DE1525721C - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine gegen äußeren oder inneren Überdruck abgedichtete Verbindung von
zwei koaxial drehbaren Hohlkörpern, an deren einem ein elastisches Dichtelement vorgesehen ist, das in
gleitbarem Abdichtungseingriff mit einem starren Teil des anderen Hohlkörpers steht, beispielsweise
zum Einsatz für Taucher- und Weltraumanzüge.
Bei einer bekannten abgedichteten Drehverbindung der genannten Art für unter Innendruck stehende
Rohre ist zwischen den beiden drehbaren Hohlkörpern ein elastisches Dichtelement eingesetzt,
das bei einem Ansteigen des Innendrucks stärker komprimiert und daher mit größerer Kraft gegen das
starre Teil des anderen Hohlkörpers gedrückt wird. Die Drehverbindung wird also bei Druckanstieg
schwergängiger.
Eine ähnliche abgedichtete Drehverbindung ist im Zusammenhang mit einem Weltraumanzug bekanntgeworden.
Auch diese Drehverbindung ist nur zur Verwendung bei Überdruck im Inneren geeignet. In
einen Ringhohlraum zwischen den beiden drehbaren Hohlkörpern ist bei dieser bekannten Verbindung
ein ringförmiges, elastisches Dichtelement eingelegt, das zwei zur Drehachse hinweisende ringförmige
Lippen aufweist, deren eine einen Gleitdichtring trägt. Beim Ansteigen des Innendrucks werden die
beiden Lippen verstärkt auseinandergedrückt, so daß die Reibung in der Dichtfläche ansteigt. Auch diese
Drehverbindung wird daher bei steigender Druckdifferenz schwergängiger.
Aufgabe der Erfindung ist es. diesen Nachteil zu vermeiden und die Drehverbindung insbesondere
derart auszubilden, daß in der Abdichtungszone eine im wesentlichen von der Druckdifferenz unabhängige
Abdichtkraft aufrechterhalten wird, um damit eine maßgebliche Erhöhung des Drehwiderstandes
mit steigender Druckdifferenz zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der starre Teil an seinem Hohlkörper mittels
eines biegsamen Verbindungsabschnittes bewegbar angeordnet ist, die beiden durch die Abdichtungszone
voneinander getrennten Seiten des Verbindungsabschnittes von den dort herrschenden
unterschiedlichen Drücken beaufschlagt sind, und der biegsame Verbindungsabschnitt an solcher Stelle
vorgesehen ist, daß die auf eine Erhöhung der Druckdifferenz zurückgehende Reibungskrafterhöhung an
den Dichtflächen durch Bewegung der Abdichtfläche des starren Teils relativ zum elastischen Dichtelement
mindestens zum Teil kompensiert wird.
Wenn die abzudichtende Druckdifferenz steigt, so wird das elastische Dichtelement im Sinne eines verstärkten
Anpreßdruckes in der Dichtzone verformt. Der starre Teil am anderen Hohlkörper, der mit dem
elastischen Dichtelement zusammenwirkt, wird nun erfindungsgemäß ebenfalls von der Druckdifferenz
beaufschlagt, und zwar derart, daß sich dieser starre Teil bei einer Erhöhung der Druckdifferenz vom
elastischen Dichtelement wegzubewegen versucht. Durch Wahl der Druckbeaufschlagungsfiächen und
der Biegsamkeit des Verbindungsabschnittes kann tatsächlich sehr leicht erreicht werden, daß die Abdichtungskräfte
zwischen dem elastischen Abdichtelement an einem Hohlkörper und dem starren Teil
des anderen Hohlkörpers im wesentlichen konstant bleibt oder aber auf Wunsch nur geringfügig, in
keinem Fall aber proportional mit steigender Druckdifferenz steigt. Dadurch kann auch bei stark wechselnder
Druckdifferenz eine leichtgängige Drehbarkeit der beiden Hohlkörper aufrechterhalten werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens begrenzen die beiden gegenüberliegenden
Flächen des biegsamen Verbindungsabschnittes je zum Teil einen mit der Überdruckzone
(z. B. äußerer Umgebung der Drehverbindung) und der Unterdruckzone (z. B. der Innenraum der Drehverbindung)
kommunizierenden Kanal. Damit wird eine wirkungsvolle Beaufschlagung der jeweiligen
Seite des biegsamen Verbindungsabschnittes mit dem zugehörigen Außen- bzw. Innendruck erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Außenansicht einer erfindungsgemäßen
Drehverbindung,
Fig. 2 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, längs der
Linie 2-2 in Fig. 1, und
F i g. 3 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2.
Die Hohlkörper 10 und 12 können um eine gemeinsame Achse gegeneinander gedreht werden, wie
dies durch die Pfeile 14 und 16 in Fig. 1 angedeutet
ist. Beispielsweise kann der Hohlkörper 10 mit dem hohlen Unterarmteil 18 eines Taucheranzuges verbunden
werden, während der Hohlkörper 12 mit dem gleichfalls hohlen Handstück 20 des Taucheranzuges
verbunden werden kann, um eine freie Drehbarkeii zwischen dem Unterarm und dem Handstück zu ermöglichen.
Die Einzelheiten der abgedichteten Drehverbindung der vorliegenden Erfindung sind im
einzelnen in der Schnittdarstellung der Fi g. 3 gezeigt.
Der Hohlkörper 12 weist einen Flansch 22 auf. während der Hohlkörper einen Flansch 24 hat. Ein Ring
26 ist auf den Flansch 22 geschraubt. Ein O-Ring 52 ist zwischen dem Flansch 22 und dem Ring 26 angeordnet,
um die sich dazwischen befindlichen Oberflächen abzudichten. Zwischen dem Flansch 22 und
dem Ring 26 findet keine Bewegung statt. Der O-Ring 52 kann z. B. aus Neopren hergestellt sein. Eine
Lagerscheibe 32 mit einer Laufrille 35 und ein Lagerring 34 mit einer Laufrille 41 sind mittels
Schrauben 67 an dem Ring 26 angeschraubt.
Ein äußerer Ring 28 ist auf den Flansch 24 geschraubt. Der Ring 28 trägt ein starres Teil 58 der
erfindungsgemäßen Drehverbindung. Eine weitere Axiallagerscheibe mit einer Laufrille 37 wird durch
den äußeren Ring 28 und die Ringfläche 31 in seiner Stellung gegen den Flansch 24 gehalten. Ein O-Ring
54 ist vorgesehen, um ein Lecken zwischen dem äußeren Ring 28 und dem Flansch 24 zu verhindern.
Die Axiallagerscheibe 29 weist auch eine Laufrille 39 auf.
Mehrere Kugeln 36 in einem Lagerkäfig 38 übertragen die Axialkräfte zwischen den Hohlkörpern 10
und 12. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispie! werden die Axialkräfte durch den Wasserdruck
außerhalb der Verbindung erzeugt, da es sich hier beispielsweise um das Teil eines Tiefsee-Taucheranzuges
handelt.
Um die beiden relativ zueinander bewegten Teile der Verbindung zusammenzuhalten, wenn kein
Außendruck ausgeübt wird, ist ein Kugellager mit Kugeln 40 vorgesehen, die in den diagonal gegenüberliegenden
Laufrillen 31 und 41 laufen. Die Tragrichtung des Lagers ist durch die Linie 42 angedeutet.
Ein weiches Dichtelement 64 stützt sich an einer
Seite an der Oberfläche 62 der Lagerscheibe 32 ab. Es besteht zweckmäßigerweise aus einem Fluor-Kohlenwasserstoff-Polymer,
vorzugsweise Polytetrafluoräthylen. Ein elastisches Dichtelement 68, z. B. aus Gummi hergestellt, wird zwischen das Dichtelement
64 und den Ring 26 eingelegt. Die Dichtung besteht somit aus einem mit der Dichtfläche 60 des
starren Teils des Ringes 28 in Berührung stehenden, einen niedrigen Reibungsbeiwert aufweisenden ersten
Teil 64 und einem im wesentlichen, die gesamte Elastizität der Dichtung aufweisenden zweiten Teil 68.
Der dichtende Abschluß ist an der ringförmigen Oberfläche 60 an der freien Kante des ringförmigen
starren Teils 58 gebildet, die vorzugsweise hochpoliert ist und aus Hartmetall besteht. Flächen 80 und 82
begrenzen die Dichtfläche 60, die vorzugsweise so schmal ist, daß das Reibungsmoment zwischen den
Hohlkörpern 10 und 12 möglichst vermindert wird. Die Dichtfläche soll jedoch nicht so schmal sein, daß
sie in das Dichtelement 64 einschneidet.
Die Abdichtkraft zwischen der Dichtfläche 60 und dem ersten Teil 64 des Dichtelements entsteht dadurch,
daß die Dicke des zweiten Teils 68 des Dichtelements vor dem Zusammendrücken größer ist als
der Raum zwischen dem Ring 26 und dem Dichtelement 64. Wenn die Drehverbindung mittels
Schrauben 67 zusammengebaut wird, wird die Abdichtkraft durch den Lagerring 34, die Kugeln 40,
die Axiallagerscheibe 29, den äußeren Ring 28 und das starre Teil 58 übertragen, so daß das Dichtelement
68 zusammengedrückt wird. Durch das Zusammendrücken weitet sich das Dichtelement 68 aus,
wie dies bei 66 angedeutet ist.
Mehrere kreisförmig angeordnete Schrauben 67 halten die Bauteile 26, 32 und 34 zusammen. Der
Kopf der Schraube 67 drückt nach unten gegen den Ring 26. Der Lagerring 34 wird fest gegen die Lagerscheibe
32 gezogen, die das Kugellager 40 vorspannt. Das Kugellager 40 überträgt die Vorspannkraft
durch die Axiallagerscheibe 29 über die Fläche 31 zur Dichtfläche 60, die auf dem Dichtelement 64, 68
anliegt. Die Oberfläche 70 des Dichtelements 68 und die Dichtfläche 60 sind durch einen zwischen den
zwei sich relativ zueinander bewegenden Hälften gebildeten, ringförmigen Kanal 30 dem Hochdruckbereich
48 ausgesetzt, der die äußere Umgebung darstellt. Eine im Kanal 30 unter hohem Druck
stehende Flüssigkeit neigt nicht nur dazu, die Dichtfläche 60 von dem Dichtelement 64 wegzudrücken,
sondern sie drückt auch gegen die Oberfläche 70 des Dichtelements 68, das den Druck durch das Dichtelement
64 überträgt, um das starre Teil 58 und das Dichtelement 64 miteinander in Berührung zu halten,
wodurch dem Druck entgegengewirkt wird, der dazu neigt, die Dichtelemente voneinander zu trennen.
Wenn die Axialkraft auf die Drehverbindung erhöht wird, so neigen alle Bauteile dazu, sich zu verformen,
wodurch eine zusätzliche Kraft von dem Ring 26 durch das Dichtelement 68 und das Dichtelement
64 ausgeübt wird, um die Kraft auf der Dichtfläche 60 zu erhöhen. Die Erhöhung der Dichtkraft an der
Dichtfläche 60 erhöht die Reibung zwischen dem starren Teil 58 und dem Dichtelement 64. An dem
starren Teil 58 sind jedoch Rillen 72 vorgesehen, wodurch ein ringförmiger, elastischer Verbindungsabschnitt
90 entsteht, der das starre Teil mit dem äußeren Ring 28 verbindet. Dieser Verbindungsabschnitt
90 kann als eine Membran betrachtet werden, die den Hochdruckbereich, Kanal 30, Rille 74, und
den Niederdruckbereich im Inneren der Drehverbindung (Rille 72) trennt. Der elastische Verbindungsabschnitt 90 ist also der Druckdifferenz ausgesetzt,
was dazu führt, daß das starre Teil 58 bei dem für das dargestellte Ausführungsbeispiel angenommenen
Belastungsfall nach unten gebogen wird, um die zusätzlich auf die Dichtfläche 60 ausgeübte Kraft zu
vermindern. Die Rillen 72 und 74 sind so bemessen, daß beim Ansteigen des Druckes in der Umgebung
48 die Normalkraft auf die Dichtfläche 60 nur leicht bei dem sich erhöhenden Druck ansteigt. Es ist nicht
erwünscht, die Verbindung so zu bemessen, daß die Normalkraft auf die Dichtfläche 60 mit erhöhtem
Druck in der Umgebung abfällt, da ein Abfallen des Druckes möglicherweise den Verschluß öffnen könnte.
Unterschneidungen 76, 78 und 84 sind vorgesehen, um scharfe Kanten oder Winkel an den unter Belastung
stehenden Bauteilen zu vermeiden.
Der Innenraum 46 des Taucheranzugs bildet den inneren Hohlraum der Hohlkörper. Aus dem Innenraum
46 könnte Schmutz oder Fett in das Lager 40 gelangen. Um die Ansammlung in dem Lager 40 zu
vermeiden oder zu vermindern, ist ein Filzabdichtring 44 in den Lagerring 34 bei 50 eingesetzt und sperrt
den Zufluß von unerwünschten Stoffen in das Lager 40.
Bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Drehverbindung im Weltraum ist die Außenseite 48,
d.h. Umgebung des Drehgelenks, die Unterdruckseite, während der Bereich 46 die Hochdruckseite bilden
würde. Unter diesen Bedingungen würde das starre Teil 58 so angeordnet, daß sich die Dichtfläche 60
an der Lagerscheibe 32 befindet, wo die Oberfläche 62 in Fig. 3 dargestellt ist, und die Oberfläche 62
würde sich an dem äußeren Ring 28 in dem Bereich befinden, wo in Fig. 3 die Dichtfläche 60 dargestellt
ist.
Claims (6)
1. Gegen äußeren oder inneren Überdruck abgedichtete Verbindung von zwei koaxial drehbaren
Hohlkörpern, an deren einem ein elastisches Dichtelement vorgesehen ist, das in gleitbarem
Abdichtungseingriff mit einem starren Teil des anderen Hohlkörpers steht, beispielsweise zum
Einsatz für Taucher- und Weltraumanzüge, d a durch gekennzeichnet, daß der starre Teil
(58) an seinem Hohlkörper (28) mittels eines biegsamen Verbindungsabschnittes (90) bewegbar
angeordnet ist, die beiden durch die Abdichtungszone (60) voneinander getrennten Seiten des
Verbindungsabschnittes (90) von den dort herrschenden unterschiedlichen Drücken beaufschlagt
sind, und der biegsame Verbindungsabschnitt (90) an solcher Stelle vorgesehen ist, daß die auf eine
Erhöhung der Druckdifferenz zurückgehende Reibungskrafterhöhung an den Dichtflächen (60, 62)
durch Bewegung der Abdichtfläche (60) des starren Teils (58) relativ zum elastischen Dichtelement
(64, 68) mindestens zum Teil kompensiert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beide gegenüberliegende Flächen des biegsamen Verbindungsabschnittes (90) je zum Teil einen mit der Überdruckzone
(z. B. äußerer Umgebung 48 der Drehverbindung)
bzw. der Unterdruckzone (z. B. der Innenraum 46 der Drehverbindung) kommunizierenden Kanal
begrenzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (64,
68) aus einem mit der Dichtfläche (60) des starren Teils (58) des Rings (28) in Berührung stehenden,
einen niedrigen Reibungsbeiwert aufweisenden ersten Teil (64) und einem im wesentlichen, die
gesamte Elastizität des Dichtelementes (64, 68) aufweisenden zweiten Teil (68) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Teil (64) des elastischen
Dichtelementes (64, 68) aus einem Fluor-Kohlenwasserstoff-Polymer besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Polytetrafluorethylen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische zweite
Teil (68) des Dichtelementes (64, 68) aus Gummi besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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