DE1539847B2 - Vorrichtung zur raeumlichen teilung eines strahls elektrisch geladener teilchen - Google Patents
Vorrichtung zur raeumlichen teilung eines strahls elektrisch geladener teilchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur räumlichen Teilung eines Strahls elektrisch geladener
Teilchen, die in einem Teilchenbeschleuniger mit Hilfe eines elektrischen Wechselfeldes beschleunigt werden,
mit einem zur Gewinnung einer Ablenkspannung die Frequenz der Beschleunigungsspannung halbierenden
Frequenzteiler, mit einem die Phasenlage zwischen Beschleunigungsspannung und Ablenkspannung
steuernden Phasenschieber und einer elektrostatischen Ablenkvorrichtung.
Eine derartige Vorrichtung ist der DT-AS 11 88 225
entnehmbar, in der eine Einrichtung zum Bestrahlen eines Objekts mit Ladungsträgern gleichen Ladungszustandes,
z. B. Elektronen beschrieben ist. Der von einer Glühkathode emittierte Elektronenstrahl wird mit Hilfe
einer Wechselspannung durch eine evakuierte Röhre auf eine Anode zu beschleunigt, die ein für Elektronen
durchlässiges Fenster aufweist, durch das der Elektronenstrahl hindurchtritt, um auf das zu bestrahlende
Objekt aufzutreffen. Zwischen der Glühkathode und der Anode ist in unmittelbarer Nähe der Glühkathode ein
Steuergitter angeordnet, an das eine aus Rechtecksimpulsen bestehende Wechselspannung angelegt wird. Die
Impulsfolgefrequenz der Rechteckimpulse entspricht der Frequenz der Beschleunigungsspannung und beträgt
bei einem typischen Beispiel etwa 180 Hz; die Phasenlage der beiden Wechselspannungen ist so
gewählt, daß die Beschleunigungsröhre nur dann leitet, wenn sich die Beschleunigungsspannung an ihrem
positiven Spitzenwert oder in seiner Nähe befindet. Es werden also aus der Glühkathode immer nur einzelne,
zeitlich weit voneinander getrennte Elektronenschwärme freigesetzt und zur Anode beschleunigt. Nach
Erreichen der maximalen Geschwindigkeit wird der aus den diskreten Elektronenschwärmen bestehende Elektronen-»Strahl«
durch eine Ablenkvorrichtung, die wegen der niederen Frequenzen von Elektromagneten
gebildet wird, prinzipiell aber auch elektrostatisch wirken könnte, senkrecht zur Beschleunigungsrichtung
so abgelenkt, daß er das Austrittsfenster der Anode hin- und herpendelnd überstreicht. Zur Erzeugung dieser
Pendelbewegung wird eine durch Frequenzhalbierung der Beschleunigungsspannung gewonnene Ablenkspannung
an die Ablenkvorrichtung gelegt, wobei durch die Verwendung eines Phasenschiebers die Phasenlage
zwischen Beschleunigungsspannung und Ablenkspannung so gewählt wird, daß sich in der Ebene des
Austrittsfensters eine Elektronendichte-Verteilung mit zwei Schwerpunkten bzw. zwei Maxima ergibt, die eine
möglichst gleichförmige Bestrahlung eines vor dem Austrittsfenster angeordneten Objektes sicherstellt. Es
soll also ein punkt- bzw. linienförmiger, aus zeitlich weit beabstandeten Elektronenschwärmen bestehender, d. h.
gepulster »Strahl« periodisch so abgelenkt werden, daß es zu einer gleichmäßigen Verteilung der Elektronendichte
über einen Flächenbereich kommt.
Bei den Teilchenbeschleunigern, bei denen die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anwendung kommen
soll, ist die Ausgangssituation völlig anders. Es handelt sich hierbei nämlich um Cyclotrone, Synchrotrone,
Synchrocyclotrone, Linearbeschleuniger mit progressiven oder stationären Wellen und ähnliche, bei
denen die Teilchen mit einer sehr hochfrequenten Wechselspannung so beschleunigt werden, daß sich ein
nahezu kontinuierlicher Teilchenstrahl ergibt, dessen momentane Dichte mit der Frequenz der Beschleunigungsspannung
um einen Mittelwert schwankt.
Die von einem solchen Beschleuniger gelieferte Teilchenmenge ist jedoch im allgemeinen erheblich
größer, also sie in der Mehrzahl der einen Strahl beschleunigter Teilchen erfordernden Versuche benötigt
wird. Es ist daher äußerst wünschenswert, eine Möglichkeit zur Teilung eines von einem solchen
Beschleuniger kommenden Teilchenstrahls in mehrere Teilchenstrahlen geringerer Intensität, die sich in
verschiedenen Richtungen ausbreiten, zu schaffen, damit die gegebenenfalls in verschiedenen Räumen
arbeitenden Anwender ihre jeweiligen Experimente gleichzeitig durchführen können.
Zur Durchführung dieser Teilung ist es bereits bekannt, den aus einem Beschleuniger austretenden
Strahl in Impulse zu zerschneiden und diese mittels elektrostatischer oder elektromagnetischer Ablenkorgane,
welche mit Impulsen gespeist werden, nacheinander in verschiedene Richtung zu führen. Das hat jedoch
zur Folge, daß erhöhte Leistungen erforderlich sind und daß unabhängig von der bei der Herstellung des
Systems aufgewandten Sorgfalt zwischen den Zuständen des abgelenkten und nicht abgelenkten Strahls eine
Übergangsperiode vorhanden ist, während derer der Strahl den Zwischenraum überstreicht und auf die
Wände der Leitungen auftrifft, wo er Sekundärstrahlungen erzeugt, die die Messungen stören. Des weiteren
treten bei einer Bestrahlung durch diskrete Impulse nicht unbedingt die gleichen Wirkungen wie bei einer
kontinuierlichen Bestrahlung mit momentan geringerer Intensität auf.
Weiterhin ist bekannt, den übertragenen Strahl mittels einer sich drehenden Abdeckeinrichtung zu
unterbrechen, die auf einem Teil ihrer Oberfläche einen Auffänger aufweist. Aber auch bei diesem System treten
äußerst störende Sekundärstrahlungen auf.
Schließlich ist es noch bekannt, einen Strahl in physikalischer Weise dadurch zu trennen, daß man ihn
auf ein in der Strahlachse angeordnetes dünnes Plättchen (Scheidewand) treffen läßt und auf diese
Weise zwei Bereiche voneinander abgrenzt, in denen ein elektrisches Feld erzeugt wird, das ein Auseinanderlaufen
des so geteilten Strahls in zwei verschiedene Richtungen bewirkt. Aber auch dieses Trennsystem
erzeugt störende Sekundärstrahlungen und ist außerdem in seiner praktischen Ausführung mit großen
Schwierigkeiten verbunden. Da die Stirnseite der Scheidewand nur einen möglichst kleinen Anteil des
einfallenden Strahls absorbieren darf, muß die Scheidewand einen äußerst geringen Querschnitt aufweisen und
trotzdem geeignet gekühlt sein. In der Praxis kommt es sehr schnell zu einer Erosion und die Nuztlebensdauer
dieses Elements ist daher sehr gering. Schließlich muß diese Scheidewand auch noch beweglich angebracht
sein, damit die Möglichkeit bestehen bleibt, den direkt durchgehenden Strahl zu verwenden.
Auf diesem Stand der Technik aufbauend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art zuschaffen, die die bei der Teilung eines Strahls elektrisch geladener Teilchen
auftretende Sekundärstrahlung möglichst weitgehend herabsetzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Ausgangskreis des die Hochfrequenz-Beschleunigungsspannung
halbierenden Frequenzteilers von dem Phasenschieber und der Primärwicklung eines
Hochfrequenz-Transformators gebildet ist und daß die Ausgangsspannung der Sekundärwicklung des Hochfrequenz-Transformators
an die beiden Elektroden der Ablenkvorrichtung gelegt ist.
Durch diese erfindungsgemäße Anordnung erfolgt die Ablenkung des Teilchenstrahls abwechselnd in zwei
verschiedenen Richtungen in der Weise, daß in diesen Richtungen zwei Strahlen gebildet werden, von denen
jeder eine Intensität aufweist, die etwa gleich der Hälfte der Intensität des ursprünglichen Strahls ist. Bei einer
geeignet eingestellten Phasenverschiebung treten die höchsten der abwechselnd positiven und negativen
Werte des zwischen den zwei Elektroden vorhandenen elektrischen Wechselfeldes der Frequenz F/2 genau
während der Zeitintervalle auf, in denen die Teilchendichte im Raum zwischen den Elektroden jeweils ihr
Maximum durchläuft; hierdurch wird der Teilchenstrahl so wirkungsvoll in zwei divergierende Richtungen
aufgespalten, daß nur noch ein verschwindende kleiner Anteil von hochbeschleunigten Teilchen auf die
Leitungswände auftrifft. Die sich hieraus ergebende Sekundärstrahlung ist nur noch gering und kann bei den
mit den Teilchenstrahlen durchzuführenden Messungen als Störgröße ohne weiteres vernachlässigt werden.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist darin zu sehen, daß sie einen sehr
einfachen Aufbau aufweist und insbesondere keinerlei mechanisch bewegliche Teile umfaßt. Auch wird durch
die starke Reduzierung des auf Leitungswände auftreffenden Anteils des Teilchenstrahls eine Überhitzung
einzelner Bereiche der Anordnung vermieden, so daß auf spezielle Kühlvorrichtungen verzichtet werden
kann.
Eine besonders vorteilhafte, in stark divergierende Richtungen führende Aufspaltung des Teilchenstrahls
läßt sich dadurch erzielen, daß zusätzliche Ablenkeinrichtungen für eine weitere Ablenkung des einen
Teilstrahls oder für beide Teilstrahlen vorgesehen sind.
Sollen aus einem Teilchenstrahl mehr als zwei Teilstrahlen erzeugt werden, so sind erfindungsgemäß
Einrichtungen zur weiteren Unterteilung des einen oder beider Teilstrahlen vorgesehen. Insbesondere läßt sich
zu diesem Zweck die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrfach hintereinander anordnen, wobei die Frequenz
der Ablenkspannung von Stufe zu Stufe jeweils um einen Faktor 2 zu reduzieren ist.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
F i g 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung und
F i g. 2 eine andere Ausführungsform der Erfindung.
Die in F i g. 1 schematisch dargestellte Anordnung besteht aus einem Teilchenbeschleuniger 1, der einen
gestrichelt dargestellten Teilchenstrahl 2 erzeugt, aus einem Generator 3 mit der Frequenz F, der die zum
Betrieb des Beschleunigers 1 erforderliche Beschleunigungsspannung liefert, aus einem Frequenzteiler 4, der
aus der Spannung des Generators 3 mit der Frequenz F eine Wechselspannung mit der Frequenz F/2 erzeugt,
aus einem Phasenschiebers, der die Regelung der Phase
der Spannung F/2 bezüglich der Spannung Fgewährleistet,
aus einem Hochfrequenztransformator 6 mit einer Primärwicklung 6' und einer Sekundärwicklung 6" und
aus zwei Ablenkelektroden 7 und 8, die beiderseits des Teilchenstrahls 2 angeordnet und mit den beiden
Klemmen der Sekundärwicklung 6" verbunden sind.
Im Betriebsfall durchquert der Teilchenstrahl 2 (in stoßförmiger Weise), dessen Teilchendichte mit der
Frequenz F aufeinanderfolgende Maxima durchläuft, den Raum zwischen den Elektroden 7 und 8. Durch
geeignete Einstellung der Phase der Spannung F/2 mittels des Phasenschiebers 5 werden die abwechselnd
positiven und negativen Maximalwerte in dem zwischen den Elektroden 7 und 8 aufgebauten elektrischen
Wechselfeld genau während der Zeitintervalle erreicht, in denen die Dichte der beschleunigten Teilchen in
diesem Raum ein Maximum durchläuft. Bei diesen Bedingungen werden Teilchengruppen abwechselnd in
Richtung der einen und der anderen Elektrode abgelenkt, und somit verlassen diese Teilchengruppen
die Elektroden in zwei verschiedenen Richtungen 2' und 2". Zusätzlich kann noch einer der Strahlen 2' oder 2"
mit Hilfe magnetischer Ablenkeinrichtungen abgelenkt werden. Auch können für beide Strahlen zusätzliche
Ablenkeinrichtungen vorgesehen sein. In der F i g. 1 ist eine derartige Ablenkeinrichtung 9 schematisch dargestellt,
durch die die Richtung des Strahls 2' nach 2'" abgelenkt wird.
Auch kann jeder der Teilstrahlen wieder in zwei neue Strahlen mit unterschiedlichen Richtungen unterteilt
werden. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.
In der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung durchqueren die von dem Ablenkorgan 7, 8
kommenden Strahlen 2' und 2" jeweils zusätzliche elektrostatische Ablenkeinrichtungen 11 und 12, die
jeweils aus einem Plattenpaar (11' und 11", 12' und 12") bestehen, zwischen denen mit Hilfe einer nicht
dargestellten Gleichspannungsquelle ein elektrisches Gleichfeld aufgebaut ist.
Es ist festzustellen, daß mittels der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Anordnung je nach Bedürfnis entweder
die zwei Teilstrahlen 2' und 2" verwendet werden
können, oder daß allein der ursprüngliche Teilchenstrahl 2 verwendet werden kann. Für diesen Fall genügt es, die
Ablenkspannung abzuschalten, so daß der Teilchenstrahl 2 die Elektroden 7 und 8 ohne Ablenkung
passieren kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur räumlichen Teilung eines Strahls elektrisch geladener Teilchen, die in einem
Teilchenbeschleuniger mit Hilfe eines elektrischen Wechselfeldes beschleunigt werden, mit einem zur
Gewinnung einer Ablenkspannung die Frequenz der Beschleunigungsspannung halbierenden Frequenzteiler,
mit einem die Phasenlage zwischen Beschleunigungsspannung und Ablenkspannung steuernden
Phasenschieber und einer elektrostatischen Ablenkvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgangskreis des die Hochfrequenz-Beschleunigungsspannung halbierenden Frequenzteilers
(4) von dem Phasenschieber (5) und der Primärwicklung (6') eines Hochfrequenz-Transformators
(6) gebildet ist und daß die Ausgangsspannung der Sekundärwicklung (6") des Hochfrequenz-Transformators
(6) an die beiden Elektroden (7, 8) der Ablenkvorrichtung gelegt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Ablenkeinrichtungen (9;
11, 12) für eine weitere Ablenkung des einen Teilstrahls (2") oder für beide Teilstrahlen (2', 2")
vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen zur weiteren
Unterteilung des einen oder beider Teilstrahlen (2', 2") vorgesehen sind.
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