DE1498534B2 - Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der farbstoffverduennung im blut, insbesondere zwecks bestimmung des herzzeitvolumens - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der farbstoffverduennung im blut, insbesondere zwecks bestimmung des herzzeitvolumensInfo
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Description
3 4
flache Körper dar, die sich je nach der Strömungs- Bestimmung der Farbstoffverdünnung gemessen wer-
geschwindigkeit verschieden stark zur Strömungsrich- den. Dadurch ist es möglich, mit frei wählbaren Test-
tung orientieren). Bei der Messung der Lichtabsorp- farbstoffen Messungen in der Küvette oder am Ohr
tion am Ohr ist dieser Strömungseinfiuß unbeacht- durchzuführen, die sowohl von Schwankungen der
lieh; dagegen ergeben sich hier merkliche Einflüsse 5 O2-Sättigung als auch von Schwankungen der Kon-
durch blutdruckabhängige Veränderungen der zentration, Schichtdicke und des Strömungsfaktors
Schichtdicke, die bei der Küvettenmessung fortfallen. unabhängig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein In der Zeichnung ist die Erfindung näher veran-
Verfahren der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, schaulicht. Es zeigt
das O2-sättigungsunabhängige Messungen auch außer- io F i g. 1 die Extinktionskurven verschiedener Testhalb des natürlichen isosbestischen Punktes ermög- farbstoffe,
licht. Ein solches Verfahren würde überdies die F i g. 2 die Extinktionskurven von reduziertem
Möglichkeit geben, eine Kompensation auch der Hämoglobin Hb, oxydiertem Hämoglobin HbO2 und
übrigen Störeinflüsse durch Schwankungen der Kon- dem Testfarbstoff Methylen-Blau,
zentration, der Schichtdicke und des Strömungs- 15 F i g. 3 die Werte der Extinktion aus den Extink-
faktors mit mehreren isosbestischen Meßwerten tionskurven nach F i g. 2 für zwei verschiedene
durchzuführen, indem zur Messung Lichtwellen- Wellenlängen und aus diesen Werten abgeleitete
längen ausgewählt werden, die für den Testfarbstoff Größen,
sehr viel unterschiedlichere Empfindlichkeiten auf- F i g. 4 die Extinktionskurven von reduziertem
weisen als für die natürlichen Blutfarbstoffe. 20 Hämoglobin Hb, oxydiertem Hämoglobin HbO2 und
Ausgehend von dieser Überlegung, werden erfin- dem Testfarbstoff Cardio-Grün,
dungsgemäß zur Kompensation der Schwankungen F i g. 5 die Werte der Extinktion aus den Extink-
des O2-Sättigungsgrades für Extinktionsmessungen . tionskurven nach F i g. 4 für zwei verschiedene
außerhalb des natürlichen isosbestischen Punktes die Wellenlängen und aus diesen Werten abgeleitete
Extinktionen bei zwei ausgewählten Lichtwellen- 25 Größen und
längen des Blutes gemessen und die O2-sättigungs- F i g. 6 das Prinzipschaltbild einer Vorrichtung
abhängigen Anteile dieser Extinktionen vor dem Zu- nach der Erfindung.
setzen des Testfarbstoffes durch unterschiedliche Zur Bestimmung des Herzzeitvolumens durch Injek-Einstellung
der Empfindlichkeiten bei den ausge- tion eines Testfarbstoffes in den Blutkreislauf und
wählten Lichtwellenlängen gleich groß gemacht und 30 fotometrische Messung der Lichtabsorption des gedurch
Differenzbildung der beiden Extinktionen färbten Blutes in ausgesuchten Bereichen des Kreiskompensiert,
und es werden alsdann die Verände- laufes ist die Anwendung zweier verschiedener Farbrungen
dieses O2sättigungsunabhängigen Extinktions- Stoffgruppen üblich. Ein Vertreter für die einen Farb-Differenzwertes
nach Zusetzen eines ungleich große stoffe ist Methylen-Blau, dessen Absorptionsmaxima
Extinktionen bei den beiden ausgewählten Licht- 35 zwischen λ = 600 und 660 πΐμ liegen; ein Vertreter
Wellenlängen aufweisenden Testfarbstoffes zur Be- für die zweite Gruppe ist der Farbstoff Cardio-Grün,
Stimmung der Farbstoffverdünnung gemessen. dessen Maximum bei etwa X — 800 πΐμ liegt und des-Auf
diese Weise ist es möglich, O2-sättigungs- sen Empfindlichkeit sich bis in den Bereich des roten
unabhängige Messungen der Lichtabsorption auch Lichtes erstreckt. Die Absorptionskurven dieser und
außerhalb des natürlichen isosbestischen Punktes 40 anderer Farbstoffe sind in F i g. 1 der Zeichnung
durchzuführen und Testfarbstoffe zu verwenden, die wiedergegeben.
im natürlichen isosbestischen Punkt keine brauch- Bei der fotometrischen Messung der Lichtabsorpbaren
Meßergebnisse liefern. tion im Blut pflegt man den Logarithmus der Trans-Ferner bietet das neue Verfahren die vorteilhafte mission als sogenannten Extinktionswert E anzu-Möglichkeit,
auch die Störeinflüsse von Schwankun- 45 zeigen, um zu einer linearen Wiedergabe der im Blut
gen der Konzentration, der Schichtdicke bei Messung enthaltenen Farbstoffkonzentrationen zu gelangen,
am Ohr und der Strömung bei Messung in der Kü- Die Werte der Lichtabsorption bzw. Extinktion
vette zu kompensieren, dadurch daß in Weiterbildung sind nicht nur von dem injizierten Testfarbstoff, sonder
Erfindung ein zweiter O2-sättigungsunabhängiger dem außerdem von den natürlichen Blutfarbstoffen
Extinktionswert, und zwar entweder der Extinktions- 5° abhängig; sie unterliegen infolgedessen Störeinflüssen,
wert bei dem natürlichen isosbestischen Punkt oder die auf Schwankungen der Lichtabsorption durch
ein zweiter, aus den Extinktionswerten bei zwei ande- diese natürlichen Blutfarbstoffe zurückzuführen sind,
ren ausgewählten Lichtwellenlängen nach dem be- Hauptursache der Extinktionsschwankungen sind
schriebenen Verfahren abgeleitet O2-sättigungs- die Änderungen der Sauerstoffsättigung des Blutes,
unabhängigerExtinktions-Differenzwert gebildet wird, 55 In F i g. 2 sind die Extinktionswerte für die im Blut
daß die von Konzentration, Schichtdicke und Strö- selbst enthaltenen Farbstoffkomponenten Hämomungsfaktor
abhängigen Anteile der so gebildeten globin Hb und Oxyhämoglobin HbO2 dargestellt,
beiden O2-sättigungsunabhängigen Extinktionswerte Von der Sauerstoffsättigung des Blutes hängt es ab,
vor dem Zusetzen des Testfarbstoffes durch unter- in welchem Verhältnis diese beiden natürlichen Farbschiedliche
Einstellung der Empfindlichkeiten gleich 60 stoffe zueinander stehen. Die Extinktion des praktisch
groß gemacht und durch Differenzbildung dieser bei- stets vorhandenen Gemisches dieser beiden natürden
Extinktionswerte kompensiert werden und daß liehen Blutfarbstoffe liegt stets zwischen den beiden
die Veränderungen dieses von Schwankungen sowohl Kurven Hb und HbO2. Nur für die Wellenlänge Xa
der O2-Sättigung als auch der Konzentration, der = 805 πΐμ ist die Extinktion für beide Farbstoffkom-Schichtdicke
und des Strömungsfaktors unabhängigen 65 ponenten Hämoglobin und Oxyhämoglobin gleich.
Extinktions-Differenzwertes nach Zusetzen eines un- Veränderung der Sauerstoffsättigung, durch die das
gleich große Extinktionen bei den ausgewählten Verhältnis dieser beiden Blutfarbstoffe zueinander
Lichtwellenlängen aufweisenden Testfarbstoffes zur bestimmt wird, haben somit bei der Wellenlänge X0
== 805 ηΐμ keinen Einfluß auf die Extinktion. Um Anteile bx und b2 verkörpern ein Verhältnis bjb.2
von der Sauerstoffsättigung bzw. den unterschied- = F2, im Beispiel gleich 2, 6, das für jede beliebige
liehen Extinktionen für arterielles und venöses Blut Sauerstoffsättigung, da diese Anteile bei Änderung
unabhängig zu sein, nutzt man diesen Schnittpunkt der Sauerstoffsättigung nur proportionalen Ände-
oder sogenannten isosbestischen Punkt der beiden 5 rungen unterworfen sind, unveränderlich ist und nur
Extinktionskurven Hb und HbO2 für arterielles und von der Wahl der beiden Wellenlängen X1, X2 abhängt,
venöses Blut aus. Zur Ableitung eines sauerstoffsättigungsunabhän-
Nun ist aber die Extinktion durch die Blutfarb- gigen Extinktionswertes kann man den Extinktionsstoffe keineswegs nur von der Sauerstoffsättigung des wert E1 bei X1 mit F1 = 1 und den Extinktionswert E2
Blutes abhängig, sondern auch noch von weiteren 10 bei X2 mit F2 = bjb2 = 2,6 multiplizieren, womit die
Faktoren, insbesondere von der Konzentration C des sauerstoffsättigungsabhängigen Anteile der so abge-Blutfarbstoffes,
von der Dicke D der zur Extinktions- leiteten Extinktionswerte bei X1 und X.2 gleich groß
messung benutzten blutdurchströmten Schicht, die werden. Dieser Vorgang ist in F i g. 3 mit Verwandbei
Messungen, z. B. am Ohr, Schwankungen, insbe- lung von I in II veranschaulicht. Durch anschließende
sondere durch den sich verändernden Blutdruck, 15 Substraktion der so abgeleiteten Extinktionswerte erunterworfen
ist und hängt bei der Messung in einer hält man einen Extinktionsdifferenzwert, der pro-Küvette
von der Strömungsgeschwindigkeit des portional zu
Blutes ab.
Blutes ab.
Schwankungen der Konzentration des Blutfarb- (^2 * ^2 ~ ^i' ^d
stoffes bei konstanter Sauerstoffsättigung, konstanter 20
Schichtdicke D und konstanter Durchflußgeschwin- und sauerstoffsättigungsunabhängig ist, da die sauer-
digkeit rufen eine proportionale Zunahme oder Ab- stoffsättigungsabhängigen Anteile durch die Sub-
nahme der Extinktionswerte hervor. Schwankungen traktion verschwinden, die Extinktionsanteile
der Schichtdicke D bewirken ebenfalls proportionale
der Schichtdicke D bewirken ebenfalls proportionale
Verschiebungen der KurvenHb und HbO2. Diese 25 ai = Eim02unda2 = E2m02
Schwankungen spielen insbesondere eine große Rolle
Schwankungen spielen insbesondere eine große Rolle
bei Durchführung der Messungen am Ohrläppchen. durch die Sauerstoffsättigung nicht beeinflußt werden
Auch Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit und der Quotient F2 = b1/b2 ebenfalls eine feste, nur
bei Messung an einer Küvette führen zu proportio- durch die Auswahl der Wellenlängen X1 und X9 be-
nalen Verschiebungen der Extinktionswerte bei sonst 30 stimmte Konstante darstellt. Aus dem entsprechen-
konstant gehaltenen Einflußgrößen. den Kompensationsvorgang der Messung ergibt sich
Erfindungsgemäß lassen sich sauerstoffsättigungs- somit der sauerstoffsättigungsunabhängige Differenzunabhängige Extinktionsmessungen, nicht nur im wert
natürlichen isosbestischen Punkt, sondern auch bei $ = F ·Ε — F ·E = 26E — E
anderen Wellenlängen durchführen, indem man die 35 1>2 2211
> 2 1 ·
unterschiedlichen Einflüsse der Sauerstoffsättigung Mit Ableitung dieses sauerstoffsättigungsunabhän-
für zwei ausgesuchte Wellenlängen kompensiert. Da- gigen Extinktionsdifferenzwertes δ1>2 stehen nunmehr
mit bei dem späteren Einführen des Testfarbstoffes zwei sauerstoffsättigungsunabhängige Extinktions-
nicht auch eine Kompensation der Extinktionswerte märe Extinktionsdifferenzwert O1I und der Extink-
des Testfarbstoffes bei den ausgewählten beiden 40 tionswerten E1 bei X1 und E2 bei X2 abgeleitete pri-
Wellenlängen stattfindet, ist es wichtig, die beiden märe Extinktionsdifferenzwert δ1Ά und der Extink-
Wellenlängen so auszuwählen, daß sich für den ver- tionswert E0 beim natürlichen isosbestischen Punkt
wendeten Testfarbstoffes möglichst ungleich große für die Wellenlänge A0. Aus diesen beiden sauerstoff-
Extinktionen ergeben, die zu gut meßbaren Aus- sättigungsunabhängigen Extinktionswerten werden
gangswerten führen. 45 nunmehr zur Kompensation auch der Einflüsse von
F i g. 2 und 3 veranschaulichen das Kompen- Konzentration, Schichtdicke und Strömungsgeschwin-
sationsverf ahren nach der Erfindung bei Verwendung digkeit zunächst gleich große Extinktionswerte ge-
von Methylen-Blau als Testfarbstoff. Für diesen Färb- maß F i g. 3 III abgeleitet, indem zunächst der Ex-
stoff werden zur Ableitung eines sauerstoffsättigungs- tinktionswert E0 = Q0 bei X0 mit einem solchen
unabhängigen Extinktionswertes zwei Wellenlängen 50 Faktor
X1 — 660 πΐμ und X2 — 760 πΐμ ausgesucht. Die
X1 — 660 πΐμ und X2 — 760 πΐμ ausgesucht. Die
Wellenlänge X1 liegt beim Extinktionsmaximum von ^o ~ (az' ^2 ~ ai)lao = 1>45
Methylen-Blau, während die Extinktion durch Methylen-Blau bei der Wellenlänge X2 sehr viel geringer multipliziert wird (F i g. 3, IV), daß die Gleichung
Methylen-Blau, während die Extinktion durch Methylen-Blau bei der Wellenlänge X2 sehr viel geringer multipliziert wird (F i g. 3, IV), daß die Gleichung
ist als bei X1. Aus Fig. 2 sind die Extinktionskompo- 55
nenten ^o' ^o + ^i' &i ~ F2' -^2
ai ~ £iHbO2 UQd ß2 = ^2HbO2 für 100% HbO2 und . , ... D , o , , . ,
I n/ tju erfüllt ist. Durch anschließende Subtraktion der so
»/ Hb
_l a — j? u Il u — c *·· mnn/ tju erfüllt ist. Durch anschließende Subtraktion der so
O1 + D1 - ^1 Hb bzw. a2 + ö2 - £,2Hb tür IUU »/0 Hb gewonnenen gleich großen Extinktionswerte erhält
zu entnehmen. Die sauerstoffsättigungsabhängigen 60 man einen sekundären Differenzwert ;
Λ,ι.2
-E1- 1,45E0 = 0
mit Kompensation sämtlicher, aus den natürlichen gang einer für diese Kompensationsvorgänge ausge-
Blutfarbstoffen sich ergebenden Extinktionen. Da- 65 legten Meßapparatur (F i g. 6) keine der vier oben-
durch werden also auch die übrigen Einflüsse auf die genannten, die Extinktion durch die natürlichen
Extinktion durch die natürlichen Blutfarbstoffe für Farbstoffe bestimmenden Faktoren mehr bemerkbar
das Endergebnis ausgelöscht, so daß sich am Aus- macht. Solange daher kein Testfarbstoff zugeführt
wird, erhält man am Ausgang des Meßgerätes weder bei Änderungen der Sauerstoffsättigung noch der
Konzentration noch der Schichtdicke noch der Durchflußgeschwindigkeit einen Ausschlag, wohl dagegen
nach Einführung des Testfarbstoffes, da dessen Einflüsse durch die geschilderten Kompensationsvorgänge
nicht kompensiert werden, insbesondere deshalb nicht, weil Methylen-Blau bei A0 im natürlichen
isosbestischen Punkt P praktisch überhaupt keine, bei A1, X2 dagegen eine hohe Extinktion bewirkt.
Die obigen Zahlenwerte für die bei der Kompensation einzusetzenden Faktoren F1, F2, F0 gelten für
Küvettenmessungen. Für indirekte Messungen, z. B. Messungen am Ohr, gelten dieselben Erwägungen,
nur muß allen Sümmenwerten der Extinktion ein weiterer Wert für die Lichtabsorption des Gewebes
hinzugerechnet werden. Das Gewebe verhält sich dabei praktisch wie ein Graufilter.
F i g. 4 und 5 veranschaulichen den analogen Meß- und Kompensationsvorgang für die Wellenlängen X0,
X3 und A4 in Verbindung mit dem Testfarbstoff
Cardio-Grün. Hier wird aus den Extinktionswerten E3, E1 bei den Wellenlängen X3 und A4 wiederum
durch Kompensation ein künstlich sauerstoffsättigungsunabhängig gemachter primärer Extinktionsdifferenzwert
δΆΛ abgeleitet, der dann mit dem natürlichen
sauerstoffsättigungsunabhängigen Extinktionswert E0 für den isosbestischen Punkt bei A0 durch
Kompensation zur Ableitung eines von Sauerstoffsättigung, Konzentration, Schichtdicke und Strömungsgeschwindigkeit
unabhängigen sekundären Extinktionsdifferenzwertes <5O3 4 benutzt wird. Die entsprechenden
Kompensationsgleichungen lauten:
δΆΛ — Fi'Ei~FS~ ES>
Fi = VÖ4' F3~ 1'
^0,3,4 = a3,4 - F0 # E0' F0 = (F4 ' Ui ~ F3 ' fls)/a0 ·
^0,3,4 = a3,4 - F0 # E0' F0 = (F4 ' Ui ~ F3 ' fls)/a0 ·
Zur Durchführung des Verfahrens der beschriebenen Messungen mit drei Lichtwellenlängen A1, A2 und
A0 bzw. A3i A4 und A0 kann eine Vorrichtung nach
F i g. 6 benutzt werden. Sie besteht aus einer Lichtquelle L breiten Spektrums, einer Küvette K bzw. dem
organischen Meßobjekt, drei monochromatischen Filtern F, Fotozellen Z als Lichtstärkenindikatoren,
logarithmierenden Verstärkern VL oder anderen geeigneten
Netzwerken, die es gestatten, die Werte der Lichtabsorption gemäß dem Beerschen Gesetz durch
Logarithmierung in Werte der Extinktion umzuwandein, und für jede auszuwertende Lichtwellenlänge A
aus einem Anzeigeinstrument A, dem je ein einstellbarer Multiplikator, beispielsweise in Gestalt eines
Rechenverstärkers VR einstellbarer Verstärkung, vorangeschaltet
ist. Nach Verknüpfung in einem differenzbildenden Netzwerk iVD entsprechend den vorstehend
beschriebenen Verfahrensschritten wird die Kombination des im Anzeigeinstrument A noch für
jede interessierende Spektralkomponente getrennt angezeigten Ergebnisses zu dem interessierenden Differenzwert
zusammengefaßt und im Registrier- oder Meßgerät R zur Auswertung angezeigt.
Die Filter F müssen den jeweiligen Erfordernissen des Verfahrens für einen bestimmten Farbstoff entsprechen.
Sie würden, auf das vorher dargelegte erste Beispiel (Methylen-Blau) bezogen, für die Lichtwellenlängen
A1 = 660 πΐμ, A2 = 760 πΐμ und A0
= 805 ηΐμ, auf das zweite Beispiel (Cardio-Grün) bezogen, für A3 = 900 πΐμ, A4 = 990 πΐμ und A0
= 805 πΐμ ausgelegt werden.
Die geforderte Monochromasie kann durch Wahl von Fotozellen Z mit geeignetem Sensibilitätsspektrum
noch erhöht werden. Die auf diese Weise gewonnenen drei Werte der Extinktion, die in den Anzeigeinstrumenten
A angezeigt werden, werden dann durch eine Wahlumschaltung innerhalb des Netzwerkes
ND so verschaltet, daß aus je zwei Systemen Summen- oder Differenzgrößen δ12 oder δ3Α der
Extinktionen gebildet werden. Eine solche primäre Differenzgröße <512 oder
<53i4 läßt dann wieder eine Differenzbildung mit dem Wert der Extinktion E0 zur
Gewinnung der sekundären Differenzgröße <5O12 oder
δΛιΖΛ zu. Wird letztere, durch entsprechende Einstellung
des Rechenverstärkers VR, zu Null, so bleibt
das Ergebnis im Meßgerät R sowohl bei O2-Sättigung
als auch bei Änderungen der Konzentration, Schichtdicke und Strömungsgeschwindigkeit erhalten und
spricht nur noch auf den ausgewählten Testfarbstoff an. Somit ist dem Erfindungsgedanken entsprechend
eine kontinuierliche Kompensation der Störeffekte möglich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Bestimmung der Farbstoffver- kennzeichnet, daß die Multiplikationseinrichtung
dünnung im Blut, insbesondere, zwecks Bestim- 5 (VR) aus einem Rechenverstärker mit einstellbamung
des Herzzeitvolumens, mittels fotometri- rer Verstärkung besteht.
scher Messung der Lichtabsorption durch einen
dem Blut zugesetzten Testfarbstoff in einem
Durchflußgefäß, dadurch gekennzeich- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
net, daß zur Kompensation der Schwankungen io eine Vorrichtung zur Bestimmung der Farbstoffver-
des O2-Sättigungsgrades für Extinktionsmessun- dünnung im Blut, insbesondere zwecks Bestimmung
gen außerhalb des natürlichen isosbestischen des Herzzeitvolumens, mittels fotometrischer Mes-
Punktes (A0 = 805 πΐμ) bei zwei ausgewählten sung der Lichtabsorption durch einen dem Blut zu-
Lichtwellenlängen die Extinktionen (E) des BIu- gesetzten Testfarbstoff in einem Durchflußgefäß,
tes gemessen und die 02-sättigungsabhängigen 15 Für die Durchführung dieser Messung wäre es
Anteile dieser Extinktionen vor dem Zusetzen wünschenswert, daß die Lichtabsorption während der
des Testfarbstoffes durch unterschiedliche Ein- Messung nur Schwankungen durch den injizierten
stellung der Empfindlichkeiten bei den ausge- Testfarbstoff unterworfen wäre; tatsächlich unterliegt
wählten Lichtwellenlängen gleich groß gemacht die Lichtabsorption aber auch noch anderen Schwan-
und durch Differenzbildung der beiden Extinktio- so kungen, die auf das Vorhandensein der natürlichen
nen kompensiert werden und daß die Verände- Blutfarbstoffe Hämoglobin Hb und Oxyhämoglobin
rungen dieses O2-sättigungsunabhängigen Extink- HbO2 zurückzuführen sind. Die Lichtabsorption ist
tions-Differenzwertes nach Zusetzen eines un- sowohl von der Konzentration als auch insbesondere
gleich große Extinktionen bei den beiden ausge- von dem durch die jeweilige O2-Sättigung abhängigen
wählten Lichtwellenlängen aufweisenden Test- 25 Verhältnis der beiden Blutfarbstoffe Hb/HbO, ab-
farbstoffes zur Bestimmung der Farbstoffverdün- hängig. Nur bei einer Lichtwellenlänge, nämlich der
nung gemessen werden. Wellenlänge A = 805 πΐμ, dem sogenannten isosbesti-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- sehen Punkt, ist die Lichtabsorption unabhängig vom
kennzeichnet, daß zur Kompensation auch von Verhältnis der beiden Blutfarbstoffe zueinander. Um
Schwankungen der Konzentration, der Schicht- 30 daher von den unterschiedlichen Absorptionen für ardicke
(bei Messung an einem Körpergefäß wie terielles und venöses Blut unabhängig zu sein, nutzt
dem menschlichen Ohr) und des Strömungsfak- man diesen isosbestischen Punkt der sogenannten
tors (bei Messung in einer Durchflußküvette) ein Extinktionskurven für arterielles und venöses Blut
zweiter 0,-sättigungsunabhängiger Extinktions- aus. Der natürliche isosbestische Punkt ist aber nur
wert, und zwar entweder der Extinktionswert bei 35 in Verbindung mit solchen Testfarbstoffen zu gedem
natürlichen isosbestischen Punkt oder ein brauchen, die bei der Wellenlänge A0 — 805 πΐμ des
zweiter, aus den Extinktionswerten bei zwei an- isosbestischen Punktes eine gut meßbare Absorption
deren ausgewählten Lichtwellenlängen nach dem aufweisen. Dies gilt insbesondere für den bisher für
Verfahren gemäß Anspruch 1 abgeleiteter 02-sät- Testfarbstoffmessungen fast ausschließlich benutzten
tigungsunabhängiger Extinktions-Differenzwert, 40 Farbstoff Cardio-Grün, der, wie aus Fig. 1 ersichtgebildet
wird, daß die von Konzentration, Schicht- lieh ist, bei der Wellenlänge A0 = 805 πΐμ eine besondicke
und Strömungsfaktor abhängigen Anteile ders hohe Empfindlichkeit aufweist. Der Farbstoff
der so gebildeten beiden O2-sättigungsunabhängi- Methylenblau dagegen absorbiert das Licht der WeI-gen
Extinktionswerte vor dem Zusetzen des Test- lenlänge A0 == 805 ΐημ praktisch nicht und kann desfarbstoffes
durch unterschiedliche Einstellung der 45 halb bei der herkömmlichen Benutzung der Testfarb-Empfindlichkeiten
gleich groß gemacht und durch Stoffmessung im natürlichen isosbestischen Punkt Differenzbildung dieser beiden Extinktionswerte keine Verwendung finden, obwohl er wegen seiner
kompensiert werden und daß die Veränderungen geringen Toxität und seiner Preiswürdigkeit zu bedieses
von Schwankungen sowohl der O2-Sätti- Vorzügen ist. Man verzichtet daher vielfach auch auf
gung als auch der Konzentration, der Schicht- 50 die Vorteile der Messung im natürlichen isosbestidicke
und des Strömungsfaktors unabhängigen sehen Punkt und arbeitet im Lichtwellenbereich
Extinktions-Differenzwertes nach Zusetzen eines hoher Empfindlichkeit für Methylen-Blau, muß dabei
ungleich große Extinktionen bei den ausgewähl- aber die Nachteile starker Abhängigkeit von Schwanten
Lichtwellenlängen aufweisenden Testfarbstof- kungen der O2-Sättigung in Kauf nehmen.
fes zur Bestimmung der Farbstoffverdünnung ge- 55 Ein weiterer, erheblicher Nachteil der bisherigen
messen werden. Verfahren zur Messung der Farbstoffverdünnung be-
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- steht darin, daß die Messung auch noch Fehlern unrens
nach Anspruch 2 mit einer Lichtquelle brei- terworfen ist, die auf Schwankungen der Lichtabsorpten
Spektrums und einer in deren Strahlengang tion durch die natürlichen Blutfarbstoffe unterworfen
angeordneten Stelle zur Einführung eines vom 60 ist, welche auf andere Einflüsse als die Schwankung
Blut mit der darin enthaltenen Testfarbe durch- der O2-Sättigung zurückzuführen sind. Eine dieser
flossenen Gefäßes, einem fotoelektrischen Wand- Schwankungen ergibt sich durch den schon obenler,
Verstärker und Meßgerät, gekennzeichnet erwähnten Einfluß von Änderungen der Konzentradurch
wenigstens drei getrennte Strahlengänge tion der natürlichen Blutfarbstoffe. Bei Messung
mit je einem monochromatischen Filter (F), je 65 der Lichtabsorption in einer Durchflußküvette untereinem
fotoelektrischen Wandler (Z) mit nachge- liegt die Lichtabsorption Einflüssen durch das verschaltetem
logarithmierenden Verstärker (V L) änderliche Verhalten der Farbstoffträger in der Blut-
und Multiplikationseinrichtung (F^) und einem strömung (die Farbstoffträger stellen bekanntlich
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA0044741 | 1963-12-09 | ||
DEA0044741 | 1963-12-09 | ||
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Publications (3)
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DE1498534B2 true DE1498534B2 (de) | 1972-07-06 |
DE1498534C DE1498534C (de) | 1973-02-01 |
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ID=
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EP0505918A1 (de) * | 1991-03-25 | 1992-09-30 | Hoeft, Andreas, Dr. med. | Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung des Herzzeitvolumens |
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Also Published As
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US3677648A (en) | 1972-07-18 |
GB1095114A (en) | 1967-12-13 |
DE1498534A1 (de) | 1969-04-30 |
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