DE1475335C - Verfahren zur Endkontrolle von Kupplungs scheiben - Google Patents
Verfahren zur Endkontrolle von Kupplungs scheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Endkontrolle von Kupplungsscheiben, die auf beiden Seilen
mil dem Scheibenkörper verbundene Reibflächen aufweisen.
Solche Kupplungsscheiben werden bevorzugt für Einscheiben-Trockenreibungskupplungcn von Kraftfahrzeugen
verwendet. Die bisherige Prüfung von Kupplungsscheiben gemäß dem Gattungsbegriff erstreckt
sich vor allem auf eine Prüfung des Seitenschlagcs, um dadurch festzustellen, ob im Einbauzustand
bei gegebenem Lüftweg der Druckplatte die Kupplungsscheibe genügend freigegeben und damit
die Kupplung einwandfrei getrennt wird. Diese bekannte Prüfmethode hat besonders für die Großserienfertigung einige Mangel. Sie ist umständlich und
zeitraubend und nicht in jedem Falle fehlerfrei, wie sich in der Praxis gezeigt hat.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und zeitsparendes Kontroliver-.
fahren zu schaffen, wobei das Prüfverfahren möglichst funktionsgerecht sein soll, um durch das Prüfsystem
selbst bedingte Fehler von vornherein auszuschließen. Die Aufgabe der Anmeldung wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß nach einmaliger Belastung der Kupplungsscheibe mit der für den Betriebszustand
vorgesehenen Kraft das nach Lüften der Anpreßplatte um den im Betriebszustand vorgesehenen
Weg übertragbare Drehmoment durch Schleppmitnahme gemessen wird.
Damit wird eine Messung des Seitenschlages der Kupplungsscheiben überflüssig. Das erfindungsgemäße
Prüfverfahren ist einfach und schnell, da jeweils nur ein Einspannen und Wiederfreigeben der
Kupplungsscheibe nötig ist. Die Prüfung ist weiter im höchsten Maße betriebsgerecht, denn es treten
weitgehend die gleichen Verhältnisse auf wie später im eingebauten Zustand. Bei dieser Prüfmethode
wird durch die Belastung mit dem vollen Anpreßdruck außerdem berücksichtigt,· daß sich die verschiedenen
Teile oder Verbindungen der Kupplungsscheibe z. B. die Nietverbindung zwischen Reibbelag
und Scheibenkörper bzw. Segmenten durch die erstmalige Aufbringung dieses Druckes setzen, so daß
der Ausschußanfall gegenüber der Prüfmethode durch Messung des Seitenschlages verringert wird.
Endkontrollen einzelner Aggregate im Betriebszustand, so z. B. der Kupplungsscheibe, sind keineswegs
selbstverständlich.'■ Es ist zwar üblich, Baugruppen von Aggregaten einer Endkontrolle im Betriebszustand
zu unterwerfen, dies gilt aber nur für Bau,-gruppenzusammenstellungen, die in sich schon funktionsfähig
sind (z. B. Motor, Getriebe). Derartige Endkontrollen gelten nicht als selbstverständlich bei
Baugruppen, die erst im größeren Zusammenhange funktionsfähig werden, wie das z. B. bei der Kupplung
der Fall ist. Die Kupplung mit den beiden getrennten Teilen Druckplatte und Scheibe wird erst
funktionsfähig bei der Montage am Motor und im Fahrzeug. Wenn dann die Kiipplungskontrolle am
fertigen Fahrzeug vorgenommen wird, ist es schon zu spät, einfache Fehler billig zu beheben.
Hier schafft die Erfindung wie vorerwähnt Abhilfe.
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens in mehreren Positionen
dargestellt, die jedoch nicht Gegenstand der Erfindung ist.
Fig. 1 zeigt einen Teillängsschnitt durch die erfindungsgemäße
Einrichtung zur Endkontrolle von Kupplungsscheiben in schematischer Darstellung. Die
Einrichtung befindet sich in der Position, bei der die volle Last, wie sie im späteren Einbauzustand beim
Einkuppeln auftritt, auf die verschiebbare Anpreßfläche aufgebracht ist.
Fig. 2 zeigt einen kleineren Ausschnitt durch die
in F i g. 1 dargestellte Anordnung, jedoch in der Stellung, in der lediglich eine geringe Vorlast auf der
verschiebbaren Anpreßfläche ruht.
Fig. 3 stellte einen Ausschnitt entsprechend
Fig. 2 dar, jedoch in einer dritten Position der verschiebbaren Anpreßfläche, die hier um den im späteren
Einbauzustand vorgesehenen Lüftweg von der Kupplungsscheibe und damit von der feststehenden
Anpreßfläche abgehoben ist.
Die Figuren zeigen die Vorrichtung und die mit abgefederten Reibbelägen versehene Kupplungsscheibe in den drei Hauptpositionen des Prüfvorganges, wie er bei Scheiben mit abgefederten Belägen zweckmäßig ist. Die Kupplungsscheibe 1 sitzt dabei auf der Aufnahmevorrichtung 4 der Prüfeinrichtung, die beim Ausführungsbeispiel aus einem drehbaren Dorn besteht, dessen zur Aufnahme der Kupplungsscheibe dienendes Ende mit einem in die Profilierung der Kupplungsscheibennabe 16 eingreifenden Nutprofil 15 versehen ist. Die Kupplungsscheibe 1 ist also drehfest mit der Aufnahmevorrichtung verbunden. Beiderseits der Reibbeläge 14 der Kupplungsscheibe. 1 sind die ringförmigen Anpreßflächen 2 und . 3 der Prüfeinrichtung vorgesehen. Die Anpreßfläche 2 ist dabei axial unverschiebbar an einem runden Teil angeordnet. Die Anpreßfläche 3 kann durch eine axiale Bewegung des Trägers 17, mit dem sie in Verbindung steht, verschoben werden, so daß es wahlweise möglich ist, die Anpreßflächen 2 und 3 in Kontakt mit den Reibbelägen 14 der Kupplungsscheibe I zu bringen oder die Kupplungsscheibe freizugeben. Zwischen der ortsfesten Anpreßfläche 2 und der verschiebbaren Anpreßfläche 3 ist eine Meßeinrichtung 5 angeordnet. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, daß mit der ortsfesten Anpreßfläche axiale Meßflächen 10 verbunden sind, die als Anlage für einen Meßtaster dienen, der auf dem Träger 17 der axial verschiebbaren Anpreßfläche 3 sitzt. Der Meßtasterträger 6 der Meß-
Die Figuren zeigen die Vorrichtung und die mit abgefederten Reibbelägen versehene Kupplungsscheibe in den drei Hauptpositionen des Prüfvorganges, wie er bei Scheiben mit abgefederten Belägen zweckmäßig ist. Die Kupplungsscheibe 1 sitzt dabei auf der Aufnahmevorrichtung 4 der Prüfeinrichtung, die beim Ausführungsbeispiel aus einem drehbaren Dorn besteht, dessen zur Aufnahme der Kupplungsscheibe dienendes Ende mit einem in die Profilierung der Kupplungsscheibennabe 16 eingreifenden Nutprofil 15 versehen ist. Die Kupplungsscheibe 1 ist also drehfest mit der Aufnahmevorrichtung verbunden. Beiderseits der Reibbeläge 14 der Kupplungsscheibe. 1 sind die ringförmigen Anpreßflächen 2 und . 3 der Prüfeinrichtung vorgesehen. Die Anpreßfläche 2 ist dabei axial unverschiebbar an einem runden Teil angeordnet. Die Anpreßfläche 3 kann durch eine axiale Bewegung des Trägers 17, mit dem sie in Verbindung steht, verschoben werden, so daß es wahlweise möglich ist, die Anpreßflächen 2 und 3 in Kontakt mit den Reibbelägen 14 der Kupplungsscheibe I zu bringen oder die Kupplungsscheibe freizugeben. Zwischen der ortsfesten Anpreßfläche 2 und der verschiebbaren Anpreßfläche 3 ist eine Meßeinrichtung 5 angeordnet. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, daß mit der ortsfesten Anpreßfläche axiale Meßflächen 10 verbunden sind, die als Anlage für einen Meßtaster dienen, der auf dem Träger 17 der axial verschiebbaren Anpreßfläche 3 sitzt. Der Meßtasterträger 6 der Meß-
einrichtung 5 ist dabei verschiebbar in einem Tragkörper 8 gelagert und weist an seinen beiden axialen
Enden Anschlagflächen 9 und 11 auf. Zwischen dem Tragkörper 8 und dem Meßtasterträger 6 ist eine
Reibfeder 7 vorgesehen, die zur Fixierung des Meßtasterträgers während des Meßvorganges dient. In
dem Meßtasterträger 6 sitzt die Meßuhr 13, deren Fühlstift 18 an der mit der ortsfesten Anpreßfläche 2
verbundenen axialen Meßfläche 10 anliegt. Die axialen Anschlagflächen 9 und 11 sind einmal zur Fixierung
des Meßtasterträgers durch Anlage an die axiale Meßflächc 10 und zur Verschiebung des Meßtasterträgers
6 bis in diese Fixstellung mittels des Hebels 12 vorhanden. Die Betätigung des Hebels 12 erfolgt
hier nicht von Hand, sondern durch den Elektromagneten 19.
Die Beschreibung des Verfahrens wird an Hand der in den Fig.! bis 3 veranschaulichten Stellungen
beschrieben..
In der Fig. 1 ist die erste der hauptsächlichsten Stellungen während des Prüfvorganges dargestellt.
Dabei wird nach dem Aufschieben der Kupplungsscheibe 1 auf die Aufnahmevorrichtung 4 (dieser
Vorgang ist nicht dargestellt) die axial bewegliche Anpreßfläche 3 durch Verschiebung in Kontakt mit
dem Reibbelag 14 der Kupplungsscheibe gebracht und auf den Träger 17 der Anpreßfläche 3 die volle,
j im späteren Einbauzustarid wirkende Anpreßkraft aufgebracht, so daß die Reibbeläge 14 und die in
dieser Zone befindlichen Blattfedern der Kupplungsscheibe mit dem vollen Betriebsdruck belastet werden.
Aus der Darstellung der Kupplungsscheibe ist ersichtlich, daß die Reibbeläge und die Belagfedern
in diesem Zustand satt aufeinander anliegen. In dieser in Fig. 1 dargestellten Position wird der bzw.
wenn zwei vorhanden sind, werden beide Meßtasterträger 6 durch die Betätigung des Elektromagneten
19 über die Hebel 12 und die Anschlagfläche 11 solange nach links verschoben, bis die Anschlagflächen
9 an den axialen Meßflächen 10 zur Anlage kommen. Dies ergibt die Nullpunklstellung für die
Meßeinrichtungen, die durch die Wirkung der Reibfedern 7 aufrechterhalten wird, auch wenn der Träger
17 lind die damit verbundene Anpreßflächc 3 entlastet
oder von der Kupplungsscheibe abgehoben wird. Die Fühlstifte 18 der Meßuhren 13 bleiben in
diesem Fall in Berührung mit den axialen Meßflächeri
10, so daß an den Meßuhren die entsprechenden Werte abgelesen werden können.
In F i g. 2 ist die gleiche Einrichtung wie in F i g. 1 dargestellt, jedoch unterliegt hier der Träger 17 und
damit die bewegliche Anpreßfläche 3 nicht dem vollen Kupplungsdruck, sondern ist bis auf eine geringe
Vorlast von einigen kp entlastet. Aus der Darstellung der Kupplungsscheibe 1 ist dabei zu ersehen, daß die
sich im Bereich der Reibbeläge 14 befindende Belagfederung nun durchwölbt und die verschiebbare Anpreßfläche
3 nach rechts drückt. Die Anpreßflächen 2 und 3 sind dabei jedoch noch immer in Berührung
mit den Reibbeiägen 14 der Kupplungsscheibe. Aus der Stellung des Meßtasterträgers 6 ist
erkennbar, daß die Anschlagfläche 9 nun nicht mehr an der axialen Meßfläche 10 anliegt, sondern nach
rechts ausgewichen ist. Dies erfolgt entsprechend der Bewegung des Trägers 17 und damit der Anpreßfläche
3. Der Meßtasterlräger 6 selbst wird gegenüber dem Träger 17 durch die Wirkung der Reibfedern 7
in Ruhe gehalten. Diese am Ausweichen der Anschlagflächen 9 erkennbare Bewegung des Trägers 17
und damit des Meßlasterlrägers 6 und der Anpreßfläche 3 kann durch Ablesung der Meßuhr 13 genau
ermittelt werden. Sie.ergibt die Größe der Belagfederung zwischen Hauptlast und Vorlast, womit es also
möglich ist, diesen Kennwert der Kupplungsscheibe zu messen und genau einzuhalten.
t. In Fig. 3 ist die gleiche Meßeinrichtung in einer
Position dargestellt, bei der der Träger 17 und damit die Anpreßflächen 3 um den Lüftweg von der ortsfesten
Anpreßfläche 2 abgehoben ist, der für den späteren Einbaufall der Scheibe gilt. Die Größe dieses
Weges kann durch die Auslenkung einer Meßuhr ermittelt werden, es ist aber auch möglich, den entsprechenden,
immer konstanten Abhub des Trag- ' körpers 17 mittels einer Exzenterverstellung oder
ähnlichen Einrichtungen zu erzielen. Durch dieses Abheben der Anpreßfläche 3 von den Reibbelägen
wird der gleiche Zustand hergestellt, wie er später in der Kupplung vorhanden ist. Zur Prüfung der
Scheibe auf einen eventuellen unzulässigen Seitenschlag wird nun die gesamte Aufnahmevorrichtung 4
und damit die Kupplungsscheibe gedreht, während die Anpreßflächen 2 und 3 drehfest angeordnet sind.
Dreht sich dabei die Scheibe 3 /bzw. tritt nur ein geringes Bremsmoment auf, so ist die Kupplungsscheibe
brauchbar. Läßt sie sich nicht drehen, bzw. ist das auftretende Bremsmoment zwischen Anpreßflächen
und Reibbelägen zu groß, so sind an der Kupplungsscheibe unzulässige Verformungen vorhanden und es
handelt sich um Ausschuß. Es ist leicht ersichtlich, daß dieses Meßverfahren und die dazugehörende
Meßeinrichtung eine sichere Kontrolle der Kupplungsscheiben erlauben, da die Verhältnisse reproduziert
werden, die später im eingebauten Zustand der Kupplungsscheibe auftreten. So wird hier nicht wie
bisher üblich der Seitenschlag selbst gemessen, sondem nur die durch ihn hervorgerufenen schädlichen
Folgen kontrolliert. Das gleiche gilt für die Ermittlung der Belagfederung, wie sie im Zusammenhang
mit der Fig. 2 beschrieben wurde, die bisher in einfacher
und zeilsparender Weise nicht möglich war.
Es wird im übrigen zweckmäßig sein, den gesamten Prüfvorgang ähnlich wie das Spannen von Werkstücken
auf Werkzeugmaschinen weitgehend zu automatisieren, so daß die Bedienungsperson unter
Umständen nur die Kupplungsscheibe auf die Aufnahmevorrichtung aufstecken und nach beendetem
Meßvorgang wieder abziehen muß, während der Ablauf und/oder die Auswertung des Meßvorganges
selbsttätig erfolgt. Dadurch ergibt sich dann eine überaus einfache und trotzdem sehr sichere Meßmethode,
die eine Vollkontrolle und damit Qualitätssteigerung von Kupplungsscheiben möglich macht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Endkontrolle von Kupplungsscheiben, die auf beiden Seiten mit dem Scheibenkörper verbundene Reibflächen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß nach einmaliger Belastung der Kupplungsscheibe mit der für den Betriebszustand vorgesehenen Kraft das nach Lüften der Anpreßplatte um den im Betriebszustand vorgesehenen Weg übertragbare Drehmoment durch Schleppmitnahme gemessen wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0046088 | 1965-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1475335C true DE1475335C (de) | 1973-04-19 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3708380A1 (de) * | 1987-03-14 | 1988-09-22 | Fichtel & Sachs Ag | Handhabe zum ueberpruefen des seitenschlages und zum montieren von kupplungsscheiben |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3708380A1 (de) * | 1987-03-14 | 1988-09-22 | Fichtel & Sachs Ag | Handhabe zum ueberpruefen des seitenschlages und zum montieren von kupplungsscheiben |
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