DE1492108A1 - Verfahren zur Entfernung von Viren aus Blut waehrend der Entnahme oder UEbertragung - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Viren aus Blut waehrend der Entnahme oder UEbertragung

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DE1492108A1 DE19651492108 DE1492108A DE1492108A1 DE 1492108 A1 DE1492108 A1 DE 1492108A1 DE 19651492108 DE19651492108 DE 19651492108 DE 1492108 A DE1492108 A DE 1492108A DE 1492108 A1 DE1492108 A1 DE 1492108A1
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    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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Description

  • Verfahren zur Entfernung von Viren aus Blut während der Entnahme oder Übertrageung Es ist seit langem üblich, entnommenes Blut im ganzen zu verwenden, um Blutverluste im Kreislauf von Patienten zu ersetzen, insbesondere bei chirurgischen Operationen. Seit vielen Jahren ist es aber auch bekannt, daß bei solchen Bluttransfusionen ein Risiko besteht, weil dabei auch Viren als Kreinkheitsträger übertragen werden können. Bisher sind beim L'ntnehmen, aufbewahren und Übertragen von Blut keine Methoden bekannt, um die etwaige Pnwesenheit von Viren im Blut festzustellen und diese Viren während der Entnahme oder tabertragung des Blutes zu entfernen.
  • Es wird angenommen, daß jährlich viele Tausende von Patienten Infektionen erleiden, weil mit Viren infiziertes Blut für Blutübertragungen benutzt wurde. In vielen Fällen sind in dieser Weise erworbene Infektionen tödlich. Unter den verschiedenen, auf diese Weise übertragbaren Krankheiten überwiegt die Infektion mit Virus Hepatitis.
  • Da Blutspender im Bedarfsfall nicht immer verfügbar sind, wurden Methoden entwickelt, um Blut zu sammeln, zu konservieren und das Blut als Ganzes bei Gefriertemperaturen zu lagern. Die Anwendung solchen gelagerten Blutes, welches im allgemeinen etwa 21 Tage lang verwendungsfähig bleibt, für Blutübertragungen ist heute allgemein üblich.
  • Um Blut als Ganzes lagern zu können, muß es in einer 1rt und Weise gelagert werden, daß es nicht coagulieren kann. Dafür wurden mehrere Methoden entwickelt, unter anderem die Anwendung von chemischen coagulationshemmen'den Mitteln, wie spuren nitraten und Heparin, und die Anwendung von Ionenaustauscherharzen.
  • So ist es üblich, Blut in eine wässrige Lösung eines coagulationshemmenden Mittels einzugießen und es zu stabilisieren und die Klumpenbildung u.s.w. zu verhindern. Ferner wird normalerweise Blut mit elektrolytfreien Lösungen verdünnt, um spontane Hämolyse zu verhindern. Als ein wirksames,nicht elektrolytisches Verdünnungsmittel hat sich Dextrose erwiesen, welche nicht nur die Hämolyse inhibiert, sondern auch als Substrat für glycolytische Enzyme der Erythrocyten im Blut dient. Außerdem scheint die Dextrose während der Lagerungszeit Energie für den Metabolismus der Blutzellen zu liefern.
  • In manchen Fällen läßt sich stabiles Blut ohne Anwendung von chemischen coagulationshemmenden Mitteln sammeln, inden man mit Hilfe von Kationenaustauscherharzen das Kalzium aus dem Blut entfernt. Da das Calzium die Coagulation des Blutes einleitet, sobald dasselbe aus dem Körperkreislauf entnommen ist, macht die Entfernung des Calziums mit Hilfe von Kationenaustausoh die Anwendung löslicher, chemischer coagulationshemmender Mittel entbehrlich. Unabhängig von der jeweils angewendeten Sammeliethode wird üblicherweise Dextrose dem zu lagernden Blutzugesetzt, um die Hämolyse der roten Zellen zu verhindern und Energie für den Metabolismus der Blutzellen wlihrend der Lagerung zu liefern.
  • Ungeachtet der recht umfangreichen Anwendung der eben erwähnten Methoden zum Sammeln von Blut als Ganzem, hat jede derselben verschiedene Nachteile. Blut, das nach der Entnahme mit einer sauren Lösung von Zitrat und Dextrose (ACD) konserviert und im Kühlschrank bei + 50 C gelagert wird, erleidet einige Veränderungen, welche für den Patienten, der schließlich dieses Blut in seinen Organismus aufnimmt, schädlich sein können. In erster Linie tritt eine Senkung des PH-Wertes von der üblichen Größenordnung von 7, - 7,40 auf etwa 6,5 ein. Dann nimmt der Gehalt an Plasma-Hämoglobin, Kalium, Ammonium, Pyruvat, Lactat und Phosphat zu. Wenn derart verändertes Blut einem Patienten in großen Mengen selbst über einen kurzen Zeitraum zugeführt wird, da kann Herzstillstand eintreten. Außerordentlich gefährlich ist dieses Blut für Patienten mit erkrankten Nieren und Lebern. Die ange stiegenen Ammonium-Konzentrationen können in solchen Fällen hepatitisches Coma auslösen. Uyperkalemie kann bei elektrokardiographischen Anomalien, Arrhythnien oder Asystolen des Herzens eintreten.
  • Der Kationenaustausoherprozess beim Blutsammeln wirft noch ein anderes Problem auf, da die üblicherweise angewendete Methode nicht nur das Calium sondern praktisch auch das gehemmte Kalium entfernt. Obwohl gelagertes ganzes Blut seinen Kaliumgehalt steigert, welcher dem Patienten unter Umständen ernste Komplikationen bringen kann und obwohl dieser Kaliumspiegel daher gesenkt werden auß, darf der spiegel nicht unter die normale Menge von etwa 4 Milliäquivalent im Liter sinken, da sonst Häaolyse eintritt und das Blut nicht mehr für Ubertragungen geeignet ist. In der US-Patentschrift 2 833 691 wurde beschrieben, daß es ein kritisches Verhältnis von Kalium zu Natrium gibt, welches im Blutplasma und in den Blutsellen aufrechterhalten werden muß, um übermäßige Hälolyse zu vermeiden und eine Jteigerung der Zellbrüchigkeit Ru verhindern. Zu diesem Zweck wird gemä# der genannten Patentschrift ein Gemisch von auf PH 7,2 -7,4 gepufferten Kationenaustauscherharzen benutzt, von denen ein Teil in der Form des Kaliumealsea, der andere Teil in der Form des Natriumealzes vorliegt.
  • Die geschilderten Schwierigkeiten fallen bereits recht stark ins Gewioht, wenn normale unmittelbare Blutübertragungen mit Hilfe von gelagertem ganzem Blut ausgeführt werden. Sie vervielfältigen sich aber noch erheblich, wenn sehr große Mengen gelagertes Blut in massiven Dosen zugeführt werden müssen, beispielsweise in Operationen am geöffneten Herzen unter Anwendung der Herz-Lungen-Maschine. llinzu tritt auch noch die Gefahr, daß der Patient bei Jeder einzelnen Bluttransfusion eine Viruserkrankung erleidet, da keine der bekannten Sammel- une Konservierungsmethoden g@@ignet ist, Viren aus dem Blut zu entfernen. Bisher hatte dieses Problem noch keine Lösung gefunden.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das erstmalig dieses Problem löst und krankheitsverursachende Viren aus dem Blut entfernt.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ganzes Blut entweder bei der Entnahme vom Blutspender oder bei der Transfusion zu einem Patienten durch ein Gemisch geleitet wird, welches aus mindestens einem Kationaustauscherharz und mindestens einem Anionaustauscherharz besteht. Das Gemisch braucht nicht nur je einen dieser Harztypen zu enthalten, sondern man kann auch drei oder vier Austauscherharze mischen, die aus einer Gruppe von mindestens zwei Kationaustauscherharzen und zwei Anionaustauscherharzen ausgewählt sind. Die Kationaustauscher bestehen zweckmäßig aus einem stark sauren und einem schwach sauren Hars, die Anionaustauscherharze bestehen zweckmäßig aus einem stark basischen und einem schwach basischen Harz. Als ein Beispiel für einen stark sauren Kationaustauscherharz wird das Handelsprodukt Amberlite 200 von Rohm & Hass Company, ein sulfoniertes Mischpolymerisat aus Styrol und Divinylbenzol mit macroretikularer Struktur, genannt. Als Beispiel eines schwach sauren Kationenaustauschers wird Amberlite IRC-50, Handelsprodukt der Firma ohm @ flaas Company, Philadelphia, erwähnt, welches im Molekül Carboxylgruppen enthält und durch Suspensions-Mischpolymerisation von Methacrylsäure mit etwa 3 bis 10 % Divinylbenzol erhalten wird.
  • Ein typischer geeignet@r@ stark basischer Anionaustauscher ist das Handelsprodukt mberlite IRA-402 der Firma Rohm und Haas Company, Philadelphia, ein Mischpolymerisat aus Styrol und Divinylbenzol, welches Chlor@methyliert und ansohließend mit Trimethylamin @miniert ist. Bin Vertreter der schwach basischen Anionaustauscher ist Amberlite IRA-68, Handelsprodukt der Firma Rohm & Haas, Philadelphia, ein Harz, welches durch Umsetzung einer Polyamino-Verbindung mit mindestens einer primuren Aminogruppe mit einem unlöslichen, vernetzten Mißchpolymerisat aus einem Ester der Acryl- oder Methaorylsäure und Divinylbenzol als Vernetzungsmittel .erhalten wird.
  • Sämtliche, für das Verfahren der vorliegenden Erfindung geeigneten Ionenaustauscherharze sind aus einer ganzen Reihe von Quellen erhältlich. Beispielsweise sind die sulfonierten Verbindungen bekannte unlösliche Stoffe, welche Wasserstoff gegen Mettallionen löslicher Salze austauschen können. Es können unlösliche Phenol-Formaldehydkondensationsprodukte mit rtethylensulfogruppen sein, aber auch Styrolmischpolymerisate, welche mit einer vernetzenden Komponente, wie Divinylbenzol oder Trivinylbenzoljunlöslich gemacht sind und in Krnpositionen Sulfogruppen enthalten. Geeignet sind auch kohlenstoffhaltige Zeolite, welche aus Kohlen und Ligniten durch Sultonierung oder durch Sulfonierung und Oxydation hergestellt werden. Das gleiche gilt für sulfonierte, kondensierte Lignine. Einzelheiten über die Herstellung einiger sulfonierter Kationenaustauscherharse sind in den US-Patentschriften 2 195 196, 2 228 159, 2 228 160, 2 366 007 und 2 597 438 zu finden.
  • Die quaternären Ammoniumharze sind stark basische Stoffe, welche Salze zu spalten vermögen und Hydroxylionen und andere Anionen liefern. Sie stellen unlösliche quaternäre Ammonium-Verbindungen dar, in denen das Anion ein Hydroxylion oder der Rest einer außerordentlich schwachen Säure, beispielsweise Kohlensäure, Borsäure oder das Bicarbonat-Ion ist. Die Substituenten am Stickstoffatom umfassen in erster Linie eine oder mehrere harzbildende Gruppen oder Teile und ferner kleine Kohlenwasserstoff-oder Oxyalkylengruppen. Die funktionale Gruppe dieser anionischen Stoffe wird am einfachsten durch die nachstehende Formel gekennzeichnet In der Formel bedeutet X eine Hydroxylgruppe oder das Anion einer schwachen Säure, R', R'' und R''' sind kleine Kohlenwasserstoff- oder Oxyalkylgruppen, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Benzyl, Oxyäthyl, Oxypropyl und dergleichen, R'''' ist eine Mischpolymerisatkette, welche das Stickatoffatom trägt.
  • Typische quaternäre Ammoniumionenaustauscherharze werden durch Misohpolymerisation von styrol mit einer vernetzenden Komponente, wie Divinylbenzol, Chlormethylierunr des Mischpolymerisates und Umsetzung der Chlormethylgruppen mit einem tertiären Amin, wie Trimethylamin, Butyldimethylamin, Oxyäthyldimethylamin und dergleichen, hergestellt. Das Chlorion wird durch Behandlung mit einer Base, wie Natriumhydroxyd ereetzt, Styrol kann auch mit Methylengruppen vernetzt, halogenmethyliert und dann quaterniert werden. Näheres über die Herstellung solcher quaternärer Ammoniumanionenaustauscherharze ist aus den US-Patentschriften 2 540 985, 2 591 573 und 2 614 09'3 zu entnehmen.
  • Die carboxylischen Kationenaustauscherharze sind unlösliche polymere Stoffe, welche ale funktionale Gruppe die Carboxylgruppen tragen. Diese Harze erhält man aus Carbonsäuren oder deren Anhydriden, welche eine ungesättigte Bindung enthalten, durch deren Vermittlung sie in Mischpolymerisate oder ijeteropolymerisate mit polymerisierbaren Verbindungen, auch solche, welche vernetzend wirken, eintreten können. Beispieleweise ist bekannt, daß man Maleinsäureanhydrid und styrol miteinander polymerisieren kann, und wenn mindestens eine ungesättigte Verbindung mit mindestens swei nicht-konjugierten Doppelbindungen anwesend ist, dann entsteht ein unlösliches Harz. Die vernetzende Verbindung kann beispielsweise Divinylbenzol, Trivinylbenzol, Äthylendiacrylat, Diallylmaleat, -fumarat oder -itaconat und dergleichen sein. Andere Carboxylaustauscher werden erhalten durch Miachpolymerisatioll von Acryl- oder Methacrylsäure mit einer menrfach ungesattigten, zur Polymerisation befähigten Verbindung, wie Diallylmaleat, -fumarat oder -itaconat, Allylacrylat, Allylmethaorylat, Diallyläther, Äthylendimethylaorylat, Divinylbenzol und dergl- Die Mischpolymerisate oder Heteropolymerisate werden in der üblichen Weise mit Hilfe eines Katalysators, wie Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd, tert-Perbensost, tert-Butylhydroperoxyd und dergleichen gebildet. Das entstandene Harz kann zu einem feinen Pulver vermahlen werden. Die unlöslichen Carboxylharze lassen sich auch nach der Emulsionsmethode herstellen und werden dann als feine Teilchen ausgefällt. Säureanhydridgruppen werden in Carboxylgruppen übergeführt, indem man die Harze mit einem Alkohol oder einer starken Säure behandelt. Bei Anwendung von Alkali läßt sich die entstehende Salzform des Harzes leicht durch@schen mit einer Saure in die Säureform überführen. Einzelheiten über die Herstellung einiger Carboxyl-Kationenaustauscherharze sind den US-Patentschriften 2 340 110, 2 340 111 und 2 597 437 zu entnehmen.
  • Aminoanionenaus tauscherharze sind aus vielen Quellen erhältlich. man kann nach bekannten methoden Phenole, Aldehyde oder Ketone und stark basische Amine zu unlöslichen Ilarzen kondensieren, welche Säuren aufnehmen. Besonders brauchbare Harze dieser Art sind solche aus Polyphenolverbindungen, wie T)i(oxyphenyl)methan, oder Di (oxyphenyl) aulion, Formaldehyd, und Polyalkylenpolyaminen, wie Diäthylentetramin oder Tetraäthylenpentamin. Ein anderer Typ von Anionenaustauschern lä#t sich herstellen durch Chlormethylierung eines unlöslichen Mischpolymcrisets des Styrols, beispielsweise aus Styrol und Divinylbenzol, und Umsetzung des chlormethylierten Produktes mit einem primären oder sekundären Amin, das also noch Wasserstoff am Sticketoffatom tragt. Polyamine, wie Diäthylentriemin, Tetraäthylenpentamin und dergleichen, sind besonders günstig, wenn auch Pmine, wie Dimethylamin, Diäthylamin, Methylemin, Äthylamin, Äthanolamin und dergleichen, ebenfalls sehr breuchbere Aminanionenaustauscherharze ergeben.
  • Eine andere geeignete Gruppe von Anionenaustauscherharzen wird erhalten aus Harnstoff, Melamin oder dergleichen, Formaldehyd und einem Polyamins aul der oben genannten Gruppe oder einer Kombination, welche Guanidin oder Biguanid enthält. Ein anderer Harztyp beruht auf Phenylendismin. Bekanntlich ergeben m-Phenylendiamin und Formaldchyd unlösliche, harzartige Stoffe mit einem guten Aufnahmevermögen für Säuren. Auch alle anderen Typen von Aminaustauschern sind verwendbar. Diese Anionenausteuscherharze enthalten tertiäre oder sekundäre Aminogruppen oder beides, welche eine gute Aufnahmefähigkeit für Säuren und doch keine nennenswerte Tendenz zum Spelten von Salzen starker B@@en und starker Säuren haben, Viele der Aminoanionenaustauscherharze sind in der Literatur beschrleben, beispielsweise in den US-Patentschriften 2 591 574 und 2 675 359.
  • Obwohl bereits bisher verschiedene Ionenaustauscherharze für die aintiernung von Viren aus biologischen Flüssigkeiten benutzt worden sind, eignen sich die in diesem Zusammenheng angewendeten Harze wegen ihrer Form und der Arbeitsbedingungen nicht zum Entfernen von Viren aus Blut, ohne den Wert des Blutes zu zerstören. Alle diese Verfahren wurden entwickelt, um Viren, die in verschiedenen biologischen Flüssigkeiten gezüchtet wurden, zu gewinnen, zu konzentrieren und zu reinigen. Die Flüssigkeit war dabei Nebensache und wurde nach der Gewinnung der Viren weggegossen. @ufgabe und Verhältnisse sind selbstverständlich ganz andere, wenn die Flüssigkeit, nämlich das Blut, erhalten und verwendet werden soll, wihrend die daraus isolierten, durchaus unerr'Unschten'Viren @bfellprodukt sind.
  • @es vorliegende Verff hren der Reinigung des Blutes von Viren bei der Entnahme vom Spender oder bei der Transfusion an den Empfänger ist von gewissen kritischen Bedingungen abhängig. Einerseits muß ein Gemisch bestimmter Harze angewendet werden, welche bestimmte begrenzte lonenformen besitzen und andererseits müssen die Teichen der Austauscherharze innerhalb eines kritischen Teilchengrö@enbereiches liegen.
  • Die Harzteilchen müssen nicht grdDer als 1190 Micron und nicht kleiner eln 297 Micron sein. Besonders günstig ist der Bereich von 840 -420 Micron. Harze mit Teilchengrößen oberhalb 1190 und unterhalb 297 Micron haben im Rahmen des Verfahrens der Erfindung keine befriedigende Wirksamkeit. Arbeitet man mit Harsen einer sof kleinen Teilchengröße, wie sie bisher für die Gewinnung von Viren aus biologischen Flüssigkeiten benutzt wurden, so werden aus dem Blut nicht nur die Viren, sondern auch die geformten Elemente, nämlich rote Zellen, Plättchen und weiß Zellen edsorbiert. Wählt man dagegen die Teilchengrößen zu groß, eo kann ein erheblicher Anteil der im Blut entheltenen Viren durch die Ionenaustauschstation hindurchfließen ohne adsorbiert zu werden.
  • Die oben angegebenen, zahlenmäßigen Grenzen für die Teilchengröße haben sich in der experimentelien Erprobung @ls geeignet erwlesen, um Blut von Viren zu befreien ohne die Qualität des Blutes ungünstig zu verändern.
  • Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen t. usführungeformen der Erfindung.
  • Beispiel 1 Ein steriles Rohr aus blutabstoßendem Kunststoff mit einem 100-Maschenfilter am Ausgu#ende wird mit einem gut gemischten Bett aus sterilen Ionenaustauscherharzen, bestehend aus etwa 47 g @mberlite 200 in der Natriumform, 3 g mberlite 200 in der Kaliumform und 20 g Amberlite IRA-402 in der Chloridform gefüllt.
  • Die Teilchengrö#en liegen zwischen 640 und 420 Micron. Nach der Füllung wird das Harzbett gründlich mit steriler, physiologischer Dextrose-Lösung gewaschen. Man entnimmt einer Blutbank 500 cm3, 20 Tage gelagertes, menschliches Blut, setzt etwa 250 Fällungseinheiten Je cm3 an Virus Influenza A zu und leitet das Blut eine Stunde lang durch des Harzbett. Bei der anschließenden Untersuchung zeigt das 80 behandelte Blut normale Hämatologie und ist frei von Influenza-Virus.
  • Beispiel 2 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, Jedoch mit einer fünffach gröberen Teilchengröße der Harze ( 100 - 200-Maschensieb ) Auch in diesem Fall erweist sich in der Analyse das behandelte Blut als vollständig virenfrei. Coagulation und Adsorption der geformten Elemente des Blutes hat aber einen solchen Umfang angenommen, daß das behandelte Blut für transfusionszwecke nicht mehr geeignet ist.
  • Beispiel 3 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, Jedoch mit Harzen von Teilchengrößen zwischen 149 und 250 Uicron. Die Ergebnisse sind die gleichen wie in Bespiel 2.
  • Beispiel 4 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, aber mit Harzen von Teilchengrößen zwischen 1410 und 2000 Micron. Am behandelten Blut ist eine anormale IIEmatologio und unvollständige Entfernung des Virus festzustellen.
  • Beispiel 5 Man arbeitet nach Beispiel 1, aber mit Harzen von Teilchengrößen zwischen 297 und 1190 Microm.
  • Das Ergebnis der Behandlung ist das gleiche wie in Beispiell.
  • Beispiel 6 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, aber unter Infizierung des Blutes mit dem Virus, der Encephalitis. flach der Behandlung hat das Blut normale Hämatologie und ist frei von Viren.
  • Beispiel 7 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, aber unter Infektion des Blutes mit Mumps-Virus und setzt dem Harzgemisch 2 Gramm Amberlite IRC-50 und 2 Gramm Amberlite IRA-68 zu, bei Teilchengrößen sämtlicher Harze zwischen 840 und 420 Micron.
  • Nach der Behandlung ist das Blut frei von Viren, zeigt normale Hämatologie und sein PH-Wert ist von 6,5 auf 7,2 angestiegen.
  • Beispiel 8 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, aber mit Teilchengrö#en oberhalb 1190 Micron.
  • Das behandelte Blut zeigt zwar eine normale Hämatologie, enthält ber immer noch 35 der ursprünglich zugeeetzten Virusmenge.
  • Beispiel 9 Man wiederholt den Versuch von Beispiel 1, ersetzt aber den Influenzavirus durch den Virus der Poliomyelitis und ersetzt das Amberlite IRA-403 durch 20 Grmm Amberlite IRA-93 in der Chloridform.
  • Nach der Behandlung zeigt das Blut normale Hämatologie und ist virenfrei.

Claims (2)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e Veriahren zum Entfernen von Viren aus Blut, dadurch gokennzeichnet, daß man das Blut bei der Entnahme vom Spender oder der ttbertragung an den Empfänger mit einem Gemisch von mindesten einem Kationenaustauscherharz und einem Anionenaustauscherharz behandelt, deren Teilchengröße zwischen etwa 297 und etwa 1190, vorzugsweise zwischen etwa 420 und etwa 840 Micron liegt.
  2. 2. Verfahren nach anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch von mindestens einem Kationenaustauscherharz aus einer Gruppe von mindestens einem stark saurem und einem schwach saurem Harz und mindestens einem Anionenaustauscherharz aus einer Gruppe von mindestens einem stark basischen und einem schwach basischen Austauscherharz verwendet wird.
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