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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formstücken aus verklebten
Faserstoffen Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur kontinuierlichen
Herstellung von Formstücken aus verklebten Faserstoffen in einer Vielzahl unterschiedlicher
Bauformen.
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Durch Harz miteinander verbundene Glasfasern eignen sich in hervorragender
Weise als Bauelemente oder dergleichen.
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Glasfasern haben ein ausgezeichnetes Festigkeits-Gewichts-Verhältnis.
Sie sind leicht auszubilden, in ihren Abmessungen stabil und können kontinuierlich
praktisch endlos gef ertigt werden. Die Erfindung ist in Verbindung mit derartigen
Werkstoffen beschrieben, doch versteht es sich, daß sie auf deren Anwendung nicht
beschränkt ist.
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Die geschilderten Vorteile sind suit langem bekannt. Befriedigende
und wirtschaftlich durchführbare Verfahren und Vorrichtungen zur kontinuierlichen
Herstellung von Glasfasern Bauelementen oder dergleichen standen jedoch nicht zur
Verfügung. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Lücke zu füllen, Sie
bezweckt, eine kontinuierliche Fertigung von
Formstücken in den
verschiedensten gängigen Bauformen mit sehr niedrigen Kosten und kleinstem Aufwand
zu ermöglichen.
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Es soll leicht von einer Bauform auf eine andere übergegangen werden
können; auch wendel-oder spiralförmige Formstücke sollen kontinuierlich herstellbar
sein. Kontinuierliche Längen wendelförmiger Formstücke eignen sich beispielsweise
für elektrische Anschlußschnüre in Wendelform und als Verstärkung für flexible Schläuche.
Erfindungsgemäß hergestellte Wendeln können ferner in Ringe unterteilt und als Veretärkungeglieder
benutzt werden. Ein Anwendungsbeispiel für ein Wendelstück von nur einer Windung
sind Form- und -Stützteile für Büstenhalterschalen.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung ist durch zwei synchron
angetriebene, endlose, flexible Formteile gekennzeichnet, die über mindestens einen
Teil ihrer Bewegungsbahn unter Bildung -einer Formkammer miteinander in Eingriff
stehen. Die Formteile sind vorzugsweise umlaufende endlose Bänder, die mit gleicher
Vorschubgeschwindigkeit und im Bereich ihres gegenseitigen Eingriffs in gleicher
Bewegungerichtung angetrieben sind.
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Zur Herstellung langgestreckter, gerader Formstücke können die beiden
Formteile um Je zwei in Abstand voneinander angeordnete Lagerkörper, z. B. Rollen,
horumgoführt sein und mit din Lagerkörpern in Reibeingriff stehen.
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Zur Heretellung von wendel- oder spiralartigen Formstücken
ist
vorzugsweise eine rotierend angetriebene Trommel vorgesehen, um die das eine, innere
Formteil wendelförmig, straff herumgeführt ist. Das innere Formteil ist dabei mit
einer konkaven Formfläche versehen, die von dem Formteil nach außen vorsteht. Bei
einer Drehung der Trommel läuft das innere Formteil ohne Schlupf mit. Das zweite,
äußere Formteil ist auf das innere Formteil ebenfalls wendelförmig so aufgewickelt,
daß die konkave Formfläche des äußeren Formteils nach innen weist und der Formfläche
des inneren Formteils gegenübersteht, wobei zwischen den beiden Formteilen eine
wendelförmige Formkammer gebildet wird. Das äußere Formteil kann sich mit dem inneren
Formteil mitbewegen. Wie im folgenden noch näher erläutert ist, läßt das äußere
Formteil die erste und letzte Windung des inneren Formteile oder mindestens einen
Teil derselben frei oder unbedeckt. Auf diese Weise können die Ausgangsatoffe, beispielsweise
mittels Harz verbundene Glasfasern, am einen Ende der Trommel in die wendelförmige
Formkammer eingeführt werden und kann das Fertigerzeugnis am anderen Ende der Trommel
abgenommen werden.
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Bei der bevorzugten Ausführungaform einer derartigen Vorrichtung wird
der Ausstoß dadurch verdoppelt, daß eine Reihe von endlosen Formteilen und zwei
parallele Trommeln vorgesehen werden, die zweckmäßig beide mit einem gemeinsamen
Antrieb gekuppelt sind. Das innere endlose Formteil beginnt am einen Ende der ersten
Trommel, ist auf diese Trommel mit nach außen gerichteter Formfläche wendelförmig
aufgewickelt
und ist dann in ähnlicher Weise, jedoch in entgegengesetzter
Richtung, wendelförmig um die zweite Trommel geschlungen.
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Das innere Formteil verläßt die zweite Trommel in derselben Querebene,
in der sein Anfang auf der ersten Trommel liegt.
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Beide Enden des inneren Formteile sind in zweckentsprechender Weise
miteinander verbunden, so daß es eine durchgehende, umlaufende Einheit bildet. Das
innere Formteil wird durch die Drehung der Trommeln reibend angetrieben. Jeder Trommel
ist ein eigenes äußeres Formteil zugeordnet, das über einen Abschnitt des inneren
Formteils wendelförmig gewickelt ist, so daß zwischen beiden Formteilen eine Formkammer
gebildet wird. Die beiden äußeren Formteile bilden ebenfalls in sich abgeschlossene,
durchgehende, umlaufende Elemente. An beiden Enden jeder Trommel sind in geeigneter
Weise schräggestellte Führungsetreben angeordnet, so daß das äußere Formteil nach
Durchlaufen der wendelförmigen Bewegungsbahn in einer im wesentlichen geraden Linie
parallel zur Längsachse der Trommel zur Ausgangsstelle zurückkehrt. Da ein einziges,
durchgehendes inneres Formteil über die beiden parallelen Trommeln läuft, wird ein
einfaches Getriebe mit einem Zwischenrad verwendet, um die beiden Trommeln in gleicher
Drehrichtung anzutreiben. Bei der bevorzugten Ausführungsform werden die Glasfasern
jeder Trommel zu Beginn des gemeinsamen Laufs des inneren und äußeren Formteils
zugeführt und an dessen Ende von den gegenüberliegenden Seiten beider Trommeln abgenommen.
mit anderen Worten werden die Glasfasern an der linken Seite der einen Trommel und
der rechten Seite der anderen Trommel den Formteilen zugeführt.
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Wahlweise können Glasfaserbündel verwendet werden, die mit einer Bewicklung,
Bewehrung oder Schutzhülle versehen sind.
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Die Formteile können beispielsweise aus Delrin oder Propylen stranggepreßt
oder gespritzt sein, und das zur gegenseitigen Verbindung der Glasfasern verwendete
Harz kann ein Epoxydharz, ein Polyester- oder ein anderes zweckentsprechendes Harz
sein.
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Zur Aushärtung des Harzes kann die Vorrichtung nach der Erfindung
mit einer Heizeinrichtung versehen sein.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen.
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Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,
die für die kontinuierliche Fertigung von geraden, langgestreckten Glasfaser-Bauelementen
geeignet ist, Figur 2 einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 nach Figur 1, Figuren
3 bis 8 im Querschnitt verschiedene mittels der Vorrichtung
nach
den Figuren 1 und 2 herstellbare Profilformen, Figur 9 schematisch den Windungsverlauf
bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von wendel- oder spiralartigen
Formstücken, Figur 10 teilweise schematisch eine Längsseitenansicht der Trommeln,
der Formteile und des Antriebs einer Vorrichtung gemäß Figur 9, Figur 11 eine Draufsicht
auf den Antrieb der Vorrichtung nach Figur 10, Figur 12 einen vergrößerten Querschnitt
der Formbänder, und Figur 13 einen vergrößerten Uuerschnitt ähnlich Figur 12 einer
abgewandelten Ausführungsform, wobei ein bewickeltes Faeerstoffbündel geformt wird.
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Entsprechend den Figuren 1 und 2 weist die insgesamt mit 10 bezeichnete
Formvorrichtung vordere und hintere obere Rollen 12 bzw. 14 sowie vordere und hintere
untere Rollen 16 bzw. 18 auf. Flexible Formbänder 20 und 22 sind um das obere und
das untare Rollenpaar derart herumgeführt, daß die beiden Bänder einander in einem
linearen Abschnitt gegenüberliegen.
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Figur 2 zeigt als Beispiel Formteile, die sich für die Herstellung
kontinuierlicher
Längen von U-Schienen eignen.
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Das Formteil 20 ist mit einer Ausnehmung 24 versehen, während das
Formteil 22 einen vorstehenden Steg 26 aufweist, so daß zwischen den vorderen und
hinteren Rollen im Eingriffebereich der Formteile zwischen den Formteilen eine Formkammer
gebildet wird. Der gegenseitige Abstand der Formteile bestimmt die Dicke des Fertigerzeugnisses.
Es versteht sich, daß auch zweckentsprechende Kehlen und konische Vsrjüngungen vorgesehen
sein können.
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Glasfasern F werden dabei mit Hilfe eines Harzes R miteinander verbunden
und dann zwischen die Formteile eingeführt.
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Eine Vorratsquelle S, beispielsweise in Form von mehreren Spulen,
dient als Vorratsspeicher für die Fasern oder Fäden.
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Statt die veranschaulichte Imprägniereinrichtung zu verwenden, können
die Fasern auch durch ein flüssiges Harzbad geleitet werden, bevor sie den Formteilen
zugeführt werden.
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Auch andere bekannte Imprägnierverfahren sind im Rahmen der Erfindung
anwendbar.
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Das mittels des motors 32 angetriebene Getriebe 30 sorgt für einen
synchronen Vorschub der beiden Formteile. Um das Harz auszuhärten, sind Widerstandsheizelemente
34 und 36, die an eine geeignete StromquelLe angeschlossen sind, zwischen jedem
Rollenpaar angeordnet. Die Dauer der Aushärtung kann in einfacher Weise beeinflußt
werden, beispielsweise indem die Geschwindigkeit der mittels des motors 32 angetriebenen
Bänder variiert wird. Auch andere bekannte Heizeinrichtungen
sind
anwendbar. Die Heizeinrichtungen sind vorzugsweise einstellbar ausgebildet, um eine
Anpassung an den Wärmebedarf für die Aushärtung eines bestimmten Harzes vornehmen
zu können. Um für eine konstante Spannung zu sorgen, liegen an den Bändern 20 und
22 einstellbar gelagerte Andruckrollen 38 bzw. 40 an. Für eine genaue Einhaltung
der Profilform sind zu beiden Seiten der miteinander in Eingriff befindlichen Abschnitte
der Formteile parallele Führungskörper 39 und 41 vorgesehen. Je nach dem verwendeten
Rohwerkstoff oder dem Werkstoff, aus dem die Formteile hergestellt sind, können
auch andere Führungen verwendet werden. Wenn die Bänder nach Erreichen der Rollen
14 und 18 auseinanderlaufen, wird das ausgehärtete endlose Glasfaserformstück entweder
auf passende Länge geschnitten oder einer Speichereinrichtung zugeführt.
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Die Figuren 3 bis 8 zeigen einige der verschiedenen Profile, die mittels
des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung hergestellt werden können.
Eine U-Schiene gemäß Figur 3 besteht aus im Abstand voneinander angeordneten, parallelen
Schenkeln 42 und 44, die mittels eines Querschenkels 46 miteinander verbunden sind.
Das Profil nach Figur 4 stellt eine Variation der U-Schiene dar, die eine gekrümmte
Wand 48 aufweist. Figur 5 zeigt ein L-Winkelstück mit Schenkeln 50 und 52. In den
Figuren 6 und 7 sind Z- und H-förmige Profile dargestellt. Das Z-Profil wird von
zwei gegeneinander versetzten, parallelen Schenkeln 54 und 56 gebildet, die mittels
eines Querschenkels 58 verbunden
sind, während das H-Profil aus
zwei in Abstand voneinander angeordneten parallelen Schenkeln 60 und 62 besteht,
die mittels eines mittlersn Querschankels 64 verbunden sind.
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Figur 8 zeigt ein T-Profil aus zwei senkrecht aufeinanderstehenden
Schenkeln 66 und 66, von denen der eine in der mitte des anderen Schenkels ansetzt.
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Die oben beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Gegenstände eignen
sich ohne weiteres für kontinuierliche Fertigungsverfahren. Es steht eine Reihe
von Profilformen zur Verfügung, die von der vorteilhaften Eigenschaft von Glasfasern
Gebrauch machen, daß die Festigkeit groß im Vergleich zum Gewicht ist. Die Formstücke
sind beispielsweise dort sinsetzbar, wo die Korrosion ein Hauptproblem darstellt.
Infolge der Einfachheit der Vorrichtung kann rasch von einem auf ein anderes Profil
übergegangen werden.
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Figur 9 zeigt schematisch eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung
zur Herstellung von wendel- oder spiralförmi gen Formstücken. Es sind zwei Trommeln
vorgesehen, die mittele eines motors und einer Antriebsvorrichtung, beispielsweise
einem Getriebe, Reibrollen, Riemenscheiben und dergleichen in gleicher Drehrichtung
rotierend angetrieben werden. Ein gestrichelt dargestelltes endloses inneres Formteil
ist wendelförmig um beide Trommeln herumgeführt. Zwei punktiert dargestellte, ebenfalls
endlose äußere Formteile sind wendelförmig auf je eine der Trommeln aufgewickelt.
Wie besser aus Figur 10 hervorgeht, sind die erste und die letzte Windung des inneren
Formteils auf Jeder Trommel durch das
äußere Formteil nicht vollständig
abgedeckt.
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Diese Anordnung erlaubt die Einführung von Faserstoffen zwischen die
Formteile an der linken Seite der einen Trommel und die Abnahme des fertiggeformten
Gegenstands in Form einer Wendel oder Spirale an der rechten Seite der Trommel.
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Bei der anderen Trommel finden Eingabe und Abgabe an den entgegengesetzten
Seiten statt, da beide Trommeln in gleicher Richtung gedreht werden und das innere
Formteil durchgehend ist. An beiden Enden jeder Trommel sind Führungsetreben vorgesehen,
die die äußeren Formteile vom Abgabeende zum Eingabeende der betreffenden Trommel
zurückleiten.
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Figur 10 zeigt schematisch den Zusammenbau der verschiedenen maschinenteile
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Trommeln 110 und 112 sind um ihre Längsachse
drehbar in einem maschinenrahmen 113 gelagert. Am einen Ende jeder Trommel ist ein
Zahnrad 114 bzw. 116 befestigt. Die Zahnräder 114, 116 werden mittels eines Motors
118 über ein Ritzel 120 und ein Zwischenrad 122 angetrieben. Aus Figur 11 folgt,
daß die beiden Zahnräder 114 und 116 sowie das motorritzel in gleicher Richtung
rotieren.
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Das innere Formteil 124 (Figuren 10 und 12) hat im wesentlichen quadratischen
oder rechteckigen Querschnitt. Das Formteil 124 ist mit einer unteron Fläche 126
und einer
Längsnut 128 mit einer abgerundeten Formfläche 30 versehen
und kann aus einem in Wärme härtbaren Kunststoff, beispielsweise Delrin, Nylon oder
Propylen stranggepreßt oder gespritzt sein. Die Nut 128 und die Formfläche 130 weisen
von der Trommel nach außen und bilden zusammen die eine Hälfte der Formkammer. Die
Enden einer passenden Länge stranggepreßten Kunststoffbandes werden entsprechend
miteinander verbunden. Dabei liegt das innere Formteil 124 in Wendelform auf den
in Abstand voneinander angeordneten parallelen Trommeln 110 und 112, wie dies aus
Figur 10 hervorgeht.
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Das äußere Formteil 132 ist zweckmäßig ebenfalls aus einem in Wärme
härtbaren Kunststoff, beispielsweise Delrin, Nylon oder Polypropylen stranggepreßt
oder gespritzt und hat im wesentlichen T-Form. Der Schenkel 134 hat im wesentlichen
die gleiche Größe wie die Nut 128 des inneren Formteils 124 und ist am einen Ende
mit einer konkaven Formfläche 136 versehen. Soll das fertige Formstück kreisf-örmigen
Querschnitt haben, bilden die einander gegenüberstehenden Formflächen 130 und 136
der Formteile 124 bzw. 132 Halbkreise. Entsprechend den Ausführungebeispielen nach
den Figuren 2-8 werden andere Querschnittsformen des fertigen Formstücks in ähnlicher
Weise auf die beiden einander gegenüberstehenden Formteile aufgeteilt.
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Das äußere Formteil 132 greift im wesentlichen in die gesamten wendelförmig
aufgewickelten Abschnitte des inneren
Formteils 124 ein. Wie aus
Figur 10 hervorgeht, bleibt jedoch mindestens ein Teil der ersten und letzten Windung
des inneren Formteils auf beiden Trommeln 110 und 112 frei.
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Figur 12 zeigt den gegenseitigen Eingriff der Formteile, wobei zu
erkennen ist, daß der in der Nut 128 liegende Schenkel 134 eine Relativbewegung
zwischen den beiden Formteilen ausschließt. Da das äußere Formteil auf der ersten
und letzten Windung des inneren Formteile nicht vorhanden ist, kann ein Faserstoffbündel
F eingeführt und das gewendelte fertige Formstück C abgenommen und in einem geeigneten
Behälter gespeichert werden.
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UDrzugsweise sind entsprechende mittel vorgesehen, um die miteinander
in Eingriff stehenden Formteile genau auf einer wendelförmigen Bahn zu führen. Die
Führungsmittel können in Form einer Mehrzahl von Stiften ausgebildet sein, die in-
wendelförmiger Verteilung radial an der Trommel angebracht sind. Ebenso könnte auch
eine zusammenhängende wendelförmige Schulter vorgesehen sein. Der Einfachheit halber
ist eine wendelförmige Nut 137 gezeigt, die in der Trommeloberfläche ausgebildet
ist, so daß das innere Formteil gleitend in die Nut eingeführt werden kann. Zur
Verminderung des Reibungswiderstands wird vorzugsweise ein Schmiermittel in die
Nut 137 eingebracht.
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An beiden Enden jeder Trommel sind mehrere schräggestellte Führungsatreben
vorgesehen. Diese, zweckmäßig im Maschinenrahmen
gelagerten Führungsetreben
haben den Zweck, die äußeren Formteile sanft in und außer Eingriff mit dem inneren
Formteil zu bringen. Erfindungsgemäß kann auch eine hinreichende Anzahl von schräggestellten
Führungsstreben vorgesehen sein, so daß nur ein einziges äußeres Formteil erforderlich
wird. Das einzige äußere Formteil wird in einem solchen Fall wendelförmig um einen
Abschnitt des inneren Formteils auf der ersten Trommel gewickelt, dann zu der zweiten
Trommel geführt, dort mit gleicher, jedoch entgegengesetzter Wendelsteigung aufgewickelt
und schließlich quer zur ersten Trommel zurückgeführt. Zwei äußere Formteile sind
nur der einfachen Beschreibung halber veranschaulicht.
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Figur 13 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der ein Faserstoffbündel
F' in eine Schutzhülle 140 eingeschlossen oder eingewickelt ist. Die Vorrichtung
ist im übrigen in gleicher Weise wie vorstehend beschrieben aufgebaut. Die Anordnung
nach Figur 13 ist von Vorteil, wenn das fertige Formstück besondere Oberflächenbedingungen
erfüllen, beispielsweise eine bestimmte Farbe, Struktur oder dergleichen haben soll.
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Der Faserstoff kann unmittelbar vor dem Einbringen zwischen die Formteile
auf beliebige, zweckentsprechende Weise, beispielsweise mit Hilfe einer Sprühvorrichtung
S mit einem nicht gehärteten oder teilweise gehärteten warmhärtbaren Harz R beschichtet
werden. Statt dessen kann der Faserstrang
durch ein Harzbad geführt
oder auf andere Weise imprägniert werden.
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Je nach der Wahl des Harzes und anderen damit verbundenen Faktoren
können Haizelemente vorgesehen sein, die aus einer herkömmlichen Stromquelie gespeist
werden und in einer oder beiden Trommeln angeordnet sind. Beispielsweise ist ein
Heizelement 141 veranschaulicht, das in Längsrichtung innerhalb der Trommeln 110
und 112 angeordnet ist. Die Figuren 12 und 13 zeigen noch eine abgewandelte Heizvorrichtung,
und zwar sind dort Metallbänder 142 und 144 vorgesehen, die mittels einer herkömmlichen,
nicht dargestellten induktiven Heizeinheit aufgeheizt werden können. Das Metallband
kahn in dem einen oder dem anderen oder auch in beiden Formteilen vorgesehen sein.
Die Spule der Induktioneheizeinheit umgibt in einem solchen Falle das betreffende,
das Metallband aufweisende Formteil an einer geeigneten Stelle. Falls erwünscht,
kann die Kunststofform mit metallischen Teilchen gefüllt sein und können kapazitive
Heizvorrichtungen verwendet werden. Die vorliegend veranschaulichte Anordnung der
Heizelemente dient nur als Beispiel.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung ist einfach aufgebaut. Gleichwohl
gestattet sie eine leistungsfähige Produktion zweier endloser Wendeln. Die Wartung
der Vorrichtung ist kostensparend, da die Zahl der bewegten Teile
kleinstmöglich
gehalten ist und diese Teile verhältnismäßig billig sind.
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Für die vorliegenden Zwecke werden vorzugsweise sogenannte Epoxydharze
verwendet. Epoxydverbindungen sind Verbindungen, bei denen ein Äther-Sauerstoffatom
mit zwei benachbarten Kohlenstoffatomen verbunden ist. Unter dem Ausdruck "Epoxydharz
soll vorliegend das harzförmige Reaktionsprodukt bestimmter dieser Epoxydverbindungen
sowie Verbindungen verstanden sein, bei denen verfügbare Wasserstoffatome vorgesehen
sind, die mittels Sauerstoffatomen mit Kohlenstoffatomen verkettet sind, beispielsweise
mehrwertige Phenole und mehrwertige Alkohole. Ein besonders geeignetes Epoxydharz
ist das Reaktionsprodukt eines Epihalohydrins und eines mehrwertigen Phenols, beispielsweise
Bisphenol-Epichlorohydrin. Zu den geeigneten Epoxydharzen gehörsn auch die Reaktionsprodukte
von Epihalohydrinen und einem mehrwertigen Alkohol, beispielsweise Äthylenglykol,
Propylenglykol, Trimethylenglykol und dergleichen. Andere äquivalente Epoxydharze
sind dem Kunststoffachmann bekannt.
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Weitere geeignete in Wärme härtbare Harze sind Polyesterharze und
insbesondere die Alkydharze, die das Reaktionsprodukt oder Kopolymere von menrwertigen
Alkoholen und zweibasischen Säuren aufweisen. Typische Vertreter der großen Anzahl
zur Verfügung stehender Polyesterharze sind die Kopolymere von Phthalsäureanhydrid
und einem mehrwertigen Alkohol, beispielsweise Äthylenglykol, Diäthylenglykol oder
Glyzerin,
maleinsäureanhydrid und einemmehrwertigen Alkohol, Sebazinsäure und einem mehrwertigen
Alkohol sowie Diäthylenglykol und Bis-Allylkarbonat. Diese und äquivalen--te Polyesterharze
werden vorzugsweise vor Einverleibung in der Kunststoffmasse teilweise polymerisiert.
Durch Beimischung von Modifikatoren wie epoxydierten Ölen und ungesättigten Fettsäuren
können sie in bekannter Weise modifiziert werden. Falls erwünscht, können in die
masse auch zweckentsprechende Polyester-Polymerisationskatalysatoren eingebracht
werden.
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Zu weiteren erfindungsgemäß anwendbaren, wärmehärtbaren Polymeren
gehören die Akrylverbindungen und die Phenol-Formaldehyd-, Alpha-Furfurylaldehyd-
und Resorcin-Formaldehydharze. Der in Wärme härtbare Werkstoff braucht auch nicht
in jedem Falle unter den allgemeinen Begriff"Harz" fallen. Beispielswaise können
Stoffe wie Phthalsäureanhydrid und Diallylphthalat als warmhärtbares reaktionsfähiges
material der Kunststoffmasse verwendet werden.