DE1506613C - Einrichtung zur Steuerung eines Hub schraubers mit zwei gegenläufigen Auftriebs rotoren - Google Patents
Einrichtung zur Steuerung eines Hub schraubers mit zwei gegenläufigen Auftriebs rotorenInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung eines Hubschraubers mit zwei gegenläufigen
Auftriebsrotoren, die schwenkgelek- und schlaggelenklos an die Rotornabe angeschlossene Blätter
aufweisen und deren vorlaufende Blätter an gegenüberliegenden Seiten des Hubschraubers liegen und
mit je einer Steuervorrichtung zur periodischen, gegensinnigen, seitlichen Blattanstellwinkelsteuerung
an jedem einzelnen Rotor zum Verschieben des Angriffspunkts des Auftriebsvektors an diesem Rotor in
Querachsenrichtung.
Aus der USA.-Patentschrift 2 473 331 ist eine Einrichtung
der vorstehend beschriebenen Art bekannt, bei welcher die beiden Steuereinrichtungen, welche
je eine, einem Rotor zugeordnete Taumelscheibe enthalten, zur periodischen gegensinnigen seitlichen
Blattanstellwinkelsteuerung gleichzeitig über ein Drahtseil gegensinnig betätigbar sind, das an eine zur
Steuerung der Vorwärtsgeschwindigkeit dienende Steuersäule angeschlossen ist, derart, daß bei einer
Neigung der Steuersäule zur Aufnahme größerer Vorwärtsgeschwindigkeit auf Grund der periodisch
gegensinnigen seitlichen Blattanstellwinkelsteuerung an jedem Rotor der von diesem erzeugte Auftriebsvektor in der betreffenden Rotordrehachse bleibt. Die
Querverschiebung der- Rotorauftriebsvektoren an jedem Rotor bis zu einer Lage in der Drehachse dient
dem Zweck, die Blattbeanspruchungen und damit die Blattdurchbiegungen klein zu halten und dadurch den
Abstand zwischen den zueinander koaxialen Einzelrotoren möglichst gering ausführen zu können.
Eine aus der Veröffentlichung »Hubschrauber und Vertikalstartflugzeuge« von Just (Verlag Flugtechnik
Stuttgart 1963) bei Hubschraubern mit zwei Seitenrotoren bekannte mit Bezug auf die Längsrichtung
gegensinnige periodische Blattanstellwinkelsteuerung an den Seitenrotoren dient der Drehung um die
Hochachse.
Aus dem Buch »Aerodynamic Theory«, Berlin, Springer-Verlag, 1935, S. 312 und 322, ist es bekannt,
die mit der Horizontalgeschwindigkeit des Hubschraubers wachsenden Rollmomente auf Grund der
größeren Relativgeschwindigkeit der vorlaufenden Rotorblätter gegenüber der Umgebungsluft dadurch
auszugleichen, daß entweder bei einem Einzelrotor eine periodische Blattwinkelverstellung derart vorgenommen
wird, daß der resultierende Auftriebsvektor mit der Rotorachse im wesentlichen zusammenfällt,
oder daß bei zwei koaxialen Rotoren oder bei Tandemrotoren der Rotordrehsinn gegensinnig gewählt
wird. Dort dient diese Ausbildung lediglich dazu, die von den Einzelrotoren verursachten Rollmomente
selbsttätig auszugleichen.
Diejenigen der hier kurz beschriebenen, bekannten Hubschrauber, bei welchen Rollmomente dadurch
vermieden werden, daß der Auftrieb an den vorlaufenden Rotorblättern vermindert wird, haben den
Nachteil, daß der mit einer bestimmten Rotoranordnung erzielbare Gesamtauftrieb im Vorwärtsflug geringer
bleiben muß als der mit der Rotoranordnung bei Außerachtlassung der Rollmomente erzielbare,
maximale Auftrieb.
Hingegen ist denjenigen Hubschraubern, bei welchen man das an einem bezüglich des Rollmomentes
nicht korrigierten Einzelrotor entstehende Rollmoment dadurch ausgleicht, daß man ein entsprechend
gleich großes, entgegengesetzt gerichtetes Moment bereitstellt, der Nachteil gemeinsam, daß
die rücklaufenden Rotorblätter ungünstig belastet sind und die vorlaufenden Rotorblätter eine schlechte
Machzahlwirkung zeigen, wodurch das Verhältnis von Auftrieb zu Strömungswiderstand der betreffenden
Rotoranordnung und damit der Wirkungsgrad des Rotors verschlechtert wird.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, für einen Hubschrauber der eingangs beschriebenen
Art eine Einrichtung zur Steuerung anzugeben, mit welcher im Vorwärtsflug ein maximales
Verhältnis von Auftrieb zu Strömungswiderstand für jeden Rotor bei gegenseitig sich aufhebenden Rollmomenten
erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beide Steuervorrichtungen mittels eines gesonderten,
vom Piloten betätigten Antriebs oder mittels einer selbsttätigen, auf die Fluggeschwindigkeit
ansprechenden Stellvorrichtung mit Bezug auf die beiden Rotoren gegensinnig so betätigbar sind, daß
die Angriffspunkte der Auftriebsvektoren an dem einen und dem anderen Rotor unter Aufhebung der
Rollmomente gegenüber der Rotordrehachse gegensinnig versetzt in einem Bereich zwischen inneren und ro
äußeren Grenzen einstellbar sind, von denen die äußere Grenze durch folgende Formeln bestimmt ist:
P = 53 μ, wobei 0 ^ μ <; 0,8,
P = 37,5 e (0,7 [0,8 - μ]) + 5; wobei μ > 0,8 is
und von denen die innere Grenze durch folgende Beziehungen bestimmt ist;
P = 40 μ, wobei 0 < μ < 0,8,
20
P = 37,5e (0,7 [0,8 - μ]) - 5; wobei μ
> 0,8
und worin
und worin
P = Versetzung des resultierenden Rotorauftriebsvektors in Prozent des Rotorradius,
μ = Vorwärtsverhältnis,
e = Basis des natürlichen Logarithmus.
μ = Vorwärtsverhältnis,
e = Basis des natürlichen Logarithmus.
Ein mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgerüsteter
Hubschrauber hat außerdem den Vorteil, daß er eine hervorragende Manövrierfähigkeit und
ein ruhiges Flugverhalten aufweist, wobei der zulässige Neigungswinkel bei allen Vorwärtsgeschwindigkeiten
mindestens 60° beträgt. Auf Grund des besseren Verhältnisses von Auftrieb zu Strömungswiderstand
ist ein Flug in höheren Lagen möglich. Zusätzliche Antriebsmittel sind nur bei sehr hohen
Fluggeschwindigkeiten erforderlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es stellt
dar
Fig. 1 einen Hubschrauber, auf welchen die Erfindung
anwendbar ist,
F i g. 2 einen Schnitt durch den Rotorkopf,
F i g. 3 eine schaubildliche Darstellung der Einrichtungen zur Blattanstellwinkelsteuerung,
F i g. 4 eine schematische Aufsicht auf einen Hubschrauber
während des Fluges zur Erläuterung des Auftriebsunterschiedes zwischen vorlaufenden und
rücklaufenden Rotorblättern,
F i g. 5 eine schematische Darstellung eines Hubschraubers bekannter Art mit Schlaggelenken zur Begrenzung
des Auftriebs der vorlaufenden Rotorblätter gegenüber dem Auftrieb der rücklaufenden Rotorblätter,
F i g. 6 eine schematische Abbildung eines Hubschraubers mit koaxialen Einzelrotoren,
F i g. 7 eine graphische Darstellung mit einem Vergleich des Auftriebsvermögens eines erfindungsgemäßen
Hubschraubers gegenüber dem Auftriebsvermögen bekannter Hubschrauber und
F i g. 8 eine graphische Darstellung, in welcher über dem Vorwärtsverhältnis (Verhältnis der Hubschrauber-Vorwärtsgeschwindigkeit
zur Geschwindigkeit der Blattspitzen) die zur Erzielung eines maximalen Verhältnisses von Auftrieb zu Strömungswiderstand
erforderliche seitliche Verstellung des resultierenden Rotorauftriebsvektors aufgetragen ist.
Fig. 1 zeigt einen Hubschrauber 10 mit einem
Rumpf 12, welcher z. B. ein dreiteiliges Fahrgestell 14 und 16 besitzt. Der Rumpf 12 weist eine Pilotenkanzel
18 und entweder eine Last- oder eine Passagierkabine 20 auf. Der Rotorkopf 22 ragt aus dem
Rumpf 12 hervor und trägt zwei gegenläufige, starre Rotoren 24 und 26, welche um die Drehachse 28 umlaufen.
Jeder Rotor 24 und 26 hat wenigstens drei Blätter, welche starr am Rotorkopf 22 befestigt sind,
so daß die Blätter relativ zum Rotorkopf mit Ausnahme der Durchbiegung nur eine Bewegung zur Veränderung
des Blattanstellwinkels ausführen können. Die Rotoren 24 und 26 sind in Phase, so daß die
Blätter sich über dem Heckkegel des Rumpfes übereinander weg bewegen. Hierdurch bleibt die Belastung
des Rotors symmetrisch zu der Rumpfachse, und die Schwingungen werden verringert. Eines oder
mehrere Triebwerke 30 werden in Gehäusen 32 am Rumpf 12 gehalten und jedes Triebwerk 30 ist zum
Antrieb der Rotoren 24 und 26 durch eine Kraftübertragung veränderbarer Drehzahl 31 und ein geeignetes
Getriebe mit dem Rotorkopf 32 verbunden. Ein oder mehr Zusatzantriebe 33 in Form von Strahltriebwerken
oder Luftschrauben können als Zusatz-Schuberzeuger bei Geschwindigkeiten über 425 km/h
verwendet werden.
Der Rotorkopf 22 ist in F i g. 2 dargestellt. Er ragt vom Rumpf 12 auf, an welchem er abgestützt ist. Der
Rotorkopf 22 umfaßt ein Gehäuse 40, welches von dem Rumpf 12 getragen wird, einen Antrieb 42, eine
äußere Antriebswelle 44, eine innere Antriebswelle 46 und die Rotoren 24 und 26.
Das Gehäuse 40 besteht aus einem äußeren, starren Gehäuse 50 und einem inneren, starren Gehäuse
52. Lager 54 und 56 befinden sich zwischen dem äußeren Gehäuse 50 und der äußeren Antriebswelle
44, um letztere in dem Gehäuse 50 um die Achse 28 drehbar zu lagern. Lager 58, 60 und 62 sind zwischen
dem inneren Gehäuse 52, dem äußeren Gehäuse 50 und der inneren Antriebswelle 46 angeordnet, um
die innere Antriebswelle 46 in dem Gehäuse 52 um die Achse 28 drehbar zu lagern. Das Getriebe 42 besitzt
eine Welle 70, welche durch den Antriebsmotor oder mehrere Motoren 30 getrieben wird, sowie ein
Zahnrad 72, welches mit dem Zahnrad 74 der inneren Antriebswelle 46 kämmt, um eine Drehung der
inneren Antriebswelle 46 um die Drehachse 28 zu erreichen. Die Welle 70 weist auch ein Zahnrad 80 auf,
welches über ein Zwischenrad 82 das Antriebsrad 84 der äußeren Antriebswelle 44 antreibt, um eine
Drehung der äußeren Welle 44 um die Drehachse 28 entgegengesetzt zur Drehrichtung der inneren Antriebswelle
46 zu erreichen. Die Zahnräder des Getriebes 42 können so gewählt werden, daß die Rotoren
24 und 26 in entgegengesetzten Richtungen und mit gleicher Drehzahl umlaufen.
Der Rotor 24 besitzt eine Nabe 90, welche zur Drehung um die Achse 28 an der inneren Antriebswelle
46 befestigt ist. Die Nabe 90 besitzt wenigstens drei Flansche 92, welche vorzugsweise in gleichem
Umfangsabstand zueinander angeordnet sind und sich von der Nabe 90 weg erstrecken. Die Wurzel 94 eines
jeden Rotorblattes 96 wird in einem der Flansche 92 aufgenommen und durch die Anstellwinkel-Verstell-Lager
98 und 100 getragen, so daß die Rotorblätter um die Holmachse 102 beweglich sind.
In entsprechender Weise besitzt der Rotor 26 eine Nabe 110, welche wenigstens drei in gleichem Um-
5 6
fangsabstand zueinanderstehende Flansche 112 auf- verbunden, welcher mittels einer Achse 218 drehbar
weist, die sich von der Nabe 110 weg erstrecken. an der Rahmenkonstruktion gelagert ist. Eine weitere
Jeder Flansch 112 nimmt die Wurzel 114 eines Rotor- Stange 220 verbindet den Winkelhebel 216 mit den
blattes 116 auf, so daß das Blatt 116 in dem Flansch Hebelarmen 222 im Punkt 224. Die Hebelarme 222
112 durch die Lager 118 und 120 getragen wird und 5 sind mittels einer Achse 226 drehbar mit der Rahum
die Holmachse 122 drehbar ist. menkonstruktion verbunden. Eine Doppelrolle 228
Die Blätter 96 und 116 sind starr an die Naben 90 sitzt frei drehbar auf der Achse 226 zwischen den
bzw. 110 angeschlossen, so daß die Rotoren 24 und Hebelarmen 222. Ferner ist ein Rad 230 zwischen
26 als starre Rotore zu bezeichnen sind. Es sind keine den Hebelarmen 222 auf der Achse 232 drehbar be-Blattgelenke
oder Biegeteile vorgesehen, welche eine io festigt. Stangen 234 und 236 erstrecken sich vom
Schlagbewegung der Blätter erlauben. Umfang des Rades 230 weg und sind mit Winkel-
Der Anstellwinkel der Blätter 96 und 116 der bei- hebeln 238 bzw. 240 verbunden. Eine Drehung des
den Rotoren 24 und 26 kann sowohl kollektiv als Steuerrades 208 ruft eine Vor- oder Rückwärtsauch
periodisch durch eine übliche Taumelscheiben- drehung des Rades 230 um die Achse 226 und eine
anordnung verändert werden. Die Taumelscheiben- 15 entsprechende Bewegung der Winkelhebel 238 und
anordnung 130 ist an dem inneren Gehäuse 52 be- 240 hervor.
festigt und weist einen Ring 132 auf, welcher längs Eine Stange 242 erstreckt sich von der Verbindung
der Achse 28 bewegt werden kann. Ein Lager 136 244 an der Steuersäule 200 zu dem Ansatz 246 in der
befindet sich zwischen dem Ring 132 und dem Ge- Mitte einer Stange 248. Diese ist an ihren Enden mit
häuse 52 und verhindert eine Drehung des Ringes 20 Winkelhebeln 250 bzw. 252 verbunden. Eine Vor-132
um die Achse 28, während eine Längsbewegung und Rückwärtsbewegung der Steuersäule 200 ruft
des Ringes 132 mit Bezug auf die Achse 28 zugelas- eine entsprechende Bewegung an den Winkelhebeln
sen wird. Die Taumelscheibenanordnung 130 weist 250 und 252 hervor.
ferner einen inneren Kardanring 133, welcher um die Ein Steuerungsgriff 254 ist mit einem Hebel 256
Achse 134 schwenkbar ist, weiter einen äußeren Kar- 25 fest verbunden und drehbar an der Achse 258 gegendanring
135, welcher um die Achse 137 schwenkbar über der Rahmenkonstruktion gelagert. Eine Stange
ist und einen Ring 138 auf, welcher gegenüber dem 260 verbindet den Hebel 256 mit dem Winkelhebel
Ring 135 durch das Lager 140 abgestützt ist und mit 262. Die Stange 264, welche durch die Winkelhebel
den Blättern 96 um die Achse 28 umläuft. Eine Stoß- 262 betätigt wird, ist mit den Hebelarmen 266 im
stange 142 geht von dem Ring 138 aus und ist ge- 30 Punkt 268 verbunden. Die Hebelarme 266 sind gegenlenkig
mit dem Blatthebel 144 des Rotorblattes 96 über der Rahmenkonstruktion mittels einer Achse
verbunden, um den Anstellwinkel des Rotorblattes 96 270 drehbar gelagert. Die Doppelrolle 272 sitzt frei
in Übereinstimmung mit der Bewegung der Taumel- beweglich auf der Achse 270 und befindet sich zwischeibenanordnung
130 zu verändern. sehen den Hebelarmen 266. Ein Rad 274 ist drehbar
Eine weitere Taumelscheibenanordnung 150 ist der 35 zwischen den beiden Hebelarmen 266 auf einer Achse
Taumelscheibenanordnung 130 ähnlich und ist an 276 angeordnet, und vom Umfang des Rades 274 erdem
äußeren Gehäuse 50 angeordnet, um den An- strecken sich zwei Stangen 278 und 280 hinweg,
Stellwinkel der Rotorblätter 116 des Rotors 26 zu welche mit den Winkelhebeln 282 bzw. 284 verbunverändern.
Die Taumelscheibenanordnung 150 be- den sind.
sitzt einen Ring 152, welcher durch ein Lager 154 40 Spannungsfedern 286 und 287, welche fest an der
mit dem Gehäuse 50 verbunden ist, so daß der Ring Rahmenkonstruktion verankert sind, stehen mit
152 gegen eine Drehung um die Achse 28 gesichert einem Ansatz des Winkelhebels 262 in Verbindung
ist, sich jedoch entlang der Achse 28 bewegen kann. und drängen infolgedessen den Steuerungsgriff 254
Die Taumelscheibenanordnung 150 besitzt weiter in eine neutrale Stellung.
einen inneren Kardanring 153, welcher um die Achse 45 In unmittelbarer Nähe des Steuerungsgriffes 254
156 drehbar ist, einen äußeren Kardanring 155, wel- befindet sich ein Drosselsteuerungsgriff 288, welcher
eher um die Achse 157 drehbar ist, und einen Ring ebenfalls drehbar auf der Achse 258 sitzt. Der Hebel
160, welcher von dem Ring 155 durch das Lager 162 290, welcher mit dem Drosselsteuerungsgriff 288 fest
abgestützt ist, so daß er mit den Rotorblättern 160 verbunden ist, betätigt die Stange 292, welche mit
um die Achse 28 drehbar ist. Eine Stoßstange 164 50 den Antriebsmotoren 30 (F i g. 1) in Verbindung
geht von dem Ring 160 aus und ist gelenkig mit dem steht.
Blatthebel 166 der Rotorblätter 116 des Rotors 26 Die Winkelhebel 238 und 250 sitzen drehbar auf
verbunden. der Welle 294, und die Winkelhebel 240 und 252
Die Einrichtungen zur Steuerung der Taumelschei- sind drehbar auf der Welle 296. Die Hebelarme 298
benanordnungen 130 und 150 im Sinne einer kollek- 55 und 300 sind jeweils durch einen Stift drehfest mit
tiven und periodischen Anstellwinkelveränderung der den Wellen 294 bzw. 296 verbunden, und die Wellen
Rotorblätter der Rotore 24 und 26 sei in Verbindung sind ihrerseits durch einen Stift in ihren Verbindunmit
F i g. 3 näher erläutert. gen mit den Winkelhebeln 282 bzw. 284 und Träger-
Die Steuer- und Mischgestänge 500 für den Hub- armen 302 bzw. 304 festgelegt. Die Wellen 306 und
schrauber enthalten eine Steuersäule 200, welche an 60 308 sind durch einen Stift mit den entsprechenden
einer Nabe 202 befestigt und um die Achse 204 dreh- Winkelhebeln und Stützarmen fest verbunden und an
bar ist. Ein Lagergehäuse 206 ist am oberen Ende der Rahmenkonstruktion drehbar gelagert. Man erder
Steuersäule 200 angeordnet. Ein Steuerrad 206 kennt, daß bei einer Drehbewegung der Winkelhebel
ist mit einem Ende einer Achse 210 verbunden, 282 und 284 durch den Steuerungsgriff 254 die Winwelche
drehbar in dem Gehäuse 206 gelagert ist, und 65 kelhebel und Hebel, welche an den Wellen 294 und
ein Hebel 212 ist drehfest mit dem anderen Ende der 296 befestigt sind, und die zugehörigen Schubstangen
Achse 210 verbunden. Eine von dem Hebel 212 aus- 310, 312, 314, 316, 318 und 320 gemeinsam auf- und
gehende Stange 214 ist mit einem Winkelhebel 216 abwärts bewegt werden.
7 8
Fußhebel 322 und 324 sind drehbar mit einer Verschieben der Kardanringe an dem Gehäuse 52 mit
Achse 326 verbunden, welche starr an der Rahrr.sn- Hilfe der Schubstangen 316, 318 und 320 steuert die
konstruktion befestigt ist. Ein Drahtseil 328 läuft periodische und kollektive Anstellwinkeleinstellung
vom Fußhebel 322 über die Zwischenrolle 330 und an den Rotorblättern des oberen Rotors 24.
eine Scheibe der Doppelrolle 272, umgibt den Um- 5 Aus F i g. 3 und F i g. 2 ist ersichtlich, daß die kol-
fang des Rades 274 und läuft zurück über die an- lektive Anstellwinkeleinstellung der beiden Rotoren
dere Scheibe der Doppelrolle 272 über eine Zwi- durch Betätigung des Steuerungsgriffes 254 vergrö-
schenrolle 332 zum Fußhebel 324. Durch eine Be- ßert oder verkleinert wird. Diese Betätigung veran-
wegung der Fußhebel 322, 324 dreht sich das Rad laßt das Rad 274, sich vor- und rückwärts zu drehen,
274 und veranlaßt die Winkelhebel 282 und 284 mit io da die Hebelarme 266 um den Drehpunkt 270
ihren zugehörigen Schubstangen, sich in entgegen- schwenken und alle Schubstangen 310, 312, 314,316,
gesetzten Richtungen zu bewegen. Die Fußhebel be- 318 und 320 gleichzeitig auf- oder abwärts bewegt
wirken demnach, daß die Schubstangen 310, 312 und werden. Eine unterschiedliche, kollektive Anstell-
314 gegensinnig zu den Schubstangen 316, 318 und winkeleinstellung, d. h. Vergrößerung des kollektiven
320 bewegt werden können. 15 Anstellwinkels an dem einen Rotor und Verringerung
Ein außenliegendes Pitot-Rohr 338 bildet einen des kollektiven Anstellwinkels an dem anderen Rotor,
Teil eines ß-Fühlers 340. Der Q-Fühler 340 bildet verändert das aerodynamische Drehmoment an jedem
ein elektrisches Geschwindigkeitssignal für ein Rotor für eine Drehung des Hubschraubers um die
Rechenwerk 342. Dieses verarbeitet das Signal in Hochachse. Unterschiedliche, gemeinsame Blattan-
einer Art, welche anschließend beschrieben wird und »0 Stellwinkeleinstellungen werden durch Bewegung der
treibt über einen Verstärker 344 einen Servomotor Fußhebel und des Drahtseiles 328 erreicht, welche
oder Stellmotor 346 mit Gewindespindel. Das eine Drehung des Rades 274 veranlassen und dem-
Rechenwerk 342 kann wahlweise durch einen Schal- nach die Schubstangen des oberen und unteren Rotors
ter 343 abgeschaltet werden, und der Pilot kann den gegensinnig betätigen. Es können natürlich andere
Servomotor oder Stellmotor 346 mit Hilfe eines as Anordnungen für die Seitensteuerung verwendet
Schalters 341 betätigen. Der Stellmotor 346 ist seiner- werden, z.B. in der USA.-Patentschrift 2 835 331
seits mit dem Drahtseil 334 durch einen Hebel 348 gezeigte Bremsen an den Rotorblattspitzen, oder ein
verbunden. Das Drahtseil 334 läuft über eine Scheibe kleiner Seitensteuerungsmotor, oder eine Ablenkungs-
der Doppelrolle 228, umgibt den Umfang des Rades düse, welche gegenüber der Hauptrotoranordnung
230, läuft zurück über die andere Scheibe der Dop- 30 versetzt angeordnet ist.
pelrolle 228 und ist in einer Schleife über die Rollen Eine nach vorwärts gerichtete periodische Anstell-
336 geführt. Durch eine Bewegung des Drahtseils 334 winkeleinstellung an beiden Rotoren wird durch Bedreht
sich das Rad 230 und veranlaßt die Winkel- wegung der Steuersäule 200 ausgeübt. Durch die
hebel 238 und 240 mit ihren Schubstangen 314 und Winkelhebel 250 und 252 wird hierbei eine Aus-
320, sich in entgegengesetzten Richtungen zu be- 35 gangsbewegung an den Steuerstangen 312 und 318
wegen. Demnach bewirkt ein Antrieb des Drahtseils erzeugt, welche die zugehörigen Taumelscheiben-
334 durch den ß-Fühler 340 oder durch Betätigung anordnungen nach.vorne neigen,
des Schalters 341, daß die Schubstangen 314 und 320 Ähnlich der gemeinsamen Blattanstellwinkelsteuesich gegensinnig bewegen. rung ruft eine Drehung des Rades 208 an jedem
des Schalters 341, daß die Schubstangen 314 und 320 Ähnlich der gemeinsamen Blattanstellwinkelsteuesich gegensinnig bewegen. rung ruft eine Drehung des Rades 208 an jedem
Die Schubstangen 310, 312, 314, 316, 318 und 40 Rotor eine gleichsinnige seitliche periodische Anstell-
320, welche von dem Mischgestänge 500 nach Fig. 3 winkeleinstellung, z. B. eine solche entsprechend
betrieben werden, sind in Fig. 2 in Verbindung mit einer Taumelscheibenneigung nach rechts, zur RoIlder
Kardan- oder der Taumelscheibenanordnung 130 steuerung hervor. Das Rad 230 wird sich vor- oder
und 150 gezeigt. Die Schubstange 314 ist über einen rückwärts drehen, um die Schubstangen 314 und 320
Winkelhebel 350, eine Stange 352, einen Winkel- 45 gleichzeitig zu bewegen und dadurch die beiden Tauhebel
354 und eine Stange 356 mit dem äußeren Kar- melscheibenanordnungen 130 und 150 nach der einen
danring 155 der Taumelscheibenanordnung 150 ver- oder anderen Seite zu kippen. Eine unterschiedliche
bunden. Die Schubstangen 312 und 310 sind durch seitliche Taumelscheibenneigung wird durch die Beähnliche
Gestänge mit dem inneren Kardanring 153 tätigung des Drahtseils 334 und die Drehung des
bzw. mit dem verschiebbaren Ring 152 verbunden. 50 Rades 230 erreicht, welches die Stangen 314 und 320
Die Stangen 310, 312 und 314 bestimmen die Ebene unterschiedlich bewegt und hierdurch die Taumeides
Ringes 160 durch ein Schrägstellen der Kardan- Scheibenanordnungen 130 und 150 nach verschieringe
153 und 155 um die Kardanachsen 156 und denen Seiten kippt.
157 und durch eine axiale Verschiebung des Ringes Der Betrag der unterschiedlichen seitlichen Tau-
152 entlang des vertikalen Gehäuses 50. Da die Stan- 55 melscheibenneigung wird durch das Pitot-Rohr 338
gen 164 mit den Blatthebeln 166 verbunden sind, und das Rechenwerk 342 bestimmt, welches den
steuern die Schubstangen 310, 312 und 314 die peri- Servomotor 346 und damit das Drahtseil 334 in Abodische
und kollektive Blattanstellwinkeleinstellung hängigkeit von der Geschwindigkeit betätigt. Eine
am unteren Rotor 26. In ähnlicher Weise steuern die unterschiedliche, seitliche Taumelscheibenneigung
Schubstangen 316, 318 und 320 die Ebene des Rin- 60 kann nach dem Willen des Piloten auch über den
ges 138 der Taumelscheibenanordnung 130. Das Ge- Schalter 341 gesteuert werden,
stange 358 der Schubstange 320 ist normalerweise Es ist bedeutsam, daß die Rotoren 24 und 26 mit dem Ring 135 in einem Winkel von 90° zu der wenigstens drei Blätter besitzen, um eine feste EinAchse 137 verbunden, das Gestänge 358 ist jedoch stellung des resultierenden Auftriebsvektors der beiaus Übersichtlichkeitsgründen leicht außerhalb dieser 65 den Rotoren 24 und 26 mit Bezug auf die Drehachse Lage gezeichnet. Eine ins Einzelne gehende Beschrei- 28 zu erlauben. Wenn ein Rotor mit zwei Blättern bung der Steuerungsgestänge ist in der USA.-Patent- verwendet würde, so würden unzulässige Schwingunschrift 2473 331 zu finden. Ein Schrägstellen oder gen und Spannungsänderungen in dem Rotorkopf 22
stange 358 der Schubstange 320 ist normalerweise Es ist bedeutsam, daß die Rotoren 24 und 26 mit dem Ring 135 in einem Winkel von 90° zu der wenigstens drei Blätter besitzen, um eine feste EinAchse 137 verbunden, das Gestänge 358 ist jedoch stellung des resultierenden Auftriebsvektors der beiaus Übersichtlichkeitsgründen leicht außerhalb dieser 65 den Rotoren 24 und 26 mit Bezug auf die Drehachse Lage gezeichnet. Eine ins Einzelne gehende Beschrei- 28 zu erlauben. Wenn ein Rotor mit zwei Blättern bung der Steuerungsgestänge ist in der USA.-Patent- verwendet würde, so würden unzulässige Schwingunschrift 2473 331 zu finden. Ein Schrägstellen oder gen und Spannungsänderungen in dem Rotorkopf 22
9 10
erzeugt werden, da sich der resultierende Rotorauf- und rücklauf enden Blätter ungefähr 89°/o des Auftriebsvektor
während jeder Umdrehung zweimal zwi- triebsvermögens der vorlaufenden Blätter aufgehoben,
sehen einer maximal versetzten Stellung und der Demgegenüber kann mit dem hier beschriebenen
Drehachse 28 bewegen würde, weil dann, wenn der Rotor das ganze Auftriebsvermögen der vorlaufen-Rotor
mit zwei Blättern sich in seiner zur Flugrich- 5 den Blätter ausgenützt werden. Dies ist in Fig. 6
tung parallelen Stellung befindet, der Auftriebsvektor gezeigt, in welcher der ganze Auftrieb von 544 kg der
natürlich wieder zur Drehachse zurückkehren muß. vorlaufenden Blätter des Rotors 24 und des Rotors
. Bei einer Anordnung mit drei Blättern werden die 26 an gegenüberliegenden Seiten der Drehachse 28
Schwingungen weiter verringert, wenn die Blätter der erzeugt wird, wobei gegenseitig sich ausgleichende
beiden Rotoren bei koaxialer Anordnung überein- io Rollmomente auftreten.
ander weglaufen. Hierdurch sind die Belastungen an Die Bedeutung des Vorteils des vergrößerten Aufverschiedenen Seiten des Rumpfes symmetrisch, und triebsvermögens der Rotoranordnung des beschriebealle
Momente, welche durch diese Belastungen her- nen Hubschraubers gegenüber den üblichen Rotorvorgerufen
werden, gleichen sich gegenseitig aus. anordnungen ist am besten aus F i g. 7 ersichtlich, in
Schwingungen zwischen den beiden Rotoren werden 15 welcher die Kurve 420 für übliche Hubschrauber und
dadurch in der Rotpranordnung selbst aufgehoben die Kurve 422 für den Hubschrauber gilt, welcher hier
und werden nicht auf den Flugzeugrumpf übertragen. beschrieben ist. Bei einem üblichen Hubschrauber
Die Vorteile des beschriebenen Hubschraubers er- nimmt der Auftrieb rasch ab, wenn die Geschwindiggeben
sich aus den Fig. 4 bis 7. In Fig. 4 ist eine keit über einen Punkt 424 hinaus zunimmt. Der
Rotorscheibe 400 gezeigt, welche durch die Drehung 2° Rotor kann dann z. B. das Hubschraubergewicht
der Rotorblätter des Hubschraubers 10 um die Achse nicht mehr tragen. Dies ist der Grund dafür, daß
28 bestrichen wird. Der Hubschrauber 10 habe eine übliche Hubschrauber oft mit Flügeln versehen wer- K:l
Vorwärtsgeschwindigkeit von etwa 370 km/h oder den müssen, um bei hohen Geschwindigkeiten einen |j
200 Knoten, und es wird angenommen, daß die Rotor- ausreichenden Auftrieb zu erzeugen. Im Gegensatz
blätter eine Geschwindigkeit von etwa 740 km/h oder 25 hierzu nimmt bei der hier beschriebenen Rotoranord-400
Knoten an ihrer Spitze haben. Die Rotorblätter nung der Auftrieb mit der Geschwindigkeit zu, so
drehen sich in Pfeilrichtung, so daß das Blatt 402 daß bei allen Geschwindigkeiten unter und über
das vorlaufende und Blatt 404 das rücklaufende Blatt 400 Knoten oder 740 km/h der Auftrieb das Hubist.
Betrachtet man Im2 der Auftriebsfläche an der schraubergewicht überwiegt, und dadurch Flügel
Spitze 406 des vorlaufenden Blattes 402 und 1 m2 der 30 auch für den Flug mit hoher Geschwindigkeit über-Auftriebsfläche
an der Spitze 408 des rücklaufenden flüssig werden. Der Knickpunkt in der Kurve 422
Blattes 404, so zeigt F i g. 4 den großen Unterschied entsteht dadurch, daß die Rotorgeschwindigkeit über
im Auftriebsvermögen zwischen dem vorlaufenden 200 Knoten oder 370 km/h verringert wird, um die
und dem rücklauf enden Blatt. Da die Spitze 406 des Machzahl der vorlaufenden Blattspitzen unter 0,9 zu
vorlaufenden Blattes 402 eine zusammengesetzte Ge- 35 halten. Dennoch nimmt der Auftrieb ungeachtet der
schwindigkeit aus der Umlaufgeschwindigkeit der Abnahme der Blattspitzen-Geschwindigkeit weiterhin
Blattspitzen und der Vorwärtsgeschwindigkeit des zu. Der Fachmann erkennt, daß durch das verHubschraubers
hat, beträgt die relative Geschwindig- größerte Auftriebsvermögen viele Vorteile erreicht
keit der Spitze 406 des vorlaufenden Blattes 402 etwa werden, z. B. unter anderem Flüge in großen Höhen,
1110 km/h oder 600 Knoten. Da die Spitze 408 des 4° vergrößerte Manövrierfähigkeit, vergrößerter Aktionsrücklaufenden
Blattes 404 sich in entgegengesetzter radius und größere Reisegeschwindigkeit.
Richtung zur Bewegung des Hubschraubers 10 dreht, Wenn nun aber die resultierenden Auftriebsvektoist die relative Geschwindigkeit der Spitze 408 der ren430 und 432 (Fig. 6) während des Vorwärts-Unterschied zwischen der Blattspitzen-Geschwindig- flugs nicht genau gesteuert werden, so werden sie sich I keit und der Hubschraubergeschwindigkeit oder etwa 45 zu den Spitzen der vorlaufenden Blätter hin verschie-370 km/h oder 200 Knoten. Dementsprechend bewegt ben, und der ungewünschte AngrifEsverteilungswinkel sich die vorlaufende Blattspitze dreimal schneller als sowohl an den vorlaufenden als auch an den riickdie rücklaufende Blattspitze. Dieser Unterschied be- laufenden Blättern wird das Verhältnis zwischen züglich der relativen Geschwindigkeit zeigt sich noch Auftrieb und Strömungswiderstand (L/D) verringern, stärker im Auftrieb der vorlaufenden gegenüber den 50 Es ist demnach außerordentlich wichtig, die resulrücklaufenden Blättern, da der Auftrieb proportional tierenden Auftriebsvektoren der beiden Rotoren dem Quadrat der Geschwindigkeit der Auftriebsfläche wahlweise so einzustellen, daß sie immer in gleicher ist. Berechnungen zeigen demnach, daß die vor- Entfernung zu der Drehachse 28 angreifen und von laufende Blattspitze 406 z.B. 544kg Auftrieb erzeugt, gleicher Größe sind, um gegenseitig sich aufhebende während die rücklaufende Blattspitze 408 nur 60 kg 55 Rollmomente und um ein optimales Verhältnis von Auftrieb erzeugt. Dieser Unterschied im Auftriebs- Auftrieb zu Luftwiderstand, L/D, für jeden Rotor zu vermögen entspricht einem Faktor von ungefähr 9. erzeugen. Es hat sich herausgestellt, daß für ein ge-Wenn die Berechnungen anstatt für die Blattspitzen gebenes Vorwärtsverhältnis das optimale LID dann allein für das ganze vorlaufende und rücklaufende erreicht wird, wenn der resultierende Auftriebsvektor Blatt ausgeführt werden, kann gezeigt werden, daß 6o eine Seitenverschiebung von 17°/o des Rotorradius die vorlaufenden Blätter 402 einen zehnmal größeren aufweist, wenn die Vorwärtsgeschwindigkeit des Hub-Auftrieb als die rücklaufenden Blätter 404 erzeugen. schraubers 150 Knoten beträgt, und wenn der seit-
Richtung zur Bewegung des Hubschraubers 10 dreht, Wenn nun aber die resultierenden Auftriebsvektoist die relative Geschwindigkeit der Spitze 408 der ren430 und 432 (Fig. 6) während des Vorwärts-Unterschied zwischen der Blattspitzen-Geschwindig- flugs nicht genau gesteuert werden, so werden sie sich I keit und der Hubschraubergeschwindigkeit oder etwa 45 zu den Spitzen der vorlaufenden Blätter hin verschie-370 km/h oder 200 Knoten. Dementsprechend bewegt ben, und der ungewünschte AngrifEsverteilungswinkel sich die vorlaufende Blattspitze dreimal schneller als sowohl an den vorlaufenden als auch an den riickdie rücklaufende Blattspitze. Dieser Unterschied be- laufenden Blättern wird das Verhältnis zwischen züglich der relativen Geschwindigkeit zeigt sich noch Auftrieb und Strömungswiderstand (L/D) verringern, stärker im Auftrieb der vorlaufenden gegenüber den 50 Es ist demnach außerordentlich wichtig, die resulrücklaufenden Blättern, da der Auftrieb proportional tierenden Auftriebsvektoren der beiden Rotoren dem Quadrat der Geschwindigkeit der Auftriebsfläche wahlweise so einzustellen, daß sie immer in gleicher ist. Berechnungen zeigen demnach, daß die vor- Entfernung zu der Drehachse 28 angreifen und von laufende Blattspitze 406 z.B. 544kg Auftrieb erzeugt, gleicher Größe sind, um gegenseitig sich aufhebende während die rücklaufende Blattspitze 408 nur 60 kg 55 Rollmomente und um ein optimales Verhältnis von Auftrieb erzeugt. Dieser Unterschied im Auftriebs- Auftrieb zu Luftwiderstand, L/D, für jeden Rotor zu vermögen entspricht einem Faktor von ungefähr 9. erzeugen. Es hat sich herausgestellt, daß für ein ge-Wenn die Berechnungen anstatt für die Blattspitzen gebenes Vorwärtsverhältnis das optimale LID dann allein für das ganze vorlaufende und rücklaufende erreicht wird, wenn der resultierende Auftriebsvektor Blatt ausgeführt werden, kann gezeigt werden, daß 6o eine Seitenverschiebung von 17°/o des Rotorradius die vorlaufenden Blätter 402 einen zehnmal größeren aufweist, wenn die Vorwärtsgeschwindigkeit des Hub-Auftrieb als die rücklaufenden Blätter 404 erzeugen. schraubers 150 Knoten beträgt, und wenn der seit-
Bei dem üblichen Verfahren wird durch die Be- liehe Versatz 4O°/o beträgt, wenn die Vorwärts-
grenzung des Auftriebs der vorlaufenden Blätter auf geschwindigkeit des Hubschraubers 270 Knoten ist.
den Auftrieb der rücklauf enden Blätter entweder 65 F i g. 8 gibt die optimale, seitliche Versetzung des
durch Verwendung von Schlaggelenken 110 und 112 Rotorauftriebsvektors für jedes Vorwärtsverhältnis,
zwischen den Blättern und der Nabe (F i g. 5) durch also das Verhältnis der Hubschraubervorwärts-
Veränderung des Anstellwinkels der vorlaufenden geschwindigkeit zu der Geschwindigkeit der Blatt-
11 12
spitzen, wieder. Die in F i g. 8 gezeigte Kurve ent- Blattwinkelverstellung erforderlich sein, um zu verspricht
in dem Bereich 440 folgender Formel: hindern, daß der Auftriebsvektor sich zu schnell
P-Ai1, wobei 0
< α < 0 8 nach 1^1" bev/eSt·
r - «■/ μ, wooei υ ^ μ ^ u,ö . Der ßetrag der Versetzung <jer Auftriebsvektoren
P ist hierbei die optimale, seitliche Versetzung des 5 ändert sich mit der Geschwindigkeit nach folgender
Rotorauftriebsvektors in Prozent vom Rotorschei- Formel:
benhalbmesser und μ ist das Vorwärtsverhältnis. ρ = 47 „ wobei 0
< μ. < 0 8 und
Der Teil der Kurve aus Fig. 8, welcher mit 442 ,„' ,„_r.f ^ ' u ■ -^ η ο
bezeichnet wird, entspricht folgender Formel: P = 37,5 e (0,7 [0,8 - μ]), wobei μ
> 0,8 .
P = 37>5β(0,7[0,8-μ]);™Λβίμ>0,8. 10 Pf veränderliche GrößeP entspricht einer nor-
ν ι rj/j r mierten Stellung, so daß sie auf Rotoren beliebigen
Hierin sind wieder P die optimale, seitliche Ver- Durchmessers angewandt werden kann. Das Vorsetzung
des Rotorauftriebsvektors in Prozent des wärtsverhältnis ergibt sich aus:
Rotorscheibenhaltmessers, μ das Vorwärtsverhältnis
und e die Basis des natürlichen Logarithmus. 15 μ = .
Rotorscheibenhaltmessers, μ das Vorwärtsverhältnis
und e die Basis des natürlichen Logarithmus. 15 μ = .
Aus Fig. 8 geht hervor, daß die optimale, seitliche ü R
Versetzung Null ist, wenn das Vorwärtsverhältnis Hierin sind*
Null ist, d. h. wenn der Hubschrauber sich im Zustand des Schwebefluges befindet, da keine Vorwärts- V = Geschwindigkeit des Hubschraubers,
geschwindigkeit vorliegt, die eine unsymmetrische 20 q = Drehzahl des Rotors und
Anströmung erzeugen würde. Die optimale Verset- R = Halbmesser des Rotors.
zung des Auftriebsvektors nimmt dann mit dem Vorwärtsverhältnis zu, bis ein Maximum in der Nähe Das dimensionslose Vorwärtsverhältnis μ ist gültig eines Vorwärtsverhältnisses von 0,8 auftritt. Um ver- für Rotoren jeder Größe und stellt den Geschwindigsetzte Auftriebsvektoren in einer Entfernung von 25 keitsfaktor in der Formel dar.
Versetzung Null ist, wenn das Vorwärtsverhältnis Hierin sind*
Null ist, d. h. wenn der Hubschrauber sich im Zustand des Schwebefluges befindet, da keine Vorwärts- V = Geschwindigkeit des Hubschraubers,
geschwindigkeit vorliegt, die eine unsymmetrische 20 q = Drehzahl des Rotors und
Anströmung erzeugen würde. Die optimale Verset- R = Halbmesser des Rotors.
zung des Auftriebsvektors nimmt dann mit dem Vorwärtsverhältnis zu, bis ein Maximum in der Nähe Das dimensionslose Vorwärtsverhältnis μ ist gültig eines Vorwärtsverhältnisses von 0,8 auftritt. Um ver- für Rotoren jeder Größe und stellt den Geschwindigsetzte Auftriebsvektoren in einer Entfernung von 25 keitsfaktor in der Formel dar.
40 oder 5O°/o vom Rotormittelpunkt erzeugen zu Man erkennt, daß das dem Rechenwerk 342 zukönnen,
dürfen die Rotorblätter keine Schlag- geführte Geschwindigkeitssignal durch das Rechenbewegung
wie bei üblichen Hubschraubern ausfüh- werk in eine Anzahl Signale proportional zu der
ren. Aus diesem Grund sind keine Blattgelenke oder seitlichen periodischen Blattanstellwinkeleinstellung
biegsame Abstützteile im Blattanschluß vorhanden. 30 und nicht zu der Auftriebsvektorversetzung zerlegt
Die Blätter, welche sehr starr und steif sind, können werden muß. Da der Betrag der erforderlichen seitdann
große Versetzungen aufnehmen, welche für ein liehen periodischen Blattanstellwmkeleinstellung zur
optimales L/D-Verhältnis erforderlich sind. Versetzung des Auftriebsvektors von der jeweiligen
Wegen der großen Zahl von Parametern, z. B. Rotorform abhängig ist, ändert sich die mathe-
Blattverdrehung, Blattverjüngung und Blattwurzel- 35 matische Arbeitsweise des Rechenwerks 342 mit der
belastung, erstreckt sich die in F i g. 8 dargestellte jeweiligen Rotoranordnung. Einzelne Hersteller
Kurve zwischen den Bändern 440 a und 4406 bzw. können jedoch bestimmen, wie groß die erforder-
442 a und 442 b. Die entsprechenden Formeln für liehe seitliche periodische Blattanstellwinkeleinstel-
diese Bänder sind wie folgt: lung für eine bestimmte Versetzung zu sein hat. Das
40 Rechenwerk kann hiernach programmiert werden.
P = 53 μ und P = 40 μ, wobei 0 ^ μ ^ 0,8; und Während des Fluges wird die seitliche periodische
P = 37,5 e (0,7 [0,8 — μ]) + 5 und Blattanstellwmkeleinstellung an jedem Rotor durch
P = 37,5 e (0,7 [0,8 — μ]) — 5, wobei μ
> 0,8. das geschwindigkeitsaufnehmende Pitot-Rohr 338
und das Rechenwerk 342 automatisch erreicht. Der
Da der Auftriebsvektor sich natürlich schnell nach 45 Pilot kann demnach den Hubschrauber ohne Berückaußen
verschieben wird, wenn die Vorwärtsgeschwin- sichtigung von besonderen Steuerungen für ein optidigkeit
zunimmt, ist es erforderlich, eine seitliche, males Verhältnis von LID fliegen. Wenn der Pilot
periodische Blattanstellwinkeleinstellung an jedem jedoch wünscht, das Rechenwerk zu umgehen oder
Rotor auszuführen, um die Versetzung des Auftriebs- eine andere seitliche periodische Blattanstellwinkelvektors
zu steuern. Da die Rotoren in entgegengesetz- 50 einstellung vorzunehmen, so kann er das Rechenten
Richtungen umlaufen, erscheinen die vorlaufen- werk abschalten und den Servomotor 346 durch den
den Blätter an gegenüberliegenden Seiten der Flug- Schalter 341 steuern.
zeuglängsachse. Die Auftriebsvektoren der jeweiligen Um hohe Strömungswiderstandskoeffizienten zuRotoren
werden nach entgegengesetzten Seiten des sammen mit einer Machzahl über 0,9 an den Blatt-Hubschraubers
auswandern, und demgemäß ist eine 55 spitzen zu verhindern, ist es erforderlich, die Blatt-Steuereinrichtung
zur unterschiedlichen seitlichen Spitzengeschwindigkeit des Hubschraubers zu verperiodischen
Blattanstellwinkeleinstellung erforder- ringern, wenn die Vorwärtsgeschwindigkeit zulich.
Wenn am oberen Rotor die vorlaufenden Blät- nimmt. Diese Verringerung wird so lange vorter
z. B. auf der rechten Seite sind, so wird eine linke genommen werden, bis bei hoher Vorwärtsgeschwinseitliche
periodische Blattwinkelverstellung erforder- 60 digkeit der Rotor vollständig still steht und der
lieh sein, um zu verhindern, daß die Auftriebsvekto- Hubschrauber kann dann als Flugzeug mit festen
ren sich zu schnell nach rechts bewegen. An dem Flügeln fliegen. Nachdem der Übergang zum Flug
unteren, in entgegengesetzter Richtung umlaufenden mit festen Flügeln stetig ist, ist die Belastung wieder
Rotor befinden sich die vorlaufenden Blätter an der symmetrisch und die Auftriebsvektorversetzung ist
linken Seite, und deshalb wird eine rechte seitliche 65 dann Null.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Einrichtung zur Steuerung eines Hubschraubers mit zwei gegenläufigen Auftriebsrotoren,
die schwenkgelenk- und schlaggelenklos an die Rotornabe angeschlossene Blätter aufweisen
und deren vorlaufende Blätter an gegenüberliegenden Seiten des Hubschraubers liegen, und
mit je einer Steuervorrichtung zur periodischen gegensinnigen seitlichen Blattanstellwinkelsteuerung
an jedem einzelnen Rotor zum Verschieben des Angriffspunktes des Auftriebsvektors an diesem
Rotor in Querachsen richtung, dadurch •gekennzeichnet, daß beide Steuervorrichtungen
(314, 150; 320, 130) mittels eines gesonderten, vom Piloten betätigten Antriebs (334,
348, 346, 344, 341) oder mittels einer selbsttätigen, auf die Fluggeschwindigkeit ansprechenden
Stellvorrichtung (338, 340, 342, 344, 346, 348, 334) mit Bezug auf die beiden Rotoren gegensinnig
so betätigbar sind, daß die Angriffspunkte der Auftriebsvektoren an dem einen und dem
anderen Rotor unter Aufhebung der Rollmomente gegenüber der Rotordrehachse gegensinnig
versetzt in einem Bereich zwischen inneren und äußeren Grenzen einstellbar sind, von denen
die äußere Grenze durch folgende Formeln bestimmt ist:
P = 53 μ, wobei 0 <Ξ μ <Ξ 0,8,
P = 37,5 e (ο,71",« - μ» + 5; wobei μ
> 0,8
und von denen die innere Grenze durch folgende Beziehungen bestimmt ist:
P = 40 μ, wobei 0 <g μ
<Ξ 0,8,
P = 37,5 e W,7 «»,β - μ« - 5; wobei μ
> 0,8
und worin
P = Versetzung des resultierenden Rotorauftriebsvektors in Prozent des Rotorradius,
μ = Vorwärtsverhältnis,
e — Basis des natürlichen Logarithmus.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Auftriebsvektoren
nach folgenden Formeln einstellbar ist:
ρ = 47 μ, wobei 0
<Ξ μ <[ 0,8 und
P = 37,5 e (»J [0,8 - μ»; wobei μ
> 0,8.
35
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US561448A US3409249A (en) | 1966-06-29 | 1966-06-29 | Coaxial rigid rotor helicopter and method of flying same |
US56144866 | 1966-06-29 | ||
DEU0014005 | 1967-06-26 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1506613A1 DE1506613A1 (de) | 1969-08-07 |
DE1506613C true DE1506613C (de) | 1973-06-14 |
Family
ID=
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