DE1539514C3 - Natrium-Niederdruck-Entladungslampe mit Grundgasfüllung - Google Patents
Natrium-Niederdruck-Entladungslampe mit GrundgasfüllungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Natrium-Niederdruck-Entladungslampe, die zur Unterstützung der Entladung
während des Anlaufens der Lampe und zur Beeinflussung der elektrischen Daten der Entladung mit einem
Grundgas gefüllt ist, das aus Krypton oder Argon oder einer Mischung von Krypton und/oder Argon und/oder
Neon mit einem Fülldruck zwischen 2 und 6 Torr besteht.
Ziel der Erfindung ist es, eine Natriumlampe derart zu bemessen, daß eine gute, leichte Zündung, ein sicherer
Anlauf und gleichzeitig ein möglichst hoher Lichtstrom und eine möglichst hohe Lichtausbeute erreicht wird.
Die Maxima dieser Forderungen sind nicht gleichzeitig zu erreichen und hängen außer von der Leistungsaufnahme
unter anderem von der Art des Grundgases und von dessen Fülldruck ab. Außerdem ist es wünschenswert,
die Lampen mit einer Versorgungsspannung von etwa 220 V und Brennspannungen von 100 bis 110 V in
Drossel-Starter-Schaltung zu betreiben.
Es ist bekannt (DT-PS 10 22 322), daß mit steigendem
Neonanteil der Grundgasfüllung sich die Brennspannung der Lampe erhöht. Ein Argon-Zusatz setzt an sich
die Anlaufspannung herab. Infolge Aufzehrung des Argons während der Lebensdauer der Lampen steigen
die Anlauf- und Brennspannungen wieder an, so daß die Betriebssicherheit einer solchen Lampe stark beeinträchtigt
wird. Dieser Brennspannungsanstieg kann mit steigendem Xenon und/oder Kryptonanteil herabgesetzt
werden, wobei dann allerdings die Lichtausbeute etwas abnimmt. Bei den bekannten Anwendungen
dienen die Zusätze schwerer Edelgase zum Neon als Zünd- und Anlaufhilfe. Es handelt sich um Zusätze von
Argon von 0,05 bis 1 Volumprozent der vorhandenen Neonmenge; dabei enthält die Argonmenge bis zu 25
ίο Volumprozent Xenon und/oder Krypton, d. h., die
Grundgasfüllung enthält weniger als 1Ai Volumprozent
an Xenon und/oder Krypton. Vorzugsweise beträgt der Argonanteil 0,18 Volumprozent der Neonmenge und
der Xenon- und/oder Krypton-Anteil 0,02 Volumpro-
IS zent der Neonmenge. Der Druck soll 10 Torr betragen.
Bekannt ist auch eine natriumdampfenthaltende Entladungslampe (DT-PS 7 29 542), bei der das Natrium
durch Lithium, Cäsium, Magnesium, Zink, Thallium mit eventuellem Zusatz von Quecksilber oder Cadmium
ersetzt sein kann, mit einer Edelgasfüllung, insbesondere mit Argon oder Krypton, aber auch mit Neon oder
Helium, jedoch mit keiner Mischung davon. Der Druck kann einige Torr betragen, soll aber vorzugsweise gleich
oder kleiner als 1 Torr sein, da bei höheren Drücken eine Verschlechterung der Ökonomie auftritt. Die
Verwendung einer Edelgasgrundfüllung von Argon oder Krypton oder einem Gemisch von wenigen Torr ist
aus den ausgelegten Unterlagen D 68 141 VIIIc/21 f,
82-01 bekannt. In der GB-PS 6 21 465 ist die Verwendung einer Edelgasfüllung als Startgas, z. B.
Argon, mit einem Druck von 2 bis 5 Torr angegeben.
Es hat sich bei Versuchen gezeigt, daß durch Gemische aus den Edelgasen Krypton, Argon und Neon,
wobei der Anteil der einzelnen Komponenten in der Größenordnung von 10% liegt, die Betriebsdaten der
Lampen in weiten Grenzen variiert werden können. Mit Hilfe solcher Gemische kann man Brennspannungsverhalten,
Betriebssicherheit und Lichtausbeute einzeln optimieren. Ferner ist bekannt (Philips' Technische
Rundschau 1961/62, S. 236 bis 248), daß der Lichtstrom und die Lichtausbeute bei Abnahme des Grundgasfülldruckes
zunehmen. Bei Versuchen an Neon-Argon-Gemischen wurde gefunden, daß zwischen etwa 2 und 6
Torr ein Maximum eintritt und bei kleineren Drücken.
wieder eine Abnahme des Lichtstromes und der Lichtausbeute erfolgt. Außerdem verschlechtert sich bei
noch kleineren Drücken das Betriebsverhalten der Lampen erheblich. Ein Vorteil der untersuchten
Gasgemische besteht darin, daß die vorteilhaften Fülldrücke von etwa 2 bis 6 Torr verwendet werden
können, ohne daß Schwierigkeiten mit der Gasaufzehrung im Laufe der Lebensdauer auftreten.
Auf Grund der Ergebnisse dieser umfangreichen Untersuchungen wurde als Kompromiß der Forderungen
auf möglichst hohe Werte des Lichtstromes, der Lichtausbeute und der Betriebssicherheit eine Natrium-Niederdruck-Entladungslampe
mit einer Grundgasfüllung aus Krypton oder Argon oder einer Mischung von Krypton und/oder Argon und/oder Neon mit einem
Fülldruck zwischen 2 und 6 Torr gefunden, die gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß im
Grundgas Krypton und Argon mit einem Anteil größer oder gleich 20 Volumprozent enthalten sind. Vorzugsweise
sollen in einem Grundgas aus einer Mischung von Krypton + Argon oder Krypton + Argon + Neon
Krypton > 15 Volumprozent, Argon < 85 Volumprozent, Krypton + Argon > 35 Volumprozent enthalten
sein. Als günstig hat sich erwiesen, wenn im Grundgas
aus Krypton oder einer Mischung von Krypton + Argon oder Krypton + Argon + Neon gleich oder
mehr als 30 Volumprozent Krypton und gleich oder weniger als 70 Volumprozent Argon enthalten sind.
Folgende Grundgasmischungen wurden als vorteilhaft erprobt:
a) 40 Volumprozent Krypton + 40 Volumprozent Argon + 20 Volumprozent Neon
b) 30 Volumprozent Krypton + 70 Volumprozent Argon ίο
c) 40 Volumprozent Argon + 60 Volumprozent Neon
Außerdem sind die Lichtausbeute, Brennspannung und Wiederzündspitze unabhängig von der Grundgasfüllung
noch durch besondere Formgebungen des Entladungsrohres, insbesondere eines Dellenrohres, zu
beeinflussen.
In F i g. 1 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
einer Natrium-Niederdruck-Entladungslampe veranschaulicht.
F i g. 2 zeigt die Abhängigkeit der Brennspannung
als Funktion der Leistungsaufnahme für verschiedene Grundgasfüllungen;
F i g. 3 veranschaulicht die Abhängigkeit der Wiederzündspitze im Lichtstrommaximum als Funktion
der Gaszusammensetzung;
F i g. 4 zeigt die Abhängigkeit des Lichtstromes im Lichtstrommaximum als Funktion des Fülldruckes und
F i g. 5 den Verlauf der Lichtausbeute im Lichtstrommaximum
als Funktion des Fülldruckes;
F i g. 6 veranschaulicht die Abhängigkeit der Lichtausbeute
im Lichtstrommaximum von verschiedenen Grundgasfüllungen.
Die Natrium-Niederdruck-Entladungslampe nach F i g. 1 besteht aus einem Entladungsbrenner 1 mit der
Halterung 6, dem Fuß 7 und dem Außenkolben 2. Das Entladungsbrennerrohr 1 weist quer zur Längsachse
Vertiefungen oder Dellen 3 auf, die praktisch gleichmäßig über die ganze Länge, abwechselnd jeweils um 180°
versetzt, angeordnet sind. Als Elektroden sind Oxydwendeln 4 vorgesehen. Das Pumprohr 5 dient zum
Evakuieren und Füllen des Entladungsbrenners 1 mit Na-Metall sowie mit Grundgas. Die Enden des
Entladungsrohres 1 werden durch die Halterung 6 gegen den Außenkolben 2 und den Fuß 7 federnd
abgestützt. Gleichzeitig dient die Halterung 6 zur Befestigung der Getterringe 9. Der Fuß 7 weist in
bekannter Weise wiederum ein Pumprohr 8 auf, durch das der Außenkolben 2 evakuiert werden kann. Um
während des Betriebs der Lampe ein Vakuum von 10~3
bis IO-5 aufrechtzuerhalten, ist ein ausreichender
Vorrat an Gettermaterialien im Getterring 9 vorgesehen. Mit zunehmendem Druck im Außenkolben 2
verschlechtert sich die Wärmeisolation, wodurch eine Verschiebung des Lichtstrommaximums nach höheren 5$
Leistungsaufnahmen und damit eine Verringerung der Lichtausbeute eintreten kann. Bei einem anfänglichen
Druck von etwa 10~3 Torr stellt sich durch die Wirkung
des Getters nach etwa 1000 Brennstunden ein Druckgleichgewicht bei etwa IO-4 Torr ein. Der
Außenkolben 2 weist auf seiner Innenseite eine IR-reflektierende Schicht 10 aus SnCh auf, die bei ti
unterbrochen ist, um Elektrolyseerscheinungen am Entladungsrohr mit Sicherheit auszuschließen. An den
Enden des Außenkolbens 2 befindet sich eine von SnCh freie Zone, um eine einwandfreie Verschmelzung des
Fußes 7 mit dem Außenkolben 2 zu gewährleisten.
Aus den Kurven in Fig.2, in denen die Lage des
Lichtstrommaximums durch Punkte gekennzeichnet ist, sind zwei charakteristische Abhängigkeiten zu entnehmen.
Einerseits wächst die Brennspannung im Lichtstrommaximum vom Krypton über Argon zum Neon.
Bei zweikomponentigen Gemischen besitzt das Gemisch mit den höheren Anteilen an leichterem Edelgas
auch die höhere Brennspannung. Allgemein gilt, daß die Brennspannung eines Gemisches zwischen den Brennspannungen
der Komponenten liegt. Andererseits lehren die ermittelten Kurven, daß bei Betrieb der
Lampe unterhalb des Lichtstrommaximums sich die Brennspannung in jedem Falle erhöht. Das ist damit zu
erklären, daß infolge der verringerten Leistungsaufnahme die Temperatur des Entladungsrohres und damit der
Na-Dampfdruck sinken. Es wurde gefunden, daß der Brennspannungsanstieg folgende charakteristische Unterschiede
aufweist. Bei großem Anteil von Krypton verläuft der Brennspannungsanstieg sehr flach, bei
Argon steller und bei großem Neonanteil sehr steil. Der Brennspannungsverlauf bei verringerter Leistungsaufnahme
kann also bei Grundgasgemischen durch höhere Krypton-Zusätze abgeflacht werden, wie z. B. aus den
Kurven für die Gemische Kr/Ar/Ne (0/100/0), (20/50/30) und (40/0/60) ersichtlich ist. Aus diesen
Versuchsergebnissen folgt als Lehre für die praktische Ausführung, daß ein Grundgasgemisch zu wählen ist, bei
dessen Verwendung die Brennspannung in Abhängigkeit von der Leistungsaufnahme der Lampe sich nur
wenig ändert.
In Fig.3 ist Uss, das ist die zwischen den
Wiederzündspitzen beider Halbwellen gemessene Spannungsdifferenz, für die Gaszusammensetzung von
Kr über Kr + Ar-Gemische über reines Ar und schließlich über Ar + Ne-Gemische zum reinen Ne
aufgetragen. Die Lampen wurden an angepaßten Drosseln ohne parallelgeschaltete Kapazitäten mit etwa
220 V Versorgungsspannung bei den Krypton enthaltenden Gemischen bzw. mit etwa 380 V bei den übrigen
Gemischen im Lichtstrommaximum betrieben. Das bei den Anläufen auftretende Maximum der Wiederzündspitze
ist gestrichelt gezeichnet.
Wenn die Lampe mit einem Glimmzünder gestartet werden soll, so ist insbesondere dieses Auflaufmaximum
der Wiederzündspitze für die Betriebssicherheit der Lampe bestimmend. Auch aus diesen Versuchsergebnissen
folgt, daß sich für diese Betriebsweise nur Gemische mit nennswertem Kryptongehalt eignen. Es sei aber
bemerkt, daß der Absolutwert der Wiederzündspitze auch durch die Dellentiefe bestimmt wird, daß der
Verlauf der Wiederzündspitze in Abhängigkeit von der Gaszusammensetzung bei gegebener Dellentiefe jedoch
erhalten bleibt.
Aus F i g. 4 ist ersichtlich, daß bei den Grundgasgemischen
von Kr/Ar/Ne wie (0/1/99), (2,7/7,3/90) und (0/30/70) das Lichtstrommaximum zwischen 2 und 6
Torr liegt.
Aus Fig.5 ist zu entnehmen, daß bei den
untersuchten Gasgemischen Kr/Ar/Ne wie (0/30/70) und (0/1/99) das Maximum der Lichtausbeute sich
ebenfalls bei Fülldrücken zwischen etwa 2 und 6 Torr ergibt.
Aus F i g. 6 ist zu entnehmen, daß die Lichtausbeute
im Lichtstrommaximum bei einer Lampe mit 200 W Leistungsaufnahme mit abnehmendem Krypton-Gehalt
zunimmt. In Neon-Argon-Gemischen ist die Lichtausbeute höher als in Krypton-Argon-Gemischen, und bei
einem Gemisch von etwa 90% Neo.i + 10% Ar ist ein Maximum erkennbar. Es ist deshalb sinnvoll, nicht mehr
Krypton zuzumischen als aus Gründen der Betriebssicherheit notwendig ist. Die Forderungen auf gute
Zündung, sicheren Anlauf, hohen Lichtstrom und hohe Lichtausbeute gebieten also einen Kompromiß bei der
Wahl der Grundgasmischung.
Als Ergebnis der aus den Versuchen gefolgerten Erkenntnisse wurde beispielsweise eine vorteilhafte
200-W-Natriumdampflampe entwickelt, deren Entladungsrohr mit einem Durchmesser von 38 mm bei einer
Gesamtlänge von 1200 mm vierzig Dellen aufweist und neben der Na-Füllung eine Grundgasmischung von
Kr/Ar/Ne wie (40/40/20) besitzt. Diese Lampe benötigt einen Strom von etwa 2,2 Amp. und ergibt bei einer
Leistungsaufnahme von 200 W einen Lichtstrom von 29 klm. Wegen ihrer elektrischen Eigenschaften kann sie,
wie bereits erwähnt, in einer Drossel-Glimmzünder-Starterschaltung betrieben werden. Durch die Zusammensetzung
des Gasgemisches ist gewährleistet, daß die Lampe auch bei Unterspannung in der kritischen Phase
des Anlaufs betriebssicher bleibt Wegen der gleichen Längenabmessungen kann sie zusammen mit Leuchtstofflampen
von 1200 mm Länge in Mischlichtleuchten verwendet werden.
Die durch die Erfindung für eine Natrium-Niederdruck-Dampfentladungslampe
gefundenen Erkenntnisse lassen sich auch auf andere Dampfentladungslampen anwenden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Natrium-Niederdruck-Entladungslampe mit einer Grundgasfüllung aus Krypton oder Argon
oder einer Mischung von Krypton und/oder Argon und/oder Neon mit einem Fülldruck zwischen 2 und
6 Torr, dadurch gekennzeichnet, daß im Grundgas Krypton und Argon mit einem Anteil
größer oder gleich 20 Volumprozent enthalten sind.
2. Natrium-Niederdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Grundgas aus einer Mischung von Krypton + Argon oder Krypton + Argon + Neon
Kr > 15 Volumprozent Ar < 85 Volumprozent Kr + Ar > 35 Volumprozent
enthalten sind.
3. Natrium-Niederdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Grundgas aus Krypton oder einer Mischung von Krypton + Argon oder Krypton + Argon +
Neon
Kr > 30 Volumprozent Ar < 70 Volumprozent enthalten sind.
4. Natrium-Niederdruck-Entladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Grundgas etwa 40 Volumprozent Krypton + 40 Volumprozent Argon + 20 Volumprozent Neon
enthalten sind.
5. Natrium-Niederdruck-Entladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Grundgas etwa 30 Volumprozent Krypton und 70 Volumprozent Argon enthalten sind.
6. Natrium-Niederdruck-Entladungslampe nach Anspruch .3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Grundgas etwa 40 Volumprozent Argon + 60 Volumprozent Neon enthalten sind.
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