DE1528242C3 - Verfahren und Vorrichtung zur BeIleimung von span- und faserartigen Stoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur BeIleimung von span- und faserartigen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beleimen von Feinanteile enthaltenden span- und
faserartigen Stoffen, insbesondere von Holzspänen, Flachsschäben u. dgl. mit flüssigen Bindemitteln, vor-,
zugsweise zur Herstellung von Holzspanplatten und auf Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens.
Es sind diskontinuierlich arbeitende Spanbeleimungsmischer bekannt, in deren Mischtröge bestimmte
Mengen Späne eingegeben und durch Mischwerke in Bewegung gehalten werden. Auf die bewegten Späne
werden dann die flüssigen Bindemittel aufgesprüht.
Weiterhin sind kontinuierlich arbeitende Spanbeleimungsmischer mit stehenden oder umlaufenden zylindrischen
Mischtrögen bekannt, bei denen die Späne teils im Freifall, teils durch Mischwerke bewegt und dabei die
Bindemittel vorwiegend über die Länge des Mischtroges verteilt, teilweise auch örtlich konzentriert, zugesprüht
werden. Für die Zugabe des flüssigen Bindemittels dienen die verschiedensten Einrichtungen, beispielsweise
Zweistoffdüsen oder Druck- und Zentrifugalzerstäuber.
Die zu beleimenden Späne liegen praxisbedingt immer in einem Gemisch vor, das von groben bis zu den
feinsten Spänen und bis zu Staub geht. Eine typische Spanfraktion für Holzspäne ist in der nachstehenden
Tabelle angegeben:
Siebmaschen weite | Gewichtsprozent |
7 | 0,74 |
4 | 17,79 |
2 | 36,51 |
1 | 10,29 |
0.5 | 19,28 |
Durchgang | 15,39 |
Den bekannten Spanbeleimungsmischern haftet die spanbedingte Eigenheit an, daß die feineren Späne eine
im Verhältnis zu ihrem Gewicht große und die gröberen Späne eine verhältnismäßig kleine Leimmenge aufnehmen.
Es ist jedoch erwünscht, daß die von den einzelnen Spänen aufgenommene Leimmenge etwa dem Gewicht
der einzelnen Späne proportional ist.
Nach der Beleimung werden die Holzspäne sichtend gestreut, derart, daß die feinen Späne jeweils nach
ίο außen kommen und die groben, langen Späne möglichst
■■ im Zentrum einer Platte verbleiben. Dies ist sowohl bei einschichtigen als auch bei mehrschichtigen Platten
üblich. Den unter Sichtung gestreuten Platten, an deren Außenschichten sich überwiegend Feinstspäne und
Staub mit der bisherigen Überbeleimung befinden, haften jedoch die Nachteile an, daß einerseits den im
Plattenzentrum befindlichen Grobspänen zu wenig Leim zur Bildung einer genügend festen Leimschicht
verbleibt. Da die Platten mit Übermaß hergestellt werden müssen, um diese später durch Schleif- bzw.
Hobelvorgänge auf bestimmte Dickentoleranzen bringen zu können, werden andererseits jedoch gerade die
Feinstspan- und Staubschichten, die den meisten Leimanteil besitzen, wieder nutzlos entfernt. Sieht man
von diesen Schleifverlusten ab, so ist auch auf Grund einer anderen Überlegung in vielen Fällen eine
durchgehend ausgebildete Leimfuge bei Staubanteilen nicht notwendig, weil diese der Spanplatte keine
ausreichend zugfeste bzw. elastische Außenschicht geben können, was insbesondere für die Biegefestigkeit
der Spanplatte von Bedeutung ist.
Es würde daher genügen, die in der Außenschicht der Spanplatte anzuordnenden Staubanteile lediglich so zu
beleimen, daß sie ausreichend haften. Dazu genügt jedoch ein geringerer Leimanteil, als den Feinstspänen
und Stäuben in den vorbeschriebenen Mischern mitgegeben wird.
Um dieser Forderung nachzukommen, wurde eine Einrichtung bekannt, in der die noch nicht beleimten
Holzspäne durch eine nach dem Windsichterprinzip arbeitende Vorrichtung nach Größen sortiert und die
verschiedenen Sorten getrennt in mehreren" Mischern beleimt und anschließend wieder zusammengeführt
werden (DT-Gbm 17 39 723).
Bei einer anderen kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung ist oberhalb des Mischtroges eine Windsichteinrichtung
angeordnet, durch die erreicht werden soll, daß durch den erzeugten Luftstrom die Feinanteile des
Beleimungsgutes in einer kürzeren Zeit durch den Mischer hindurchgeführt werden als der Grobanteil
(DT-PS 10 48 013). Auch ist es bekannt, die Feinspäne nur durch einen Teil des Mischers laufen zu lassen, wozu
die Späne gesiebt werden und je nach Spangröße den Mischtrog ganz oder nur teilweise durchlaufen, wobei
die Leimzugabe ausschließlich am Einlaufende des Mischers an die Grobspäne erfolgt (DT-AS 11 00 928).
Es hat sich gezeigt, daß diese Maßnahmen trotz des hohen Aufwandes den angestrebten Erfolg nicht in
genügendem Umfang oder nicht einwandfrei beherrschbar erreichen. Es genügen Sekundenbruchteile Verweilzeit
des Staubes im leimnebel-geschwängerten Mischtrog, um diesen Staub doch wieder die seiner Oberfläche
entsprechende und damit bezogen auf sein Gewicht zu große Leimmenge zukommen zu lassen. Eingehende
Messungen haben z. B. gezeigt, daß in bezug auf den Leimanteil des Staubes überhaupt kein Unterschied
besteht, gleichgültig, ob bei einer kontinuierlich arbeitenden Maschine die Staubanteile durch den
ganzen Mischtrog mit durchlaufen, oder ob sie erst im letzten Fünftel des Mischtroges im Bereich der letzten
Leimzugabedüsen zugegeben werden. Der Übergang von Vollbeleimung bis zur Nichtbeleimung ist also mehr
oder weniger schlagartig und entzieht sich somit jeder Regelmöglichkeit. Es ist festzustellen, daß eine Nichtbeleimung
oder eine unkontrollierte Unterbeleimung der Feinstanteile praktisch die Wirkung eines Trennmittels
hat und sich äußerst nachteilig auf die Spanplattenqualität auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so weiterzuentwickeln,
daß eine überschüssige Beleimung der Feinanteile auf vereinfachte Weise vermieden wird, ohne zu einer
unkontrollierten Unterbeleimung des Feinanteils zu führen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe da'durch, daß vor Zugabe des Bindemittelanteils eine bestimmte Menge
Wasser auf das trockene Beleimungsgut aufgesprüht wird. Dieser Wassernebel wird dabei vorwiegend vom
Staub absorbiert. Bei der anschließenden Zugabe des flüssigen Bindemittels ergibt sich der überraschende
Effekt, daß die schon teilweise mit Wasser angereicherten Feinstanteile jetzt nur noch einen Teil des Leimes
aufzunehmen in der Lage sind, den sie ansonsten aufnehmen wurden, wenn sie nicht schon vorher mit
Wassernebel behandelt worden wären. Eine Zugabe von versprühtem Wasser zu einem Zeitpunkt, in dem
bereits zuvor die Zugabe von Leimnebel erfolgte — und wie es zum Ausgleich des Wasserhaushaltes in der
Praxis in Ausnahmefällen erfolgt — wäre zwecklos, weil die Staubanteile dann schon eine zu große Leimmenge
aufgenommen hätten.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete Wasser wird bei der Herstellung von Spanplatten unter
Anwendung der Sichtstreuung mit den Feinstanteilen unmittelbar an die Spanbettoberfläche gebracht und
übernimmt die Aufgabe des in den meisten Anlagen für den Preßvorgang von gesonderten Wassersprüheinrichtungen
aufgesprühten Wassers. Sollte sich das zusätzliche Wasser nachteilig auf die Preßzeiten und den
Preßvorgang auswirken, so schlägt die Erfindung weiterhin vor, für den Wassersprühvorgang einen Teil
des Wassers aus der Leimflotte zu verwenden. Die Abzweigung von Wasseranteilen aus der Leimflotte ist
möglich, indem beispielsweise statt einer 45%igen Leimflotte eine 55%ige Leimflotte als Bindemittel
Verwendung findet. Bei dieser Maßnahme ergibt sich der zusätzliche Effekt, daß durch diese konzentrierte
Leimflotte mit ihrer etwas höheren Viskosität das Sprühpartikelspektrum des versprühten Leimes zur
Nebelseite hin einen geringeren Anteil besitzt und somit auch von dieser Seite her die Beleimung der
Feinstanteile der zu beleimenden Stoffe vermindert ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit an sich bekannten kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitenden
Spanbeleimungsmischern durchführen, wobei am Trogmantel Beleimungsdüsen und Wassersprühdüsen
vorgesehen werden. Bei einem kontinuierlich arbeitenden Mischer sind in einfachster Weise die
Wassersprühdüsen im Bereich der Einlaufseite anzuordnen, während die Beleimungsdüsen im unmittelbaren
Übergang oder nach einer gewissen Übergangslänge am Mischtrog vorgesehen werden. Bei einem diskontinuierlich
arbeitenden Spanbeleimungsmischer ist es von besonderem Vorteil, für die zeitlich aufeinanderfolgende
Zufuhr von Wasser und Bindemittel bestimmte über den Mischtrog verteilt angeordnete Wassersprühdüsen
und Beleimungsdüsen vorzusehen. Diese werden derart gesteuert, daß die Funktion der Beleimungsdüsen in
einem bestimmten Zeitabstand nach der Betätigung der Wassersprühdüsen einsetzt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt schematisch einen kontinuierlich arbeitenden Spanbeleimungsmischer.
Der Mischtrog 1 des Spanbeleimungsmischers weist eine in der Achslinie I-I gelagerte, mit einem Antrieb
versehene (im einzelnen nicht dargestellte) Rührwerkswelle
mit Rührarmen 2 auf. Das zu beleimende Spangut wird durch einen Einlauftrichter 3 in den Mischtrog 1
eingegeben und verläßt diesen über einen Auslaufstutzen 4, der sich oberhalb der Rührwerkswelle am
Austrittsende des Spanbeleimungsmischers befindet. Im Bereich der Einlaufseite sind — mit gestrichelten Pfeilen
angedeutet — Wassersprühdüsen 5 und im unmittelbaren Übergang nach einer gewissen Übergangslänge die
mit Pfeilen angedeuteten Beleimungsdüsen 6 bzw. 7 angeordnet. Durch diese Anordnung — die Beleimungs-
und Wasserspriihdüsen können beispielsweise bei senkrechter Mischtroganordnung über den Umfang des
Mischtroges verteilt sein — wird vor der Zugabe des Bindemittelanteiles eine bestimmte Menge Wassec auf
das durch den Mischtrog 1 gehende trockene Beleimungsgut gesprüht.
Bei diskontinuierlich arbeitenden Spanbeleimungsmischern ist es möglich, die Wassersprühdüsen verteilt auf
den Mischtrogumfang und auf die Mischtroglänge — gleich den Beleimungsdüsen — anzuordnen und die
Sprühvorgänge nacheinander durchzuführen. Hierbei werden nach Zugabe des trockenen Beleimungsgutes
zuerst die Wassersprühdüsen und in einem regelbaren Zeitabstand danach die Beleimungsdüsen betätigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Beleimen von Feinanteile enthaltenden span- und faserartigen Stoffen, insbesondere
von Holzspänen, Flachsschäben u.dgl. mit flüssigen Bindemitteln, vorzugsweise zur Herstellung
von Holzspanplatten, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Zugabe des Bindemittelanteiles eine bestimmte Menge Wasser auf das trockene
Beieimungsgut aufgesprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für den Wassersprühvorgang ein Teil des Wassers aus der Leimflotte Verwendung findet.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen
kontinuierlich arbeitenden Spanbeleimungsmischer mit im Bereich der Einlaufseite angeordneten
Wassersprühdüsen (5) und im unmittelbaren Übergang oder nach einer gewissen Übergangslänge
angeordneten Beleimungsdüsen (6 bzw. 7).
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen
diskontinuierlich arbeitenden Spanbeleimungsmischer mit für die zeitlich aufeinanderfolgende Zufuhr
von Wasser und Bindemittel bestimmten, über den Mischtrog verteilt angeordneten Wassersprühdüsen
(5) und Beleimungsdüsen (6 bzw. 7).
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (3)
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