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Dichtung für Behälterverschlußkapselnn Die Brfindung bezieht sich
auf Dichtungen für Behälterverschlu#kapseln. Es handelt sich hierbei insbesondere
um Dichtungen in Porm von Flachdichtungen, bei denen es darum geht einerseits eine
auareichende Dichtwirkung zu gewährleisten, andererseits auch bei längeren Standzeiten
zwischen der mit der Dichtung versehenen Verschlußkapsel und der mit der Dichtung
zusammenwirkenden Fläohe des Behälters ein unter dem vorbestimmten Wert liegenden
Drehmoment beizubehalten, welches also nicht zil groß werden soll.
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In der USA-Patent schrift 2 874 863 sind MaBnahmen erwähnt, die darin
bestehen, bestimmte ausgesuchte Substanzen in die Dichtungsmasse insbesondere ein
Harz auf der Basis von Polyvinylchlorid einzuarbeiten, um hierduroh die Größe des
Öffnungsdrehmomentes zu steuern, bei welchen Kapseln, welche durch Schraubvorgang
oder Drehvorgang vom Behälter gelöst werden sollen, ohne daß dabei die gewunsohte
hermetische Abdichtung beeinträchtigt wird. In dieser Pa/tentschrift wird besonders
auf die Verwendung von Lecithin, einem flie#fähigen Silicon, und von Paraffinwachs
verwiesen. Diese Materialien sind weder chemisch noch notwendigerweise funktionell
miteinander verwandt, mit luenahme ihrer einzigartigen Zähigkeit, eine gesteuerte
Verminderung
des Öffnungsdrehmomentes bei solchen Yerschlußelementen zu erzielen. Diese Tatsache
unterstreicht die einzigartigen und überraschenden Wirkungen oder Fähigkeiten beatimmter
Zusätze, welche mit den gewünschten Dichtungsmassen oder Dichtungszubereitungen
verträglich sind.
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Das Problem, mit dem sich die oben erwähnte Patentschrift und die
vorliegende Erfindung beschäftigt, entsteht z. B. aus der Verwendung einer üblichen
aufreißbaren drehbaren Verschlußkapsel, die an ihrer inneren Oberfläche mit einem
Dichtungsmaterial vereehen ist, gegen das der obere Rand bzw. die obere Kante eines
Behälters, wie einer Glasfiasche oder eines Gefäßes gepreßt wird, wenn man die Kapsel
nach unten in ihre Dichtungsstellung zwingt. Die zu verwendende (Flach)-Dichtung
kann in Form eines ringförmigen Seitenverschlusses oder Winkelverschlusses vorliegen
oder sie kann als dünner gleichmäßiger, das gesamte Innere bedekender überzug aufgebracht
werden oder sie kann in Form eines Ringes vorliegen, um einen Verschluß am oberen
Rand oder an der oberen Kante zu ergeben.
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Das grundlegende Problem besteht darin, daß man die Ausbildung einer
zu starken Haftung zwischen dem Dichtungsmaterial und dem Behälter vermeidet, so
daß der Versohlußteil wirksam von dem Behälter ohne Anwendung zu starker Kräfte
und ohne i3eschädigung oder Zerstörung des Dichtungamaterials entfernt werden kann.
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Die Steuerung der Drehung bzw. des Drehmoments wird bewerkstelligt
durch Zufügen eines speziellen Zusatzmittels in die lichtungazubereitung; diese
Zusätze werden wegen ihrer Fähigkeit ausgewhhlt, eine genügende Drehmoment steuerung
zu ermöglichen
ohne jedoch das grundlegende Aufbringen des Verschlu#mittels
und die Dichtungseigenschaften des Dichtungsmaterials am Behälter ungünstig zu beeinflussen.
Es hat sich gezeigt, daß eine Reihe von Substanzen, die sich auf den ersten Blick
zur Verwendung als Mittel zur Steuerung des Drehmomentes eignen sollten, den oben
genannten Anforderungen nicht entsprechen und zwar entweder wegen ihrer Unfähigkeit,
eine entsprechende Drehungsßteuerung zu ergeben oder wegen ihrer Unfähigkeit, eich
verträglioh in die Dichtungezubereitung einarbeiten zu lassen, ohne deren erwünscnte
grundlegende Eigenschaften ungünstig zu beeinflussen. Es hat sich keine allgemeine
Regel und keine richtungsweisende Handhabe ergeben, welche man für die Auswahl solcher
Mittel zur Steuerung des Drehmomentes hinsichtlich der gewünschten Ergebnisse anwenden
könnte.
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Es ist Aufgabe der vorliegende Erfindung eine Dichtungemasse oder
Dichtungezubereitung zu schaffen, welche einerseits eine zuverlässige und hermetische
Abdichtung gewährleistet und andererseits auch bei längeren Standzeiten nicht dazu
führt, daß das finungadrehmoment einen vorbestimmten, gewünschten Wert übersteigt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Verwendung einer Masse auf
der Bais von Vinylohlorid-Rarzen gelöst, mit einem Gehalt von etwa 1 bis 15 Gew.
bezogen auf das Gewicht der Masse an ungesättigten Fettsäureamiden, die ein neutrales
Derivat von Fettsäuren mit Ammoniak sind, als Dichtungen für solche Behälterverschlußkapseln.
Die Harzgrundlage für die verwendete Masse sind Polymere oder Mischpolymere, wozu
beispielsweise
Vinylchlorid-Vinylidenchloridharz und Vinylohlorid-Vinylacetatharze
gehören. Die aus diesen polymeren Materialien sowie aus Vinylchloridpelymerharzen
hergestellten Zubereitungen können nach folgenden verschiedenartigen bekannten Verfahren
erhalten werden. Stranggepreßte, gegossene, geformte oder gewalste Zubereitungen,
sowie Mischungen, die allgemein als "Plastisole" und als "Organosola" bezeichnet
werden, können auf die. inneren Oberflächen der Verschlu#kapseln für Behalter aufgebracht
werden.
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Flastisol-Dichtungszubersitungen sind besonders brauchbar wegen ihrer
leichten Aufbring@ngamöglichkeit auf Kapseln unter Verwendung der "@infli@@technik".
Solche Zubereitungen werden aus einer pastenbildenden Har@-Weichmacher-@ischung
hergestellt, die ein Pttlliittel enthalten kann. Die Mischung, die nach des Aufbringen
auf die innere Oberfläche einer Kapselhülle bei erhöhten Temperaturen zum ließen
gebracht wird, bildet ein fortlaufendes Gel, welches beim anschließenden Kühlen
elastisch und kautschukähnlich wird. Nach dem erneuten Erhitzen des Materials nachdem
die Kapsel auf einen gefüllten Behälter u Pasteurisieren oder zu einer andersartigen
Behandlung des Behälterinhalts aufgebracht worden ist, verliert die Plastisolzubereitung
ihre Elastizität bis zum erneuten anschließenden Abkühlen, worauf die ursprüngliche
Elastizität ßich rasch wieder einstellt. Zusätzlich ist eine Plastisolzubereitung
bekannt, die sich unter Druck entspannt, auch wenn sie sich in kaltem Zustand befindet.
Diese beiden typischen physikalischen Eigenschaften zu kombinieren, machen es kommerziell
sehr schwierig, wenn nicht häufig sogar unmöglich, aus normalen Plastisolen hergestellte
Kapseln auf Behälter aufzubringen
ohne hierbei entweder die Kapsel
zu locker augzusetzen, so daß der Behälter nicht dicht ist, oder sie zu dicht aufzubringen,
so daß sie festsitzt und hierdurch ein zu großes Öffnungsdrehmoment beim Entfernen
erfordert.
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Nach den Angaben der oben erwähnten Patentschrift sind Öffnungsdrehmomente
im Bereich von 3 bis 28 Einheiten im Verlauf von 5 bis 10 Sekunden nach dem Verschließvorgang
unter Verwendung von Plastisolzubereitungen gemessen worden.
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Unter einer Einheit des Drehmoments wird hier der Wert verstanden,
der vorliegt, wenn eine Kraft von 0,454 kg im Abstand von 2,5 cm von der Drehachse
in Drehrichtung wirksam ist.
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Nach einer Zeitspanne von nur etwa 1 Stunde haben die Öffnungsdrehmomente
manchmal einen Wert bis zu 80 Einheiten erreicht.
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Längere Standzeiten führen häufig zu noch größeren Öffnungedrehmomenten
in der Gegend von 100 Einheiten oder mehr.
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Die Öffnungsdrehmomente hängen beträchtlich ab vom Verschließvorgang
und der Wärmebehandlung@ es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, solche Änderungen
in Abwesenheit von speziellen Drehmomentsteuerungsmitteln, wie sie in der oben erwähnten
Patentschrift angegeben sind, zu vermeiden. Das ideale Öffnungedrehmoment für eine
drehbare Kapsel sollte im Bereich von unter 100 Einheiten liegen, unabhängig von
der Zeit, die nach dem Verschließvorgang verstriohen ist. Die Größe der Kapsel wird
die Größe des erforderlichen Öffnungsdrehmoments be@influ@@@n.
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Bei Verwendung größer dimensioniert er Kapseln wird die Steuerung
des Öffnungsdrehmoments immer schwieriger. In dieser Hsicht sollten größere Kapseln,
z. B. solche mit einem Durch@@@@r von 77 flin, vorzugsweise ein Öffnung@dr@hmoment
von nioht iöhr als @twa 100 @inheiten @rforderlich machen.
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Durch die Maßnahme nach der Erfindung wird eine Dichtungsmasse erhalten,
die sich besonders für solche Behälterverschlußkapseln eignet, die durch Drehen
zu öffnen sind.
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Die verwendete Masse erleichtert das Aufbringen und das Aufrechterhalten
eines gesteuerten Öffnungsdrehmomentes zwischen dem Verschlußteil und dem Behälter.
Die Praxis hat gezeigt, daß bei der verwendeten Masse eine Schmiermittelzwischenfläche
zwischen der Dichtungamasse und der damit zusammenwirkenden Behälterfläche auftritt,
welche die Größe der Reibungshaftung zwischen den beiden und damit das Üffnungsdrehmoment
steuert.
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Diese Schmiermittelzwischenfläche wird durch die Fettsäureamiden gewährleistet,
welche die Schmiermittelschicht auch bei langen Standzeiten wirksam werden läßt.
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Vorteilhafterweise besitzen die Fettsäureamide einen Schmel@-punkt
von etwa 66 bis 93°C.
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Als Fettsäureamid haben sich zweckmäßigerweise Oleylamid und/oder
Erucylamid als vorteilhaft erwiesen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen, die
einen Behälter ergeben, bei dem die Dichtungsmasse nach der Erfindung angewendet
werden kann, sowie anhand von entepreohenden Beispielen näher erläutert.
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Die Pigur 1 stellt eine seitliche Ansicht eines Glasbehälters dar,
der hermetisch mit einer Versohlußkaps.l des Type abgeschlo@@@n iat, der besonders
sur Verwendung im Rahmen der vorstegenden Erfindung geeignet ist.
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Figur 2 ist eine Aufsicht auf den Kapselverschlu# nach Fig@r 1.
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Figur 3 ist eine Bodenansicht des Kapselverschlusses nach Figur 1.
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Figur 4 zeigt in einen Teil eines Querschnitt@ der Verschlußkap@@l
in vergrößertem Maßstab entlang der Linie 4 - 4 in der Figur 2.
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Figur 5 ist eine ähnliche Ansicht wie Figur 4; sie erläutert die Anwendung
und Aufbringung des Kapselverschlu@@@@ auf den Behälter unter Ausbildung eines dichten
Verschlu@@@@.
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Die @rfindung ist auf die Verwendung bestimmter Fetta@ur@@mide gerichtet,
um einen Behälter iit gesteuerter Zwischenfläche in Verschlußlage zu ergeben und
wobei die Zwischenfläche in dieser Lage mit der Oberfläche einer Flachdichtung zu-@@mmenwirkt.
Fettsäureamide, welche in hervorragender Weise für diese Zwecke geeignet sind, sind
die verhältni@@ä#ig unter sättigten Amide, wie die imide, welche die neutralen Derivate
von Fettsäuren und Ammoniak sind, In einzelnen handelt es sich bei den iür die Zwecke
der Erfindung hervorragend geeigneten Fettaäureamiden um Oleylamid und Erucylamid,
sowohl als einzeln@ Substanzen ale auch im Gemisch. Bo hat sich gezeigt. w wenigstens
die mehr gesättigten Fettaäur@@mide beim Einarbeiten in Haragrundmassen auf der
Basis von Vinylchlorid fiir (Flach)-Dichtungen nicht geeignet sind, um die Voraussetzungen
gen@@ der Erfindung zu erfüllen, und zwar entweder wegen ihrer allgemein zu bemerkenden
Unwirk@@mkeit su einer ent@prechen@en @teuerung des Drehmoments oder weil sie gens
allgemeinunerwänschte Wirkungen auf die Gesamteigemschaften der Dicktungezubereitung
ausüben.
Wie erwähnt, kann der Grad der Unsättigung ein wichtiger Paktor hinsichtlich ihrer
Anwendbarkeit sein, doch stellt dies nur eine Vermutung dar, die getragen ißt: von
der Auffassung, daß die Wirkung eines Schmiermittel zusatzes auf die gesamten Eigenschaften
einer Dichtungsmasse ebenso sehr eine Voraussetzung ist wie der letzlich beabsichtigte
Zweck der Steuerung des Öffnungsdrehmoments. Somit wird die Notwendigkeit zur Beibehaltung
der erforderlichen Bigenschaiten einer (Flach)-Dichtungsmasse für den an erster
Stelle zu berücksiohtigenden Zweck der Bereits~tellung und Aufrechterhaltung eines
hermetischen Verschlusses sich die Waage halten müssen mit der Prüfung der Wirksamkeit
oder Zweckmäßigkeit bestimmter Substanzen zur Steuerung des Verschlußgrads.
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Die Wirksamkeit und die Zweckmäßigkeit eines möglichen Mittels zur
Steuerung des Drehmoments bedarf sehr komplizierter Überlegungen und kann hinsichtlich
einer bestimmten Eigenschaft des betreifenden Mittels nicht ohne weiteres vorhergesagt
werden.
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In den Figuren 1 bis 5 ist die Verwendung einer Dichtungszubereitung
gemäß der Erfindung erleutert. In Figur 1 ist ein @lasbehälter 10, etwa eine gewöhnliche
Babymilchflasche, mit einer Vernchlu#kapsel i1 verschlossen. Die Verschlußkapsel
11 ist näher beschrieben in den Figuren 2 bis 4. Sie besteht aus einem Kappenboden
oder einem schalenartigen Körper mit einem oberen Flächenabschnitt 12 und einem
hiervo@n herabhängenden Randabschnitt 13. Der Kappenboden bzw der schalenförmige
Körper ist aus einem in geeigneter Weise überzogenen Zinnblech ausgestanzt, doch
können auch andere Materialien verwendet werden. Im allgemeinen ist das Zinnblech
auf seiner Außenseite
mit einem Schutz- bzw. Emaillelacküberzug
und auf aeiner Innenseite mit einem an sich bekannten Lack überzogen, so da# sich
ein Schutzüberzug bildet und ein angenehmes Aussehen sich ergibt. Die Bodenkante
des herabhängenden Randes 13 iet normalerweise gewalzt, um diese Kante zu verstärken
und ihr ein sauberes Aussehen zu verleihen und die scharfe Kante zu beseitigen,
die zurückbleibt, wenn die Kapsel schale bsw. der Eapselkörper ausgestanzt wird.
Die dargestellte Verschlußkapsel ißt mit zahlreichen Aussparungen 14 zum Zusammenwirken
mit dem Binspann-Eingriff mit den im Umkreis angeordneten Glasvorsprtingen 15 versehen,
die als Bestandteil des Behälters an dem äußeren Teil des Haisabschnittes des Glasbehälters
10 gebildet eind, wie dies aus Figur 5 ersichtlich ist.
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Die Stirnfläch@ der Kapsel 11 ist mit einem ringförmig eingepreßten
Abschnitt 16 versehen, der eine ringförmige kontinuierliche Schulter bzw. Abflachung
17 aufweist, die nach innen zum Band 13 geneigt ist. Die Abflachung 17 und der Seitenteil
13 ergeben zusammen einen ringförmigen kanalartigen Absohnitt 18 zur Aufnahme der
Flachdichtung. Eine nach dem Einfiießverfahren aufzubringende Plastisoldichtung
19 wird in den Kanal 18 @ingeführt und mit einer radial nach innen gerichteten dünnen
Kantenfläche 20 versehen, die vorzugsweiio zur Aufrechterhaltung eines geeigneten
Hafttermögena an der inneren Oberfläche der Platte 12 dient, wodurch sich ein längere
Seit auireobterhaltbarer hermetischer Abschluß ergibt. Das Aufbringen der Kapsel
11 auf den Behälter 10 und zwar auf die Stirnflächenkante des Behälterhalses 10
ist in Figur 5 gezeigt (der im allgemeinen als der fertige Verschluß bezeichnet
iat) eingebettet
in die Flaohdichtung 19. Die Entfernung der Kappe
11 vom Behälter 10 erfordert die Anwendung einer Drehung und, wie oben besohrieben,
ist die Erfindung auf die Steuerung der finungedrehung bzw. des Drehmoments innerhalb
eines bestimmten Bereichs angegeben, um eine im weaeAtlichen gleichmäßige Öffnungsdrehung
zu ergeben, die für Kapseln des hier beschriebenen Typs erforderlich ist.
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Wie in den Figuren 4 und 5 gezeigt, bildet das Schmiermittel einen
Oberflächentiberzug 21 auf der abdichtenden Oberfläche der Dichtung 19 zur direkten
Berührung mit dem fertigen Verschluß des Behälters 10. Das Schmiermittel bildet
eine Zwischenfläohe, welche zwischen dem Plastisol und dem Behälter verbleibt, modem
die volle Zurückgewinnung der Elastizität stattgefunden hat und ein Druck auf die
Plastisoldichtung aufgebracht worden ist. Zur Entfernung der Kapsel vom Behälter
muß man lediglich eine Drehung anwenden, de der inneren Scherung der Schmiermitteliwischenfläche
und der Überwindung der Reibung entspricht, die sich zwischen den Aussparungen der
Kapsel und den Gewindegängen des Behälters ergibt. Obwohl eine Reibung zwischen
den Aussparungen der Kapsel und den Gewindegängen des Behälters bis su einem gewissen
Ausmaß durch das Verschließverfahren gesteuert werden kann, so wird doch die Reibung
zwischen dem Plastisol-Diohtungsmaterial und dem Glasbehälter gesteuert durch die
Art der Schmiermittel bildenden Bestandteile, die im Dichtungen Material eingearbeitet
sind und durch das Ausmaß bis zu dem das @ch@iermitt@l auf der Verschlußoberfläche
des Materials anwesend ist. Die Öffnungsdrehung ist die zur Überwindung der Summe
dieser
vorherbestimmten Reibungawiderstände erforderliche Kraft;
sie kann kicht ermittelt und gesteuert werten, so daß sie innerhalb eines idealen
Bereichs für die Aufbringung der Offnungsdrehung fällt.
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Die bevorzugten Schmiermittel und Schmiermittelmischungen sind die
Fettsäureamide wie Oleylamid und Erucylamid' welche in die Dichtungsgrundmassen
während deren Herstellung aber vor deren Aufbringen auf eine Versohlußkapsel eingearbeitet
werden.
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Am Beispiel einer der am häufigsten verwendeten Plastisolsubereitungen,
ist der primäre Bestandteil der Harzgrundmasse normalerweise Polyvinylchlorid in
polymerer oder mischpolymerer Form. Ein geeigneter Weichmacher wird mit der Harzgrundmasse
in Form fein verteilter einzelner Teilchen gleichmäßig unter Bildung einer pastösen
Masse auspendiert bzw. verarbeitet.
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Das Schmiermittel gemäß der Erfindung wird vorzugsweise der Grundmasse
in solcher Menge zugegeben, daß das Fettsäureamid in@gesamt etwa 1 bis etwa 15 Gew.-*
der gesamten Zubereitung ausmacht. Werden die bevorzugten Fettsäureamide gemeinsam
verwendet, so sollte die Menge von jedem einzelnen vorzugsweise im Bereich von etwa
20 bis etwa 80 % des gesamten Gehalte an Fettsäureamid liegen) dieser Bereich umfaßt
gewöhnlich von 20 % Oleylamid und 80 % Erucylamid- bis etwa 80 ffi Oleylamid und
20 % Erucylamid. Eine Mischung von annähernd gleichen Teilen der bevorzugten Fettsäureamide
hat sich als besonders geeignet erwiesen. Die für die Zwecke der Erfindung vorzugsweise
verwendeten Fettsäureamide besitzen einen Schmel@punkt im Bereich von etwa 66 bis
930 a.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Wirksamkeit der
Pettsäureamide in bekannten Plastisol-Dichtungazubereitungen, wobei zu betonen ist,
daß die jeweiligen Bestanzteile und Mengen der Plaßtisolgrundmaese lediglich als
Beispiele angegeben sind und nicht zur Beschränkung der Verwendung von Pettsäureamiden
als Mittel zur Steuerung des Drehmoments gemäß der Erfindung dienen sollen.
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BEISPIEL I Gewicht steile Polyvinylchloridharz 100 Epoxydiertes Sojabohnenöl
45 Titandioxyd 1 Calcium-Zinkstearat-Stabilisator 1 Oleylamid 4 151 B@ISPIEL II
Gewichtsteile Polyvinylchloridharz 100 @poxydiertes Sojabohnenöl 45 Titandioxyd
1 Caloium-Zinkstearat-Stabilisator 1 Oleylamid 2 149
BEISPIEL III
Gewicht steile Polyvinylchloridhars 100 Epoxydiertes Sojabohnenöl 45 Titandioxyd
1 Calcium-Zinkstearat-Stabilisator 1 Erucylamid 4 151 BEISPIEL IV Gewicht steile
Polyvinylchloridharz 100 Epoxydiertes Sojabohnenöl 60 Titandioxyd 1 Calcium-Zinkstearat-Stabilisator
1 Erucylamid 4 166 BEISPIEL V Gewicht steile Polyvinylchloridharz 100 Epoxydiertes
Sojabohnenöl 45 itandioxyd 1 Calcium-Zinkstearat-Stabilisator 1 Oleylamid 1.@ @rucylamid
1.5 150.0
BEISPIEL VI Gewicht steile Polyvinyl chl ori dharz 100
Epoxydiertee Sojabohnenöl 45 Titandioxyd 1 Calcium-Zinkstearat-Stabilisator 1 Oleylamid
2 Eruoylamid 3 152 BEISPIEL VII Gewichtsteile Polyvinylchloridharz 100 Epoxydiertes
Sojabohnenöl 65 Titandioxyd 1 Calcium-Zinkstearat-Stabilisator 1 Oleylamid 3 Erucylamid
3 3 173 Die folgende Tabelle erläutert die Größe des Öffnungsdrehmoments unter Verwendung
einiger Ansätze nach den vorhergehenden Beispielen. Alle oben erwähnten Ansätze
ergeben vorteilhaite Ergebnisse; in der folgenden Tabelle sind zum Zwecke der Erläuterung
nur einige Zubereitungen angegeben.
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ÖFFNUNGSDREHMOMENT (bezogen auf 2,54 om-0,454 kg als Eimheit) Lagerungszeit
vor dem Öffnen Beispiel Beiepiel Beispiel Beispiel Beispiel (Tage) I II III IV V
3 (nicht behandelt) 24,3 29.2 24.6 51 20.5 2 (behandelt) 23.0 29.1 26,5 22.8 20.6
6 (behandelt) 32.6 39.4 24.5 25 23.1 Alle oben angegebenen Werte basieren auf dem
Durchschnitt der gemessenen Werte von aoht Öffnungsversuchen. In eda Fall wurde
die Flachdichtungszubereitung nach bekannten Verfahren hergestellt und in eine Kapsel
des erläuterten Type mit einer ringförmigen Dichtung eingelegt. Anschließend wurde
die Masse zum Fließen gebracht, worauf die Kapsel zum Verschließen eines Behälters
verwendet worden iet. Bei den Kapseln handelte es sich um Drehkapseln mit einem
Durchmesser von 53 mm, geeignet für Glasflaschen. Stets wurde Wasser als Füllmittel
verwendet; die Versuchskapsel wurde auf die Flasche unter Vakuum mit Hilfe einer
bekannten Kapselverschließmaschine aufgebracht. Die nicht weiter behandelten Gefäße
ließ nan bei Raumtemperatur stehen, bevor sie geöffnet wurden, während die weiter
behandelten Flaschen sofort nach dem Verschließen 45 Minuten lang auf 1600C erhitzt
und dann auf Raumtemperatur gekühlt wurden. Die oben angegebenen Werte für die Öffnungsdrehung
zeigen deutlich die Fähigkeit der Fettsäureamide, ein verhältnismäßig niedriges
Öffnungsdrehmoment zu gewährleisten, selbst wenn eich eine weitere Bearbeitung der
Verpackungsbehälter anschließt ; es ist zu beachten, daß sich in jedem Pall
ein
wirksamer hermetischer Verschluß ergab, der geraume Zeit beibehalten werden konnte.
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Bezüglich geeigneter Dichtungszubereitungen, welche durch die Zugabe
von Fettsäureamiden als Mittel zur Steuerung des Drehmoments gemäß der Erfindung
verbessert werden können, iet zu bemerken, daß alle Harze auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten
oder-mischpolymerisaten verwendet werden können, in denen diese Substanzen als dominierende
Bestandteile enthalten sind. Harze dieses Typs bilden eine Paste mit einem geeigneten
Weichmacher. Zu diesen Weichmachern gehören epoxydiertes Sojabohnenöl der obigen
Beispiele, das besonders erwünscht ist zur Verwendung bei Babymilchflaschen, ferner
verschiedene Polyest erepoxyde, Dioctylphthalat, Acetyltributylcitrat und dgl. Falls
erwünscht, können geeignete Füllmittel, wie Baryte, zugegeben werden, um die Fließeigenschaften
der Mischung zu beeinflussen. Andere geeignete Bestandteile sind Weichmacher, wie
das in den vorhergehenden Beispielen erwähnte Oalcium-Zinkstearat. Ein anderes Beispiel
ist Oalciumrizinoleat. Gitandioxyd ist allgemein als Pigment bekannt und kann verwendet
werden, um dem Dichtungsmaterial ein wünschenuwertes Aussehen zu verleihen.
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In ubereinstimmung mit bekannten Verfahren wird das (Flach)-Dichtungsmaterial
insgesamt in bevorzugter Weise als pastöse Mischung hergestellt, die man leicht
in die zur Aufnahme der Dichtung bestimmte Vertiefung der Kappe einfließen, lassen
kann, worauf man eine ringförmige Dichtung bildet. Die Mischung entwickelt eine
geeignete Klebrigkeit, so daß sie an der mit Lack überzogenen Oberfläcne der Kapsel
haftet und so während
des anschließenden Fließvorganges in ihrer
Lage bleibt bis er beendigt ist, wenn das Dichtungsmaterial eine Temperatur von
etwa 177°C erreicht hat. Ein Ergebnis des Flie#verfahrens ist, daß der Zusatz an
Schmiermittel "ausblüht" oder in anderer Weise auf der Oberfläche der gelierten
bzw. erstarrten Dichtung anwesend ist und dann eine die Drehung günstig beeinflussende
Zwischenfläohe ergibt.
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Dieser Oberflächenüberzug oder -film von Fettsäureamid ist genügend
viskos, um au9 der Oberfläche des Dichtung@materials während dessen Lagerung auch
im Verlauf längerer Zeit spannen zu verbleiben. Aus der vorhergehenden Tabelle ist
zu entnehmen, daß das Öffnungsdrehmoment innerhalb eines geeigneten und praktisch
vorkommenden Bereichs unterhalb der unerwünsöhten Grenze von 254 (cm) . 0,454 (kg)
beibehalten wird. In jedem Fall ist das Dichtungsmaterial vollkommen geeignet, einen
hermetischen Verschluß zu ergeben und ihn auffrechtzuerhalten, wodurch der Inhalt
des Behälters in vollkommener Weise geschützt wird. Obwohl die Anwendung der erfindungsgemäß
verbesserten Zubereitungen hauptsächlich in Verbindung mit kapselähnlichen drehbaren
Verschlüssen beschrieben worden ist, so muß doch bemerkt werden, daß ähnliche Vorteile
auch bei anderen Kap@@lformen wie Schraubkapseln, Aufpreßkapseln (Kronsnkorken)
auftreten, bei denen eine Stirnfläche sowie eine Seitenabschlu@-Dichtungsfläche
vorhanden ist.
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Offensichtlich können bestimmte Abweichungen und Vartierungen der
oben beschriebenen Erfindung gemaoht werden, ohne von
deren Grundkonzeption
abzuweichen, so daß ihre Begrenzung nicht in der oben beispielhaft erwähnten Weise
auszulegen ist.