DE1496535C3 - Vorrichtung zur Herstellung von glasisoliertem Feinstdraht unmittelbar aus flüssigem Metall - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von glasisoliertem Feinstdraht unmittelbar aus flüssigem MetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von glasisoliertem Feinstdraht unmittelbar aus
flüssigem Metall. Sie enthält einen ringförmigen, kühlbaren Schmelzinduktor mit konischer Ausnehmung
und-zentraler öffnung, der von einem Hochfrequenzgenerator
gespeist wird, eine Einrichtung für die Zufuhr von Rohdraht und Glasrohr in eine Schmelzzone, eine
Einrichtung zum Abkühlen des aus dem Schmelzinduktor heraustretenden Drahtes, die in Form einer Düse für
die Zufuhr von Luft und einer Düse für die Zufuhr von Flüssigkeit ausgebildet ist, eine Kontrolleinrichtung zum
Prüfen des fertigen Feinstdrahtes und eine Einrichtung zum Aufwickeln desselben.
Die Fertigung von Feinstdraht mit Hilfe bekannter Zieh- und Streckanlagen besteht aus einer großen
Anzahl von Arbeitsschritten, ist arbeitsintensiv und gestaltet sich daher zu einem komplizierten und
kostspieligen Verfahren, bei dem Metalldraht nur bis zu Durchmessern nicht unter 30 μίτι hergestellt werden
kann. Aus einigen plastischen Metallen kann man zwar gezogenen Draht mit einem Durchmesser von unter
30μιη (z.B. von 20, bisweilen sogar von ΙΟμΓη)
herstellen, jedoch ist dies ein kostspieliger und mit einem großen Arbeitsaufwand verbundener Vorgang,
bei dem -noch hinzukommt, daß das Anbringen einer gleichmäßigen Isolierschicht an einen solchen Draht
schwierig ist.
Beim Ziehen des Feinstdrahtes durch eine Reihe von Ziehlöchern steigt die Anzahl der Mißbildungen an der
Drahtoberfläche mit der Verminderung des Durchmessers an. Beim Emaillieren solcher Drähte erhöht sich der
Ungleichmäßigkeitsgrad der Isolierschicht, weil mit der Verringerung des Durchmessers der gezogenen Feinstdrähte
die Gefahr der Abnahme der mechanischen Festigkeit des Drahtes sowie der dielektrischen
Festigkeit der Isolierschicht auftritt.
Somit ist auf diese Weise eine wirtschaftliche Fertigung von Feinstdraht, insbesondere von glasisoliertem
Feinstdraht mit einem Durchmesser bis zu 1 μπι, nicht möglich. Derartige Feinstdrähte sind jedoch für
die Herstellung zahlreicher elektrischer Geräte unentbehrlich.
Es ist aus der deutschen Patentschrift 7 16 719 unter anderem auch ein Verfahren zur Herstellung von hohlen
Fäden aus Glas oder anderen im geschlossenen Zustand zähflüssigen Stoffen mit einer mit dem Glas verschmolzenen
Metallseele in der Art bekannt, daß man ein Metall, welches niedriger schmilzt als das zu Fäden zu
verarbeitende Glasrohr, in dessen Inneres einbringt und das Glasrohr so erhitzt, daß das schmelzende Metall den
Querschnitt des Rohres auf eine gegebene Länge vollkommen ausfüllt und das Glas so erweicht wird, daß
man es zusammen mit der Füllung aus geschmolzenem Metall ausziehen kann, wodurch man die gewünschten
hohlen Fäden mit Metallseele erhält. Bei diesem bekannten Verfahren ist eine laufende Arbeit nicht
möglich, denn sowie das Metall an der Ziehstelle im Inneren des Glasrohres schmilzt, würde es von dem
übrigen noch festen Teil abreißen und kann diesen nicht nachziehen. Das bekannte Verfahren kann daher nur
mit ziemlich kurzen Glasrohr- und Metallängen ausgeführt werden, indem der ganze zu verarbeitende
und einen Metalldraht enthaltende Abschnitt der Rohrlänge gleichzeitig erhitzt und ausgezogen wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung von
gegossenen, glasisolierten Feinstdrähten zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Verfahren nicht
auftreten.
Eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art ist bekannt (vgl. V. G. T i m ο .f e y e r, »Continuous
Production of Glass-Insulated, Cast Iron Microwire«, Liteynoye Proizvodstro, Nr. 1,1960, S. 10 bis 12). Bei ihr
erfolgt der Glasrohrvorschub automatisch, je nach dem Verbrauch des Glasrohres. Hierfür enthält die Anlage
eine Einrichtung, die einen gleichmäßigen Glasrohrvorschub mit regelbarer Geschwindigkeit ermöglicht und
die beim Verbrauch einer bestimmten Rohrlänge automatisch abgeschaltet wird. Bei dieser Vorrichtung
ist eine Handregelung für die Glasrohrlage in bezug auf die Öffnung des Schmelzinduktors vorgesehen. Größe
und Form der genannten Öffnung verhindern ein Hindurchlaufen eines senkrecht stehenden Rohres
durch die Öffnung.
Die Einrichtung für den Glasrohrvorschub enthält einen regelbaren Elektromotor und eine von diesem
Motor über ein Getriebe angetriebene Zugspindel, die mit einer Gewindemutter versehen ist, wobei die Mutter
mit einer längs vertikal angeordneten Führungen beweglichen Tragplatte verbunden ist, die Spannbügel
zum Einspannen des Glasrohrs trägt. Die Lage der Spannbügel in der waagerechten Ebene ist für die
Zentrierung des Glasrohres bezüglich der Öffnung des Schmelzinduktors regelbar.
Beim Vorschubwerk sind außerdem eine Zugstange mit Anschlagring, an den die Tragplatte anstößt, sobald
sie ihre äußerste untere Stellung erreicht, sowie eine mit der Zugstange verbundene einseitig wirkende Kupplung
vorgesehen, die jeweils zum Kuppeln oder Entkuppeln der Antriebswelle des Getriebes mit der
Schraubenspindel dient.
\ I Die Einrichtung für die Handregelung der Glasrohrlage
besteht aus einem Schwungrad und einer Kegelradverzahnung, die mit der Zugspindel verbunden ist.
Bei dieser bekannten Anlage ist die Herstellung eines fehlerfreien Feinstdrahtes mit einem Durchmesser bis
herab zu 1 μΐπ noch nicht sicherzustellen.
Der Erfindung liegt deshalb weiterhin die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung so zu gestalten, daß auch
diese Mängel noch beseitigt werden können.
Zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist die Vorrichtung der eingangs angegebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Düse für die Zufuhr von Luft auf das Zentrum des als
Ring ausgebildeten Schmelzinduktors derart gerichtet ist, daß ein Luftstrahl an die Stelle des Beginns der
Bildung des Feinstdrahtes gelangt, der aus einem im Schmelzinduktor aus dem Rohdraht erschmolzenen
Metalltropfen zusammen mit dem erweichten Glas als Isolation kontinuierlich herausgezogen wird, und daß
die Düse für die Zufuhr von Flüssigkeit unterhalb des Schmelzinduktors in der Weise angeordnet ist, daß an
t der Abkühlungsstelle des Metallfadens derselbe in einem Ausmaß abkühlbar ist, das ausreicht, um eine
vollständige fehlerfreie Erstarrung des Feinstdrahtes bei gegebener Zufuhrgeschwindigkeit von Rohdraht
und Glasrohr und gegebener Herstellungsgeschwindigkeit des Feinstdrahtes zu gewährleisten.
Vorteilhafterweise besteht der Schmelzinduktor aus einem Ring, der eine Windung der Sekundärwicklung
des Hochfrequenzgenerators darstellt und der mit einem Ringrohr umgeben ist, so daß der Ring von innen
mittels durchleitbarer Flüssigkeit kühlbar ist, und daß dieser Ring eine konische Ausnehmung enthält, die mit
einer zentralen öffnung versehen ist.
Die Düse für die Zufuhr von Flüssigkeit ist unterhalb des Schmelzinduktors vorteilhafterweise horizontal und
vertikal verschiebbar angeordnet.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der Ring des Schmelzinduktors eine Nut auf, in der ein
Ringrohr eingelegt ist, und es sind Düsen vorgesehen, die in die konische, mit der öffnung versehene
Ausnehmung gerichtet sind.
An Hand der Figuren wird die Erfindung näher erläutert.
F i g. 1 zeigt eine Prinzipskizze der Gesamtvorrichtung;
Fig.2 zeigt in vergrößertem Maßstab den Querschnitt
des Feinstdrahtes, der mit Hilfe der Vorrichtung hergestellt wird;
Fig.3 zeigt eine besondere Ausführungsform des
Schmelzinduktors;
Fig.4 zeigt die Anordnung für die Befestigung der
Kühlwasserdüse;
Fig.5 veranschaulicht die grundsätzliche Anordnung
der einzelnen Baugruppen der Gesamtvorrichtung;
F i g. 6 zeigt die Vorderansicht der Gesamtanlage.
Die Arbeitsweise und das Zusammenwirken der Hauptelemente der Vorrichtung werden durch die in
F i g. 1 dargestellte Prinzipskizze veranschaulicht.
Im Arbeitsfeld des Schmelzinduktors 1 entsteht durch Schmelzen aus dem innerhalb des Glasrohres 3
eingeführten Rohdraht 4 ein 3 bis 5 g schwerer Metalltropfen 5. Das geschmolzene Metall läßt das
Ende 2 des Glasrohres 3 erweichen, und es bildet sich eine Glaskapillare, die ununterbrochen mit dem
flüssigen Metall nachgefüllt wird.
Derartig hergestellt wird der gegossene, mit Glasumhüllung versehene Feinstdraht 6 gleichmäßig gezogen,
wobei gleichzeitig seine Abkühlung durch den von der Düse 7 hinzugeführten Luftstrahl und hauptsächlich
durch das von der Düse 8 zugeführte Kühlwasser vorgenommen wird. Nach Erstarrung des Metalls und
vollendeter Abkühlung wird der Feinstdraht 6 auf auswechselbare Spulen 10 aufgewickelt. Die Herstellungsgeschwindigkeit
des Feinstdrahtes läßt sich im Bereich von 200 bis 300 m/min regeln. Der Rohdraht 4
hängt in einem Stück kontinuierlich absenkbar an einer Vorrichtung. Aus einem Hängestück kann ein ununterbrochener
glasisolierter Feinstdraht mit einer Länge von 2000 bis 3000 m hergestellt werden. Die Bruchkontrolle
der Metallader wird mit Hilfe eines Sende-Empfangs-Gerätes 11 durchgeführt.
Der Schmelzinduktor 1 besteht aus einem Ring 12, der von einer Rohrleitung 13 für Kühlflüssigkeit
umgeben ist. Der Ring weist ferner eine konische Ausnehmung 14 auf, die mit einer Öffnung 15 versehen
ist.
In Fig.2 ist der Querschnitt des hergestellten Feinstdrahtes zu sehen, wobei mit 16 die Metallader und
mit 17 die Glashülle bezeichnet ist.
Die Einstellung des Feinstdrahtdurchmessers ist in einem großen Bereich (von 1 bis zu 50 μίτι) möglich. Dies
wird durcif die Einrichtung zur Abkühlung bewirkt, und zwar einerseits durch die Düse 7 für die Zufuhr von
Preßluft zur Austrittsstelle des gegossenen Drahtes 6 aus der Schmelzzone und andererseits durch die Düse 8,
durch die ein Kühlflüssigkeitsstrahl zugeführt wird. Die Düse 7 kann synchron mit der Änderung der Drehzahl
der Aufnahmespulen 10 oder auch ohne Drehzahländerung der letzteren eingeschaltet werden. Der Kühlflüssigkeitsdüse
8 gegenüber ist ein Trichter 9 für die Aufnahme der verarbeiteten Flüssigkeit vorgesehen.
In F i g. 3 ist eine Ausführungsvariante des Schmelzinduktors 1 gezeigt. Der Ring 18, der eine Windung der
Sekundärwicklung des Hochfrequenzgenerators darstellt, weist an seinem äußeren Umfang eine Nut 19 auf,
in die ein Ringrohr 20 eingelegt ist, durch das hindurch Kühlflüssigkeit geleitet werden kann. Ferner sind am
Ring 18 Preßluftdüsen 21 vorgesehen, die in die konische, mit der öffnung 23 versehene Ausnehmung 22
gerichtet sind; hierdurch wird der Drahtformungsvorgang gefördert. Ausnehmung 22 und öffnung 23 sind
hinsichtlich Größe und Gestaltung derart, daß ein
Entströmen des Metalls aus dem Glasrohr verhindert und die Formbildung des Feinstdrahtes gesichert ist.
In F i g. 4 ist eine Einrichtung zur Regelung der Lage der Düse 8 gezeigt, die hier beispielsweise in Form eines
Kreuzkopfes ausgeführt ist, der das mit der Düse 8 verbundene Zuführungsrohr 24 trägt.
Für die Abkühlung des aus dem Schmelzinduktor 1 heraustretenden Feinstdrahtes 6 und die beschleunigte
Erstarrung (Kristallisierung) des geschmolzenen Metalls bzw. zur Schaffung einer homogenen stromleitenden
Ader in der Glaskapillare ist eine Einrichtung vorgesehen. Der in Fig.4 dargestellte Teil dieser
Abkühleinrichtung enthält eine Rohrleitung 24, die von dem beispielsweise am Generatorgehäuse befestigten
Träger 25 getragen wird.
Die Rohrleitung 24 läßt sich am Träger 25 horizontal verschieben, damit sie beim Einspannen des fertigen
Feinstdrahtes an die Aufnahmespulen zwecks Abzugs von letzteren zurückgeführt werden kann. Für die
Regelung ihrer Lage bezüglich des Schmelzinduktors kann die Rohrleitung 24 auch vertikal verschoben
werden, und zwar mit Hilfe der Einstellschraube 26, an deren Ende der Kreuzkopfsich befindet.
Die Rohrleitung 24 ist mit der Düse 8 verbunden, die den Flüssigkeitsstrahl zuführt. Der Düse 8 gegenüber ist
ein Trichter 9 für die Aufnahme der verbrauchten Flüssigkeit vorgesehen. Zwischen diesen beiden Teilen 8
und 9 verläuft der abzukühlende Feinstdraht, der aus dem Schmelzinduktor abgezogen wird. Die Düse 8 und
der Trichter 9 sind durch eine Klammer 27 miteinander verbunden.
In F i g. 5 ist schematisch die Gesamtvorrichtung zur Herstellung von Feinstdraht gezeigt. Grundsätzlich
besteht diese Vorrichtung aus folgenden Einrichtungen: Aus dem Schmelzinduktor 1, der von einem Hochfrequenzgenerator
(nicht dargestellt) gespeist wird, aus der Einrichtung 28 zum Transport des Glasrohres 3 in die
Schmelzzone, das für die Bildung der Isolierschicht und zur Aufnahme des Rohdrahtes 4 dient, aus einer
Einrichtung für die Abkühlung des aus dem Schmelzinduktor 1 heraustretenden, gegossenen Feinstdrahtes 6
mit der Luftdüse 7 und der Kühlflüssigkeitsdüse 8 sowie dem Trichter 9 mit einem entsprechenden Ableitungsrohr.
Ferner enthält die Gesamtvorrichtung eine Sendeantennen 29, die zum Sende- und Empfangsgerät
11 für die Bruchkontrolle gehört, ferner eine Aufwickelvorrichtung
30 mit einer Drahtführung 31, die für eine Verteilung des fertigen Feinstdrahtes auf den Spulen 10
sorgt.
Aus der in F i g. 6 dargestellten Vorderansicht der Gesamtanlage ist zu sehen, daß die Vorrichtung mit
ihren sämtlichen Einrichtungen, nämlich die Einrichtung 28 für den Glasrohrvorschub zum Schmelzinduktor 1,
die Aufwickelvorrichtung 30 mit Drahtführung 31 und andere auf dem Gehäuse des Hochfrequenz-Röhrengenerators
32 montiert sind.
Die Aufgabe des erwähnten Hochfrequenzgenerators 32 besteht darin, daß mit Hilfe des Schmelzinduktors 1
das für die Herstellung des Feinstdrahtes bestimmte Metall geschmolzen wird, welches als Rohdraht 4 in das
Glasrohr 3, das hier als Tiegel dient, eingesetzt ist. Der Generator wird mit Wechselstrom gespeist, dessen
Spannung 220 bzw. 380 Volt beträgt.
Die Einrichtung 28 sichert einen kontinuierlichen, gleichmäßigen Transport des Glasrohres 3 zum
Schmelzinduktor 1. Die Motordrehzahl dieser Einrichtung wird durch einen Autotransformator geregelt,
dessen Steuergriff 33, mit dem die Eingangsspannung eingestellt wird, an der unteren Vorderwand des
Generatorgehäuses angebracht ist. Das Glasrohr 3 wird mit Hilfe der Spannbügel 34 gehalten.
Um eine ununterbrochene Fertigung des Feinstdrahtes der gewünschten Dauer einmaliger Beschickung des
Schmelzinduktors zu gewährleisten, ist es erforderlich, zusätzliches Rohmetall dem Schmelzinduktor zuzuführen.
An der Einrichtung 28 für den Vorschub des Glasrohres 3 ist deshalb eine Einrichtung für die
automatische Zufuhr des zu verarbeitenden Rohdrahtes 4 vorgesehen, die den im Schmelzinduktor geschmolzenen
Metalltropfen 5 mit Frischmetall speist.
Der Rohdraht 4 ist an eine elastische Zugader, z. B. eine Kapronader 35, gehängt, die auf einer Trommel des
Vorschubwerkes aufgewickelt ist und über die am Ständer 36 gelagerte Umlenkrolle geführt ist. Diese
Einrichtung ermöglicht einen kontinuierlichen Drahtabzug für eine längere Zeitspanne.
Die Glasrohrtransporteinrichtung und die hiervon getrennt steuerbare Drahtzufuhreinrichtung gestatten
die Herstellung eines gleichmäßigen Feinstdrahtes. Der Außendurchmesser des verglasten Feinstdrahtes hängt
von der Vorschubgeschwindigkeit des Glasrohres 3 ab. Bei Änderung der Vorschubgeschwindigkeit des Glasrohres
3 ändert sich lediglich die Stärke der Glashülle und mit dieser der Gesamtdurchmesser des verglasten
Feinstdrahtes. Experimentell wurde festgestellt, daß eine Änderung der Stärke der Glashülle 17 ( F i g. 2) auf
den Durchmesser der Metallader 16 so gut wie keinen Einfluß ausübt.
Die Aufwickelvorrichtung 30 gestattet es, den Feinstdraht auf die Spulenkörper 10 der Aufnahmespulen
aufzuwickeln, ohne den Abzugsvorgang zu unterbrechen. Die aufgespulte Feinstdrahtmenge wird von
Zählern registriert (in Metern), die innerhalb des Antriebsgehäuses der Aufnahmespulen untergebracht
sind. Die Drehzahl der Spulenantriebe wird mit Hilfe eines Autotransformators geregelt, dessen Steuergriff
37 ebenfalls an der Vorderwand des Hochfrequenzgenerators 32 angebracht ist.
Die Aufwickelvorrichtung 30 ermöglicht eine kontinuierliche Aufwicklung des Drahtes, der von der je nach
der aufgewickelten Drahtmenge zu wechselnden Spule 10 aufgenommen wird. Dazu enthält die Aufnahmevorrichtung
koaxial angeordnete, abnehmbare Antriebsspulen, die auf einer in Axialrichtung beweglichen Platte
montiert und mit Drehzahlmessern verbunden sind.
Der Spulenwechsel erfolgt nach axialer Verschiebung der vollen Spulen und der Überführung des Feinstdrahtes
auf die leere Spule. Die Vorrichtung für die Verstellung der Platte der Aufnahmevorrichtung ist in
Form eines handgesteuerten Kurbelgetriebes 38 ausgeführt, und der Spulenantrieb erfolgt mit Hilfe von
Einzelelektromotoren, die mittels auf der Platte montierter Stromabnehmer gespeist werden, welche
mit Stromschienen zusammenwirken, wobei die Schienen so angebracht sind, daß bei der seitlichen
Verschiebung einer Spule die Speisung des jeweiligen Motors automatisch abgeschaltet wird, um ein weiteres
Aufwickeln des Drahtes auf diese Spule zu verhindern.
Den Feinstdrahtdurchmesser kann man ferner ändern, indem man die Drehzahl der Aufnahmespulen und
die Intensität der Feinstdrahtkühlung mittels der aus der Düse 7 zugeführten Luft ändert. Eine Änderung der
Abziehgeschwindigkeit ruft eine Änderung sowohl des Metalladerdurchmessers als auch der Glashüllenstärke
hervor. Eine Steigerung der Luftzufuhrintensität ruft
eine stärkere Zähigkeit des aufgeweichten Glases hervor und ändert somit den Durchmesser der
Metallader. Die erwähnten Beziehungen sind an Hand einer Reihe von Versuchen mit der beschriebenen
Anlage festgestellt worden.
Das Sende- und Empfangsgerät 11 zur Bruchkontrolle
für die ununterbrochene Überwachung der Feinstdrahtherstellung enthält als Bestandteile einen Sender
mit Antenne 29 und einen Empfänger mit Antenne 39, die zwischen der Einrichtung für die Feinstdrahtkühlung
und der Aufwickelvorrichtung 30 angeordnet sind und wobei der Empfänger mit einem Wächter versehen ist,
der bei Änderung der Höhenlage des aufzufangenden Signals das Signalisierungssystem der Anlage einschaltet
Der Sender arbeitet beispielsweise mit einer Strahltetrode und ist auf eine Frequenz von 1500 Hz
eingepaßt
Die Sendeantenne 29 ist unmittelbar unterhalb von Schmelzinduktor und Abkühleinrichtung am Austritt
des Feinstdrahtes aus dem Schmelzinduktor angebracht, während die Empfängerantenne 39 sich unter den
Wickelspulen 10 befindet. Die beiden Antennen und der Feinstdraht stellen zwei gekoppelte elektrische Kapazitäten
dar, und zwar bilden die Sendeantenne und der Feinstdraht die erste Kapazität, die Feinstdrahtspule
und die Empfängerantenne die zweite Kapazität.
Weist der Feinstdraht keine Risse auf, so gelangen die elektromagnetischen Schwingungen vom Sender 29
über die beiden Kapazitäten zum Empfänger 39, erfahren eine Spannungsverstärkung durch Pentoden
eines aperiodischen Verstärkers und werden von einer Triode des erwähnten Verstärkers so sondiert, daß zum
Gitter der Tetrode des Relaisblocks ein negatives Signal ausgeführt wird, das ihn sperrt.
Bei Feinstdrahtbruch wird die Verbindung zwischen den beiden Kapazitäten unterbrochen, und beim
Empfängereingang wird kein Signal aufgenommen. Die geöffnete Tetrode speist die Wicklung eines elektromagnetischen
Relais, wodurch die Lampe der Signaleinrichtung ausgeschaltet und ein Signalwecker eingeschaltet
wird. Ein Feinstdrahtbruch wird somit durch ein akustisches Signal (Signalwecker) und ein Lichtzeichen
(Erlöschen der Signallampe) angezeigt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 609 612/353
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Herstellung von glasisoliertem Feinstdraht unmittelbar aus flüssigem Metall, enthaltend
einen ringförmigen, kühlbaren Schmelzinduktor mit konischer Ausnehmung und zentraler
öffnung, der von einem Hochfrequenzgenerator gespeist wird, eine Einrichtung für die Zufuhr von
Rohdraht und Glasrohr in eine Schmelzzone, eine Einrichtung zum Abkühlen des aus dem Schmelzinduktor
heraustretenden Drahtes, die in Form einer Düse für die Zufuhr von Luft und einer Düse für die
Zufuhr von Flüssigkeit ausgebildet ist, eine Kontrolleinrichtung zum Prüfen des fertigen Feinstdrahtes
und eine Einrichtung zum Aufwickeln desselben, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (7,
21) für die Zufuhr von Luft auf das Zentrum des als Ring (12, 18) ausgebildeten Schmelzinduktors (1)
derart gerichtet ist, daß ein Luftstrahl an die Stelle des Beginns der Bildung des Feinstdrahtes (6)
gelangt, der aus einem im Schmelzinduktor (1) aus dem Rohdraht (4) erschmolzenen Metalltropfen (5)
zusammen mit dem erweichten Glas (2) als Isolation kontinuierlich herausgezogen wird, und daß die
Düse (8) für die Zufuhr von Flüssigkeit unterhalb des Schmelzinduktors (1) in der Weise angeordnet ist,
daß an der Abkühlungsstelle des Metallfadens derselbe in einem Ausmaß abkühlbar ist, das
ausreicht, um eine vollständige fehlerfreie Erstarrung des Feinstdrahtes (6) bei gegebener Zufuhrgeschwindigkeit
von Rohdraht (4) und Glasrohr (3) und gegebener Herstellungsgeschwindigkeit des Feinstdrahtes
(6) zu gewährleisten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einem Ring (12,18) bestehende
Schmelzinduktor (1) eine Windung der Sekundärwicklung des Hochfrequenzgenerators darstellt und
mit einem Ringrohr (13,20) umgeben ist, so daß der Ring (12, 18) von innen mittels durchleitbarer
Flüssigkeit kühlbar ist, und daß der Ring (12,18) eine konische Ausnehmung (14, 22) enthält, die mit einer
zentralen öffnung (15,23) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (8) für die Zufuhr von
Flüssigkeit unterhalb des Schmelzinduktors (1) horizontal und vertikal verschiebbar angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (18) des Schmelzinduktors
(1) eine Nut (19) aufweist, in der das Ringrohr (20) eingelegt ist, und daß Düsen (21)
vorgesehen sind, die in die konische, mit der öffnung (23) versehene Ausnehmung (22) gerichtet sind.
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