-
Verfahren zur IIerstellung von Oberflächen-Vergleichsmustern.
-
Die Erfindung beschäftigt sich mit einen Verfahren zur Herstellung
von Oberflächen-Vcrgleichsmustern mittels galvanoplastischer Vorvielfältigung.
-
Oberflächen-Vergleichsnuater werden dazu verwendet, um Wcrkstätten
mit spangebender Fertigung Mittel in die Hand zu geben, mit denen in einfacher Weise
die Oberflächonrauheit der gefertigten Werkstücke ermittelt werden kann. Um die
Oberflächenrauheit von Werkstücken unterschiedlicher OBerflächengüte bestimmen zu
können, sind mehrere Oberflächen-Vergloichsmuster
mit Oberflächen
verschiedener Rauhtiefe zu einer Palette zusammengestellt; jedes Vergleichsmuster
der Palette nuß, da es als Vergleichsnormal dient, mit möglichst hoher Genauigkeit
die Rauhtiefe aufweisen, die auf ihm angegeben ist.
-
Die Ermittlung der Rauhtiefe erfolgt mittels an sich bekannter Me#verfahren.
Um eine Palette mit Oberflächen-Voigleichsmustern unterschiedlicher Rauhtiefe herzustellen,
ist es daher erforderlich, eine ganze Anzahl von in spangebender fertigung hergestellten
Probestücken in recht zeit aufwendiger Weise bezüglich ihrcr Rauhtiefe zu untersuchen
und aus den ProbestUcken diejenigen auszulesen, deren Rauhtiefe mit den fUr die
Palette geforderten Rauhtiefen übereinstimmt. Man gewinnt auf diese Weise eine aus
Oberflächen-Vergleichamustern unterschiedlicher Rauhtiefe bestehende Skala für die
Rauhtiefe.
-
Mit einer Skala dieser Art aoll nach Möglichkeit jede Werkstatt mit
spangebender Fertigung ausgerüstet scin, un die Werkstätten in die Lage zu versetzen,
mittels eines einfachen Tastvergleicha des gefertigten Werkstückes mit den OBerflächen-Vergleichsmustern
festzustellen, ob die Oberfläche des jeweiligen Werkstiickes bezüglich seiner Rauhtiefe
vorgegebene Werte einhält. Es besteht demzufolge Bedarf an einer beträchtlichen
Anzahl vcn Oberflächen-Verglcichamustern mit genau festgelegter Rauhtiefe. Diesen
Bedarf durch OBerflächen-Vergleichsmuster zu decken, die nach den oben beschriebenen
Vorfahren hinsichtlich ihrer uhtiefe ur einer Anzchl von Probestücken ausgewählt
wurden, ist wegen des
gro#en Zeitaufwandes und der hohen Kosten
nicht möglich.
-
Es mu# deshalb nach anderen Wegen zur Gewinnung von Oberflächen-Vergleichsmustern
gesucht werden. Ein solcher Weg besteht in der Vervielfältigung der nach dem Ausleseverfahren
untcr Verwendung bekanater Me#methoden gewonnenen und vorzugsweise zu einer Leiste
angeordneten Vorgleichsmuster, die dem Verviclfältigungsverfahren als Urstücke zugrunde
gelegt werdon. Dabei kommt nur ein -Vervielfältigungsverfahren in Betracht, das
billiger als das Ausleseverfahren ist und außerdem Oberflächen-Vergleichsmuster
zu erzeugen gestattet, die hinsichtlich ihrer Oberflächecnbeschaffenheit exakt mit
der der Urstücke übereinstimmen.
-
Ein geeignetes Verfahren ist die galvanoplastische Vervielfaltigung,
die auf anderen Gebieten an sich bekannt ist. Die vorteilhafte Anwendung des galvanoplast
ischen Vervielfältigungsverfahrens zur Iferstellung von Oberflächen-Vergleichsmusterß
ist gemä# der Erfindung durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet: a) mehrere
als Vorbild für die Oberflächen-Vcrgleichsmust er dienende Urstücke.mit vorgegebener,
abgestufter Oberflächenrauheit werden nebeneinander zur Uratückleiste angeordnet
und nach Montage eines Gießrahmens mit einem zur Abnahme von Abdrucken geeigneten
Kunststoff vergossen, b) die zur Erzielung einer einwandfreien Wiedergabe der Oberflächenstruktur
erforderliche Aushärtezeit des Kunststoffes
wird gegebenenfalls
mittels Kühlung eingehalten, c) mehrere Kunststoffabdrucke von der Urstückleiste
werden gemeinsam auf einer Grundplatte mit blanker Oberfläche angeordnet und mit
Kunststoff zur Kunstotoff-Platine vergosoen, d) von der Kunststoff-Platine werden
nittele galvanoplastischer Vervielfältigung metallioche Oberflächen-Vergleichsmuster
mit einer der Urstückleiste entsprechenden Oberflächenrauheit hergestellt.
-
Es ist zwar bekannt, zum Abdruck von Oberflächen metalliacher Gegenstände
Kunststoffe zu verwenden, Jedoch nur in den Pällen, in denen eine Vermessung von
Oberflächen deahalb nicht möglich ist, weil die Flächen schwer zugänglich sind.
Zur Gewinnung von Abdrucken zum Zwecke der galvanoplastischen Vervielfältigung von
Oberflächen-Vergleichsmustern iet Kunststoff jedoch bislang noch nicht verwendet
worden.
-
Die Anwendung der zur Abnahme von Abdrucken geeigneten Kunststoffe
für die galvanoplastische Vervielfältigung wurde nämlich durch die Eigenschaften
der zur Verfugung stehenden Kunststoffe vereitelt, die nach Angaben der Herstellerfirmen
nur den Abdruck relativ kleiner Oberflächen gestatten. Eine rationelle galvanoplastische
Vervielfältigung von Oberflächen-Vergleichsmust Orn war auß diesem Grunde bisher
nicht möglich.
-
Erst durch die einen wesentlichen Bestandteil der Erfindung bildende
Erkenntnis, daß auch größere Oberflächen mittels Kunststoff abgedruckt werden können,
enn dafür gesorgt wird, daß eine zur Erzielung einer einwandfreien Wiedergabe der
Oberflächen-' struktur erforderliche Aushärtezeit des Kunststoffes eingehalten wird,
gelingt es, unter Überwindung der Vorurteile der Fachwelt, von größeren Oberflächen
Kunststoffabdrucke herzustellen, die einwandfrei die Oberflächenstruktur der Urstlleke
wiedergeben.
-
Dadurch. ist es möglich, eine Reihe von Urstücken mit vorgegebener
abgestufter Oberflächenrauheit nebeneinander zu einer UrstUckleiste anzuordnen und
von dieser Urstückleiste in ihrer Gesamtheit einen Kunststoffabdruck herzustellen.
Besonders rationell wird das erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß mehrere von
einer Urstückleiste gewonnene Kunststoffabdrucke auf einer Grundplatte angeordnet
und mit Kunststoff zu einer Kunotstoff-Platine vergossen erden, 80 daß bei einem
Galvanisierungaprozeß mehrere, einander genau gleichende Leisten mit Oberflächon-Vergleichomustern
anfallen.
-
Ganz besonders rationell läßt sich die galvanoplastische Vervielfältigung
der Oberflächen-Vergleichsmuster durchführen, wenn Einrichtungen der Schallplattenindustrie
dadurch zur Galvanisierung verwendbar genacht werden, daB die Grundplatte bzw. die
Kunstatoff-platine eine kreisförmige Platte mit einem bei der Schallplattenherstellung
gebräuchlichen Durchmesser ist.
-
Bei der Herstellung der Kunststoff-Platine ist es von Bedeutung, da#
die obere Fläche der einzelnen Kunststoffabdrucke und der
den Raum
zwischen den Kunststoffabdrucken ausfüllende Kunststoff eine möglichat ebene Pläche
bilden. Um dies zu erreichen, ist die die Oberfläche der Urstückleiste wiedergebende
Pläche der Kunststoff-Abdrucke von einem flachen Rand umgeben, der vorgesehen ist,
um ein Vordringen des Kunststoffes zu der die Oberfläche dcr Uratücke wiedergebenden
Fläche beim Vergießen der Kunststoff-Abdrucke zur Kunststoff-Platine zu verhindern.
Durch ein solches Vor-dringen des Kunststoffes würde nämlich die Oberfläche der
Kunststoffabdrucke zerstört werden.
-
Perner ist von Bedeutung, daß die Kunststoff-Abdrucke zur Kunststoff-Platine
mit dem gleichen Kunststoff vergossen erden, aus dem die Kunststoffabdrucke hergestellt
sind. Andernfalls ergeben sich Risse in der Kunststoff-platine, wodurch eine einwandfreie
Galvanisierung der Kunststoff-Platine unmöglich gemacht wird.
-
Das erfindungsgemä#e Verfahren zur Herstellung von Oberflachen-Vergleichsmustern
mittels galvanoplastischer Vervielfältigung ist im folgenden an Hand der Figuren
1 und 2 näher erläutert, von denen die Pigur 1 den Kunststoffabdruck einer Uratückleiste
und die Pigur 2 die Kunststoff-Platine mit der Anordnung der Kunststoff-Abdrucke
zeigt.
-
In der Pigur 1 ist als Beispiel der Kunststoffabdruck 1 für den spangebenden
Pertigungsvorgang.de Drehens dargestellt. Der Kunststoffabdruck 1 ist dadurch en
-tanden, daß um eine Urstückleiste aus Urstücken mit abgestufter Oberflächenrauheit
ein Gie#-rahmen gelegt worden ist, der mit einem zur Abnahme von Abdrucken
geeigneten
Kunststoff ausgegossen worden ist. Der Kunststoffabdruck 1 zeigt demzufolge die
Negative der Oberflächen 2 bis 7 von sechs Uratücken einer Urstücklciste; die Negative
der Urstücke sind in der in der Figur 1 unteren Hälfte des Kunststoffabciruckes
1 angeordnet. Die obere Hälfte des Abdruckes 1 ist zur Angabe des Ferigungsvorganges
"Drchen" sowie zur Angabe der Rauhtiefe Rt und anderer die Oberflächenrauheit der
einzelnen Oberflächen 2 bis 7 kennzeichnender Größen Ra und Rp vorgesehen.
-
Der Kunststoffabdruck 1 ist allseitig von einem flachen liand 8 umgeben,
der ein Vordringen des Kunststoffes zu den Oberflächen 2 bis 7 beim Vergießen der
kunststoffaddrucke 1 zur Kunststoff-Platine verhindert.
-
Hachdem von einer Urstückleiste mehrere, vorzugsweise sechs, Kunststoffabdrucke
der in der Figur 1 dargestellten Gestalt hergestellt sind, werden die Kunststoffabdrucke
auf einer kreisförmigen Grunaplatte mit einem bei der Schallplattenherstellung gebräuchlichen
Durchmesser angeordnet und mittels Kunststoff zu der in der figur 2 gezeigten Kunststoff
Platine 9 vergossen; die Kunststoffabdrucke 1 sind dann in eine Oberfläche der Kunststoff-Platine
9 eingefügt.
-
Die Kunststoff-Platine 9 wird vorzugsweise in Sinrichtungen der Schallplattenindustrie
einem Galvanisierungsproze# unterworfen, in dessen Verlauf sich an der Oberfläche
der Kunststoff-Platine eine Metallfolie bildet, die die Oberflächen der einzelnen
Kunststoffabdrucke im Positiv wiedergibt. Aus der Metallfolie können
die
Positive der Kunststoffabdrucke beispielsweise in an sich bekannter Weise herausgeätzt
und in Form von Leisten oder als Einzelstücke alo Oberflächen-Verfglcichsmuster
verwendet werden.
-
3 Ansprüche 2 Figuren