DE1501727C - Verfahren und Vorrichtung zur Tiefen temperaturzerlegung eines Gasgemisches - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Tiefen temperaturzerlegung eines GasgemischesInfo
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Description
ι 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- bis die abgelagerten Verunreinigungen verdampft und
richtung zur Tieftemperaturzerlegung eines Gas- mit dem spülenden, teilweise gereinigten Gasgemisch
gemisches, insbesondere Luft, das vor seiner Zer- nach außen abgeführt sind, erfordern nur eine relativ
legung in umschaltbaren Wärmeaustauschern gekühlt kurze Zeit und wirken sich deshalb auf einen konti-
und von kondensierbaren Verunreinigungen befreit 5 nuierlichen Betrieb der Gesamtanlage kaum aus, zuwird,
wobei aus mindestens einem Wärmeaustauscher mal die Betriebszeit des Wärmeaustauschers von
ein von kondensierbaren Verunreinigungen nur teil- Reinigungsperiode zu Reinigungsperiode etwa einen
weise befreiter Teil des Gasgemisches abgezweigt Monat beträgt und damit relativ lang ist. Der Wärme-
und zum Ausfrieren der in ihm noch enthaltenen austauscher läßt sich allerdings auch für eine kürzere
Verunreinigungen mit dem kalten Gasgemisch in io Betriebszeit auslegen, so daß die Reinigungsperioden
einem weiteren Wärmeaustauscher abgekühlt und dichter aufeinanderfolgen. In diesem Fall wird zur
wobei die Zufuhr des kalten Gasgemisches zu dem Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Betriebes
weiteren Wärmeaustauscher periodisch unterbrochen der Anlage ein zweiter gleichartiger Wärmeauswird.
, tauscher vorgesehen, so daß beide wechselweise be-
Bei Verfahren, bei denen die Gasgemische vor ihrer 15 trieben werden können.
Zerlegung von höhersiedenden kondensierbaren Ver- Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil,
unreinigungen durch Abkühlen in Regeneratoren oder daß zur Reinigung des weiteren Wärmeaustauschers
Rekuperatoren befreit werden, ist es in vielen Fällen kein Fremdgas benötigt wird, dessen Beschaffung
zweckmäßig, aus Gründen der Wärmebilanz aus den immer mit Schwierigkeiten verknüpft ist, da es absolut
unteren kälteren Teilen der Hauptwärmeaustauscher 20 trocken sein muß. Das Verfahren ist aber auch denkeinen Teil des zu reinigenden Gasgemisches vor dem bar einfach, da zusätzliche Leitungen und Ventile zur
Durchlaufen der gesamten Länge eines Hauptwärme- Zuführung des Fremdgases entfallen können. Des- tiaustauschers
abzuzweigen. Dieser Teilstrom ist war- gleichen entfallen selbstverständlich auch Zusatzmer
als das Gasgemisch, welches den Hauptwärme- einrichtungen, wie Trockenstationen zur Herstellung
austauscher zur Gänze durchläuft, und enthält daher 25 eines trockenen Spülgases.
noch kondensierbare Verunreinigungen. Bei einem Die bei der Reinigung des Wärmeaustauschers in
bekannten Verfahren dieser Art (deutsche Auslege- die Gasphase übertretenden Stoffe lassen sich in ein-
schrift 1012 939) wird dieser abgezweigte Teilstrom fächer Weise zusammen mit dem teilweise gereinigten
zum Zwecke der weiteren Abkühlung und Befreiung Gasgemisch durch ein Ventil ins Freie abblasen. Diese
von kondensierbaren Verunreinigungen durch einen 30 Maßnahme ist besonders dann geeignet, wenn die
weiteren Wärmeaustauscher geleitet, der von Zeit zu ausgefrorenen Bestandteile, z. B. CO1,, an sich wert-
Zeit abgeschaltet, zur Entfernung der darin abgelager- los sind und nach dem Abblasen auch keine Gefahr
ten Verunreinigungen erwärmt und mit einem Fremd- für die Umgebung darstellen.
gas durchgespült wird. Dieses bekannte Verfahren Gemäß einer Weiterentwicklung des Erfindungs-
erfordert somit die Bereitstellung eines Fremdgases. 35 gedankens wird das nur teilweise gereinigte Gas-
Es ist andererseits bekannt (britische Patentschrift gemisch durch das kalte Gasgemisch abgekühlt, das
884 971), bei einem ähnlichen Verfahren, bei dem vom kalten Ende der umschaltbaren Wärmeausdie
Befreiung des Gasgemisches von kondensierbaren tauscher abgezweigt wird. Dies ist die einfachste und
Verunreinigungen in einem mit umschaltbaren Quer- wirksamste Methode, den abgezweigten Teilstrom
schnitten arbeitenden Rekuperator erfolgt, den ab- 4° und den ganz durch die Hauptwärmeaustauscher hin-gezweigten
Teilstrom zu reinigen und in der Spülgas- durchgegangenen Strom, die beide letztlich zusammen
periode eines der Querschnitte zur Sublimation der der Zerlegung zugeführt werden sollen, schnell auf
in diesem Querschnitt zuvor abgelagerten Verunreini- die gleiche Temperatur zu bringen. ,.;.·
gungen durch diesen hindurchzusaugen. Bei diesem In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens '
bekannten Verfahren wird jedoch der abgezweigte 45 werden die bei der Reinigung des weiteren Wärme-Teilstrom
nicht der Zerlegung zugeführt. austauschers verdampfenden Verunreinigungen zu-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das sammen mit dem von kondensierbaren Verunreini-
Auftauen des weiteren Wärmeaustauschers ohne Zu- gungen nur teilweise befreiten Teil des Gasgemisches
hilfenahme eines Fremdgases in besonders einfacher angewärmt und als Instrumentenluft verwendet. Dies
Weise zu bewerkstelligen. 50 ist vorteilhaft, denn Instrumentenluft muß, damit sie
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- in der kalten Jahreszeit keine Ausfrierungen in
löst, daß während der Unterbrechungen der von kon- Instrumenten verursacht, trocken sein. Da im Gegen-
densierbaren Verunreinigungen nur teilweise befreite satz dazu die Anwesenheit von Verunreinigungen mit
Teil des Gasgemisches kontinuierlich weiterströmt, bedeutend tieferen Gefrierpunkten keine Rolle spielt,
die in dem Wärmeaustauscher zuvor abgelagerten 55 ist das Gasgemisch für diesen Zweck geeignet.
Verunreinigungen verdampft und nach außen abführt. Gemäß einer anderen Weiterbildung des Erfin-
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird somit dungsgedankens wird der in dem weiteren Wärmedas
von dem Hauptwärmeaustauscher abgezweigte, austauscher von Verunreinigungen befreite Teil des
nur teilweise gereinigte Gasgemisch kontinuierlich Gasgemisches nach dem Wärmeaustausch mit dem
durch den weiteren Wärmeaustauscher geführt, in 60 kalten Gasgemisch vermischt. Infolge des beim
dem die Verunreinigungen ausgefroren werden. Zur Mischen eintretenden Verlustes an Bewegungsenergie
Reinigung des Wärmeaustauschers wird wie bei dem und der völligen Angleichung beider Temperaturen
einen bekannten Verfahren der Strom des kalten, ge- läßt sich die Abscheidung von Verunreinigungen aus
reinigten Gasgemisches periodisch unterbrochen, so dem zu reinigenden Gas noch erhöhen und somit ein
daß die zuvor abgelagerten Verunreinigungen erfin- 65 größerer Reinheitsgrad erzielen,
dungsgemäß durch das nur teilweise gereinigte Gas- Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, nicht die gemisch selbst verdampft und nach außen abgeführt ganze Menge des am Ende der umschaltbaren Wärmewerden. Diese Unterbrechungen, die so lange dauern, austauscher entnommenen gereinigten Gasgemisches
dungsgemäß durch das nur teilweise gereinigte Gas- Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, nicht die gemisch selbst verdampft und nach außen abgeführt ganze Menge des am Ende der umschaltbaren Wärmewerden. Diese Unterbrechungen, die so lange dauern, austauscher entnommenen gereinigten Gasgemisches
dem weiteren Wärmeaustauscher zuzuführen, sondern nur einen Teil davon. Der andere Teil wird mit dem
gereinigten wärmeren Gasstrom nach dessen Austritt aus dem weiteren Wärmeaustauscher gemischt,
worauf die miteinander vermischten Gasströme vor ihrer Entspannung in einen Rektifikator durch einen
mit einer wärmespeichernden Masse gefüllten Temperaturausgleichsbehälter geleitet werden. Diese
Speichermasse kann so beschaffen sein, daß sie Kohlensäure und Kohlenwasserstoffe adsorbiert. In
der Hauptsache hat sie jedoch die Aufgabe, insbesondere nach dem jeweiligen Auftauen des weiteren
Wärmeaustauschers, auf die Temperatur der dem Rektifikator zugeführten Luft stabilisierend zu wirken,
denn in der ersten Zeit nach dem Auftauen hat die vom weiteren Wärmeaustauscher abströmende
Luft eine etwas höhere Temperatur als nach der vollständigen Abkühlung des Wärmeaustauschers.
Es hat sich ferner als zweckmäßig erwiesen, den teilweise gereinigten Gasstrom um die Rohre des
Wärmeaustauschers herumzuführen und das abgekühlte gereinigte Gasgemisch durch die Rohre hindurchzuführen,
weil sich die ausgefrorenen Bestandteile einfacher von der Rohroberfläche als aus dem
Rohrinneren entfernen lassen.
Gemäß einer besonderen Ausbildung der Erfindung ist der Rohrabstand beim weiteren Wärmeaustauscher
von innen nach außen verringert, um den Durchströmungsquerschnitt zwischen den einzelnen Rohrreihen
etwa konstant zu halten und somit zu verhindem, daß auf Grund ungleichmäßiger Beaufschlagung
der Rohroberfläche einzelne Abschnitte des Wärmeaustauschers vorzeitig verstopfen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel
einer Tieftemperaturzerlegungsanlage für Luft zu entnehmen.
Die durch den Turboverdichter 1 verdichtete Luft wird in Teilströmen den beiden Regeneratorpaaren
2, 3 und 4,5 zugeführt. In der gezeigten Schaltperiode strömt die Luft durch die Regeneratoren 2 und 4,
während durch die Regeneratoren 3 und 5 die kalten Zerlegungsprodukte aus der Anlage abgeführt werden.
An einer Zwischenstelle 6 bzw. 7 der Regeneratoren 4 und 5 werden 2 bis 8 °/o der Gesamtluftmenge
bei einer Temperatur von 150 bis 230° K entnommen und dem Wärmeaustauscher 8 zugeführt, in dem die
weitere Ausfrierung der in dem entnommenen Gasstrom noch enthaltenen Verunreinigungen erfolgt.
Die in den Regeneratoren 2 und 4 auf etwa 85 bis 110° K abgekühlte und gereinigte Luft wird in zwei
ungleiche Ströme geteilt, von denen der größere durch die Leitung 9 und über die Turbine 14 in die
Zerlegungssäule 15 und der kleinere in die Rohre 10 des Wärmeaustauschers 8 eingespeist wird. Im
Wärmeaustauscher 8 wird die die Rohre umströmende, teilweise gereinigte Luft von der kälteren
reinen Luft in den Rohren abgekühlt, so daß die in ihr befindlichen Verunreinigungen, insbesondere
CO.,, ausfrieren und sich auf der Rohroberfläche absetzen.
Der Abstand zwischen den Rohren 10 ist in der Mitte des Wärmeaustauschers 8 größer als an seinem
Umfang, um eine über dem Querschnitt etwa gleich große Luftgeschwindigkeit zu erzielen.
Die beiden Luftströme treten nach dem Wärmeaustausch
in die Mischkammer U des Wärmeaustauschers 8 ein, wobei die aus der Zwischenstelle 6 des
Regenerators 4 abgezweigte Luftmenge durch eine Öffnung 12 im unteren Rohrboden des Austauschers
strömt. In der Mischkammer werden die eventuell noch vorhandenen CO2-Reste durch die Verwirbelung
der beiden Luftströme und den erfolgenden Temperaturausgleich abgeschieden. Im Anschluß
daran wird die Luft über die Leitung 23 und das Ventil 21 der Mischkammer 11 entnommen und in
den kälteren, durch die Leitung 9 strömenden Luftstrom eingespeist, dann durch den Temperaturausgleichsbehälter
13 geführt, in der Turbine 14 arbeitsleistend entspannt und schließlich der Zerlegungssäule
15 aufgegeben. Die Beheizung des Sumpfes der Säule 15 erfolgt durch eine Schlange, die
mit aus der Leitung 9 abgezweigter Kaltluft beaufschlagt wird, wobei die Abzweigungsstelle noch vor
der Mündung der von dem Wärmeaustauscher 8 kommenden Leitung liegt. Die Entnahme der Zerlegungsprodukte aus der Säule 15 erfolgt am Fuß durch die
Leitung 16 bzw. am Kopf durch die Leitung 17, wobei die Zerlegungsprodukte in bekannter Weise dazu
dienen, die Regeneratoren 3 und 5 wieder auf Umgebungstemperatur zu erwärmen.
Ist der Wärmeaustauscher 8 nach einer Laufzeit von etwa einem Monat mit Ausfrierungsbestandteilen
beladen, so wird durch Schließen der Ventile 18 und 21 der Strom von kalter, gereinigter Luft unterbrochen
und die weiter in den Austauscher durch die Leitung 22 einströmende wärmere, teilweise gereinigte
Luft zur Verdampfung der abgelagerten Verunreinigungen verwendet. Gleichzeitig wird das Ventil
20 am Wärmeaustauscher 8 geöffnet, so daß die beladene Spülluft durch die Leitung 19 ins Freie
strömt.
Nach relativ kurzer Zeit ist die Rohroberfläche des Wärmeaustauschers 8 von den Ausfrierungsbestandteilen
befreit, so daß das Ventil 20 wieder geschlossen und die vor der Spülung geschlossenen Ventile
18 und 21 wieder geöffnet werden können. Die Dauer der Reinigungsperiode ist im Vergleich zur
Gesamtbetriebszeit des Wärmeaustauschers 8 so kurz, daß der Verlust an zu zerlegender Luft die Energiebilanz
der Gesamtanlage nur unwesentlich beeinflußt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Tieftemperaturzerlegung eines Gasgemisches, insbesondere Luft, das vor seiner
Zerlegung in umschaltbaren Wärmeaustauschern gekühlt und von kondensierbaren Verunreinigungen
befreit wird, wobei aus mindestens einem Wärmeaustauscher ein von kondensierbaren Verunreinigungen
nur teilweise befreiter Teil des Gasgemisches abgezweigt und zum Ausfrieren der in
ihm noch enthaltenen Verunreinigungen mit dem kalten Gasgemisch in einem weiteren Wärmeaustauscher
abgekühlt und wobei die Zufuhr des kalten Gasgemisches zu dem weiteren Wärmeaustauscher
periodisch unterbrochen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Unterbrechungen der von kondensierbaren Verunreinigungen
nur teilweise befreite Teil des Gasgemisches kontinuierlich weiterströmt, die in dem
Wärmeaustauscher zuvor abgelagerten Verunreinigungen verdampft und nach außen abführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß das kalte Gasgemisch vom kalten Ende der umschaltbaren Wärmeaustauscher
abgezweigt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Reinigung
des weiteren Wärmeaustauschers verdampfenden Verunreinigungen zusammen mit dem von
kondensierbaren Verunreinigungen nur teilweise befreiten Teil des Gasgemisches abgeführt, angewärmt
und als Instrumentenluft verwendet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem weiteren
Wärmeaustauscher von Verunreinigungen befreite Teil des Gasgemisches nach dem Wärmeaustausch
mit dem kalten Gasgemisch zur Abscheidung weiterer Verunreinigungen vermischt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der von kondensierbaren Verunreinigungen nur teilweise befreite Teil des Gasgemisches
in dem weiteren Wärmeaustauscher um die Wärmeaustauschflächen dieses Wärmeaustauschers
bildende Rohre herumgeführt und das kalte Gasgemisch durch diese Rohre hindurchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der in dem weiteren Wärmeaustauscher von Verunreinigungen befreite Teil des Gasgemisches
nach seinem Austritt aus diesem Wärmeaustauscher durch einen mit einer wärmespeichernden
Masse gefüllten Temperaturausgleichsbehälter geleitet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit umschaltbaren Wärmeaustauschern
und einem nachgeschalteten weiteren Wärmeaustauscher, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand zwischen den Rohren (10)
im Wärmeaustauscher (8) vom Umfang des Wärmeaustauschers zur Mitte zu in der Weise
vergrößert, daß der zwischen den Rohren vorhandene freie Strömungsquerschnitt über den
ganzen Durchmesser des Wärmeaustauschers etwa konstant ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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