DE1503290C - Verfahren zum Inbetriebsetzen einer Pumpe oder Pumpenturbine radialer Bauart in einem Speicherkraftwerk - Google Patents
Verfahren zum Inbetriebsetzen einer Pumpe oder Pumpenturbine radialer Bauart in einem SpeicherkraftwerkInfo
- Publication number
- DE1503290C DE1503290C DE1503290C DE 1503290 C DE1503290 C DE 1503290C DE 1503290 C DE1503290 C DE 1503290C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pump
- impeller
- air
- machine
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 25
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 11
- 230000001360 synchronised Effects 0.000 claims description 4
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 4
- 239000000839 emulsion Substances 0.000 description 3
- 238000005086 pumping Methods 0.000 description 2
- 241000272522 Anas Species 0.000 description 1
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 1
- 230000005284 excitation Effects 0.000 description 1
- 238000005755 formation reaction Methods 0.000 description 1
- 230000004048 modification Effects 0.000 description 1
- 238000006011 modification reaction Methods 0.000 description 1
- 230000002441 reversible Effects 0.000 description 1
- 230000000630 rising Effects 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 239000007921 spray Substances 0.000 description 1
Description
1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inbetriebsetzen von Pumpen oder Pumpenturbinen radialer
Bauart mit festen Laufradschaufeln in Speicherkraftwerken, insbesondere von -Maschinen, die eine
große Leistungsaufnahme besitzen und für den Bereich mittlerer bis großer Förderhöhen ausgelegt sind, wobei
die Pumpe oder. Pumpenturbine zunächst mit Druckluft entwässert, in Luft auf Synchrondrehzahl
beschleunigt und anschließend entlüftet und von der Pumpeneintrittsseite her mit Wasser gefüllt wird.
Bei einem bekannten Verfahren zur Inbetriebsetzung von Pumpen oder Pumpenturbinen in Speicherkraftwerken
wird die Pumpe zunächst durch Druckluft entwässert und dann mit Hilfe eines Hilfsantriebes
in Luft auf Synchrondrehzahl beschleunigt. Als nächster Schritt wird die elektrische Hauptmaschine
mit dem Netz verbunden. Durch langsames Entlüften der Maschine wird diese dann von derPumpeneintrittsseite
her mit Wasser gefüllt. Bei Anlagen großer Leistung, die für eine Förderhöhe von über
100 m ausgelegt sind und bei denen die Leistungsaufnahme der Pumpe oder Pumpenturbine im Pumpbetrieb
z. B. 40 MW und mehr beträgt, ergeben sich häufig während einer bestimmten Phase der Inbetriebsetzung
Schwierigkeiten, da während des Füllens der Maschine mit Wasser die von der Maschine aufgenommene
Leistung an einer bestimmten Stelle der . Anfahrcharakteristik innerhalb von Sekundenbruchteilen
in unkontrollierbarer Weise sprunghaft, z. B. auf den doppelten Wert der vor diesem Sprung vorhandenen
Leistungsaufnahme, ansteigt.
Da dieser sprungartige Anstieg über die Antriebsmaschine zu unangenehmen Rückwirkungen auf das
elektrische Netz führt, ist es notwendig, diesen sprungartigen Anstieg in der Leistungsaufnahme zu vermeiden und auf einen längeren Zeitraum auszudehnen.
Für die Lösung dieses Problems sind für einstufige, einflutige Maschinen mit fliegend gelagertem Laufrad
bereits mehrere Möglichkeiten vorgeschlagen worden, durch die der sprunghafte Anstieg vermieden
wird. Bei Maschinen dieser Bauart werden z. B. an dem äußeren Umfang des Saugrohres
während des Anfährens Leitschaufeln in radialer Richtung in das Saugrohr gestellt, durch welche die in
dem Saugrohr durch das hochsteigende Wasser erzeugte Drallströmung zerstört wird.
Bei anderen Verfahren wird im Saugrohr unmittelbar vor dem Laufrad .eine künstliche Drallströmung,
ähnlich derjenigen, wie sie vom Laufrad erzeugt wird, durch Einspritzen von Wasser mit Hilfe von tangential
am Saugrohr angeordneten, aus der Druckleitung gespeisten Düsen erzeugt.
Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß die Energie für die Anregung der in der Zulaufleitung
herrschenden Drallströmung nicht mehr ausschließlich von dem Laufrad, d. h. von der Antriebsmaschine
bzw. dem elektrischen Netz aufgebracht werden muß.
Eine weitere bekannte Maßnahme besteht darin, durch Einspritzen einer Luft-Wasser-Emulsion die
Dichte des Mediums im Raum des Laufrades stetig von Luft auf Wasser zu verändern. Die Leistungsaufnahme ändert sich dann proportional mit der Dichte
des geförderten Mediums. Die Dichteänderung erfolgt durch stetiges Verringern des Luftanteils relativ zum
Wasseranteil der Emulsion. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß für die Erzeugung und Veränderung
der Liift-Wasser-Emulsion relativ große Mischer
notwendig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt einen anderen, besonders einfachen Weg, durch den der sprunghafte
Anstieg in der Leistungsaufnahme vermieden und über einen längeren Zeitraum ausgedehnt werden
kann. Der während des Inbetriebsetzens stattfindende Füllvorgang der Pumpe bleibt dabei in
jedem Zeitpunkt unter Kontrolle.
Die Erfindung.ist dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft nicht nur in bekannter Weise auf der Pumpeneintrittsseite
zugeführt, sondern während des Füllvorganges ebenso auch mindestens teilweise auf der
Pumpeneintrittsseite durch mindestens eine Öffnung, die vor der Eintrittskante der Schaufeln des bzw. des
ersten Laufrades angeordnet sind, gedrosselt wieder aus der Maschine entweicht.
Das neue Verfahren kann bei einflutigen und doppelflütigen sowie bei einstufigen und bei mehrstufigen Maschinen angewendet werden, wobei die
Anordnung der Antriebswelle sowohl horizontal als
ao auch vertikal sein kann. Dabei ergeben sich für mehrstufige Maschinen mit durchgehender Welle zusätzliche
Vorteile, wenn die Luft durch Öffnungen zwischen der Einlaufspirale und dem ersten Laufrad weggeführt
wird.
Weiterhin läßt sich der Füllvorgang von mehrstufigen Maschinen beschleunigen, wenn zusätzlich
Wasser in den Strömungskanal hinter dem ersten Laufrad in die Maschine eingespeist wird. Ferner kann
•bei mehrstufigen Maschinen, die eine horizontal Hegende
Welle besitzen und bei denen ein Teil der Zulaufleitung mindestens angenähert horizontal, etwa
in der Höhe der Welle verläuft, vorteilhaft von der Maßnahme Gebrauch gemacht werden, daß die Luft
durch auf dem Umfang des horizontalen Teiles der Zulaufleitung angeordnete Öffnungen entweicht.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert:
F i g. 1 zeigt einen Horzontalschnitt durch eine mehrstufige Pumpe bzw. Pumpenturbine, deren
Welle horizontal angeordnet ist und die einen horizontal verlaufenden Teil der Zulauf leitung besitzt, der etwa
in der horizontalen Ebene der Maschinenwelle liegt; F i g. 2 stellt ein Diagramm dar, in dem eine bestimmte
Phase der Inbetriebsetzung der Maschine nach F i g. 1 gezeigt ist. Auf der Ordinate ist dabei in
Prozenten das Verhältnis des momentanen Drehmoments zu demjenigen im Normalbetriebspunkt der
Maschine aufgetragen, während auf der Abszissenachse die Zeit in Sekunden dargestellt ist; bei konstanter
Drehzahl entspricht das Verhältnis demjenigen der beiden Leistungsaufnahmen in den gegebenen
Betriebszuständen;
F i g. 3 stellt ebenfalls, eine mehrstufige Maschine
dar, jedoch verläuft der gezeigte Schnitt hier in senkrechter Richtung; diese Maschine besitzt also eine
vertikal verlaufende Zulaufleitung;
F i g. 4 schließlich zeigt ebenfalls in einem senkrechten Schnitt eine vertikal angeordnete, einstufige,
einflutige Pumpenturbine mit fliegend gelagertem Laufrad.
Bei der im Horizontalschnitt gezeigten Maschine nach F i g. 1 ist die waagerecht angeordnete Welle 1,
die in nicht dargestellten Lagern gelagert ist, an den Stellen 2 und 3 mittels Stopfbüchsen abgedichtet.'Auf
der Welle 1 sind Laufräder 4, 5, und 6 befestigt, die
mit festen Laufradschaufeln 30 ausgerüstet sind, deren Eintrittskanten mit 28 bezeichnet sind. Die Laufräder
4 bis 6 sind strömungsmäßig durch im Gehäuse
7 der Maschine verlaufende, mit feststehenden Leitschaufeln 8 und 9 versehene Strömungskanäle 10 und
11 miteinander verbunden. An der Austrittsseite des letzten Laufrades 6 schließt sich der ebenfalls mit
festen Leitschaufeln 12 versehene Diffusor 13 an. Auf diesen folgt in Strömungsrichtung die Druckspirale 14,
die in eine das Absperrorgan 15 enthaltende Druckleitung 16 übergeht. Diese führt zu einem nicht dargestellten
Speicherbecken.
Auf der Pumpeneintrittsseite wird das Wasser aus dem Unterwasserbecken durch die Zulaufleitung, die
in der Zeichnung nur in ihrem letzten, etwa auf gleicher Höhe mit der Welle 1 in horizontaler Richtung
verlaufenden Teil 17 dargestellt ist, der Einlaufspirale 29 und dann dem ersten Laufrad 4 zugeführt.
Unter Umständen kann in dieser Zulaufleitung eine nicht dargestellte Zubringerpumpe eingebaut sein,
um den an der Pumpeneintrittsseite der Maschine notwendigen Druck zu erreichen.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in dem horizontalen Teil 17 der Zulaufleitung
öffnungen 18 vorgesehen. Diese sind von einem Ringkanal 19 umschlossen, in den eine Leitung
* 20 mündet. Die Leitung 20 verzweigt sich vor dem
Ringkanal 19 in zwei Zweigleitungen 21 und 22, von denen die eine 21 über das Absperrorgan 23 an eine
Druckluftquelle angeschlossen ist, während die andere 22 über die einstellbare Drosselblende 24 und das
Absperrorgan 25 in einen nicht dargestellten Ablauf führt. Die Leitung 21 dient der Zufuhr und die Leitungen
22 der Abfuhr der Druckluft.
In den Strömungskanal zwischen dem ersten und dem zweiten Laufrad 4 bzw. 5 mündet eine Leitung
26, die mit einer nicht dargestellten Wasserquelle geeigneten Druckes über ein Absperrorgan 27 und
eine Drosselblende 31 verbunden ist.
Das Diagramm der Fig. 2 stellt die Phase des
Inbetriebsetzens dar, bei der die Maschine von der Pumpeneintrittsseite her mit Wasser gefüllt ist und
das Absperrorgan 15 in der Druckleitung 16 noch geschlossen ist. ,
Dieses Diagramm zeigt in Abhängigkeit von der Zeit das momentane Drehmoment M der Maschine
als prozentualen Bruchteil des Drehmoments M00
im Normalbetrieb. Bei konstanter Drehzahl stellt dieses Verhältnis ein Maß für die jeweilige Leistungsaufnahme dar. Das Diagramm ist an einer Modellpumpe
von etwa 600 kW Betriebsleistung aufgenommen worden.
Zur Zeit ϊ=0 der Darstellung ist die Pumpe
schon durch Zuführen der Druckluft über die Leitung 21 entwässert, durch eine Hilfsmaschine auf
Synchrondrehzahl im entwässerten Zustand beschleunigt, und die elektrische Hauptmaschine ist bereits
auf das Netz geschaltet worden. Die Leistungsaufnahme der Maschine beträgt zu diesem Zeitpunkt
etwa 3% der vollen Leistung im Betriebszustand.
Zur Zeit /=10 see wird, nachdem vorher durch
Schließen des Absperrorgans 23 die Luftzufuhr abgesperrt worden ist, das Absperrorgan 25 geöffnet.
Dadurch kann die Druckluft auf der Pumpeneintrittsseite, durch die Blende 24 gedrosselt, entweichen. Die
Drosselung des Luftstromes wird durch die einstellbare öffnung der Blende 24 — bei der Modellpumpe
beträgt der Blendendurchmesser z. B. einige Millimeter — so eingestellt, daß der Anstieg der Leistungsaufnahme
5% der vollen Leistung pro Sekunde nicht überschreitet. Durch Wahl eines anderen
Blendendurchmessers für die Blende 24 kann jedoch dieser Anstieg pro Sekunde willkürlich verändert
werden.
Gleichzeitig mit dem Entweichen der Druckluft beginnt das Wasser aus der Zulaufleitung in Richtung
auf die Pumpeneintrittsseite hin zu strömen. Sobald es mindestens von einem Teil der Eintrittskanten 28 der Schaufeln 30 des ersten Laufrades 4
erfaßt wird, wird es durch die Maschine hindurch auf
ίο die Druckseite der Maschine gefördert. Die Leistungsaufnahme der Pumpe zeigt dabei den in F i g. 2 gestrichelt
dargestellten Verlaufe. Aus dieser Darstellung
ist zu entnehmen, daß der Anstieg der Leistungsaufnahme in verschiedenen Stufen unterschiedlicher
Steilheit vor sich geht, wobei die Füllung nach etwa 115 Sekunden beendet und der maximale Druck
erreicht ist. Nun kann das Absperrorgan 15 in der Druckleitung 16 geöffnet und die Pumpe in bekannter
Weise bis auf ihren Betriebszustand hochgefahren werden.
öffnet man gleichzeitig mit dem Absperrorgan 25
auch das Absperrorgan 27 in der Leitung 26, so daß Wasser aus der Zulauf leitung in den Strömungskanal
10 hinter dem ersten Laufrad 4 zusätzlich einströmen
as kann, so folgen die Leistungsaufnahme und die Füllung
der Pumpe dem strichpunktierten Verlauf b, der ebenfalls stufenförmig ist. Durch diese zusätzliche
Maßnahme kann das Absperrorgan 15 in der Druckleitung 16 bereits nach etwa 70 Sekunden, also bedeutend
früher geöffnet werden. Der Füllvorgang wird dadurch also erheblich beschleunigt. '.
Wie dem Verlauf b zu entnehmen ist, steigt die Leistungsaufnahme auch bei zusätzlicher Füllung der
Pumpe durch Einspeisen von Wasser in den Strömungskanal 10 hinter dem ersten Laufrad 4 in mehreren
Stufen an, wobei Abschnitte unterschiedlicher Steigung, sich mehrmals wiederholend, aufeinanderfolgen.
Der ausgezogen dargestellte Verlauf α der Leistungsaufnahme
schließlich gibt die an der erwähn-
ten Modelipumpe gemessene Leistungsaufnahme wieder, wenn die Druckluft, wie bisher üblich, auf der
Druckseite der Pumpe abgelassen wird. Zwar läßt sich bei diesem bekannten Verfahren die maximale
Leistung bereits nach etwa 25 Sekunden erreichen; es zeigt sich jedoch der unerwünschte sprungartige
Anstieg von etwa 30% auf etwa 60% der maximalen Leistungsaufnahme, der nach der Erfindung vermieden
wird.
Es sei nun versucht, die sich in der Pumpe bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens abspielenden
Vorgänge zu deuten. Jedoch sei darauf hingewiesen, daß diese Erklärung nur den Versuch
einer Deutung darstellt.
Der stufenförmige Verlauf der Kurven b und c in Fig. 2 deutet an, daß die Druckluft bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren aus der Maschine nicht kontinuierlich, sondern schubweise entweicht. Es wird
daher angenommen, daß die Auslaßöffnungen 18 für die Luft von dem durch den Zulaufleitungsteil 17 in
Richtung auf die Pumpeneintrittsseite fließenden Wasser zeitweise mindestens teilweise verschlossen sind.
Sobald das von den Laufradschaufeln bereits erfaßte Wasser, wie oben erwähnt, durch die Maschine auf
die Druckseite gefördert wird, verdrängt es die sich dort befindende Luft rückwärts in Richtung auf den
Pumpeneintritt hin, wobei die Rückströmung der Luft durch eine Art »Auftrieb«, ähnlich wie Gasblasen
in einem Gefäß, hervorgerufen wird. Sind nun
die Austrittsöffnungen durch Wasser verschlossen, so könnte entweder die Luft in der Maschine komprimiert
werden, bis es ihr gelingt, das Wasser vor den öffnungen zeitweise wieder zu verdrängen. Es wäre
jedoch auch möglich, daß einzelne Luftblasen, die sich auf ihrem Weg rückwärts durch die Maschine
bilden, wieder zerrissen werden und sich erneut bilden, schließlich durch den »Auftrieb« vor die Austrittsöffnungen
gelangen und durch den Ringkanal und die Ablaufleitung entweichen können.
Da, wie oben erwähnt, jedoch detaillierte Untersuchungen und Betrachtungen noch nicht angestellt
worden sind, kann eine Aussage darüber, welche der verschiedenen Mechanismen den tatsächlichen Verhältnissen
entspricht, nicht gemächt werden. Es wäre auch denkbar, daß beide beschriebenen Möglichkeiten
gleichzeitig oder nacheinander auftreten. Weiterhin ist auch nicht geklärt worden, ob in den steilen
Teilen der gezeigten Kurven b und c der F i g. 2 nur oder überwiegend Luft und in den flacheren Teilen nur
oder überwiegend Wasser durch die Austrittsöffnungen und die Ablaufleitung strömt, oder umgekehrt.
Da die Verhältnisse in den sich gegenseitig durchdringenden
Strömungen der Luft und des Wassers, auf die auch noch die mechanische Bewegung der
sich drehenden Laufräder einwirkt, sehr verwickelt und kompliziert sind und ihre Beobachtung wahrscheinlich
durch die Ausbildung von Gischt und durch starke Verwirbelungen und Durchmischungen von
Luft und Wasser sehr erschwert wird, ist es daher, zumindest vorläufig, nur möglich, den mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erreichten Erfolg im Experiment mit Hilfe einer Registrierung des Verlaufes
der von der Pumpe während des Füllens aufgenommenen Leistung, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, nachzuweisen.
Die in F i g. 3 in einem Vertikalschnitt gezeigte Maschine unterscheidet sich von der nach Fig. 1
nur in wenigen Details. In F i g. 3 besitzt die Zulaufleitung keinen horizontalen Teil 17, sondern verläuft
vor ihrer Einmündung in die Einlaufspirale 29 vertikal. Weiterhin sind die öffnungen 18, 'durch die
die Druckluft zu- und abgeführt wird, in diesem Beispiel in Strömungsrichtung hinter der Einlaufspirale
29, unmittelbar vor dem ersten Laufrad 4 angeordnet. Der Ablauf des Füllvorganges und die Kurven für die
Leistungsaufnahme in Abhängigkeit von der Zeit zeigen ein ähnliches Verhalten, wie es im Zusammenhang
mit F i g. 1 und 2 bereits beschrieben und erläutert worden ist.
■ Bei der Maschine nach F i g. 4 ist die elektrische
Hauptmaschine 40 über die vertikal angeordnete Welle 41 mit dem einzigen, fliegend gelagerten Laufrad
42 einer einstufigen, umkehrbaren Pumpenturbine verbunden. Das Laufrad 42 ist wiederum mit
festen Schaufeln 43 ausgerüstet, deren Eintrittskanten mit 44 bezeichnet sind. An der Austrittsseite ist das
Laufrad 42 zunächst von einem verstellbaren Leitschaufelkranz 45 umgeben, dessen Verstellmechanismus
46 nur angedeutet ist und der während des Inbetriebsetzens der Pumpe geschlossen ist. Auf den
Leitschaufelkranz 45 folgen, in Strömungsrichtung während des Pumpbetriebes gesehen, die festen Diffusorschaufel?
und die Druckspirale 48, an die die mit dem Absperrorgan 49 versehene Druckleitung
50.anschließt.
Die nur teilweise angedeutete Zulaufleitung 51 geht über den Krümmer 52 in das vertikale Einlaufrohr
der Pumpenturbine über, das konzentrisch mit der Welle 41 verläuft und an die Eintrittsöffnung 54
des Pumpengehäuses 55 angeschlossen ist.
Ähnlich wie in den bisher beschriebenen Beispielen besitzt das Einlaufrohr 53 kurz vor der Eintrittsöffnung 54 einen Kranz von öffnungen 56, die von
einem Ringkanal 57 umgeben sind. In diesen führt' wiederum eine Leitung 58, die sich in die beiden Leitungen
59 und 60 verzweigt. An die Leitung 59, in ίο der das Absperrorgan 61 angeordnet ist, ist eine nicht
dargestellte Druckluftquelle angeschlossen, während die mit dem Absperrorgan 62 und der Drosselblende
versehene Leitung 60 wiederum in einen Ablauf führt. Der konstruktive Aufbau zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht also in seinen Einzelheiten der in F i g. 1 beschriebenen Anordnung,
so daß sich bei der Maschine nach Fig. 4 ein ähnlicher Ablauf des Füllvorganges ergibt wie
bei den anderen gezeigten Beispielen.
ZO Abschließend sei noch erwähnt, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auf die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Maschinen begrenzt ist. Es ist z. B. auch auf vertikal angeordnete mehrstufige Maschinen oder horizontal anas geordnete einstufige Pumpen anwendbar. Selbstverständlich können auch doppelflutige Maschinen in gleicher Weise gefüllt werden, wobei dann jede Pumpeneintrittsseite so auszubilden wäre, wie es in den Beispielen der F i g. 1 und 3 für einflutige Maschinen gezeigt worden ist.
ZO Abschließend sei noch erwähnt, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auf die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Maschinen begrenzt ist. Es ist z. B. auch auf vertikal angeordnete mehrstufige Maschinen oder horizontal anas geordnete einstufige Pumpen anwendbar. Selbstverständlich können auch doppelflutige Maschinen in gleicher Weise gefüllt werden, wobei dann jede Pumpeneintrittsseite so auszubilden wäre, wie es in den Beispielen der F i g. 1 und 3 für einflutige Maschinen gezeigt worden ist.
Claims (4)
1. Verfahren zum Inbetriebsetzen von Pumpen oder Pumpenturbinen radialer Bauart mit festen
Laufradschaufel in Speicherkraftwerken, insbesondere von Maschinen, die eine große Leistungsaufnahme besitzen und für den Bereich mittlerer
bis großer Förderhöhen ausgelegt sind, wobei die Pumpe oder Pumpenturbine zunächst mit Druckluft
entwässert, in Luft auf Synchrondrehzahl beschleunigt und anschließend entlüftet und von
der Pumpeneintrittsseite her mit Wasser gefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckluft nicht nur in bekannter Weise auf der Pumpeneintrittsseite zugeführt, sondern während
des Füllvorganges ebenso auch mindestens teilweise auf der Pumpeneintrittsseite durch mindestens
eine Öffnung (18, 56) die vor den Eintrittskanten (28, 44) der Schaufeln (30, 43) des
(42) bzw. des ersten Laufrades (4) angeordnet ist, gedrosselt wieder aus der Maschine entweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, für mehrstufige Maschinen mit durchgehender Welle, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luft durch Öffnungen
(18) zwischen der Einlaufspirale (29) und dem ersten Laufrad (4) abgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1. für mehrstufige Maschinen, dadurch gekennzeichnet,daß zusätzlich
Wasser in den Strömungskanal (10) hinter dem ersten Laufrad (4) eingespeist wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, für mehrstufige Maschinen mit horizontaler Welle und mit mindestens
einem mindestens angenähert horizontalen, etwa in der Höhe der Welle verlaufenden
Teil der Zulaufleitung, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft durch auf dem Umfang des horizontalen
Teiles (17) der Zulaufleitung angeordnete öffnungen (18) entweicht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1528821A1 (de) | Verfahren zur Beeinflussung des Anlaufvorganges einer einstufigen,einflutigen Pumpe oder umkehrbaren Pumpenturbine sowie Pumpe oder Pumpenturbine zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
EP0033847B1 (de) | Turbinensatz mit einem ein Netz konstanter Frequenz speisenden Generator | |
DE3111225A1 (de) | "vorrichtung und verfahren zum trennen eines gases von einer fasersuspension" | |
DE2852554A1 (de) | Rotor zum einsatz in einem stroemungsmedium | |
DE2715729A1 (de) | Rotor fuer eine turbine | |
DE2853340A1 (de) | Vorrichtung zum erzeugen eines vorwirbels am verdichtereingang eines turbinen-triebwerkes | |
DE1528820A1 (de) | Verfahren zur Beeinflussung des Anlaufvorganges einer einstufigen,einflutigen Pumpe oder umkehrbaren Pumpenturbine sowie Pumpe oder Pumpenturbine zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
EP0381660B1 (de) | Verfahren und Anlage zur Behandlung von zu pumpenden Material-Gas-Mischungen sowie insbesondere eine hierfür geeignete Vorrichtung | |
DE3203354C2 (de) | Mehrstufige hydraulische Maschine und Steuerverfahren dafür | |
DE221422C (de) | ||
DE1503290B1 (de) | Verfahren zum Inbetriebsetzen einer Pumpe oder Pumpenturbine radialer Bauart in einem Speicherkraftwerk | |
WO2004055362A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur reduktion von druckschwankungen im saugrohr einer wasser-turbine oder -pumpe oder -pumpturbine | |
DE1503290C (de) | Verfahren zum Inbetriebsetzen einer Pumpe oder Pumpenturbine radialer Bauart in einem Speicherkraftwerk | |
DE1528819A1 (de) | Einstufige,einflutige Pumpe oder umkehrbare Pumpenturbine radialer Bauart | |
DE3143597C2 (de) | Mehrstufige hydraulische Maschine mit Luft-Auslaßvorrichtungen | |
DE3334867C2 (de) | ||
CH657188A5 (de) | Steuerverfahren fuer eine mehrstufige hydraulische maschine. | |
EP3707370B1 (de) | Strömungsmaschine zum bereitstellen von elektrischer energie | |
DE1503284A1 (de) | Speicherwasserkraftanlage | |
DE1206818B (de) | Maschinensatz fuer Pumpspeicheranlagen, bestehend aus Motorgenerator, hydraulischer Hauptmaschine und Francis-Hilfsturbine | |
DE2900095A1 (de) | Axialpumpen | |
DE3037147C2 (de) | Turbinensatz mit einem ein Netz konstanter Frequenz speisenden Generator | |
DE102014201055B3 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Entwässern eines Laufrades einer hydraulischen Maschine | |
DE3032023A1 (de) | Verfahren zur steuerung von zweistufigen hydraulischen pumpen-turbinen. | |
DE2742945A1 (de) | Einspeisung von verfahrensgasen in ein wirbelrohr |