DE1504441A1 - Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Polystyrolschaum mit harter Aussenschicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Polystyrolschaum mit harter AussenschichtInfo
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Description
Die Verarbeitung von treibmittelhaltigem Polystyrol unter Wärmeeinwirkung ist bekannt. Je nach Expansionsgrad erhält man Formteile von geringem oder höherem spez. Gewicht, wobei nur geringe Dichteunterschiede innerhalb der Formkörper festgestellt werden können. Bei Isolierplatten, Verpackungskörper oder anderen Artikeln ist eine gleichmäßige Dichte nicht störend, eher sogar erwünscht. Andere Formteile wie Schwimmkörper, Fensterrahmen, Türen, verschiedene Bedarfsgegenstände u.s.f. müssen dagegen mit einer harten Außenschicht von hoher Dichte versehen sein, damit diese Formteile durch die zu erwartenden Oberflächendrücke nicht beschädigt werden (z.B. Fingernageldruck). In diesen Fällen hat man bisher entweder die Formkörper grundsätzlich von gleichmäßig hoher Dichte hergestellt oder die Formkörper nach der Herstellung mit einem Lack oder einem anderen Beschichtungsmaterial überzogen.
Bei den bisher gehandhabten Schäumverfahren (Dampfstoß-Verfahren) wird Dampf von 105 bis 125° C in die perforierte Form geblasen, wobei der Enddruck in den Dampfkammern 0,8 bis 1,5 atü beträgt. Bei der Anwendung von höheren Dampftemperaturen bzw. höheren Dampfdrücken unterliegt die Schaumstoffoberfläche einer unerwünschten Verbrennung.
Der Polystyrolschaum schmilzt und fällt dabei an der Oberfläche ungleichmäßig ein. Formkörper mit einer solchen Oberfläche sind unbrauchbar und werden wie Ausschuß behandelt.
Es wurde nun gefunden, dass sich bei noch höheren Temperaturen verbrannte bzw. geschmolzene Schaumstoffschichten zu einer glatten, sehr harten Außenschicht von hohem spez. Gewicht verdichten lassen, wenn der Dampfdruck in der Dampfkammer nach Erreichen des Höchstdruckes von 2 - 5 atü innerhalb weniger Sekunden auf 0 - 1,5 atü gesenkt und längere Zeit angehalten wird. Durch diese Verfahrensweise wird erreicht, dass das treibmittelhaltige Polystyrol zu Beginn schneller expandiert als bei niedrigeren Dampfdrücken und insbesondere in der Nähe der Formenwand sehr heiß und plastisch wird. Durch den bei hoher Temperatur sehr starken Innendruck wird der plastische Schaum von innen her unter ständiger Verringerung der inneren Dichte an die heiße Formenwand gepresst und dort stark aber ungleichmäßig verdichtet. Eine gleichmäßige Oberfläche erreicht man erst dann, wenn der Dampfdruck und damit die Temperatur in der Form so weit herabgesetzt ist, dass bei anhaltendem starkem inneren Expansionsdruck die zunehmende Plastifizierung der Außenschichten zum Stillstand kommt und der plastische Schaum ohne sich an der Außenseite weiter zu überhitzen bzw. einzufallen, an die Formenwand gepresst und dabei geglättet wird.
Durch dieses Verfahren ist es möglich, Formteile aus Polystyrolschaum herzustellen, deren äußere Schicht 10 bis 20 mal so schwer ist wie der innere Kern.
Beispiel:
In eine stark perforierte, mit Dampfkammern versehene Fensterprofil-Form wurde auf 100 kg/m[hoch]3 vorexpandiertes Polystyrol eingefüllt. Anschließend wurde die Form fest aber nicht gasdicht verschlossen und in die Dampfkammern Dampf von 8 atü eingeleitet, bis das an einer Dampfkammer angebrachte Manometer einen Druck von 3 atü anzeigte. Bis zum Erreichen dieses Druckes sind, vom Öffnen des Ventils an gerechnet, ca. 5 Sekunden verstrichen. Anschließend wurde das Dampfventil schnell so stark gedrosselt, dass das Manometer einen Druck von 1,0 atü anzeigte. Dieser Druck wurde sodann eine Minute lang aufrechterhalten. Danach wurde das Dampfventil geschlossen und schließlich in die Dampfkammern bei geöffneten Kondensatausgängen Kühlwasser eingeleitet. Nach 5 Minuten war der hergestellte Formkörper so weit abgekühlt, dass entformt werden konnte.
An dem 5 - 8 cm dicken Fensterprofil wurde in der Mitte ein Raumgewicht von 52 kg/m[hoch]3 und in der äußeren Schicht ein Raumgewicht von
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gemessen.
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gemessen.
Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Polystyrolschaum mit harter Außenschicht, dadurch gekennzeichnet, dass in die mit vorexpandiertem treibmittelhaltigem Polystyrol gefüllte Dampfstoßform schnell Dampf eingeleitet wird, dass der Dampfdruck in den Dampfkammern der Form innerhalb weniger Sekunden 2 - 5 atü erreicht, dieser Druck sodann auf 0 - 1,5 atü reduziert und einige Zeit angehalten wird.
2) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nicht vorexpandiertes treibmittelhaltiges Polystyrol Verwendung findet.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK0047984 | 1962-10-16 | ||
DEK0047984 | 1962-10-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1504441A1 true DE1504441A1 (de) | 1970-01-29 |
DE1504441B2 DE1504441B2 (de) | 1972-06-29 |
DE1504441C DE1504441C (de) | 1973-02-01 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1504441B2 (de) | 1972-06-29 |
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