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Verfahren und Einrichtung zum Zerlegen von Gasgemischen.
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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Einrichtungen, die es
ermöglichen, aus einem gasförmigen Gemisch einen Gas strom zu gewinnen, der mit
einem gewünschten Bestandteil des Gasgemisches angereichert ist0 Ein Beispiel für
die Anwendung der Erfindung besteht in der Rektifizierung atmosphärischer Luft zur
Gewinnung eines sauerstoffreichen Gasgemisches.
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Ein bekanntes Verfahren zum Braktionieren von Luft besteht darin,
die Luft durch Abkühlung zu verfltissigen und dann die flüssige Luft zu destillieren.
Bei diesem Verfahren wird die Abkühlung gewöhnlich durch eine adiabatische Expansion
eines verdichteten Gasstroms des Prozesses mit Hilfe einer Expansionsturbine bzw.
eines Motors bewirkt, so daß man ein kaltes Gas erhält, das dazu dient, die Luft
nahezu bis zu ihrer Verfltissigungstemperatur abzukühlen, woraufhin eine Joule-Thomsonsche
Expansion des kalten Gases bewirkt wird, um das Gas zu verflüssigen. Dieses bekannte
Verfahren erfordert die Anwendung sehr niedriger Temperaturen und die Benutzung
einer sehr gro#en
Destillationskolonne.
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Ein alternativ anwendbares Verfahren zum Praktionieren von Luft besteht
darin, den in der Luft enthaltenen Stickstoff zu adsorbieren, wobei man Sauerstoff
oder mit Sauerstoff angereicherte Luft erhält; der Stickstoff wird dann durch Erhitzen
desselben zur Desorption gebracht. Als geeignetes Adsorptionsmittel für Stickstoff
kann man eines der molekularen Siebe verwenden, wie sie als Zeolite bekannt sind.
Ein Zeolit mit einer Porengröße von 4 ß adsorbiert bevorzugt Sauerstoff, während
ein Zeolit mit einer Porengröße von 5 ß bevorzugt Stickstoff adsosbiert.
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Die Erfindung sieht nunmehr ein Verfahren vor, um aus einem Gasgemisch
einen Gas strom zu gewinnen, der mit einem gewünschten Bestandteil des Gemisches
angereichert ist, wobei gemäß der Erfindung die Fraktionierung durch eine selektive
Adsorption bewirkt wird, die nur einen geringen Energieaufwand erfordert, Ferner
sieht die Erfindung ein Farktioniervertahren der genannten Art vor, bei dem eine
hochgradige Trennung der Bestandteile des Gemisches erreicht wird.
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Weiterhin sieht die Erfindung eine Einrichtung zum Rektifizieren
von Gasgemischen vor, die wenig Raum beansprucht und sich mit geringeren Kosten
herstellen läßt als die bis jetzt bekannten Einrichtungen.
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Genauer gesagt sieht die Erfindung ein Verfahren vor, um aus einem
gasförmigen Gemisch einen Gas strom zu gewinnen,
der mit einem gewünschten
bestandteil des gemisches angereichert ist, wobei das erfindungagemäße Verfahren
Maßnahmen umfaßt, um das gasförmige Gemisch abzukühlen, um aus dem abgekühlten gas,
förmigen Gemisch bei einem anfänglichen Überdruck selektiv einen ersten Bestandteil
des Gemisches zu adsorbieren, so daß lan einen Gasstrom mit einem hohen Gehalt an
einem zweiten Be-Bestandteil sowie ein absorblertes Gas erhält, das nur eine kleine
Menge des zweiten Beetandteils enthält, um ferner den Druck herabzusetzen, der auf
das adsorbierte, an dem zweiten Be-Bestandteil krine Gas wirkt, damit eine Desorption
erfolgt, um das desorbierte, den zweiten Bestandteil nur in geringer enge enthaltende
Gas oder den an dem zweiten Bestandteil reichen Gasstrom oder beide Gase zur Expansion
zu bringen, so daß das Gas während der Expansion abgekühlt wird, wobei das auf diese
Weise abgekühlte Gas bei einem unter dem anfänglichen Druck liegenden Druck verwendet
wird, um das zugeführte gasförmige Gemisch abzukühlen, und um schließlich das "arme"
bzw. "magere" Gas oder das reiche'1 bzw. gehaltvolle Gas in Form eines mit dem gewtinschten
Bestandteil angereicherten Gasstroms zu gewinnen.
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Hierbei wird es bevorzugt, das gasförmige Gemisch, das unter einem
anfänglichen Druck steht, abwechselnd einer ersten und einer zweiten Adsorptionszone
zuzuführen und gleichzeitig das arme Gas aus der zweiten bzw. der ersten adsorptionsfähigen
Zone zu desorbieren. In diesem Fall ist es möglich, das arme Gas durch einen Expansionsvorgang
abzukühlen und es dann zu verwenden, um das neu zugeführte Gasgemisch durch einen
indirekten Wärmeaustausch abzukühlen. Diese Arbeitsweise ist dann besonders vorteilhaft,
wenn der gewünschte Bestandteil in dem
reichen Gasstrom gewonnen
wird, z. B. wenn Sauerstoff aus Luft gewonnen werden soll, denn in diesem Pall ist
es mglioh, das adsorbierte arme Gas, d.h. den Stickstoff, als Abgas abzuführen.
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Vorzugsweise wird das zugeführte Gasgemisch von leicht kondensierbaren
Verunreinigungen durch eine Adsorption der Verunreinigungen befreit, bevor die Abkühlung
mit Hilfe des sich entspannenden bzw. entspannten Gases bewirkt wird; bei diesen
Verunreinigungen kann es sich z. B. um die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit handeln.
Dann kann'man den Adsorber dadurch von den Verunreinigungen befreien, daß man das
arme Gas oder den reichen Gasstrom hindurchleitet, nachdem das betreffende Gas erwärmt
worden ist.
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Vorzugsweise wird das zu entspannendo Gas in der Weise entspannt,
daß es äußere bzw. nutzbare Arbeit leistet. Das absorbierte Gas kann dadurch desorbiert
werden, daß man es zuerst in die Atmosphäre' entweichen läßt, und zwar vorzugsweise
nach einer Expansion, bei der die Entropie im wesentlichen unverändert bleibt, woraufhin
das noch verbleigbende absorbierte Gas einem Unterdruck ausgesetzt wird. Wenn optimale
Ergebnisse erzielt werden sollen, entspricht der anfängliche Druck mindesteins dem
50-fachen des erwähnten des erwähnten Unterdrucks.
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Es hat eich als zweckmäßig erwiesen, mit einem Anfangsdruck von mindestens
5 ata und einem Unterdruck zu arbeiten, der unter 50 mm Quecksilbersäule liegt und
insbesondere nach unter 25 mm Quecksilbersäule liegt.
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Ferner sieht die Erfindung eine Einrichtung vor, die es ermöglicht,
aus einem verdichteten Gasgemisch einen Gasstrom zu gewinnen, der mit einem gewUnschten
Bestandteil des Gemisches
angereichert ist; die erfindungsgemäße
Einrichtung umfaßt einen Behälter, der während des betriebs ein Bett aus einem Material
enthält, das einen ersten Bestandteil des Gemisches selektiv adsorbiert, ferner
Einlaß- und Auslaßmittel, um das unter einem Überdruck stehende Gemisch dem Behälter
zuzuführen, bzw. um einen absorbierten Teil des Gemisches aus dem Behälter abzuführen,
einen Auslaß zum Abfllhren des nicht absorbierten Teils des Gemisches aus dem Behälter,
erste Ventilmittel, die betätigt werden können, um die Zufuhr des gemisches zu dem
Behälter zu unterbrechen und den absorbierten Teil des Gemisches aus dem Behälter
unter einem geringeren Druck ab zuführen, weitere Ventilmittel, die geeignet sind,
ein in der entgegengesetzten Richtung erfolgendes Strömen des nicht adsorbierten
zeile des Gemisches über den Auslaß in den Behälter hinein zu verhindern, eine Expansionsvorrichtung,
die an die Auslaßmittel für den adsorbierten Teil oder an den Auslaß £dr den nicht
adsorbierten Teil oder an beide Auslässe angeschlossen ist, wobei die Expansionsvorrichtung
geeignet ist, ein mit ihrer Hilfe entspanntes Gas abzukühlen, sowie einen Wärmeaustauscher,
der so angeordnet ist, daß er von dem zugeführten Gasgemisch und dem von der Expansionsvorrichtung
kommenden entspannten Gas durchströmt werden kann, wobei der Wärmeaustauscher daeu
dient, Kälte aus dem entspannten Gas durch einen indirekten Wärmeaustausch auf das
zugeführte Gemisch zu übertragen. Die Expansionsvorrichtung wird zweckmäßig als
Expansionsturbine oder als mit hin- und hergehender Bewegung arbeitender Expansionsmotor
ausgebildet; der Wärmeaustauscher kann als großflächiger Gegenstrom-Wärmeaustauscher
oder als Regenerator oder sowohl als Wärmeaustauscher wie auch als Regenerator ausgebildet
sein.
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Vorzugsweise umfaßt die Einrichtung zwei solche Behälter, die parallel
an eine Quelle fUr ein Gasgemisch angeschlossen sind, und vorzugsweise können die
ersten Ventilmittel betätigt werden, um die Zufuhr des Gemisches zum einen oder
anderen der Behälter zu unterbrechen und gleichzeitig die Zufuhr des Gemisches zu
dem betreffenden anderen Behälter zu ermöglichen. Die Auslaßmittel oder Auslässe
beider Behälter können an die gleiche Expansionsvorrichtung und den gleichen Wärmeaustauscher
angeschlossen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung kann jedem das selektiv wirkende
Adsorptionsmittel enthaltenden Behälter ein weiterer Behälter zugeordnet sein, der
ein Trocknungsmittel, z. B. ein Adsorptionsmittel enthält, und der so angeordnet
ist, daß er von dem zugeführten Gasgemisch durchströmt wird, bevor das Gasgemisch
in dem Wärmeaustauscher abgekühlt wird.
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Wenn es sich bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
dem &U entspannenden Gas um das arme Gas handelt und dieses Gas so entspannt
wird, daß es äußere Arbeit leistet, z. B. wenn Stickstoff aus Luft adsorbiert, dann
desorbiert und schließlich mit Hilfe einer Turbine entspannt wird, ist es möglich,
die Temperatur des aus der Expansionsvorrichtung austretenden abgekühlten Gases
dadurch konstant zu halten, daß der Gasstrom zu der Expansionsvorrichtung im Verhältnis
zum Druck des noch adsorbierten armen Gases geregelt wird. Zu diesem Zweck kann
man eine Expansionsturbine mit mehreren Düsen benutzen, wobei man einen Ventilregler
vorsieht, der auf die Drücke vor und hinter der Turbine anspricht und ein Schieberventil
steuert,
das seinerseits die Zahl der jeweils gleichzeitig geöffneten
Düsen so bestimmt, daß das Verhältnis zwischen dem Druck vor der Turbine und dem
Druck hinter der Turbine konstant gehalten wird.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer schematiaschen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zum Gewinnen von mit Sauerstoff angereicherter Luft aus atmosphärischer
Luft.
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Gemäß der Zeichnung umfaßt die Einrichtung ein mit A bezeichnetes
Reinigungsaggregat und ein mit B bezeichnetes Kühl-und Fraktionieraggregat. Das
Kühler und Fraktionieraggregat B ist in ein wärmeisoliertes Gehäuse eingeschlossen,
um das Eindringen von Wärme aus der Umgebung zu verzögern; da dieses Gehäuse von
bekannter Konstruktion ist, ist es in der Zeichnung nicht dargestellt. Das Reinigungsaggregat
A weist keine für die Erfindung wesentlichen Merkmale auf; es könnte durch eine
auf bekannte Weise ausgebildete Einrichtung ersetzt werden, die es ermöglicht, die
zu verarbeitende Luft von Kohlendioxyd und Wasserdampf zu befreien, denn diese Stoffe
würden anderenfalls das Strömen der Gase durch das Aggregat B behindern.
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Verdichtete Luft wird dem Aggregat A oder einer anderen Reinigungseinrichtung
mit Hilfe eines Verdichters zugeführt, der mit einem Ölabscheider und einem Nachkühler
ausgerüstet ist; diese an sich bekannte Anordnung ist in der Zeichnung ebenfalls
nicht dargestellt.
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Das Reinlgungsaggregat A umfaßt zwei zylindrische Behälter 1 und
2 taus lglußstahl ; Jeder dieser Behälter weist einen Einlaß 3 und einen Auslaß
4 auf und ist mit einem Bett 5 aus einem Adsorptionsmittel für Kohlendioxyd gefüllt;
im vorliegenden Fall wird Zeolit mit einer Porengröße von 5 ß verwendet. Ferner
umfaßt das Reinigungsaggregat ein Umschaltventil 7 mit vier Anschlüssen und zwei
Durchgangswegen, und Jeder der Einlässe 3 ist durch eine Rohrleitung 3a bzw. 3b
mit einer der Anschlußöffnungen des Ventils 7 verbunden. Eine dritte Anschlußöffnung
des Ventils 7 ist mit einer Zuführungsleitung 6 für Druckluft verbunden, während
die vierte Öffnung, die als EntlUftungsöffnung wirken kann, an ein noch zu beschreibendes
Uberdruckventil angeschlossen ist. Das Ventil 7 kann so eingestellt werden, daß
dann, wenn die Leitung 6 über einen Kanal des Ventils mit dem Einlaß 3 eines der
Behälter 1 und 2 verbunden ist, der Einlaß 3 des betreffenden anderen Behälters
über den zweiten Kanal des Ventils 7 an das Überdruckventil angeschlossen ist. Die
Auslässe 4 der beiden Behälter sind durch Leitungen 8 mit einer Kühlleitung 9 verbunden,
In jede der Leitungen 8 ist ein Rückschlagventil 8' eingeschaltet, so daß das Flud
nur von dem Behälter 1 oder dem Behälter 2 aus über die zugehörige Leitung 8 zu
der Kühlleitung 9, jedoch nicht in der entgegengesetzten Richtung strömen kann.
Die Leitung 9 erstreckt sich nacheinander durch einen Vorkühler 10, einen Kühler
11 und einen Rekuperator 12 und ist an ihrem anderen Ende mit einer Anschlußöffnung
eines zweiten Umschaltventils 13 mit vier Anschlußöffnungen und zwei Durchflußkanälen
verbunden. Der Vorkühler 10 und der Kühler 11 sind als Wärmeaustauscher der Rippenrohrbauart
mit indirektem
gegenstrom ausgebildet, während es sich bei dem
Rekuperator 12 um einen regenerativen Wärmeaustauscher in Form einer massiven Konstruktion
aus Metall mit großem Wärmespeichervermögen handelt.
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Die beiden anderen Anschlußöffnungen des Umschaltventils 13 sind mit
den Einlässen 14 bzw. 15 von zwei Adsorberbehältern 16 und 17 verbunden, während
die vierte Öffnung des Ventils 13 über eine Leitung 18 an den Einlaß einer Expansionsturbine
19 angeschlossen ist. Die beiden Adsorberbehälter 16 und 17 sind mit Zeolit Z mit
einer Porengröße von 5 i gefüllt und mit Auslässen 20 und 21 versehen, an die sich
Austrittsleitungen 22 und 23 anschließen, in die Rückschlagventile 22' bzw. 23 eingeschaltet
sind, zwischen denen eine Abgabeleitung 24 angeschlossen ist. Die Abgabeleitung
24 erstreckt sich im Gegenstrom zu der Kühlleitung durch den Vorkühler 24 zu einer
Verwendungsstelle oder einem Aufnahmebehälter oder dergleichen. Der Auslaß der Turbine
19 ist mit einer Leitung 25 verbunden, die sich nacheinander durch den Rekuperator
12 und den Kühler 11 erstreckt und hinter dem Kühler 11 an den Einlaß eines Verdichters
26 angeschlossen ist. Der Verdichter 26 ist mit der Turbine 19 gekuppelt, so daß
er durch die Turbine angetrieben werden kann, Der Auslaß des Verdichters 26 ist
durch eine mit einem Uberdruckventil 28 ausgerüstete Leitung mit einer Vakuumpumpe
27 verbunden. Die vierte Anschlußöffnung des Umschaltventils 7 ist ebenfalls mit
dem Uberdruckventil 28 verbunden, und zwar über eine Rohrleitung 30, in die ein
Absperrventil 30' eingeschaltet ist.
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Die Leitung 6 ist mit der Leitung 30 durch eine Umgehungsleitung
31 verbunden, die durch ein Ausgleichsventil 32 geschlossen
werden
kann, und die Leitung 9 ist mit der Leitung 18 durch eine das Ventil 13 überbrückende
Leitung 33 verbunden, die durch ein Ausgleichsventil 34 geschlossen werden kann.
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Die beschriebene Einrichtung wird zyklisch betrieben, wobei eine
Adsorption in den Behältern 1 und 16 mit einer Desorption in diesen Behältern abwechselt,
und wobei eine Adsorption in den Behältern 2 und 17 durchgeführt wird, aus denen
das Adsorbat desorbiert wird, während die Behälter 1 und 16 als Adsorptionsbehälter
wirken. Die in die Zeichnung eingezeichneten Pfeile zeigen die Richtung des Gasstroms
während einer Halbperiode des Arbeitszyklus an. Während einer ersten Halbperiode
strömt Luft unter einem Druck von etwa 5,25 bis etwa 7 atü, z. B. mit einem Druck
von etwa 6,3 atü, und mit der Umgebungstemperatur von z. B. 300 C von der Leitung
6 aus durch einen ersten Kanal des Ventils 7 zu dem Behälter 1, wo das Bett aus
adsorbierendem Material die Luft von Kohlendioxyd und Feuchtigkeit im wesentlichen
befreit. Die so gereinigte Luft strömt von dem Behälter 1 aus nacheinander durch
den Vorkühler 10, den Kühler 11 und den Rekuperator 12, wobei sie auf etwa 860 C
abgekühlt wird. Die abgekühlte Luft strömt über einen ersten Durchlaß des Ventils
13 zu dem Behälter 16, wo ein großer Teil des Stickstoffs adsorbiert wird. Ein angereicherter
Gasstrom, der 90 oder mehr Sauerstoff enthält, entweicht aus dem Behälter 16 mit
einer Temperatur von etwa -800 C über den Auslaß 20, um über die Leitung 24 zu dem
Vorkühler 10 zu strömen, in dem dieser Gasstrom erwärmt wird, wobei der Vorkühler
um etwa 200 C abgekühlt wird.
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Während die Behälter 1 und 16 als Adsorptionsbehälter benutzt werden,
werden die während der vorangehenden Halbperiode schon in den Behältern 2 und 17
adsorbierten wase wieder desorbier. Der aus dem Behälter 17 entweichende Stickstoff
strömt über den Einlaß 15 und den zweiten Kanal des Ventils 13 zu der Turbine 19,
wo der Stickstoff im wesentlichen auf den Druck der Atmosphäre entspannt und gleichzeitig
auf 800 C bis 880 C abgekühlt wird. Dieser kalte Stickstoff durchströmt dann nacheinander
den Rekuperator 12 und den Kühler 11, wobei der Stickstoff auf 0° C erwärmt wird,
während er die zu dem Behälter 16 strömende vorgekühlte Luft weiter abkühlt. Der
erwärmte Stickstoff wird in dem Verdichter 26 auf einen Druck verdichtet, der durch
den Energiegewinn der Turbine 19 bestimmt wird. Während sich der Stickstoff unter
einem Überdruck befindet, wird er schließlich über das Überdruckventil 28 zur Atmosphäre
abgeführt, und nachdem der Druck des Stickstoffs auf den Atmosphärendruck abgesunken
ist, schließt sich das Überdruckventil 28 und Stickstoff wird mit Hilfe einer Pumpe
27 abgepumpt, so daß das Absorptionsmittel in dem Behälter 17 weiter unter einem
Teilvakuum desorbiert wird. Der Behälter 2 kann von der Leitung 25 aus mit als Reinigungsgas
wirkendem Stickstoff desorbiert werden; alternativ ist es gemäß der Zeichnung möglich,
den Behälter 2 zu desorbieren, indem man zuerst das Adsorbat ausströmen läßt und
es dann über das Absperrventil 30 abpumpt.
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Bei der oeschriebenen Einrichtung wird das sauerstoffreiche Erzeugnis,
das sich im wesentlichen unter dem Anfangsdruck befindet, nicht entspannt, um Kälte
zu erzeugen, da man ein
unter Druck stehendes Erzeugnis betätigt,
und die ftlhlbare Kälte te des Erzeugnisses wird nicht ausgenutzt, z.B. durch einen
Wärmeaustausch mit zugeführter Luft, denn der hierbei erzielbare Gewinn rechtfertigt
nicht die Verwendung der hierzu benötigten weiteren Hilfsmittel. Gegebehenfalls
könnte man jedoch nach einem solchen Verfahren arbeiten. Der Stickstoff, der entspannt
wird, um Kälte zu erzeugen, stellt Jedoch oin Abgas dar, und es bildet den Hauptteil
der zugeführten verdichteten Luft.
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Nach Ablauf einer Halbperiode, deren Dauer etwa 30 bis 100 sec beträgt,
werden die Umschaltventile 7 und 13 durch eine automatische Ventilsteuereinrichtung
betätigt, um die Strömungsrichtung umzukehren. Die über die Leitung 6 zugeführte
liuft strömt Jetzt durch den Behälter 2, die Wärmeaustauscher 10 und 11 sowie den
Rekuperator 12, um zu dem Behälter 17 zu gelangen, während der dem Behälter 16 entnommene
Stickstoff mit Hilfe der Turbine 19 entspannt wird, um auf seinem Wege zum Auslaß
den Wärmeaustauscher 11 abzukühlen0 Am Beginn Jeder Halbperiode ist es erforderlich,
die Drücke in den beiden Hälften des Systems auszugleichen; zu diesem Zweck sind
die Umgehungaleitungen 31 und 33 vorgesehen. Während der Adsorption und Desorption
ist das Absperrventil 30t offen, während die Ausgleichsventile 32 und 34 geschlossen
sind. Am Ende einer Halbperiode wird das Ventil 302 geschlossen, und die Ventile
32 und 34 werden kurzzeitig geöffnet; während die Behälter, in denen eine Adsorption
stattfand, somit dem in der Leitung 6 herrschenden Anfangsdruck ausgesetzt bleiben,
werden die als Desorptionsbehälter arbeitenden Behälter dem gleichen Anfangsdruck
ausgesetzt
Dieser Betriebsiustand wird etwa 5 bis 10 seo lang aufrechterhalten. Dann werden
die Umechaltventile 7 und 15 betätigt, um die Strömungsrichtung umzukehren, und
dann werden die Ausgleichsventile 32 und 34 sofort geschlossen, während das Ventil
30' geöffnet wird, um die vorher als ddaorptionabebälter betriebenen Behälter mit
dem Auslaß zu verbinden. Daher kann das aus diesen Behältern entweichende verdichtete
Gas durch die Turbine 19 strömen, um Kälte zu erzeugen, und gleichzeitig werden
die Behälter einem geringeren Druck ausgesetzt, so daß eine Desorption bewirkt wird.
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Während der Desorption geht der Druck des Stickstoffs in dem Behälter
16 bzw. dem Behälter 17 von dem Anfangswert von etwa 6,3 atü bis auf den Unterdruck
zurück, der durch die Vakuumpumpe erzeugt wird. Damit dem Rekuperator 12 und dem
Kühler 11 im wesentlichen eine konstante Kältemenge zugeführt wird, ist ein Schieberventil
85 vorgesehen, durch das die Zahl der Jeweils gleichzeitig geöffneten Düsen der
Turbine 19 derart bestimmt wird, daß sich längs der Turbine ein konstantes Druckverhältnis
einstellt, und daß daher in der Turbine ein konstanter Temperaturabfall bewirkt
wird. Das Schieberventil 35 wird durch einen auf Vruckänderungen ansprechenden Regler
36 betätigt, auf den die in den Leitungen 18 und 25 herrschenden Drücke wirken.
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Der Rekuperator besitzt eine ausreichende thermische Trägheit, um
Unterschiede bezüglich des Stickstoffdurchsatzes auszugleichen.
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Der Turboverdichter wird durch die Entspannungsturbine angetrieben,
und da diese beiden Vorrichtungen den gleichen Gasstrom verarbeiten, ergibt sich
eine ausgeglichene Belastung der
Turbine, so daß die Turbine mit
einer im wesentlichen konstanten Drehzahl arbeiten kann.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, mit Arbeitaperioden zwischen
30 sec und 2 min zu arbeiten, wenn Jeder Adsorptionsbehälter 16 und 17 etwa 36 kg
eines molekularen Siebmaterials mit einer Porengröße von 5 ß enthält, und wenn die
Luft in einer Menge von etwa 1,14 Normalkubikmeter/min (40 s.c.f.m.)
zugeführt wird.