DE1532732C3 - Schleudertrommel - Google Patents
SchleudertrommelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schleudertrommel zum Abtrennen von Feststoffen aus einem Gemisch aus
Feststoffen und Flüssigkeiten, z. B. von Zuckerkristallen aus Zuckerfüllmassen, mit einem zylindrischen Mantel,
einem Siebbelag auf der Innenfläche des Mantels, einem Boden, einem Deckel und Austrittsöffnungen für
die'-abgetrennte Flüssigkeit nur in dem Boden und/oder
*tn dem Deckel.
Durch das ältere Patent 12 36 417 ist eine derartige Ausbildung einer Schleudertrommel bereits geschützt.
Es sollen am Außenrand von Boden und Deckel axial gerichtete Schlitze vorgesehen sein, die mit Schlitzen in
Krempen von Deckel und Boden fluchten. Die freie Querschnittsfläche dieser Schlitze ist jedoch nicht veränderbar.
Aus der US-PS 9 59 173 ist eine Schleudertrommel mit waagerechter Welle bekannt, die einen ungelochten
Trommelmantel und einen Boden, jedoch keinen Deckel aufweist. Der Trommelmantel ist an seiner Innenseite
mit einem Netz miteinander in Verbindung stehender, in axialer und in Umfangsrichtung verlaufender
Kanäle für die abgetrennte Flüssigkeit versehen. Die Axialkanäle durchdringen jeweils den Boden und
münden in einen Flüssigkeitssammler.
Nachteilig ist hierbei zunächst die Schwächung der Trommelwand durch das Kanalnetz. Die Wandstärke
muß daher zur Erzielung ausreichender Betriebssicherheit verhältnismäßig groß sein, wodurch sich das
Schwungmoment ungünstig erhöht. Ferner sind durch das Kanalnetz der Flüssigkeit ganz bestimmt sich
rechtwinklig kreuzende Strömungswege vorgeschrieben, von denen die Umfangskanäle nicht zu den Durchtrittsöffnungen
der Axialkanäle durch den Boden hin gerichtet sind. Die Flüssigkeit verbleibt dadurch verhältnismäßig
lange in der Trommel.
Bei einer anderen bekannten Schleudertrommel (DT-Gbm 18 65 091) verläuft die Trommelinnenwand
vom Deckel bis zum Boden mit gleichem Durchmesser. Der Siebbelag ist über die ganze Trommelhöhe gleich
und damit auch gleich durchlässig für die Flüssigkeit ausgebildet. Die Füllmasse wird bei einer Trommeldrehzahl
von etwa 50 bis 60 U/min auf den Boden eingefüllt und soll bis zu einer Drehzahl von 400 U/min
schwemmfähig bleiben und sich bei kalibrierter freier Gesamtfläche der Austrittsöffnungen entlang der
Trommelinnenfläche verteilen. Die Austrittsöffnungen für die abgetrennte Flüssigkeit befinden sich ausschließlich
in dem Trommelmantel und hauptsächlich im Bereich des Deckels und nur vereinzelt im Bereich
des Bodens der Trommel. Das erfordert eine radiale Umlenkung der an der Innenwand des Trommelmantels
beim Schleudervorgang abfließenden Flüssigkeit an den beiden Enden des Trommelmantels beim Eintritt
der Flüssigkeit in die Wand des Trommelmantels.
Die Austrittsöffnungen beim Boden sollen ein Abfließen der Restflüssigkeit aus der Trommel beim Abbremsen
ermöglichen. Dazu muß der Trommelmantel zum Boden hin außerdem leicht konisch erweitert sein.
Nachteilig ist auch der Zeitverlust und damit die Zyklusverlängerung, die sich aus dem Einfüllen der Füllmasse
bei nur etwa 50 bis 60 U/min und dem anschließenden Hochfahren der Trommel auf die Arbeitsdrehzahl
ergeben. Wegen der geringen Einfülldrehzahl ist ein Trommelverschluß im Boden erforderlich, da die
dann geringen Fliehkräfte nicht ausreichen, um die Füllmasse von der Bodenöffnung fernzuhalten. Dieser
Trommelverschluß bringt zusätzlichen baulichen Aufwand und eine Erhöhung der Totmasse und damit des ''
Schwungmoments der Trommel. Ferner wird während' des Füllens so gut wie keine Flüssigkeit aus der Tfom- ,
mel entlasseo>I)as beSeutet einerseits, daß bei gegebenem
nutzbaren Trommelvolumen nur ein verhältnismäßig geringes Füllmassevolumen je Schleuderzyklus eingefüllt
werden-kann, und andererseits, daß die Füllzeit
y> als eigentliche Zentrifugierzeit verlorengeht. Weiterhin ■
bringt jede Austrittsöffnung im Trommelmantel eine Schwächung, der durch Verstärkung der Mantelwand
zu begegnen ist. Dadurch erhöhen sich jedoch das Schwungmoment und die erforderliche Antriebsleistung.
Mittel zur Änderung der freien Gesamtquerschnittsfläche der Austrittsöffnungen sind nicht offenbart.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schleudertrommel zur Erzielung einer schnellen und
gleichmäßigen Verteilung des Schleudergutes über den Siebbelag leicht an unterschiedliche Schleudergutarten
anzupassen.
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die freie Gesamtquerschnittsfläche der Austritts- (
öffnungen zur Vermeidung von Bauchbildungen der Feststoffe auf dern.Siebbrelag einstellbar ist.
Die GemiscHäüfgäbe kann unter erheblicher Abkürzung
des Schleuderzyklus schon bei mittleren Trommeldrehzahlen,
z._Br-bei 200 bis 400 U/min, erfolgen.
Schon während des Füllens wird abgetrennte Flüssigkeit
aus der Trommel entlassen. Das eröffnet die Möglichkeit, dasjenige Gewichtgemisch mehr einzufüllen,
das während der Füllzeit an Flüssigkeit aus der Trommel entlassen wird. Dies hat eine Erhöhung des effektiven
Fassungsvermögens der Zentrifuge zur Folge. Die während des Füllens abgetrennte Flüssigkeit muß, bevor
sie an die Austrittsöffnungen gelangt, den gesamten verbleibenden Weg entlang des völlig ungelochten
Trommelmantels zurücklegen. Durch diese Anordnung der Austrittsöffnungen wird zunächst die abgetrennte
Flüssigkeit längstmöglich in der Trommel gehalten. Durch die gemäß der Erfindung vorgesehene Einstellbarkeit
der freien Gesamtquerschnittsfläche der Austrittsöffnungen können für alle Gemischviskositäten
solche Reibungsbedingungen zwischen dem Gemisch und der Schleudertrommel geschaffen werden, so daß
die angestrebte Gemischverteilung sicher erreicht wird.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die
Austrittsöffnungen ζ. Β. durch Schraubstopfen wahlweise verschließbar. Wenn solche Schraubstopfen verwendet
werden ergibt sich zunächst der Vorteil, daß die schädlichen Kerbwirkungen in der Schleudertrommel
auf Grund der Gewindelöcher ausschließlich im Deckel 5 und im Boden der Schleudertrommel und damit in Bereichen
liegen, in denen die festigkeitsmindernde Kerbwirkung sich weniger stark auswirkt und verhältnismäßig
leicht beherrscht werden kann. Ferner bietet das Einschrauben der Schraubstopfen im wesentlichen parallel
zu der Trommeldrehachse den Vorteil, daß die Schraubstopfen auf diese Weise praktisch selbsthemmend
angebracht sind, d. h, ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraubstopfen auf Grund von Zentrifugalwirkungen
beim Schleudern ausgeschlossen ist. Diesen Vorteil hätte ein Einschrauben solcher Schraubstopfen in im
wesentlichen radial verlaufende Schraublöcher im Mantel der Schleudertrommel nicht. Hier nämlich bestünde
ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen stets die Gefahr, daß sich Schraubstopfen lösen und mit abgeschleudert
wurden.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung als Beispiele dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Zuckerschleudertrommel in einem Längsschnitt, -= F i g. 2 die Draufsicht auf die Darstellung in F i g. 1,
F i g. 3 in größerem Maßstab ein teilweiser Längsschnittüiurch
die Ausführungsform nach F i g. 1 und 2 und ""
Fi g. 4 gleichfalls in größerem Maßstab ein teilweiser
Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Schleudertrommel.
Die beiden dargestellten Ausführungsformen stellen Vollmantel-Schleudertrommeln dar, die zum Abscheiden
von Zuckerkristallen aus Zuckerfüllmassen bestimmt sind.
Die in den F i g. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsform besteht aus einem Mantel t, einem Deckel 2 sowie
einem Boden 3 und einem Nabenstern 4. Der Nabenstern 4 ist mit Hilfe von Schrauben 5 an dem Boden 3
befestigt. Der Mantel 1 bildet in der Mitte eine Einschnürung 6, auf deren Innenfläche 7 ein sich zwischen
Deckel 2 und Boden 3 erstreckendes durchgehendes Grundsieb 8 aufliegt. Die Räume zwischen dem Grundsieb
8 und dem Mantel 1 an den beiden Enden der Schleudertrommel jenseits der Einschnürung 6 sind
durch Unterlegesiebe 9 ausgefüllt. Das Grundsieb 8 und die Unterlegesiebe 9 dienen als Trägersiebe für ein
Decksieb 10, das sich über die ganze Höhe des Mantels i zwischen Deckel 2 und Boden 3 erstreckt und an seinen
Enden durch elastische Ringe 11 festgehalten wird.
Im Bereich der Innenfläche 7 fließt die abgetrennte Flüssigkeit verhältnismäßig langsam in axialer Richtung
ab. An den Enden der Trommel im Bereich der Unterlegesiebe 9 ist die Ablaufgeschwindigkeit der abgetrennten
Flüssigkeit in axialer Richtung größer.
Der Mantel 1 ist auf seiner ganzen Höhe undurchlässig. Austrittsöffnungen 12 sind lediglich im Deckel 2
und im Boden 3 vorgesehen (vgl. insbesondere F i g. 2). Die Austrittsöffnungen 12 sind auf einem Kreis gleichmäßig
verteilt und durch Schraubstopfen 13 verschließbar. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, nach Bedarf
eine beliebige Anzahl der Austrittsöffnungen 12 zu verschließen. Die Anzahl der offenbleibenden Austrittsöffnungen
und damit ihre freie Gesamtquerschnittsfläche richtet sich nach^der Viskosität^ der Füllmasse, dem
Durchlaßwiderstand des-Siebbelags 8, 9, 10 sowie der
Trommelhöhe derart, daß Bauchbildungen der auf dem Decksieb 10 zurückbleibenden Zuckerkristallmasse
beim Füll- bzw.jSchleudervorgang nicht auftreten.
"•"Bei-der Ausführungsform nach F i g. 4 ist ein Mantel Γ im Gegensatz zu der Ausführungsform nach F i g. 3 nicht eingeschnürt. Der Innendurchmesser des Mantels Γ ist auf dessen ganzer Höhe gleich groß. Die Innenfläche 7 ist bei dieser Ausführungsform an einem besonderen undurchlässigen Einsatzring 14 vorgesehen. Im übrigen ist die Ausführung die gleiche wie die Ausführungsform nach den F i g. 1 bis 3.
"•"Bei-der Ausführungsform nach F i g. 4 ist ein Mantel Γ im Gegensatz zu der Ausführungsform nach F i g. 3 nicht eingeschnürt. Der Innendurchmesser des Mantels Γ ist auf dessen ganzer Höhe gleich groß. Die Innenfläche 7 ist bei dieser Ausführungsform an einem besonderen undurchlässigen Einsatzring 14 vorgesehen. Im übrigen ist die Ausführung die gleiche wie die Ausführungsform nach den F i g. 1 bis 3.
Die Austrittsöffnungen 12 können bei beiden Ausführungsformen entweder nur im Deckel 2 oder nur im
Boden 3 oder aber auch sowohl im Deckel 2 als auch im Boden 3 vorgesehen sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Schleudertrommel zum Abtrennen von Feststoffen aus einem Gemisch aus Feststoffen und
Flüssigkeiten, z. B. von Zuckerkristallen aus Zuckerfüllmassen, mit einem zylindrischen Mantel, einem
Siebbelag auf der Innenfläche des Mantels, einem Boden, einem Deckel und Austrittsöffnungen für die
abgetrennte Flüssigkeit nur in dem Boden und/oder in dem Deckel, dadurch gekennzeichnet,
daß die freie Gesamtquerschnittsfläche der Austrittsöffnungen (12) zur Vermeidung von Bauchbildungen
der Feststoffe auf dem Siebbelag (8, 9, 10) einstellbar ist.
2. Schleudertrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (12)
z. B. durch Schraubstopfen (13) wahlweise verschließbar sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0102311 | 1966-03-02 | ||
DES0102311 | 1966-03-02 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1532732A1 DE1532732A1 (de) | 1970-03-12 |
DE1532732B2 DE1532732B2 (de) | 1975-05-28 |
DE1532732C3 true DE1532732C3 (de) | 1976-01-22 |
Family
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