DE1541052C - Laufzeitröhre mit einer Ionengetterpumpe - Google Patents
Laufzeitröhre mit einer IonengetterpumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Laufzeitröhre mit einem magnetisch gebündelten Elektronenstrahl hoher
Dichte und einem längsgestreckten Wechselwirkungsraum, insbesondere Wanderfeldröhre, bei der im
Elektronenköllektor von diesem isoliert zentral eine Metallplatte, etwa als Boden, angeordnet ist, die
Kathodenpotential oder ein ähnlich niedriges Potential hat. ■
Ein Elektronenkollektor mit einem relativ engen zylindrischen Hohlraum für eine Wanderfeldröhre
bzw. mit einem sich verengenden kegeligen Hohlraum für ein Klystron ist z. B. aus der englichen Patentschrift
918 602 bekannt. Dadurch, daß bei dieser bekannten Röhre die auf Kathodenpotential liegende
Metallplatte in halber Länge des Hohlraums angeordnet und außerdem völlig eben ausgebildet ist,
hat einmal der mehr oder weniger fokussiert eintretende Elektronenstrahl wenig Gelegenheit zum Aufspreizen
und wird vor allem in erheblichem Maße von der sich vor der Platte ausbildenden frontalen ao
Potentialfläche elastisch reflektiert.
Beim Betrieb einer solchen Elektrodenanordnung zeigt es sich jedoch, daß ein gewisser Anteil von
Sekundärelektronen, besonders aber von schnellen elastisch reflektierten Elektronen den Kollektor wieder
verläßt. Diese rücklaufenden Elektronen äußern sich dadurch störend, daß sie eine Verstärkung im
rückläufigen Sinn, z. B. in der betreffenden Wanderfeldröhre, erzeugen und dadurch die Rückdämpfung
verkleinern. Das hat wiederum zur Folge, daß die Röhre leicht zum Schwingen neigt. Die Ursache hierfür
liegt darin, wie durch eingehende Versuchsreihen ermittelt wurde, daß die Potentiallinien, die durch
das Kathodenpotential der isolierten Bodenplatte gegenüber der zylindrischen* Wandung des
Elektronenkollektors sich ausbilden, zum Teil so flach verlaufen, daß ein beträchtlicher Anteil von
Ionen im Zentrum des Elektronenstrahlbündel reflektiert wird. Da jedoch wirklich zentral eintretende
Elektronen doch noch elastisch reflektiert werden, verbleibt in diesem Fall ein kleiner Bruchteil
von störenden Elektronen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht vor allem darin, bei einem insbesondere depressed-collector,
durch besondere Ausbildung der Platte ein starkes Querfeld zu schaffen, daß die eintretenden
Elektronen oder die durch sie gebildeten Sekundärelektronen bzw. elastisch reflektierten
Elektronen auf .die zylindrische Seitenwand des Elektronenkollektors abgedränkt bzw. abgelenkt werden,
während die im Elektronenstrahl mitgeführten Ionen mit erheblicher Geschwindigkeit auf die Platte
auftreffen.
Das besondere Merkmal einer Jm ersten Absatz beschriebenen Laufzeitröhre mit einem magnetisch
gebündelten Elektronenstrahl hoher Dichte und einem längserstreckten Wechselwirkungsraum, insbesondere
Wanderfeldröhre, bei der im Elektronenkollektor, von diesem isoliert, zentral eine Metallplatte, etwa
als Boden, angeordnet ist, die Kathodenpotential oder ein ähnlich niedriges Potential hat, besteht nach der
Erfindung darin, daß die Metallplatte zentrisymmetrisch angeordnet einen weit in den Kollektorraum
hineinragenden spitzen Stift mit aus der Mitte herausgebogener Spitze oder eine zwei- oder dreizinkige
Gabel aufweist, deren gegenseitiger Zinkenabstand größer oder gleich dem Durchmesser der Kollektoreintriltsöffnung
ist.
Dadurch wird erreicht, daß die Elektronen des Elektronenstrahlbündels durch das sich dabei ausbildende
starke Gegenfeld auf die zylindrische Seitenwand des Elektronenkollektors abgedrängt bzw. abgelenkt
werden, so daß gleichzeitig eine bessere Verteilung bewirkt wird. Zum anderen wird erreicht,
daß die im Elektronenstrahl gebildeten Ionen auf die vom Elektronenkollektor isoliert angebrachte Bodenplatte
mit erheblicher Geschwindigkeit aufprallen und gebunden werden, wobei das Elektrodenmaterial
teilweise zerstäubt und auf die Wandung des Elektronenkollektors gelangt. Die Bodenplatte besteht
mit Vorteil wesentlich aus einem getterfähigen, durch Ionenaufprall leicht zerstäubbaren Metall, wie
z. B. Titan, und füllt praktisch den ganzen Querschnitt des Elektronenkollektors aus. Die Isolierung
der Bodenplatte gegenüber dem Elektronenkollektor kann in einfachster Form durch Glasperlen, bei Herstellung
eines dichten Behälters jedoch durch eine Metallkeramikverbindung, erfolgen.
Dabei dient die Ausbildung des Elektronenkollektors als Abbremselektrode gegenüber der Verzögerungsleitung
nach Art eines depressed-collectors in der Hauptsache bereits zur Herabsetzung der
Anodenverlustleistung und damit auch zur Verringerung der abzuführenden Wärme. Einer weiteren
zweckmäßigen Verbesserung der Wärmeableitung dient außerdem die magnetische Abschirmung des
Elektronenkollektors, z. B. durch einen Weicheisenblechmantel, indem durch das Fehlen der fokussierenden
Wirkung des Magnetfeldes ein Auffächern des Elektronenstrahlbündels innerhalb des Kollektors
derart erfolgt, daß die Elektronen gleichmäßiger verteilt auf die zylindrische Wandung des Kollektors
auftreffen, an dem z. B. die Radiatorbleche des betreffenden Kühlers befestigt sind.
Nähere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand eines in den Zeichnungen rein schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert werden. Der Einfachheit halber sind dabei alle diejenigen Teile, die
nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung beitragen, wie z. B. die maßgeblichen Teile der betreffenden
Laufzeitröhre, fortgelassen worden.
Mit 1 ist in F i g. 1 das Elektronenstrahlbündel der betreffenden, nicht besonders dargestellten Laufzeitröhre
bezeichnet, und zwar etwa in dem Augenblick, als es den Wechselwirkungsraum verläßt, um in den
Elektronenkollektor 2 einzutreten. Konzentrisch umgeben ist der Elektronenkollektor 2 von einem
Weicheisenblechzylinder 3, der für die Abschirmung des Magnetfeldes im Elektronenkollektor dient und
deshalb die Aufspreizung des Elektronenstrahlbündels innerhalb des Kollektors ermöglicht. Im
Elektronenkollektor selber ist an Stelle eines sonst üblichen Bodens als Ionenfänger isoliert eine Bodenplatte
4 vorgesehen, auf der zentral eine dreizinkige Gabel 5 derart angebracht ist, daß ihre drei Zinken
weit in den Kollektorraum hineinragen. Zusammen stellen sie den eigentlichen Ionenfänger einer Ionengetterpumpe
dar und sind zu diesem Zweck aus einem getterfähigen und bei Ionenaufprall leicht zerstäubbaren
Metall, wie z. B. Titan, hergestellt. Dadurch nämlich, daß der Ionenfänger etwa auf Kathodenpotential
liegt, prallen die mit dem Elektronenstrahl eintretenden Ionen mit erheblicher Geschwindigkeit,
insbesondere auf die einzelnen Zinken 6 der Gabel 5 auf und bewirken somit eine Zerstäubung des Metalls,
das auf der Zylinderwand des Elektronenkollektors 2
einen getterfähigen Getterspiegel für weitere Ionen oder auch Gasmoleküle bildet. Die im Elektronenstrahlbündel
gebildeten Ionen werden also in der Hauptsache direkt von der Bodenplatte mit ihrer
käfigartigen Gabel oder aber auch von der mit einem Getterspiegel versehenen Innenwand des Kollektors
gebunden. Dabei wird, wie aus der F i g. 2 ersichtlich,
das Elektronenstrahlbündel selbst stark aufgefächert, z. B. in drei auf die Kollektorwand abgelenkte Teilbündel,
weil die Elektronen infolge des von den Gabelzinken verursachten Potentialverlaufs entsprechende
Querfelder vorfinden. Obwohl der Kollektor nach Art eines depressed-collectors ein geringeres
positives Potential als die davor angeordnete, nicht besonders dargestellte, z. B. den Wechselwirkungsraum
bildende Verzögerungsleitung hat, werden infolge der durch die Zinken sehr spitz ausgebildeten
Potentialberge und deren steile Flanken nur wenige Elektronen als elastisch reflektierte schnelle Elektronen
den Elektronenkollektor wieder verlassen. Völlig vermieden werden reflektierte Elektronen dadurch,
daß die öffnung der Eintrittsblende so dimensioniert wird, daß die Gabelspitzen gerade noch überdeckt
werden. Bei der praktischen Ausbildung des Elektronenkollektors zusammen mit dem Ionenfänger
ist die Form des käfigartigen Aufbaus der Bodenplatte noch erheblich wandlungsfähig.
Claims (6)
1. Laufzeitröhre mit einem magnetisch gebündelten Elektronenstrahl hoher Dichte und einem
längserstreckten Wechselwirkungsraum, insbesondere Wanderfeldröhre, bei der im Elektronenkollektor
von diesem isoliert, zentral eine Metallplatte, etwa als Boden, angeordnet ist, die
Kathodenpotential oder ein ähnlich niedriges Potential hat, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallplatte zentrisymmetrisch angeordnet einen weit in den Kollektorraum hineinragenden
spitzen Stift mit aus der Mitte herausgebogener Spitze oder eine zwei- öder
dreizinkige Gabel aufweist, deren gegenseitiger Zinkenabstand größer oder gleich dem Durchmesser
der Kollektoreintrittsöffnung ist.
2. Laufzeitröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatte wesentlich
aus einem getterfähigen Metall, wie z. B. Titan, besteht und etwa den gesamten Querschnitt als
Stirnfläche des Elektronenkollektors ausfüllt.
3. Laufzeitröhre nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatte unter
Zwischenfügen eines Keramikringes mittels einer üblichen Metallkeramikverbindung am Elektronenkollektor
dicht befestigt ist.
4. Laufzeitröhre nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der den Elektronenkollektor und Ionenfänger verbindende Isolierkörper gegen eine Bedampfung von Teilen des Ionenfängers
her abgeschirmt ist.
5. Laufzeitröhre nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur magnetischen Abschirmung des Elektronenkollektors ein Weicheisen-Blechmantel
vorgesehen ist.
6. Laufzeitröhre nach einem" oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenkollektor nach Art eines depressed-collectors gegenüber der Verzögerungswendel
ein niedriges Potential aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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