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Höhenmeßgerät Die Erfindung betrifft ein Höhenmeßgerät für Flugzeuge
und ein insbesonderq/Höhenmeßgerät, in dem ein piezoelektrischer Übertrager zur
Verbesserung der Betriebseigenschaften verwendet wird.
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In der Plugzeuginstrumentenkunde ist es bekannt, Höhen mit einem Instrument
zu messen, welches eine druckempfindliche Einrichtung, wie z.B. eine Aneroidzelle
aufweist0 Unter dem Einfluß von Höhenänderungen dehnt sich die Zellenmembran aus,
bzw. zieht sich um einen Betrag zusammen, der der entsprechenden atmosphärischen
Änderung proportional ist0 Die Bewegung der Membran wird dann in bekannter Weise
auf einen sichtbaren Zeiger übertragen, wie beispielsweise durch mechanische Bindeglieder,
um dadurch eine der Höhe entsprechende Anzeige wiederzugeben. Derartige Höhenmeßgeräte
sind jedoch z. B. in bezug auf ihren Meßbereich,-genauigkeit, Ansprechzeit
und
-linearität begrenzt, woduroh ihre Verwendbarkeit in vielen Fällen eingeschränkt
wird.
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Die Erfindung schafft ein verbessertes Höhenmeßgeräts das gegenüber
bekannten Geräten vorzuziehende Betriebseigenschaften aufweist. Grundsätzlich schafft
die Erfindung ein Höhenmeßgerät bei dem die Aneroidzellen-Membran in vereinfachter
Weise mechanisch mit einem geeigneten nbertrager, wie z.B. einer piezoelektrischen
Silizium-Paser verbunden ist. Die piezoelektrische Übertrager-Faser weist einen
geeigneten »otierungsgrad und eine geeignete kristallographische Orientierung auf,
so daß das Verhältnis von Widerstandsänderung zu Dimensionsänderung groß ist. Die
Membran kann über eine äußere Verbindung mit dem piezoelektrischen übertrager verbunden
sein, um ihn Kompressions- oder Biegebeanspruchungen zu unterwerfen; die Faser kann
aber auch unmittelbar mit der Membran verbunden werden, um den verschiedenen Kompressionsbeanspruchungen
unterworfen zu werden, wenn die Membran sich ausdehnt oder zusammenzieht. Ein beispielsweise
in Serie mit dem piezoelektrischen Übertrager verbundener elektrischer Schaltkreis
mißt dann dessen Widerstand, der unmittelbar der Höhe entspricht. Die Änderung des
Widerstandes der Faser als Ergebnis der Tatsache, daß sie Verformungen unterworfen
wird, gestattet eine unmittelbare, sofortige elektrische Ablesung, die eine Funktion
der Höhe ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Silizium-
Faser-Ubertrager
unmittelbar mit der Membran der Dosenaneroidzelle durch eine einfache Verbindung
derart verbunden, daß die Bewegung der Membran die Faser unter Druakbelastung setzt.
Bei einer weiteren AusfUhrungsform ist das mechanische Bindeglied zwischen der Membran
und der piezoelektrischen Faser derart ausgebildet, daß in der Faser eine Biegebeanspruchung
erzeugt wird, welche der Bewegung der Membran proportional ist. Obwohl diese Ausftlhrungsformen
für viele Anwendungen geeignet sind, haben sie gewisse Grenzen. Bei diesen Ausführungsformen
ist die Faser nicht verstärkt. Wegen der typischen geringen Abmessungen solcher
Fasern (10 5cm2 Querschnitt) treten Schwierigkeiten dabei auf, die Tendenz der Faser,
sich unter den einwirkenden Kräften zu verbiegen, zu vermeiden. Obwohl dies teilweise
durch Vorspannen der Faser überwunden werden kann, hat ein solcher Höhenmesser für
viele Anwendungsarten keine ausreichende Stoßfestigkeit.
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Außerdem ist die Faser Umgebungseinflüssen ausgesetzt.
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Wegen der chemischen Aktivität von Silizium ist es notwendig, die
Faser zu umhüllen, um Wechselwirkungen mit der Luft zu verhinded andernfalls muß
das Innere des Höhenmessers evakuiert sein. Das Umhüllen der nackten Faser hat eine
mechanische Wirkung auf die Verformung des Vbertragers. Eine weitere Beschränkung
ist dadurch gegeben, daß das mechanische Verbindungsglied zwischen der Faser und
der Membran unendlich starr sein sollte, um die wahre Auslenkung der Membran genau
auf die Faser zu übertragen.
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Jede Abweichung von einer solchen theoretisch erwünschten Kopplung
beeinflußt die Genauigkeit der resultierenden Anzeige.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die
oben beschriebenen Beschränkungen dadurch vermieden, daß die Übertragerfaser unmittelbar
mit dem Mittelteil der Membran der Dosenaneroidzelle verbunden ist. Obwohl es immer
noch notwendig ist, die Faser gegen Luft zu schützen, muß in diesem Fall die Umhüllung
keine große mechanische Wirkung haben, da die Faser vollständig mittels ihrer Verbindung
mit der Membran gehalten wird. Ein derart aufgebautes Höhenmeßgerät ist auch erheblich
kompakter als andere Anordnungen. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht
darin, daß die Faser die Belastungen in den Membranwänden selbst mißt, anstatt der
Bewegung der Membran.
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Die von der Menbranwand ausgeübten Dehnungakräfte sind viel größer
als Verschiebungskräfte; es wird somit ein empfindlicheres Instrument geschaffen.
Die Faser weist vorzugsweise wesentlich kleinere Abmessungen auf, als die Membranwand,
wodurch sie eine vernachlässigbare Wirkung auf die druckabhängigen Dehnungen der
Membranwand hat.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Meßbereich und
die Empfindlichkeit des Instrumentes durch geeignete Regelung des Dotierungsniveaus
der piezoelektrischen Übertragerfaser verändert werden oder durch Veränderung des
Radius und der Dicke der Membranwand. Die ganze Einheit ksnn in einem einzigen Gehäuse
kompakt angeordnet sein, welches zwei den Ausgangsanschlfissen des pieoelektrischen
Ubcrtrsgors entsprechende
elektrische Kontakte aufweist. Wie ersichtlich,
beruht die Grundidee der Erfindung auf der Verwendung eines piezoelektrischen übertragers,
der in bevorzugter Weise in Wirkverbindung mit einer auf Druok ansprechenden Dosenaneroidzelle
steht. Der Ausgang des veränderlichen Widerstandes des Ubertragers ist mit einer
geeigneten Elektronik verbunden, die einen in Höheneinheiten geeichten Meßausgang
aufweist, um dadurch eine unmittelbara elektrische Höhenanzeige zu schaffen.
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Es ist somit das Hauptziel der Erfindung, ein Festkörper-Höhenmeßgerät
mit erhöhter Empfindliohkeit und Genauigkeit zu schaffen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Flugzeughöhenmeßgerät
zu schaffen, bei dem ein druckempfindliches Teil mechanisch mit einem piezoelektrischen
Ubertrager verbunden ist, um Widerstandsausgangssignale zu erzeugen, die der Höhe
entsprethen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Beschleunigungsmeßgerät
für Flugzeuge zu messen, bei welchem der piezoelektrische übertrager aus einer kleinen
Faser besteht, die mit dem Mittelteil der Membran einer Dosenaneroidzelle verbunden
ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, einen Festkörperhöhenmesser
für Flugzeuge zu schaffen, bei welchem die piezoelektrische Faser wesentlich kleinere
Abmessungen aufweist, als die Membran, mit der sie verbunden ist, so daß die Gegenwart
des Ubertragers nur eine vernachlässigbare
Wirkung auf die in der
Membran erzeugten, auf Druck ansprechenden, Kräfte hat.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung von AusfUhrungebeispielen anhand der Zeichnung. In dieser
zeigens Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Höhenmessers gemäß der Grundidee
der Erfindung.
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Fig. 2 einen Querschnitt, der das mit der Membranoberfläohe verbundene
Ubertragerelement zeigt.
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Fig. 3 eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungebeispieles
der Erfindung, bei dem ein meohanisohes Verbindungsglied zwischen der Membran und
der piezoelektrischen Ubertrager-Paser die Faser auf Druck beansprucht.
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Fig. 4 eine ähnliche schematische Ansioht eines weiteren Ausführungsbeispieles
der Erfindung, bei dem eine unmittelbare meohanische Verbindung zwischen der Membran
und der piezoelektrischen Übertrager-Faser, die in dem Ubertrager eine Biegebeanspruohung
hervorruft.
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Die in den Fig. dargestellte Dosenaneroid-Zelle 10 ist in herkömmlicher
Weise derart aufgebaut, daß sie sich enteprechend der Veränderungen des atmosphärischen
Druckes ausdehnt und zusammenzieht. Die Membran 12 der Dosenaneroid-Zelle 10 ist
verformenden Kräften unterworfen, welche
der Druokwirkung der Aneroidzelle
10 proportional ist. Geaäß der Erfindung wird der dem Druck entsprechende Effekt
der Membran 12 auf die piezoelektrisohe Faser 20 übertragen, die mit der Membran
12 mechanisch verbunden ist.
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Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten bevorzugten AusfUhrungsform
der Erfindung ist die Paser 20 unmittelbar an dem Mittelteil der Membran 12 befestigt,
so daß sie Zugepannungskräften F2 unterworfen wird, die den Kräften proportional
sind. die entsprechend der Zusammenziehung oder Ausdehnung der Aneroidselle in der
Membranwand auftreten.
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Die Halbleiterfaser 20 hat ein großes Verhältnis von Widerstandsänderung
zu Dimensionsänderung. Vorzugsweise ist das Element 20 eine piezoelektrische Faser
aus Silizium, die in geeigneter Weise so behandelt worden ist, daß die Dbtierungsgrade
und die kristallographische Orientierung so kontrolliert werden, daß sie die erwünschten
Eigenschaften flir den besonderen Verwendungszweck haben, wobei Dehnungsmeßfaktoren
von 80 erreichbar sind. Die Abmessungen der Faser 20 sind wesentlich geringer als
die der Membran 12, so daß sie eine vernachlässigbare Wirkung auf die in der Membran
erzeugten Kräfte hat. Unter diesen Bedingungen hat sich herausgestellt, daß die
Wandkräfte F2 dazu dienen, auf die Faeer 20, die ihren Widerstand proportional ändert,
eine in Längsrichtung wirkende Spannung auszuüben. Die Anschlußdrähte 22 und 24
des Übertragerelementes 20 gehören zu einer herkömmlichen elektronischen Meßanordnung,
die vorzugsweise
in Reihe mit dem piezcelektrischen Übertrager liegt,
eo daß der von der Änderung des piezoelektrisohen Widerstandes verursachte differentielle
Spannungsabfall in linearer Beziehung zu der auf Druck ansprechenden Kraft F2 in
den Membranwänden 12 steht. Das von der Widerstan ~ derung im obertrager 20 erzeugte
Signal kann dann in geeigneter Weise gewicht werden, um eine sichtbare Höhenanzeige
35 zu ergeben. So kann beispielsweise mit einem Vollausschlag von 105 dyn/cm2 (etwa
0,1 ata) mit einer Anregungsspunnung von 10 Volt etwa ein Spannungsabfall von einem
halben Volt erreicht werden. Um somit die 8kala in 100stel Teile zu unterteilen
muß die Elektronik nur auf 5 Millivolt ansprechen, was die im Handel erhältlichen
Geräte ohne weiteres leisten. Der Meßbereich des Höhenmeßgerätes kann durch Verkleinern
der Empfindlichkeit vergrößert werden. Dies kann durch Verkleinern des Radius und
Vergrößern der Dicke der Membran erreicht werden. Im Gegensatz dazu wird der Radiue
vergrößert und die Membran verkleinert um ein (begrenzt) empfindlicheres Gerät zu
erhalten.
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In den Fig. 3 und 4 sind weitere Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
bei denen die Membran 12 der Aneroidzelle mittels mechanischer Verbindungen 40 bzw.
45 mit der Ubertragerfaser 20 verbunden ist. Obwohl diese Ausführungeformen für
viele Anwendungsarten geeignet sind, weisen sie Beschränkungen auf, die durch das
oben besprochene Ausführungebeispiel nach Fig. 1 und 2 vermieden werden. Die äußerst
geringe Abmessungen aufweisende Faser 20 ist nicht mechanisch verstärkt; dadurch
entstehen praktische I'robleme bei der.Anbringung
von Befestigungseinrichtungen,
welche die Tendenz der Faser 20, sich unter Wirkung der von der Membran 12 übertragenen
Kräfte zu verbiegen, vermeien. Da die Faeer 20 freiliegt, ist sie der chemischen
Aktivität des Siliziums unterworfen-und muß aus diesem runde überzogen werden, um
Verwechselwirkungen zu vermeiden, oder das Innere dsu Höhenmessergehäuses muß evakuiert
werden. Weiterhin erfordert eine hohe Genauigkeit des Gerätes, daß die Verbindungsstangen
40 bzw. 45 unendlioh starr sind Jede Abweiohung von dieser Forderung wirkt sich
auf die Genauigkeit der piezoelektrischen Veränderungen aus, die inrolge der Bewegung
der Membran 12 entstehen und komplizieren dio Analyse des Systems. Da die Ausführungsform
nach den Fig.
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1 und 2 auf die in den Membranwänden selbst erzeugten Verzerrungskräfte
F2 aneprioht, wird dort eine wesentlich höhere Empfindlichkeit erreicht, als bei
den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 3 und 4, die auf die durch F1 gezeigte Belastung
ansprechen.
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Die Erfindung schafft somit ein empfindliches und genaues Festkörper-Höhenmeßgerät,
das eine unmittelbare elektrisoh übertragene Ablesung der Höhe gestattet.
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Patentansprüche: