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"Hautpflege- und Hautschutzmittel" 3, XI Schwedische Prorität vom
1964 Die Erfindung betrifft kosmetische Emulsionen zur Pflege und zum Schutze der
Haut.
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Gewöhnlich bildet die Haut einen sogenannten "physiologischen Säuremantel",
welcher ihr in erster Linie einen Schutz gegen Mikroorganismen verleiht. Der pH-Wert
der gesunden Haut bzw des Säuremantels liegt zwischen 5,5 und 6,5.
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Die alkalischen Seifen und die modernen synthetischen Waschmittel
verursachen nun eine unerwünschte Quellung und Austrocknung der Haut und können
so der Anlass für auftretende Hautschädigungen sein, Nach Auwendung alkalischer
Seifenlösungen kommt es zu einer Erhöhung des pH-Wertes der Haut auf über 7 und
damit zur Zerstörung des Säuremantels durch in die Haut eindringende
Alkalimengen0
Daraus kann sich eine durch Infektion entstandene Erkrankung bsw. Schädigung der
Haut ergeben. Dies ist von besonderer Wichtigkeit in Anbetracht der Tatsache, dass
die Verwendung moderner Wasch- und Reinigungsmittel mit stark netzender und extrahierender
Wirkung in stetigem Steigen begriffen ist und daher die verhältnismässig dünne Epidermis
ihrer Aufgabe, mittels der in ihr enthaltenen Abwehrkräfte diesen schädigenden Einflüssen
entgegsnzutreten, nicht mehr gerecht werden kannO Um Hautinfektionen entgegenzuwirken,
hat man bereits sauerstoffhaltige Hautpflegemittel verwendet, doch hat der von der
Haut resorbierte Sauerstoff keinen Einfluss auP den pH-Wert der Epidermis und ist
daher nicht imstande, die Wiederherstellung eines zerstörten Säuremantels zu unterstützen.
Ein weiterer Nachteil sauerstoffhaltiger hautpflegemittel besteht darin, dass der
Sauerstoff infolge seiner oxydativen Wirkung die Zersetzung der in den Mitteln anwesenden
Öle, Fette, Wirkstoffe und ätherischen Öle fördert.
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Es sind auch bereits saure Hautschutzmittel bekatnt, welche den Säuremantel
der Haut wiederherstellen oder verstärken, doch hat sich gezeigt, dass stark saure
Stoffe ebenfalls Hautschädigungen verursachen können und daher zur Einarbeitung
in Hautschutzmittel ungeeignet sind. Auch die Anwendung der weniger dissoziierten
Kieselsäure in Salben zur Hautpflege brachte Naohteile insoweit mit sich, als die
Haut durch die kolloidale Kieoelsäure zu stark ausgetrocknet wurde.
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Der Erfindung liegt daher als Aufgabe die Schaffung eines Hautpflege-
und Hautschutzmittels zugrunde, welches die Haut in ihren physiologischen Schutzmassnahmen,
insbesondere der Dildung des Säuremantels unterstützt, ohne dabei die Nachteile
der bis her bekannten sauren Hautschutzmittel aufzuweisen, und welches ferner den
hohen Anforderungen gewachsen ibt, die an ein solches kosmetischee Mittel infolge
der ständig wachsenden Verbreitung moderner, stark netzender Reinigungsmittel gestellt
werden müssen.
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Aufgabe ist bei dem hier vorgeschlagenen, in Form einer Emulsion
vorliegenden Hautpflege- und Hautschutzmittel erfindungsgemäss durch einen Gehalt
an freier Kohlensäure gelöst. Vorzugsweise enthält hierbei die wassrige Phase der
Emulsion einen den Partialdruck der Kohlensäure erhöhenden Elektrolyten, beispielsweise
ein geeignetes Salz.
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Die erfindungsgemässen Zubereitungen können Wasser-in-Öl-Emulsionen
oder ol-in-Wasser-Emulsionen sein und können beispielsweise in Form von Cremes oder
Pasten vorliegen.
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Unter normalen Bedingungen löst sich in 1 Volumen Wasser 1 Volumen
002 auf. Die Löslichkeit des Kohlendioxyds in Fetten und Ölen ist hingegen grösser
und erreicht in den erfindungegemässen Emulsionen wider Erwarten eine solche Stärke,
dass nach @uftragen der erfindungsgemässen Mittel auf die Haut ein fute perkutane
Reaopption der Kohlensäure erfolgt.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Zubereitung besteht
darin, dass ihr saurer Bestandteil, also die Kohlensäure, welche den Säuremantel
der Haut wiederherstellt bzw. verstärkt, nicht den geringsten schädigenden Einfluss
ausüben kann und demgemäss die Hautpflegernittel der Erfindung selbst von hypersensiti-.
ven Personen reizlos vertragen werden Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der konservierenden
(oxydationshemmenden) Wirkung, welche die Kohlensäure auf die in der Zubereitung
anwesenden Pette, Öle, Wirkstoffe und ätherischen Öle ausübt, so dass der Zusatz
besonderer Konservierungsmittel und Antioxydantien eingeschränkt oder sogar unterlassen
werden kann, ohne dass die lang andauernde Lagerstabilität der erfindungsgemässen
Mittel darunter l@idet.
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Die erfindungsgemässen Emulsionen können beispielsweise wie folgt
hergestellt werden: In einem Schmelzkessel wird die Fettphase vorgelegt und auf
75°C erwärmt. Dann gibt man die ebenfalls auf 75°C vorerwärmte wässerige Phase unter
Rühren hinzu und lässt auf 3500 abkühlen.
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Nun leitet man durch einen am Boden des Kessels befindlichen Verteiler
Kohlendioxyd ein, welches sich in der öligen und wässrigen Phase der entstandenen
Emulsion löst. Unter fortgesetztem Rühren kühlt man weiter ab und parfümiert nach
Belieben.
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Eine besonders günstig wirkende erfindungsgemässe Zubereitung wird
erhalten, wellen man in der wässrigen Phase der Emulsion
Elektrolyte
auflöat, welche den osmotischen Druck erhöhen, und man danach die Kohlensäure einleitet.
Durch solche osmotisch wirksame wässrige Emulsionsphasen vrird der Kohlensäurepartialdruck
gesteigert und damit die perkutane Resorption des Kohlendioxyds erhöht.
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Die erfindungsgemässen Emulsionen werden vorzugsweise auf einen pH-Vert
im Bereich zwischen etwa 3,0 und 6,9, insbesondere zwischen etwa 4,0 und 6,5 eingestellt.
nachstehend seien einige Beispiele bevorzugter Ausführungsformen der erfindungegemässen
Hautplege- und Hautschutzmittel gegeben: Beispiel 1 Tages creme Öl-in-Wasser 13,5
Kg Cetylstearylalkohol, 10,0 Kg 2-Ootyl-dodeeanol und 10,0 Kg Mandelöl werden bei
75°C in einem Kessel geschmolzen.
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Dazu gibt man unter Rühren eine auf 700C erwärmte Lösung von: 5,0
Kg Glycerin und 1,5 Kg natriumcetylsulfat in 60,0 Kg Wasser.
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Man rührt bis die Emulsion auf 35°C abg3kühlt ist.
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Mittels einer am Boden des Kessels befindlichen Gasverteilerfritte
wird nun 20 Minuten lang C°2 durch die Emulsion geleitet.
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Da sich bekanntlich bei 35°C in 1000 ml Wasser 592 ml C02 lösen,
wird also ein Teil des eingeleiteten C02 von der.
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Emulsion aufgenommen. Danach wird wie üblich parfümiert.
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Eine Konservierung ist nicht erforderlich.
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13eispiel 2 Gesichtsmilch, Typ Öl-in-Wasser Lösung A (osmotische
Lösung) 10,0 g Kaliumchlorid und 10,0 g Natriumbikarbonat werden in 30 Liter Wasser
gelöst; dazu gibt man 5 Kg Glycerins Emulsion B 2,7 Kg Cetylstearylalkohol, 9,0
Kg Ölsäureoleylester und 3,0 Kg Mandelöl werden bei 75°C in einem Kessel geschmolzen.
Daeu gibt man unter Rühren eine auf 7000 erwärmte Lösung vono 0,) Kg Natriumcetylsulfat
in 50,0 Kg Wasser.
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Man kühlt diese Emulsion B unter Rühren auf 400C ab und
gibt
unter Rühren Lösung A. hinzu.
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Dann leitet man; wie in Beispiel 1 beschrieben, C°2 ein (Parfümierung
siehe Beispiel 1).
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B e i s p i e l 3 Nachtcreme, Typ Wasser-in-Öl 2,0 Kg Polyoxyäthylen-sorbitol-hexaoleat,
18,0 Eg Sorbitollösung, 20,0 Kg Paraffinöl, 2,0 Kg Ceresin und 1,5 Kg Bienenwachs
werden in einem Kessel auf 7000 erwärmt. Dazu gibt man unter Rühren 56,5 Kg Wasser,
welches auf 72°C erwärmt wurde Man kühlt unter Rühren auf 35°C ab und leitet dann
das C02, wie im Beispiel 1 beschrieben, ein. Parfümierung nach Belieben. Konservierung
nicht erforderlich,