DE1504058C

DE1504058C - Vorrichtung zum Strecken einer dehn baren Matenalbahn

Info

Publication number: DE1504058C
Application number: DE19651504058
Authority: DE
Inventors: Gerhard 8261 Tittmomng Haas
Original assignee: Bruckner Maschinenbau Gernot Bruckner, 8221 Siegsdorf
Priority date: 1965-08-30
Filing date: 1965-08-30
Publication date: 1973-06-07

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Strekken einer dehnbaren Materialbahn in Längsrichtung, indem die Materialbahn durch eine Heizwalze vorgewärmt, auf die zum Strecken erforderliche Temperatur gebracht, in der Streckzone durch ein Zugwalzenpaar einer in Längsrichtung wirkenden Zugkraft unterworfen und anschließend durch eine Kühlwalze gekühlt wird, wobei in Bewegungsrichtung der Materialbahn hinter der Heizwalze ein Transportwalzenpaar angeordnet ist, das die Zugkraft von dem auf der Heizwalze liegenden Teil der Materialbahn fernhält, gemäß Patent 1212 290.

Die Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent besitzt den Vorteil, daß der auf der Heizwalze aufliegende Teil der Materialbahn (z. B. einer Kunststoffolie) keinen merklichen Zugkräften ausgesetzt ist und daher noch nicht gestreckt wird. Etwa auf der Heizwalze befindliche Fremdkörper sowie der von der Materialbahn möglicherweise mitgeführte Staub können sich daher nicht nachteilig auf die Oberflächengüte der gestreckten Materialbahn auswirken.

Es ist nun im Betrieb der Streckvorrichtung häufig erforderlich, die Länge der Streckzone je nach der Art und Stärke der Materialbahn, der Arbeitsgeschwindigkeit und dem gewünschten Streckverhältnis zu ändern und auf den für die jeweils vorhandenen Verhältnisse optimalen Wert einzustellen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent dahin weiterzuentwickeln, daß eine exakte Änderung der Länge der Streckzone möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Änderung der Länge der Streckzone das Transportwalzenpaar und/oder das Zugwalzenpaar um die Achse der Heizwalze bzw. der Kühlwalze schwenkbar ist.

Durch eine derartige Schwenkbewegung läßt sich die Länge der Streckzone zwischen einem Maximalwert und dem Wert Null stufenlos und feinfühlig verändern. Hierbei wird lediglich der Umschlingungswinkel der Materialbahn an den der Streckzone benachbarten Walzen geändert, was jedoch die einwandfreie Übertragung der Antriebskraft von den beiden Walzenpaaren auf die Materialbahn nicht beeinträchtigt, nachdem sowohl das Transportwalzenpaar als auch das Zugwalzenpaar noch eine zweite Walze enthält, deren Umschlingungswinkel sich bei einer Schwenkbewegung nicht ändert.

Indem das Zugwalzenpaar um die Achse der Kühlwalze bzw. das Transportwalzenpaar um die Achse der Heizwalze geschwenkt wird, ist gewährleistet, daß auch bei einer Veränderung der Länge der Streckzone ein gleichbleibender kurzer Übergang der Materialbahn von der Heizwalze auf die erste Walze des Transportwalzenpaares und von der zweiten Walze des Zugwalzenpaares auf die Kühlwalze aufrechterhalten bleibt.

Damit sich die Temperatur der Materialbahn nach Verlassen der Heizwalze bis zum Erreichen der Streckzone nicht unter den für den Streckvorgang erforderlichen Wert verringert, ist zweckmäßig das Transportwalzenpaar beheizt. Auch das Zugwalzenpaar kann beheizt werden, was die Aufrechterhaltung der Strecktemperatur in dem unmittelbar vor dem Zugwalzenpaar befindlichen Bereich der Materialbahn begünstigt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulicht. Die F i g. 1 und 2 zeigen je ι einen Längsschnitt durch eine Streckvorrichtung mit zwei unterschiedlichen Stellungen des Zugwalzenpaares.

Die dargestellte Streckvorrichtung zum Längsrecken einer Kunststoff-Folienbahn 1 enthält eine Heizwalze 2, ein aus Transportwalzen 6 und 7 bestehendes Transportwalzenpaar, ein aus Zugwalzen 8 und 9 bestehendes Zugwalzenpaar sowie eine Kühlwalze 4. Die Kunststoff-Folienbahn 1 läuft in der

ίο dargestellten Weise über die genannten Walzen und wird in der durch die Walzen 6 und 9 begrenzten Längsstreckzone gestreckt. Die Länge der Streckzone ist in F i g. 1 mit d bezeichnet.

Die beiden Zugwalzen 8, 9 des Zugwalzenpaares sind mittels einer Halterung 12 gemeinsam um die Achse 10 der Kühlwalze 4 schwenkbar. Gegebenenfalls können außerdem die beiden Transportwalzen 6, 7 des Transportwalzenpaares um die Achse 11 der Heizwalze 2 schwenkbar sein.

Die Heizwalze 2, die Transportwalzen 6, 7 und die Zugwalzen 8, 9 sind gesondert regelbar beheizt und halten die Folienbahn 1 in der Streckzone auf der für den Streckvorgang erforderlichen Temperatur.

Die Transportwalzen 6 und 7 werden mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas größer als die der Heizwalze 2 ist, so daß die Folienbahn 1 trotz der durch die Erwärmung auf der Heizwalze 2 bedingten leichten Dehnung satt an der Heizwalze 2 anliegt. Die Zugwalzen 8 und 9 werden mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die größer als die der Transportwalzen 6 und 7 ist, so daß die Folienbahn 1 in der Streckzone einer die Streckung bewirkenden Zugkraft ausgesetzt ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Kühlwalze 4 ist wiederum etwas größer als die der Zugwalzen 8 und 9, so daß die Folienbahn 1 auch am Umfang der Kühlwalze 4 anliegt.

Soll die Länge d der Streckzone geändert werden, so werden die Zugwalzen 8 und 9 des Zugwalzenpaares um die Achse 10 der Kühlwalze 4 geschwenkt, wodurch sich je nach der Schwenkrichtung die Länge d vergrößert oder verkleinert. F i g. 2 zeigt den Fall, in dem die Länge d der Streckzone bis auf den Wert Null verringert ist.

Bei dieser Änderung der Länge d der Streckzone ist von Bedeutung, daß im Hinblick auf die Art der Schwenkbewegung der Zugwalzen 8 und 9 stets ein unmittelbarer Übergang der Folienbahn 1 von der Zugwalze 8 auf die Kühlwalze 4 gewährleistet ist.

Gleiches gilt für den Fall, daß statt oder zusätzlich zur Schwenkbewegung der Zugwalzen 8 und 9 auch die Transportwalzen 6 und 7 geschwenkt werden, und zwar um die Achse 11 der Heizwalze 2. Auch hier ist in allen Schwenkstellungen ein gleichbleibender kurzer Übergang der Folienbahn 1 von der Heizwalze 2 auf die Transportwalze 7 gewährleistet.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Strecken einer dehnbaren Materialbahn in Längsrichtung, indem die Materialbahn durch eine Heizwalze vorgewärmt, auf die zum Strecken erforderliche Temperatur gebracht, in der Streckzone durch ein Zugwalzenpaar einer in Längsrichtung wirkenden Zugkraft unterworfen und anschließend durch eine Kühlwalze gekühlt wird, wobei in Bewegungsrichtung der Materialbahn hinter der Heizwalze ein Transportwalzenpaar angeordnet ist, das die

Zugkraft von dem auf der Heizwalze liegenden Teil der Materialbahn fernhält, gemäß Patent 1 212 290, dadurch gekennzeichnet, daß zur Änderung der Länge der Streckzone das Transportwalzenpaar (6, 7) und/oder das Zugwalzenpaar (8,9) um die Achse (11,10) der Heizwalze (2) bzw. der Kühlwalze (4) schwenkbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportwalzenpaar (6,7) und das Zugwalzenpaar (8, 9) derart angeordnet sind, daß die Länge der Streckzone bis auf Null verringerbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportwalze (7) des Transportwalzenpaares (6, 7) unmittelbar an die Heizwalze (2) anschließt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlwalze (4) unmittelbar an die Zugwalze (8) des Zugwalzenpaares (8, 9) anschließt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit des Transportwalzenpaares (6, 7) größer als die der Heizwalze (2) ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Kühlwalze (4) größer als die des Zugwalzenpaares (8, 9) ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportwalzenpaar (6, 7) und das Zugwalzenpaar (8, 9) regelbar beheizt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen