DE1639113B1 - Dampfentladungslampe fuer photochemische Zwecke - Google Patents
Dampfentladungslampe fuer photochemische ZweckeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Dampfentladungslampen, insbesondere solche Dampfentladungslampen,
die selektiv (Strahlung Jn den Spektralbändern
zwischen 2800A und 3200 A sowie zwischen 3200A und 4200A emittieren, deren Licht
also in denjenigen Spektralgebieten liegt, die zum Auslösen photochemischer Reaktionen in Industrie
und Wissenschaft besonders wirksam sind. Unter der BezeichnungÄ sindhier und im folgenden Angström-Einheiten
zu verstehen.
Zur Erzeugung von Licht im sichtbaren Spektralbereich ist aus der schweizerischen Patentschrift
403 891 eine Quecksilber-Dampfentladungslampe bekannt,'·-deren
hermetisch abgeschlossene lichtdurchlässige Hülle ein Paar fester metallischer Bogenelektroden
und Quecksilber in einer solchen Menge enthält, daß nach dessen Verdampfen eine Bogenentladung,
durch die die Innenwandung des Entladungsgefäßes auf die Betriebstemperatur aufgeheizt wird,
möglicht ist. Das Entladungsgefäß enthält neben einem Edelgas als Zündgas weiterhin Metallhalogenide,
wie die Jodide der Alkalimetalle und der Gruppe DIb des Periodensystems. Durch die Verwendung
gewisser Kombinationen von Jodiden werden Verbesserungen im Wirkungsgrad und in den Färbeigenschaften
gegenüber den üblichen Quecksilber-Dampflampen erreicht.
Bei diesen bekannten Lampen liegt jedoch entsprechend ihrer Zweckbestimmung die Strahlung
hauptsächlich in dem photochemisch weniger wirksamen sichtbaren Spektralbereich oberhalb 4200 A.
Für photochemische Zwecke wurden bisher hauptsächlich Quecksilberdampflampen verwendet, und
zwar vorzugsweise Nieder- oder Mitteldruckdampflampen. Da jedoch ein beachtlicher Anteil des
Lichtes einer Mitteldruck-Quecksilberdampflampe in einem Spektralgebiet mit Wellenlängen von mehr als
4200 A liegt — die Wellenlänge von 4200 A stellt die obere Grenze für photochemisch wirksames Licht
dar — und da bei einer solchen Lampe auch noch
Licht mit einer Wellenlänge von 6000A auftritt, können Quecksilberdampflampen für photochemische
Zwecke nur mit geringem Wirkungsgrad eingesetzt werden. Das bedeutet, daß ein erheblicher
Anteil der Strahlung einer solchen Quecksilberdampflampe für photochemische Zwecke verloren geht. In
denjenigen Fällen, in denen das photochemisch nicht ausnutzbare Licht störende Effekte auslöst, ist es notwendig,
mit Filtern diesen Lichtanteil auszufiltern. ■
Selbst unter den viel günstigeren Verhältnissen, unter denen der photochemisch nicht ausnutzbare
Lichtanteil keine weiteren Wirkungen hervorruft, stellt dieser Lichtanteil doch einen Energieverlust
dar, der den Wirkungsgrad einer Quecksilberdampflampe für photochemische Zwecke herabsetzt.
Es ergab sich daher die Aufgabe, eine Lampe für photochemische Zwecke zu rinden, deren Füllung
und Betriebsdrücke so beschaffen sind, daß man eine hohe Strahlungsleistung erhält, die vorwiegend oder
nahezu gänzlich in dem photochemisch wirksamen' ultravioletten Bereich des Spektrums konzentriert ist.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch eine Dampfentladungslampe für photochemische
Zwecke mit einem für UV-Strahlung durchlässigen Entladungsgefäß gelöst, in dem zwei Elektroden angeordnet
sind, und das eine Quecksilberfüllung und eine solche Menge eines durch Anlegen der Betriebsspannung
ionisierbaren Zündgases enthält, daß das Quecksilber verdampft und nach der Verdampfung
des Quecksilbers sich eine Bogenentladung ausbildet, durch die die Innenwandung des Entladungsgefäßes
auf die Betriebstemperatur aufgeheizt wird. Die Lampe ist dadurch gekennzeichnet, daß die Quecksilberfüllung
so bemessen ist, daß nach dem Verdampfen ein Queeksilberpartialdruck von 0,5 bis
5 Atmosphären entsteht, und das Entladungsgefäß weiterhin eine solche Menge Wismuthalogenid, ausgenommen
Wismutfluorid, enthält, daß bei der Betriebstemperatur ein Halogenidpartialdruck von 10
bis 200 Torr entsteht, so daß das Wismuthalogenid im Lichtbogen dissoziiert und im photochemisch wirksamen Spektralbereich die charakteristischen Linien
des atomaren Wismut-Spektrums emittiert und durch die gewählte Quecksilbermenge die Linien des
atomaren Wismut-Spektrums stoßverbreitert' sind, ohne daß eine nennenswerte Verarmung an Wismuthalogenid
eintritt.
Außerdem finden in dem Mitteldruck-Quecksilberdampfbogen thermische Anregungen statt, durch die
das Wismut sein charakteristisches Linienspektrum in dem photochemisch besonders wirksamen Spektralbereich
aussendet. Wenn man nun die Strahlung des Wismuts mit dem Bandenspektrum des Quecksilbers
überlagert, entsteht eine konzentrierte Lichtquelle von hohem Wirkungsgrad für Licht in dem
photochemisch besonders wirksamen Spektralbereich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Lampe ist das Wismuthalogenid Wismuttrichlorid.
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Lampe weist eine besonders starke Lichtemission in dem für photochemische
Zwecke günstigen Spektralbereich zwischen 2800 A und 3000 A auf.
Im folgenden soll die Erfindung in Verbindung mit der Figur im einzelnen beschrieben werden. Die
Figur stellt dabei einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Lampe für photochemische Zwecke dar.
In der Figur ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lampe für photochemische Zwecke
dargestellt. Diese Lampe weist einen ultraviolett durchlässigen, evakuierbaren Lampenkolben 1 auf,
der aufweinen Schraubsockel 2 aufgesetzt ist. Innerhalb des Lampenkolbens 1 ist ein Gasentladungsgefäß
3 angeordnet. Das Gasentladungsgefäß 3 ist zylindrisch ausgebildet und mittels Quetschdichtungen
4 und 5 oben und unten hermetisch abgeschlossen. Diese beiden Quetschdichtungen dienen
dazu, das Gasentladungsgefäß hermetisch abzudichten, wenn es aus einem Rohr hergestellt wird, und
gleichzeitig sind auch die verschiedenen Zuleitungen zu den Elektroden vakuumdicht durch sie hindurchgeführt.
Der Lampenkolben 1 und das Gasentladungsgefäß 3 können aus irgendeinem ultraviolett durchlässigen
Material hergestellt sein. Beispiele hierfür sind Quarz, gesintertes Yttriumoxyd oder Lucalox
(Lucalox ist der Handelsname für eine bestimmte Siliciumdioxydqualität).
An den beiden Enden des Entladungsgefäßes 3
sind in der Mitte zwei Elektroden 6 und 7 angeordnet. Diese Elektroden 6 und 7 können als Wendeln
aus Wolframdraht oder thoriertem Wolframdraht hergestellt sein, oder aber auch aus Wolframdraht
mit einem Stückchen Thorium oder auch als Doppelwendeln. Wie solche Elektroden ausgebildet sein
können, ist auf dem Lampengebiet bekannt. Der Abstand zwischen den beiden Elektroden 6,7 ist so
groß, daß sich zwischen ihnen ein elektrischer Hocl·
strombogen ausbilden kann, der die verdampfbaren Bestandteile der Larapenfüllung verdampfen kann,
so daß diese Bestandteile dann Strahlung von hoher Intensität in dem gewünschten Spektralbereich emittieren.
Die Elektroden 6 und 7 sind auf Elektrodenhalterungen8 und 9 aufgesetzt worden, die vakuumdicht
durch die Quetschdichtungen 4 und 5 hindurchgeführt sind. An dem einen Ende des Entladungsgefäßes
3 ist noch eine Zündelektrode 10 angeordnet, die ebenfalls vakuumdicht durch die
Quetschdichtung 5 des Entladungsgefäßes 3 hin7 durchgeführt ist. Die Zündelektrode 10 ist über einen
Widerstand 11 mit einer Zuleitung und Halterung 12 verbunden, die auf der gleichen Spannung wie die
Zuleitung und Halterung 13 liegt. Beide Zuleitungen und Halterungen 12 und 13 sind mit dem gleichen
Stromanschluß des Schraubsockels 2 verbunden. Es sei bemerkt, daß man an Stelle der Zündelektrode 10 ,
auch andere Möglichkeiten anwenden kann, um die Lampe zu zünden.
Das Entladungsgefäß 3 ist im Lampenkolben 1
mittels einfacher Klammern 14 und 15 aufgehängt, die von der Zuleitung und Halterung 13 ausgehend
fest um die Quetschdichtungen 4 und 5 des Entladungsgefäßes herumgeklemmt sind. Die untere
Klammer 14 ist mit den Halterungen 12 und 13 verbunden. Die obere Klammer 15 ist zwischen die
Halterung 13 und eine weitere herabhängende Halterung 15a gesetzt, die mit einem Ring 16 verbunden
ist, der einen eingestülpten Teil 17 oben im Lampenkolben 1 seitlich umgreift. Dieser eingestülpte Teil 17
dient dazu, das obere Ende der Zuleitung und Halterung 13 zu verankern. Die eine Elektrode 6 ist mit
der Zuleitung und Halterung 13 verbunden. Die andere Elektrode 7 ist über eine getrennte Zuleitung
18 an den Stromanschluß des Schraubsockels gelegt, der übrig bleibt, wenn die Zuleitungen und Halte- =
rungen 12 und 13 mit dem Sockel verbunden sind.
Das Entladungsgefäß 3 enthält eine Füllung in Form einer Flüssigkeitsperle 19, in der beispielsweise
während der Betriebspausen die festen Zusätze enthalten sein können. Diese Flüssigkeitsperle 19 enthält
soviel Quecksilber, daß .sie nach Erreichen stabiler Betriebsbedingungen vollständig verdampft und dadurch
einen Quecksilberdampfdruck zwischen 0,5 und 5 Atmosphären erzeugt. Für den Betrieb der erdndungsgemäßen
Lampe ist es wesentlich, daß bei ihren höheren Betriebstemperaturen und bei Quecksilberdampfdrücken
von größenordnungsmäßig einer Atmosphäre= oder weniger kein flüssiges Quecksilber
mehr vorhanden ist, da die Temperaturen, die zum Verdampfen der festen Zusätze erforderlich sind, erheblich höher als diejenigen Temperaturen sind, die
man bei Vorhandensein von flüssigem Quecksilber im Entladungsgefäß erreichen kann. Da beispielsweise
der Siedepunkt von Quecksilber bei etwa 355°C liegt, ist diese Temperatur die Gleichgewichtstemperatur in dem Entladungsgefäß 3, falls in dem
Entladungsgefäß noch flüssiges Quecksilber übrig bleibt. Daher muß die Quecksilbermenge so gewählt
werden, daß das ganze Quecksilber verdampft und nach der Verdampfung auf den gewünschten Betriebsdruck führt.
Die Füllung 19 enthält noch eine gewisse Menge eines Wismuthalogenids, vorzugsweise Wismuttrichlorid.
Die Menge des Wismuthalogenids ist so gewählt, daß sich bei den Betriebstemperaturen der
Lampe ein Wismuthalogenid-Partialdruck zwischen 10 Torr und 200 Torr, vorzugsweise zwischen 25 und
50 Torr einstellt. Die obere Grenze der Menge an Wismuthalogenid, die 'in das Entladungsgefäß eingegeben
wird, ist nicht besonders kritisch, da die Menge von Wismuthalogenid, die verdampft, hauptsächlich
durch die Betriebstemperatur im Entladungsgefäß bestimmt ist. Es ist günstig, wenn man Wismutr'
halogenid im Überschuß verwendet. Wenn dann, nämlich Wismuthalogenid durch Ablagerungen an
den Wänden oder durch Reaktionen mit anderen Be?
standteilen in der Lampe verloren geht, kann immer noch genügend Wismuthalogenid nachgeliefert werden,
so daß der Beitrag der Wismutstrahlung zur ge-: samten Strahlung der erfindungsgemäßen Lampe err
halten bleibt. .. ·.
Zusätzlich zu den beiden bereits erwähnten Zpsatzstoffen
in dem Entladungsgefäß3 nach Fig. 1 wird noch ein Zündgas verwendet, das zweckmäßigerweise
Neon oder ein anderes leicht ionisierbares Gas ist und unter einem Partialdruck zwischen
15 Torr und 25 Torr steht. Wie bereits erwähnt, können alle Halogenide des Wismuts bis auf das
Fluorid in der erfindungsgemäßen Lampe verwendet werden, da Wismutfluorid zu heftig reagiert. Es
können also Wismutchlorid, Wismutbromid und Wismutjodid verwendet werden. Die Verwendung
des Chlorids in der erfindungsgemäßen Lampe ist besonders günstig, da Wismuttrichlorid einen recht
hohen Dampfdruck aufweist und außerdem mit anderen Bestandteilen des Entladungsgefäßes nur
sehr zögernd reagiert.
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Lampe wird die Betriebsspannung zwischen 40 Volt für einen
Niederdruckquecksilberbogen und 500 Volt für einen Quecksilberhochdruckbogen — (beide Angaben gelten
für eine Bogenlänge von etwa 5 cm) — an die Stromanschlüsse des Schraubsockels 2 gelegt, so daß
die volle Betriebsspannung zwischen den beiden Elektroden 6 und 7 erscheint. Ein Teil dieser Spannung
liegt zwischen der Zündelektrode 10 und der Elektrode 7. Dieses wird durch den Spannungsabfall
am Widerstandll verursacht. Die Feldstärke zwischen der Zündelektrode 10 und der Elektrode 7 ist
so groß, daß das Zündgas, vorzugsweise Argon, ionisiert wird, so daß in der Nähe der Elektrode 7 eine
Glimmentladung entsteht. Da stets Quecksilber innerhalb des Bereichs dieser Glimmentladung vorhang
den ist, wird dieses Quecksilber von der Glimmentladung aufgeheizt, so daß sich ein gewisser Quecksilberpartialdruck
einstellt. Dieser Quecksilberpartialdruck baut sich allmählich auf, und der Quecksilberdampf
wird von der Glimmentladung bis zu einem solchen Grade ionisiert, daß sich zwischen den
Elektroden 6 und 7 eine Bogenentladung ausbilden kann, die von dem ionisierten Quecksilberdampf
unterhalten wird. \
Da die Glimmentladung in Argon zwischen der Zündelektrode 10 und der Elektrode 7 verhältnismäßig wenig Leistung und nur geringe Ströme verbraucht, was für eine Glimmentladung eigentümlich
ist, reicht diese Glimmentladung nicht aus, um das Wismuthalogenid zu verdampfen. Die Entladung zwischen
den beiden Elektroden 6 und 7 ist andererseits eine Hochstrom-Bogenentladung von hoher Temperatur,
die insofern eine völlig andere Charakteristik als die Glimmentladung aufweist, als ihre Plasmatemperatur
mehrere tausend Grad beträgt. Diese
Plasmatemperatur reicht aus, um das ganze Entladungsgefäß
3 iso hoch aufzuheizen, daß ein erheblicher Anteil des Wismuthalogenids verdampft, so
daß sich ein Partialdruck zwischen 10 Torr und 200 Torr einstellt. Wenn man in der erfindungsgemaßen
Lampe Wismutjodid verwendet, wird das Entladungsgefäß zweckmäßigerweise auf eine Temperatur
zwischen 3000C und 4500C gebracht. Bei
Wismutbromid sollte diese Temperatur zwischen 275° C und 4250C liegen. Bei der Verwendung von
Wismuttrichlorid liegt diese Temperatur zwischen 250° C und 400° C.
Wenn das Wismuthalogenid verdampft ist und sich dadurch .in dem Entladungsgefäß ein gewisser Partialdrück
aufgebaut hat, wie es bereits beschrieben wurde, treten die Wismuthalogenidmoleküle in die
Säule der Bogenentladung ein und werden dissoziiert, so daß Wismut im atomaren Zustand entsteht. Dieses
Wismut im atomaren Zustand wird angeregt, so daß anschließend Strahlungsübergänge möglich sind. Dabei
werden in dem photochemisch besonders wirksamen Spektralbereich die charakteristischen Wismutlinien
emittiert. Einige wichtige Wismutlinien in diesem Spektralgebiet liegen bei 2898 Ä, 2938 A,
2989A,3024A, 3068A.
Das reine Linienemissdonsspektrum der angeregten Wismutatome stellt sich als eine Anzahl sehr
schmaler Spektrallinien dar. Theoretisch wäre dieses Linienspektrum bereits für photochemische Zweckedurchaus
brauchbar. Praktisch gesehen enthält dieses Linienspektrum jedoch zu wenig Energie, um es für
photochemische Zwecke sinnvoll ausnutzen zu können. Hier zeigt sich nun der Vorteil der Maßnahme,
das atomare Wismut, das unter einem niedrigen Partialdrück steht, mit dem Quecksilber, das unter einem
mittleren Druck steht, in dem Entladungsgefäß 3 miteinander zu kombinieren. Es ist zwar nicht sinnvoll,
die schmalen Wismutspektrallinien für sich allein für photochemische Zwecke auszunutzen, da
ihr Energieinhalt zu gering ist. In Anwesenheit des Quecksilberdampfes findet jedoch eine Stoßverbreiterung
der Wismutlinien statt, die durch Stoße zwischen den angeregten Wismutatomen und den Quecksilberatomen
bedingt ist. Durch diese Stoßverbreiterung werden die Spektrallinien, die von den angeregten
Wismutatomen emittiert werden, erheblich breiter. Wenn man den Energieinhalt einer bestimmten
Spektrallinie berechnet, so zeigt sich, daß diese Energie im wesentlichen gleich der Fläche
unterhalb der Kurve ist, durch die die Spektrallinie dargestellt wird. Unter der Voraussetzung, daß die
Maximalamplitude einer solchen Spektrallinie nicht wesentlich abnimmt, ist daher der Energieinhalt einer
Spektrallinie um so größer, je breiter die Spektral-Mnie ist. So beträgt beispieslweise die natürliche
Breite der Wismutspektrallinie etwa 0,05 Ä. Durch Wechselwirkung mit Quecksilberdampf von einer
Atmosphäre, wie sie in der erfindungsgemäßen Lampe stattfindet, tritt eine Stoßverbreiterung der
Wismutlinien auf, deren Breiten dann zwischen etwa 10 A und 25 A liegen. Diese stoßverbreiterten Linien,
die durch Wechselwirkung zwischen den Wismut- und den Quecksilberatomen zustande kommen, enthalten
nun soviel Energie, daß sie neben den .Quecksilberlinien im photochemisch wirksamen Spektral-
bereich einen erheblichen Beitrag zur photochemisch wirksamen Strahlung liefern. Einige Quecksilberlinien
in dem ersten photochemisch besonders wirksamen Spektralbereich zwischen 2800 A und 3200 A
liegen bei folgenden Wellenlängen: 2803 A, 2848 A, 2894 A, 2967 A, 3021A, 3125 A und 3132 A. Im
zweiten photochemisch wirksamen Spektralbereich zwischen 3200 Ä und 4200 A kann man bei folgenden
Wellenlängen Quecksilberlinien rinden: 3341A, 3650 A, 3655 A, 3663 A, 3906 A, 3984 A und
4045 A.
Durch das gemeinsame Auftreten der stoßverbreiterten Wismutlinien und der Quecksilberlinien, die
ebenfalls bis zu einem gewissen Grad Stoßverbreiterung zeigen, geben die erfindungsgemäßen Lampen
mit einem sehr guten Wirkungsgrad photochemisch besonders wirksame Strahlung sehr hoher Intensität
ab.
Aus dem eben gesagten geht hervor, daß die Funktion der erfindungsgemäßen Dampfentladungslampe
für photochemische Zwecke auf einer Kombination bestimmter Merkmale beruht. Zu Beginn muß in dem
Entladungsgefäß der Lampe eine ausreichende Quecksilbermenge Vorhanden sein, die nach der Verdampfung
auf einen Quecksilberdruck zwischen 0,5 und 5 Atmosphären führt. Dieser Quecksilberdruck
ist notwendig, um einen elektrischen Hoehstrombogen hoher Temperatur hervorzurufen. Weiterhin
muß im Entladungsgefäß der Lampe soviel Wismuthalogenid — vorzugsweise Wismuttrichlorid — vorhanden
sein, daß sich unter dem Einfluß der elektrischen Bogenentladung im Quecksilberdampf ein
Wismuthalogenid-Partialdruck zwischen 10 und 200 Torr einstellt. Außerdem muß das Entladungsgefäß
so ausgebildet sein, daß die kälteste Stelle innerhalb des Entladungsgefäßes vom Lichtbogen auf
einer Temperatur gehalten wird, die zur Ausbildung des gewünschten Wismuthalogenid-Partialdruckes
ausreicht.
Als Folge dieser Bedingungen dissoziiert das Wismuthalogenid;,
so daß Wismutatome entstehen, die angeregt werden und das charakteristische Wismut-Linienspektrum
ausstrahlen. Gleichzeitig muß der Quecksilberdampfdruck innerhalb des Entladungsgefäßes so hoch sein, daß* die Wismutlinien durch
Stoßverbreiterung verbreitert werden, um die gesamte Intensität der Wismutstrahlung zu erhöhen.
Der Quecksilberdampfdrück darf aber nicht so groß sein, daß das Halogenid aufgezehrt wird. Der Quecksilberdampfdruck
im,Entladungsgefäß muß jedoch
so groß sein, daß im photochemisch wirksamen Spektralbereich Quecksilberlinien in ausreichender Intensität
emittiert werden können. Man sieht also, daß eine Stoßverbreiterung der Linien nicht stattfindet,
wenn im Entladungsgefäß außer Wismuthalogenid keine anderen Stoffe vorhanden sind. Außerdem
darf auch der Quecksilberdruck nicht zu niedrig sein. Wenn nämlich der Quecksilberdruck so niedrig ist,
daß sich an Stelle einer Bogenentladung nur eine Glimmentladung ausbilden kann, bleibt die Temperatur
zu niedrig, so daß das Wismuthalogenid nicht verdampft werden kann, wie es in den .erfindungsgemäßen
Lampen notwendig ist.
Wie bereits gesagt, macht man in der effmdungsgemäßen
Lampe von der Stoßverbreiterung der Spektrallinien Gebrauch. Der dazu erforderliche Dampfdruck
im Entladungsgefäß 3 der Lampe nach Fig. 1
darf aber nicht so groß sein, daß zusätzliche chemische Reaktionen zwischen dem Wismuthalogenid
und dem Quecksilberdampf auftreten und das Wismut im Entladungsgefäß aufgezehrt wird. Aus
diesem Grunde liegt die obere Grenze für den Quecksilberdampfdruck erfindungsgemäß bei etwa
5 Atmosphären. Dieser Druck ist für eine genügende Stoßverbreiterung der Wismutspektrallinien ausreichend,
so daß die Lichtausbeute der Lampe höher
wird. Andererseits findet bei diesem Quecksilberdampfdruckjioeh.
keine nennenswerte Verarmung an Wismuthalogenid statt.
Es wurde eine erfindungsgemäße Dampfentladungslampe für photochemische Zwecke hergestellt,
die ähnlich wie eine Quecksilberdampflampe von 400 Watt aufgebaut war. Der Außendurchmesser
des Entladungsgefäßes betrug 20 mm, der Innendurchmesser 18 mm. In dem Entladungsgefäß waren
im Abstand von 5 cm zwei Elektroden angeordnet, die als Doppelwendeln aus thoriertem Wolframdraht
ausgebildet waren. Das Entladungsgefäß enthielt etwa 50 mg Quecksilber, etwa 50 mg Wismuttrichlorid
und 18 Torr Argon als Zündgas. Während des Betriebes bildete sich eine Bogenentladung mit
einem Spannungsabfall von 60 Volt und einem Strom von 3,2 Ampere aus. Das Licht des Quecksilberspektrums
innerhalb des photochemisch besonders wirksamen SpeTctralbereiches wurde durch stark verbreiterte
Wismutlinien ergänzt, die etwa bei folgenden Wellenlängen auftraten: 2898 Ä, 2938 A, 2989 A,
3024 A und 3068 Ä. Die erfindungsgemäße Lampe gab dabei in dem ersten photochemisch besonders
wirksamen Spektralbereich zwischen 2800A und 3200 A doppelt soviel Licht wie eine Quecksilberlampe
üblicher Bauart für photochemische Zwecke ab, die mit der gleichen elektrischen Leistung betrieben wurde.
Claims (8)
1. Dampfentladungslampe für photochemische Zwecke mit einem für UV-Strahlung durchlässigen
Entladungsgefäß, in dem zwei Elektroden angeordnet sind, und das eine Quecksilberfüllung
und eine solche Menge eines durch Anlegen der Betriebsspannung ionisierbaren Zündgases enthält,
daß das Quecksilber verdampft und nach der Verdampfung des Quecksilbers sich eine
Bogenentladung ausbildet, durch die die Innenwandung des Entladungsgefäßes auf die Betriebstemperatur
aufgeheizt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Quecksilberfüllung so bemessen ist, daß nach dem Verdampfen ein Quecksilber-Partialdruck von 0,5 bis 5 Atmosphären
entsteht und das Entladungsgefäß weiterhin eine solche Menge Wismuthalogenid, ausgenommen
Wismutfluorid, enthält, daß bei der Betriebstemperatur ein Halogenid-Partialdruck
von 10 bis 200 Torr entsteht, so daß das Wismuthalogenid im Lichtbogen dissoziiert und im
photochemisch wirksamen · Spektral&ereich die charakteristischen Linien des atomaren Wismut-Spektrums
emittiert und durch die gewählte Quecksilbermenge die Linien des atomaren Wismut-Spektrums
stoßverbreitert sind, ohne daß eine nennenswerte Verarmung an Wismuthalogenid
erntritt.
2. Dampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wismuthalogenid
Wismuttrichlorid ist.
3. Dampfentladungslampe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine besonders starke
Lichtemission im Spektralbereich zwischen
. 2800 und 3200 A.
4. Dampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der
kältesten Stelle der Innenwand des Entladungsgefäßes zwischen 250 und 450° C liegt.
5. Dampfentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wismuthalogenid
Wismuttrichlorid ist und daß die Temperatur der kältesten Stelle zwischen 250 und 4000C
beträgt.
6. Dampfentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wismuthalogenid Wismuttrijodid ist und daß die Temperatur
der kältesten Stelle des Entladungsgefäßes zwischen 300 und 45O0C liegt.
7. Dampfentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wismuthalogenid
Wismuttribromid ist und daß die Temperatur
der kältesten Stelle zwischen 275 und 4250C liegt.
8. Dampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Wismuthalogenid
so groß ist, daß der Halogenid-Partialdruck unter Betriebsbedingungen zwischen
25 und 50 Torr liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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