DE1483183C - Verwendung eines schwarzen Tempergusses als Werkstoff für die Herstellung von Wechselstromerzeugern von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Verwendung eines schwarzen Tempergusses als Werkstoff für die Herstellung von Wechselstromerzeugern von Kraftfahrzeugen

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DE1483183C
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DE
Germany
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cast iron
malleable cast
carbon
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motor vehicles
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Harry Brown; Hale Everett Woodworth; Jamestown N.Y. Laudenslager jun. (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Valeo Engine Cooling Inc
Original Assignee
Blackstone Corp
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines schwarzen Tempergusses hoher magnetischer Induktion als Werkstoff für die Herstellung von Wechselstromerzeugern von Kraftfahrzeugen.
Es ist bekannt, daß Gußeisen und Stahlguß nur bedingt verwendungsfähig sind, wenn als wesentliche Eigenschaft hohe magnetische Induktion verlangt wird. Ganz allgemein haben sich Gußeisen und Stahlguß als unzureichend für solche Verwendungszwecke erwiesen, bei denen die magnetische Induktion von Bedeutung ist. Dies ist insofern von Nachteil, als Stähle mit hohem Siliciumgehalt, die normalerweise für elektrische und magnetische Zwecke verwendet werden, nicht in die Endform gegossen werden können, sondern gewalzt oder auf andere Weise bearbeitet werden müssen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines schwarzen Tempergusses, bestehend aus 0,5% bis 1,15% Kohlenstoff, 2,5% bis 4,5% Silicium, bis 0,05% Chrom, bis 0,03% Schwefel, bis 0,05% Phosphor, bis 0,6% Mangan und bis 0,05% Magnesium, Rest Eisen mit den üblichen Verunreinigungen, wobei der Kohlenstoff in Form von praktisch perlitfreiem Ferrit und Temperkohle vorliegt und eine magnetische Induktion von wenigstens 16 230 Gauß bei 80 Amperewindungen/cm erreicht wird, als Werkstoff für die Herstellung von Wechselstromerzeugern von Kraftfahrzeugen.
Der Temperguß muß wie üblich wärmebehandelt oder einer modifizierten Wärmebehandlung unterworfen werden, die bewirkt, daß der Kohlenstoff getempert wird und der Guß danach im wesentlichen vollständig frei von gebundenem Kohlenstoff und flockigem Graphit ist. Die Schmelze wird mit Hilfe eines inerten Gases gerührt, so daß etwa vorhandener Sauerstoff mit Silicium und/oder Magnesium reagiert und als Schlacke vor dem Gießen abgetrennt wird. Es ist wichtig, daß die Schmelze im wesentlichen frei von Sauerstoff und Oxyden ist und daß Schwefel und Phosphor auf die oben angegebenen Gehalte reduziert werden. Die erforderliche Reinigung kann durch Zusetzen eines Desoxydationsmittels (Silicium und/ oder Magnesium) in die Schmelze zusammen mit Stickstoff oder einem anderen Inertgas erreicht werden, wobei das Schmelzbad von dem Gas durchgerührt und die Reaktion mit dem Sauerstoff des Bades gefördert wird. Beim Durchführen dieser Verfahrensmaßnahme ist es wichtig, daß bei der Verwendung von Magnesium die richtige Magnesiummenge zugeführt wird, so daß nicht mehr als der oben angegebene Magnesiumgehalt im Guß verbleibt. Es wurde gefunden, daß Magnesium als Stabilisator von Kohlenstoff innerhalb des oben angegebenen Bereiches wünschenswert, jedoch nicht unbedingt erförcteflich ist. . ~~=~~* *-■-■■
Als übliche Verunreinigungen sind solche Elemente anzusehen, die üblicherweise durch Zusatz von Schrott in die Schmelze gelangen. Diese Verunreinigungen können Nickel, Chrom, Kupfer, Zinn, Aluminium, Bor, Calcium u. dgl. sein, jedoch sollen die Anteile an Chrom 0,05% und die Anteile an Nickel oder Kupfer 0,5% nicht überschreiten.
Beispiel 1
Zunächst wurde eine Rohguß-Mischung mit einer geeigneten Grundzusammensetzung hergestellt. Diese Mischung wurde aus dem Schmelzofen bei einer Temperatur zwischen 1580 und 15900C in eine 500 kg fassende Gießpfanne abgestochen. Der Schmelze in der Gießpfanne wurde feinkörniges Ferrosilicium zugesetzt, um den gewünschten Siliciumgehalt einzustellen. Stickstoff oder ein anderes inertes Gas wurde hierauf in die Gießpfanne durch ein Kohlenstoffrohr oder ein anderes hitzebeständiges Rohr, wie z. B. ein Rohr aus keramischem Werkstoff eingeleitet, um die Schmelze durchzurühren. Im Bedarfsfall wurde reine Magnesiumkügelchen dem Stickstoff oder dem inerten Gasstrom in einer Menge zugesetzt, die ausreichte, um den gewünschten Magnesiumendgehalt einzustellen. Die Schmelze wurde hierauf ohne weitere Behandlung vergossen. Die Gußstücke wurden einer bei Temperguß üblichen Wärmebehandlung unterworfen. Die erste Glühstufe der Temperkohlebildung wurde in etwa 3 Stunden bei einer Temperatur von 8700C erreicht. Die Gußstücke wurden dann in Luft auf 700° C abgekühlt und auf dieser Temperatur 5 Stunden lang gehalten, wonach sie in Luft auf Raumtemperatur abgekühlt wurden. Sobald die Gußstücke kalt genug waren, wurde ein Ring aus jedem Stück gedreht. An
. diesen Ringen wurde die magnetische Induktion in Abhängigkeit von der Feldstärke gemessen. Die Meßergebnisse mit diesen Ringen aus dem erfindungsgemäß zu verwendenden Temperguß wurden mit solchen an üblichem Temperguß , (Bezeichnung »A« und »B«) sowie an SAE 1006-Stahl ermittelten ver-
65 glichen.
Die Gußstücke, die aus schwarzem Temperguß in der angegebenen Zusammensetzung und Wärmebehandlung hergestellt wurden, zeigten eine magnetische
Induktion, die ebenso groß oder sogar noch größer als die von SAE 1006-Stahl ist. Die Werte, die die Vergleiche darstellen zwischen üblichem Temperguß (»A« und »B«) und SAE 1006-Stahl sowie dem erfindungsgemäß zu verwendenden Temperguß sind aus F i g. 1 zu ersehen. ■ Ein Vergleich dieser Werte zeigt, daß der erfindungsgemäß zu verwendende schwarze Temperguß Induktionseigenschaften hat, die denen von üblichem Temperguß weit überlegen sind und die mit den Eigenschaften von magnetischen gewalzten Silicium-Stählen vergleichbar oder diesen auch überlegen sind.
Die Proben, mit denen die Meßwerte in Fig. 1 erhalten wurden, haben folgende Zusammensetzungen:
■ -■ C Tabelle I Mn S Mg /.- ' .'■■ Magnetische Induktion
> k Gauß
bei 80 16,76
Material bei 16 Ampere-Windungen 17,62
Kurve Si Cr je Zentimeter (Aw/cm) 17,58
0,78 0,45 0,026 0,040 14,4 17,28
■ ,'-' ■'■ ■ ' ' '■■ ·■ 0,66 0,50 0,026 0,021 14,72 -14-23
-A Erfindungsgemäß verwendete 0,68 3,92 0,46 0,024 . 0,040 - 0,027 14,42 16,42
B Zusammensetzungen von 0,50 3,27 0,50 0,024 0,021 0,035 - 14,58 15,42
C schwarzem Temperguß 1,10 3,26 0,48 0,Ό28 0,035 0,042 13,65 14,19
D 0,08 3,06 0,35 0,04 0,041 13,4
E . SAE 1006-Stahl''■ 2,18 3,13 0,30 0,063 keines '0,038 12,47
F_ üblicher Temperguß »A« - 2,60 0,28 0,048 keines 11,23
G üblicher Temperguß »B« 1,52 0,03
1,72 0,03
Ein Zusatz von Magnesium. ist nur notwendig, wenn das Kohlenstoffäquivalent (Kohlenstoffäquivalent = Kohlenstoff + 1/3 (Silicium + Phosphor) mehr als 2,25 beträgt.
. Beispiel 2
Eine Schmelze in der gewünschten Grundzusammensetzung wurde aus dem Ofen bei einer Temperatur zwischen 1580 und 159O0C in eine 500 kg fassende Gießpfanne abgestochen. Der Schmelze wurde feinkörniges Ferrosilicium in der Gießpfanne zugesetzt, um den gewünschten. Siliciumgehalt einzustellen. Die Schmelze wurde dann ohne weitere Behandlung vergossen. Die Gußstücke wurden in der gleichen Weise, wie vorher beschrieben, wärmebehandelt.
Die magnetische Induktion wurde wie im Beispiel 1 bestimmt:
Si Mn S Tabelle II Mg I . Cr · Magnetische Induktion bei 16 bei 80 · 14,23 17,01
— ■ ' k Gauß Ampere-Windungen je Zentimeter 14,16 16,5
■ "..-— (Aw/cm) ■ ■ . , 14,42 ■.; 16,9
C ; 3,68 0,53 0,024 13,95 , 16,43
3,47 0,45 0,041 0,038
3,15 0,43 0,033 ■—.'■■ .·■■.
0,51 3,26 0,42 0,036 —--.'·"·"■
0,63
0,95
1,10
Der schwarze Temperguß hat sich als besonders geeignet für den Ersatz von Silicium-Stahl bei der Herstellung von Wechselstromerzeugern von Personenwagen, Lastwagen u. dgl. erwiesen, wofür sich üblicher Temperguß bisher nicht eignete.
Es ist wesentlich, daß keine Kaltbearbeitung der Gußstücke "nach der Wärmebehandlung stattfindet. Wenn irgendeine Kaltbearbeitung erforderlich ist, muß die Wärmebehandlung wiederholt werden, so daß das Gefüge, das durch die Bearbeitung verändert ' wurde, wiederhergestellt wird. In F i g. 2 ist ein Gefügebild in lOOfacher Vergrößerung der oben mit »E«. bezeichneten Probe nach einer Wärmebehandlung wiedergegeben. In F i g. 3 ist ein Gefügebild der oben mit »C« bezeichneten Probe nach einer Wärmebehandlung wiedergegeben. Es wird hervorgehoben, daß in beiden Fällen der Kohlenstoff'in Form von perlitfreiem Ferrit und Temperkohle erscheint, die typisch für den erfindungsgemäß zu verwendenden Temperguß ist. '. '
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

IO Patentansprüche:
1. Verwendung eines schwarzen Tempergusses, bestehend aus -
0,5 bis 1,15% Kohlenstoff,
2,5 bis 4,5% Silicium,
bis 0,05% Chrom,
bis 0,03% Schwefel,
bis 0,05% Phosphor,
bis 0,6% Mangan und
bis 0,05% Magnesium,
Rest Eisen mit üblichen Verunreinigungen,
wobei der Kohlenstoff in Form von praktisch perlitfreiem Ferrit und Temperkohle vorliegt und eine magnetische Induktion von wenigstens 16 230 Gauß bei 80 Amperewindungen/cm erreicht wird, als Werkstoff für die Herstellung von Wechselstromerzeugern von Kraftfahrzeugen.
2. Verwendung eines schwarzen Tempergusses nach Anspruch 1, bestehend aus
0,65 bis 1% Kohlenstoff,
2,5 bis 3,5% Silicium,
bis 0,05% Chrom,
bis 0,008% Schwefel, ■ .
bis 0,05% Phosphor,
bis 0,3% Mangan und
bis 0,05% Magnesium, ■
Rest Eisen mit üblichen Verunreinigungen,
für den in Anspruch 1 genannten Zweck.

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