitte unterteilte
Einrichtung in einer Kraftfahrzeug-Auspuffleitung eingebaut, wobei ein Teil der
Einrichtung von einem Sohalldämpfungsabschnitt gebildet wird. Die Katalyeatorhalterung
ist in der in Abschnitte unterteilten Einrichtung entfernbar und austausohbar angeordnet.
Die Abstromeite des Blocks wird von einem Sieb aus rostfreiem Stahl unterstützt,
um einen Katalysatorverlust bei mechanischem Schafen zu verhindern.
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Die in Abschnitte unterteilte Katalysatoreinrichtung, welche die Katalysatorhalterung
und eine Sohalldämpferhalterung aufweist, wird an einen 6-Zylinder-Motor der Bauart
Corvair 1962 angebaut, dessen Rubraum 2376 cm3 beträgt. Beide Auspuffkrümmer sind
an eine gemeinsame Leitung angeschlossen, an die man dann die Einrichtung ansetzt,
wobei diese auf Grund der Leitungsführung zu der gemeinsamen Leitung ungefähr 15,
2 cm von dem einen und ungefähr 1,2 m von dem anderen Krümmer entfernt ist.
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In das Abgassystem wird zusätzliche Luft mittels eines Geblases (Bauart
0440 Gast) eingeführt. das im Motorraum eingebaut
und von einem
13-V-Motor von 1/6 PS des Typs GE (17A) getrieben wird. Das Gebldse ist auf eine
Leistung von 90, 6 1/Min. bei Leerlauf eingestellt, wobei die tatsächliche Leistung
auf Grund des RUckdruckes zwischen 79, 3 und 90, 6 1/Min. schwankte Der Katalysatorreiniger
wird nach einer Prüfmethode bewertet, mit welcher Fahrtbedingungen nachgeahmt werden.
Die Bewertung erfolgt auf Grundlage der prozentualen Entfernung des Kohlenmonoxydes
und Kohlenwasserstoffs aus dem Abgas, wobei man den Gehalt des unbehandelten Abgases
an ¢0, CO2 und Kohlenwasserstoff bei verschiedenen Arbeitsbedingungen bestimmt und
den Abgasstrom abstromseitig des Katalysatorblocks in ähnlicher Weise analysiert.
Aus dem Abgas wird vor dem Eintritt in die Ultrarot-Analysegeräte mit einer Vorlage
Wasser auskondensiert.
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Zur Analyse werden vier Ultrarot-Analysegeräte (Bauart Beckmann Nondispersive
Model 15A) eingesetzt. Das CO-Analysegerät misst bis zu 10 % 00 und das 02-AnalysegerEt
bis zu 20 % C02. Far die Kohlenwasserstoffe werden zwei Analysegeräte (an n-Hexan
geeicht) eingesetzt, von denen das Grobanalysegerät bis zu % und das Feingerät bis
zu 0,1 % Kohlenwasserstoffe (1000 ppm) des katalytisch behandelten Abgases und bis
su 0, 2 % Kohlenwasserstoffe (2000 ppm) des unbehandelten Gases misst. Die AnalysegerAte
werden an Hand bekannter Gasgemische gesicht.
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Das Prüfverfahren entepricht im wesentlichen der Methode des "Motor
Vehicle Pollution Control Board (MVPCB)"des Staates Kalifornien der V. St. A. zur
Prüfung der Abgasabgabe von Motorfahrzeugen. Die PrUfung erfolgt in einem Warmfahrzyklus
mit 7 Betriebsarten und einem Warmbetriebszyklus mit 11 Betriebearten, deren jeder
von einer Aufeinanderfolge von Betriebsarten in Form von Leerlauf, Beschleunigung
und Verzdgerung bei gelenkten Bedingungen gebildet wird. Die Arbeitsbedingungen
werden von einem Chassis-Dynamometer erzeugt, das in den Zyklen wie folgt arbeitet
:
Warmfahr-Zyklus mit 7 Betriebsarten ir. Art Beachleu-Dauer der
Gesamt-Genigung, Betriebs- zeit (kumu- wichts-Miles/Std./arten, Sek. lativ), faktor
Sek. Sek.
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1 Leerlauf 20+ 20 0, 042 2 (0-25) 2,2 11,5 ) 31,5 0,244 ( ) )14 3
(25-30) 2,2 2,5) 34 KA++ 4 30 15 49 0, 118 5 30-15 -1, 4 11 60 0, 062 6 15 15 75
0,050 7 (15-30) 1,2 12,5) 87,5 0,455 ( ) )29 8 (30-50) 1,2 16,5) 104 KA 9 50-20
-1, 2 25 129 0,029 10 20-0-2,5 8 137 KA +) Erster lauf etwa 40 Sek. im Stand bei
1100 U/Min.
-
++) KA = keine Ablesung Warmbetriebs-Zyklus mit 11 Betriebsarten 1
Leerlauf 20 20 0, 042 2 (0-25) 2,2 11,5) 0,185 ( ) )14 3 (25-30) 2,2 2,5) 34 KA
4 30 20 54 0, 061 5 30-15 -1,4 11 65 0,033 6 15 20 KA KA 7 (15-30) 1,2 12,5) 0,455
( ) )21 8 (20-40) 1,2 8,5) 106 KA 9 40 20 126 0, 042 10 40-50 1,2 8 KA KA 11 50
20 154 0, 015 12 50-20-1, 2 25 179 0, 029
Nr. Art Beschleu-Dauer
der Gesamt-Genigung, Betriebs- zeit (kumu- wichts-Miles/Std./ arten, Sek. lativ),
faktor Sek. Seki.
-
13 20 20 199 0, 050 14 20-30 1, 2 8 207 KA 15 30 20 227 KA 16 30-0-2,
5 12 239 0, 029 17 Leerlauf 20 259 KA 18 0-60 3, 0 20 279 0, 059 19 Verzögerung
auf Null ; Versuchsende.
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Das Dynamometer wird fUr den Corvair-Motor so eingestellt, daaa Strassenfahrtbedingungen
bei einer Geschwindigkeit von 50 Miles/Std. nachgeahmt werden. Als Kohlenwasserstoff-Treibstoff
wird ein Superkraftstoff des Handels verwendet, der Tetraalkylblei enthUlte Nach
Standardisierung der AnalysegerAte wird die Zusammeneetzung des unbehandelten Abgases
(ohne Luftzusatz) fUr 6 Warmafhr-Zyklen und einen Warmbetriebs-Zyklus bestimmt.
Dann wird in der gleichen PrUfteilenfolge die Abgaszusammensetzung abstromseitig
des Katalysatorblooks ermittelt. Nach jeder Prüfung wird die Instrumenteinstellung
geprüft. Aus den Versuchsergebnissen der ersten vier Warmfahr-Zyklen und des Warmbetriebs-Zyklus
werden die Konzentrationen des CO und C02 und der Kohlenwasserstoffe bestimmt (Ergebnisse
siehe Tabelle I).
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Die Tabelle I nennt die CO-und Kohlenwasserstoff-Konsentrationen
des
unbehandelten Abgasstroms und des Abgaaatroms abstromseitig der Katalysatorbldcke
fUr die genannten Prüfreihen. Die Werte der Warmfahr-Zyklen stellen Mittelwerte
aus vier Prüfungen dar. Bei der Errechnung der Konzentrationaangaben wird mit Berichtigungsfaktoren
die VerdUnnung ausgelichen, die sich aus dem zum Verbrennen des verbrennungafähigen
Abgasanteils notwendigen Luftzusatz ergibt. Der Berichtigungefaktor betrdgt bei
jeder Leerlauf-und Beschleunigungs-Betriebaart : 15 Konz., %, C + 2 gemessen Bei
der Errechnung des Berichtigungswertes fUr jede Betrieb#-art wird der Konzentrations-Messwert
mit dem Berichtigungafaktor multipliziert. Beim Verzögern muss eine Berichtigung
fUr den hohen Prozentsatz an Kohlenwasserstoffen erfolgen, die keiner Verbrennung
unterliegen, wozu die Messwerte mit dem folgenden Verzögerungsfaktor multipliziert
werden, (KW = Kohlenwasserstoff): 15 % CO + % CO2 + 6(% KW)
T a
b e l l e I Be "Corvair"-Kraftfahrzeugabgas-Prüfung Werte des Scott-MVPCB-Tests
Ve Miles/ % CO Kohlenwasserstoff ppm Std.
-
AS DS DS 5 Entfernung AS DS DS % Entfernung (fri- (nach (fri- (nach
(fri- (nach (fri- (nac) scher 12000 scher 12000 scher 12000 scher 12000 Kat.) Miles)
Kat.) Miles) Kat.) Miles) Kat.) Miles Leerlauf 5,34 2,11 1,92 60 b64 983 308 656
69 33 0-25 2,57 1,36 1,62 47 37 750 199 495 73 34 30 2,74 1,25 1,54 54 44 470 165
347 65 26 30-15 6,27 1,42 2,36 77 62 881 818 790 7 10 15 4,03 0,51 1,13 87 72 502
126 357 75 29 15-30 3,35 0,43 2,22 87 34 473 110 360 77 24 50-20 5,08 0,46 0,71
91 86 3207 875 1967 73 39 Leerlauf 4,97 0,29 0,46 94 91 506 22 116 96 77 0-25 2,96
0,44 0,88 85 70 468 55 215 88 54 30 2,16 0,22 0,44 90 80 323 11 121 97 63 30-15
4,91 0,23 0,36 95 93 324 12 125 96 61 15-30 1,94 0,43 0,74 78 62 367 38 148 90 60
40 2,13 0,21 0,42 90 80 261 16 167 94 3@ 50 1,30 0,30 0,42 77 68 210 20 135 90 36
50-20 5,32 0,23 0,35 96 93 680 23 271 97 60 20 3,96 0,24 0,36 94 91 377 12 96 97
75 30-0 4,26 0,24 0,37 94 91 346 12 104 97 70 0-60 4,78 3,29 3,08 31 36 294 124
199 58 32 AS = aufstromseitig DS = abstromseitig
Wi. diese Werte
zeigen, ergibt der Katalysator noch nach 12 000 Miles (19 312 km) eine zufriedenstellende
Entfernung des Kohlenmonoxydes und von Kohlenwasserstoffen aus dem Kraftfahrzeug-Abgas.
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Die kalifornische MVPCB-Prüfung ist den Angaben nach darauf ausgelegt,
die Kohlenwasserstoff-und Kohlenmonoxyd-Konzentrationen in Abgas fUr eine mit einem
kalten Motor begonnene Fahrt von durchschnittlich 20 Min. Dauer im Grosstadtverkehr
zu bestimmen. Der PrUfungeurheber hat hierzu fUr jede Betriebeart innerhalb eines
Zyklus und fUr den durchschnittlichen Warmfahr-Zyklus und Warmbetriebs-Zyklus verschiedene,
deren Gewicht jeweils berücksichtigende Faktoren ermittelt. Auf Grundlage dieser
Faktoren werden folgende Werte erhalten : Entfernung, Unbehandeltes Abgas Kohlenwasserstoffe,
wie 512 n-Hexan, ppm Kohlenmonoxyd, @ % 3,07 Abgas aus der Katalysatorvorrichtung
bei frischem Katalysator Kohlenwasserstoffe, wie 117 n-Hexan, ppm Kohlenmonoxyd,
% 0, 71 Abgas aus der Katalyeatorvorrichtung nach 12 000 Miles Kohlenwasserstoffe,
wie n-Hexan 303 Kohlenmonoxyd, % 1, 31
B e i s p i e l 2 Herstellung
eines Katalysatorzylinders mit einem Pd-Katalyeator Hydratisiertes Aluminiumoxyd
(analytische Zusammensetzung 0 % wasserhaltiges, amorphes Aluminiumoxyd, 25 % Bohmit
und 78 % Trihydrate) wird unter Bildung einer Masse, die 90 % γ-Aluminiumoxyd,
10 % Böhmit und keine Trihydrate enthält, bei 350° C trommelgetrocknet und oalainiert.
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Zu 200 ml entionisiertem Wässer in einem Waring-Mischer, der bei langeamer
Geschwindigkeit betrieben wird, gibt man langsam 140 g trommelgetrocknetes Aluminiumoxyd
hinzu. Das Gemisch wird dann 15 Min. bei hoher Geschwindigkeit gemischt. In dieser
Weise werden insgesamt 4 Chargen Schlicker hergestellt und dann vereinigt, wodurch
975 ml Aluminiumoxyd-Schlicker erhalten werden.
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In den Schlleker wird ein Zylinder aus a-Aluminiumoxyd von 2t5 am
Durchmesser und 5, 1 longe mit 3, 3 Wellungen/cm getaucht und zur Entfernung eines
Schlickerüberschusses geschüttelt. Der Zylinder wird etwa 18 Std. in einem Umluftofen
bei 110° C getrocknet und dann im Verlaufe von 2 Std. auf 475° C erhitzt und 1 Std.
auf 475° C gehalten. Auf dem Zylinder zuzüglich Träger werden dabei etwa 2, 6 g
Aluminiumoxyd abgeschieden.
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Der auf dieae Weise erhaltene Zylinder wird unter Verwendung eines
Arzneimittel-Tropfers mit 5,5 ml wässrigem Na2PdC14 (mit einem Gehalt von 0, 126
g an Pd) befeuchtet. Man lksst 1/2 Std. bei Raumtemperatur in einer bedeckten Schale
stehen und gibt den befeuchteten Zylinder dann 15 Min. in einen Umluftofen von 60°
C. Der heisse Zylinder wird etwa 1. Std. in 100 ml HCOONa-Lösung (mit einem Gehalt
von 4 g an HOOONa) eingegeben, wobei die reduzierende Lösung an einer Abkühlung
auf Raumtemperatur gehindert wird. Der Zylinder wird in entionisiertem Wasser erhitzt,
abtropfen gelasses und gespült. Diese Behandlung wird mehrmals wiederholt, um ein
gründliches Waschen des Katalysatorzylinders sicherzustellen. Nach vollständigem
Waschen wird der Zylinder etwa 18 Std. in einem Umluftofen bei 110° C getrocknet.
Auf den Zylinder werden etwa 0,12 g Pd abgeschieden.
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Reinigung von Abgas Der auf diese Weise hergestellte Katalysator wird
wie folgt auf seine Wirksamkeit als Verbrennungskatalysator geprüft: Ein künstliches
Dieael-Abgas, enthaltend 0,05 % C2H4, 0,05 % C3H8, 0,10 % CO, 3,0 5 O2, 12,0 % CO2,
12,4 % Wasserdampf, Rest NS, wird bei verschiedenen Temperaturen durch den Katalysatorzylinder
strdmen gelaasen (wobei die Richtung des Gasstroms parallel zu den Durchlässen verläuft).
Der Pd-Zylinder
wird hierbei von einem Keramikrohr und einem Sieb
aus rostfreiem Stahl mit QuarzwollefUllung gehalten. Der Reaktionsdruck betrdgt
im wesentlichen Atmoaphärendruck (0 bis 0, 14 atü) und die Raumgeachwindigkeit 40
200 Na3/Std./m3. Die Temperaturen werden aufstromseitig des Katalysators und in
der Katalysatorschicht gemessen. Bei verschiedenen Temperaturen genommene Gasproben
werden nach Entfernung von Wasserdampf und Kohlendioxyd mit einem Ultrarot-Spektrophotometer
auf CO, C2H4 und C3H8 bestimmt, worauf man die bei den gemessenen Temperaturen aus
dem Strom entfernte Menge dieser Gase errechnet. Die Versuchsergehnisse sind in
Tabelle II susammengestellt.
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T a b e l l e II Ultrarot-Analyse des Gases abstrom- Temperatur, °C
Entfern seitig des Katalysators (nach Entaufstrom- in der fernung von H2O und CO2)
seitig des Katalysator-Katalysators schicht C2H4, C3H8, CO, C2H4 C3H % % % 0,0 0,0
0,0 552 551 100 100 0,0 0,0 0,0 439 455 100 100 0,009 0,059 0,0 351 350 86,75 13,
0,039 0,068 0,0 282 282 42,7 0 0,058 0,068 0,0 230 230 14,7 0 0,062 0,068 0,0 178
183 8,83 0 0,068 0,068 0,120 123 125 0 0
Die Werte der Tabelle
II zeigen, dass der Katalysator das Kohlenmonoxyd und bei Temperaturen unter 455°
C brennende Kohlenwasserstoffe zu 100 % verbrennt Das Kohlenmonoxyd wird schon bei
niedriger Temperatur, wie 183° C, vollständig aus dem Gasstrom entfernt.