DE1471918C - Verfahren und Vorrichtung zur Her Stellung von Glasfaden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Her Stellung von GlasfadenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Glasfäden, bei dem das
geschmolzene Glas zu einem Düsenkanal fließt, der angrenzend an eine durch das Glas benetzbare kreisringförmige
Stirnfläche angeordnet ist und an der ein Tropfen gebildet wird, der beim Herabfallen einen
Glasfaden aus dem Düsenkanal auszieht. Die Erfindung soll insbesondere die wirtschaftliche Herstellung
sehr dünner Fasern in gewerblichem Maßstab ermöglichen.
Zur Fertigung von Geweben sind gewerblich schon Stränge fortlaufender Glasfasern hergestellt worden,
wobei diese Gewebe Vorteile, wie gute Festigkeitseigenschaften und Dauerhaftigkeit, aufwiesen. Es ist
bekannt, daß die Neigung von Glasfasern zum Brechen um so geringer wird, je dünner die Glasfasern
sind. Hinsichtlich der Festigkeit dieser Fasern ist es also wünschenswert, zur Herstellung . feiner
Gewebe dünnere Fasern geringerer Biegesteifigkeit zu erzielen, insbesondere zur Herstellung von Geweben,
die widerstandsfähig gegenüber Faltungen sein sollen. Es ist weiterhin festgestellt worden, daß Textilien, die
aus dünneren Fasern bzw. Fäden hergestellt sind, die menschliche Haut in weit geringerem Umfang reizen
als solche, die aus dickeren Fäden bestehen. Ferner wurde festgestellt, daß bei dickeren Fäden, die Biege-•
steifigkeit so groß ist, daß ihre Verarbeitung auf den üblichen Strick- und Webmaschinen Schwierigkeiten
bereitet. Diese Probleme führten zu dem Wunsch, möglichst dünne Glasfäden erzeugen zu können.
Die bisher aus Glasfaserfäden hergestellten Gewebe hatten keine große Widerstandsfähigkeit gegenüber
Abnutzung und waren wenig biegsam. Es ist festgestellt worden, daß aus fortlaufenden Fasern geringeren
Durchmessers Stränge zum Weben oder Wirken von Stoffen hergestellt werden können, wobei diese
Stoffe eine wesentlich höhere Zerreißfestigkeit, eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Falten,
bessere Biegeeigenschaften und eine höhere Verschleißfestigkeit aufweisen. Diese Stoffe lassen sich
ferner besser drapieren, wirken weicher und sind wesentlich widerstandsfähiger gegenüber Abnutzung,
weshalb sie eine größere Lebensdauer haben.
Die. untere Grenze der Durchmesser der bisher
hergestellten Glasfäden lag etwa bei 0,005 mm. Eine weitere Verringerung des Durchmessers stieß auf
Schwierigkeiten, die bisher nicht behoben werden konnten. Zwar traten auch bei der Herstellung
dickerer Fäden immer wieder Fadenbrüche auf, bei den Versuchen, dünnere auszuziehen, häuften sich
jedoch die Fadenbrüche in solchem Maße, daß eine großtechnische Fertigung unmöglich war.
Als besonderer Nachteil hat sich hierbei gezeigt,
daß nach dem Bruch eines Einzelfadens die Anlaufzeit, d. h. die Zeit, bis ein neuer Faden gebildet und
der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte, sehr lang war. Diese Anlaufzeit wird wesentlich durch
die Tropfzeit bestimmt. Wenn ein Faden gebrochen ist, so bildet sich an der betreffenden Düse ein Glastropfen,
der nach einer bestimmten Zeit abfällt und einen Faden hinter sich herzieht, mit welchem der
Ausziehvofgang fortgesetzt werden kann. Die Tropfzeit, d. h. die Zeit vom Brechen des Fadens bis zum
Abfallen des Tropfens, beträgt bei den bisherigen Anlagen etwa 6 Minuten, wobei diese Tropfzeit die
Anlaufzeit wesentlich bestimmt.
Eine weitere Schwierigkeit beim Wiederbeginnen nach Bruch einer oder mehrerer Fasern lag in der
Neigung des Glases, über einander benachbarte Glasströme trennende Zwischenräume hinwegzufließen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung fließen' nun die durch hohe Temperaturen erweichten Glasströme
derart durch Düsen hindurch, daß diese Fließneigung des Glases wesentlich herabgesetzt wird. Die Erfindung
gestattet die Verwendung einer verhältnismäßig großen Anzahl solcher von Glasströmen durchflossener
Düsen. Auf diese Weise können diese Glas-
. ίο ströme zu extrem dünnen, fortlaufenden Fasern ausgezogen
und zu eine Vielzahl solcher Fasern enthaltenden Strängen zusammengefaßt werden, deren
Herstellung wirtschaftlich und auch im gewerblichen Umfang noch möglich ist. Früher bewirkten Temperaturschwankungen
während des Erweichens des Glases durch hohe Temperaturen ein Abbrechen der
Fasern und Unterbrechungen beim Ausziehen der Glasströme zu Fasern. Die Aufenthaltszeit des Glases
in einer Schmelzkammer war nicht groß genug, um
20, die Strömung des geschmolzenen Glases laminar zu
machen, was durch die vorliegende Erfindung bewirkt wird.
Das Glas wird im wesentlichen gleichförmig durch,
eine Konditionierkammer hindurch abwärts zu einer Auslaßdüse bewegt, wodurch eine Durchmischung
benachbarter strömender Glasschichten vermieden wird. Durch eine geeignete Bemessung der Konditionierkammer
sowie der Auslaßdüse und des Düsenkanals kann die Tropfzeit sowie die Querabmessung
eines Tropfens auf ein Minimum herabgesetzt werden, so daß es möglich ist, eine Vielzahl von Auslaßdüsen
eng nebeneinander bei geringer Neigung zum Zusammenfließen anzuordnen. Auf diese Weise wird
das gleichzeitige Ausziehen einer verhältnismäßig großen Anzahl von extrem dünnen Fasern ermöglicht,
die dann zu einem einzigen Strang zusammengefaßt werden. Außerdem wird die Neigung zum
Reißen herabgesetzt und so ein fortlaufendes Ausziehen gefördert.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hefstellen von Glasfäden, bei dem das geschmolzene
Glas zu einem Düsenkanal fließt, der angrenzend an eine durch das Glas benetzbare kreisringförmige
Stirnfläche angeordnet ist und an der ein Tropfen gebildet wird, der beim Herabfallen
einea Glasfaden aus dem Düsenkanal auszieht. Die Erfindung besteht darin, daß das von einer Konditionierkammer
zu einer Düsenplatte fließende Glas nur im oberen Bereich der Konditionierkammer erwärmt
wird, worauf die Temperatur des Glases während der Abwärtsbewegung gesenkt wird, um eine
laminare Strömung in der Konditionierkammer ohne Durchmischung benachbarter vertikal strömender
Glasschichten zu erzeugen, und daß der von dem abfallenden, eine Tropfzeit von etwa einer Minute
aufweisenden Tropfen gebildete Glasfaden bis zu einem. Durchmesser von weniger als 0,0045 mm ausgezogen
wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung der obenerwähnten Verfahren
mit einer Düsenplatte aus temperaturbeständigem Material, an der eine Vielzahl von Spinndüsen
angeordnet ist, von denen jede einen Düsenkanal mit Kreisquerschnitt und eine ringförmige Stirnfläche aufweist,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Durchmesser D4 der Stirnfläche (112) der Spinndüsen höchstens
um 0,5 mm größer als der Durchmesser D.i des Düsenkanals (116) ist. ··'."■·
Im folgenden werden das erfindungsgemäße Verfahren und Ausführungsbeispiele der entsprechenden
erfindungsgemäßen Vorrichtung an Hand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 eine zum Teil schematische Seitenansicht einsr erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung
de« erfindungsgemäßen Verfahrens für die Behandlung von Glas für die Herstellung von fortlaufenden
Glasfaden,
F i g. 2 einen vertikalen Schnitt durch eine Einrichtung zum Erhitzen und Konditionieren von Glas,
F i g. 3 einen Schnitt gemäß der Linie 3-3 der Fig. 2, .
F i g. 4 eine Unteransicht eines Teilstückes eines mit Düsen bestückten Teiles einer Kohditionierkammer
und
F i g. 5 einen Schnitt durch ein Teilstück der Konditionierkammer,
in dem die Größenverhältnisse und die Orientierung der Auslaßdüsen in vergrößertem
Maßstab dargestellt sind. s
Wie F i g. 1 entnommen werden kann, besteht die Vorrichtung zur Herstellung sehr dünner Glasfaden
aus einer Konditionierkammer 10 zur Wärme-Konditionierung des Glases, das in Form dünner Ströme
durch mit Düsenbohrungen versehene AnsätzeJ am
Boden der Konditionierkammer hindurchfließt und dessen Ströme in dünne, fortlaufende Fasern 12 ausgezogen
werden.
Wie der F i g. 1 zu entnehmen ist, werden diese fortlaufenden Fäden 12 mechanisch ausgezogen und,
wie gezeigt, zu einem vielfaserigen Strang 14 zusammengefaßt, beispielsweise mittels eines Gleitschuhs
16. Dann wird der Strang 14 auf eine Sammelvorrichtung, nämlich eine Zylindermuffe 18, aufgespult,
die auf einer durch entsprechende und nicht näher dargestellte Antriebsmittel angetriebenen Spindel
20 befestigt ist.
Mit der Einrichtung nach F i g. 1 können Glasstücke,
beispielsweise vorgeformte Glaskugeln 29, geschmolzen bzw. unter dem Einfluß hoher Temperaturen
konditioniert werden, die der Schmelzvorrichtung der Konditionierkammer 10 durch Schächte 30
von einer mit einem Glaskugelvorrat in Verbindung stehenden Dosiervorrichtung zugeführt werden.
Die Höhe des geschmolzenen Glases in der Konditionierkammer 10 wird von einem Regelkreis im
wesentlichen auf konstanter Höhe gehalten.
Zu diesem Zweck ist eine Sonde 53 vorgesehen, die den Glasspiegel abtastet und Signale an einen
Motor 44 liefert, der seinerseits die in Form einer Trommel 41 ausgebildete Dosiervorrichtung mit entsprechend
geänderter Drehzahl antreibt. Auf diese Weise wird durch die in der Trommel vorgesehenen
Ausnehmungen 46 der Zufluß an Glaskugeln kontinuierlich geregelt und in Übereinstimmung mit dem
Flüssigkeitsspiegel des geschmolzenen Glases gehalten.
In den F i g. 2 und 3 ist eine Ausführungsform einer Konditionierkammer zum Schmelzen und Konditionieren
von Glas bei hohen Temperaturen dargestellt, mittels welcher extrem dünne fortlaufende
Fasern hergestellt werden können. Die Konditionierkammer 10 besteht im oberen Teil aus einer im wesentlichen
rechteckigen und von Seitenwänden 62 einer Decke 50 sowie von je einer Vorder- und
Hinterwand 64 umschlossenen Schmelzkammer 60, wobei die Seitenwände 62 sowie die Vorder- und
Hinterwand 64 über geneigte Verbindungsteile 66 und 68 mit der horizontalen Decke 50 verbunden sind
(s. Fig. 3). Die Decke ist mit Anschlußstutzen 51 versehen, die sich an die Schächte 30 anschließen. In
einem unteren Teil 70 weist die "Konditionierkammer 10 Seitenwände 72 auf, die über geneigte Verbindungsplatten
74 mit den Seitenwänden der Schmelzkammer 60 verbunden sind. Die Vorder- Und Hinter-.
wand 64 bilden gleichzeitig die Begrenzungswände für den unteren Teil der Konditionierkammer. Ein
ίο stromleitendes Heizsieb 76, das vorzugsweise aus einer
Platin-Rhodium-Legierung besteht und im Querschnitt umgekehrt V-förmig ist, ist in Längsrichtung zwischen
Schmelzkammer 60 und dem unteren Teil 70 der Konditionierkammer angeordnet, wie dies die
Fig. 3 zeigt, und weist eine entsprechende Lochgröße auf, um ungeschmolzene Glasstücke am Eindringen
in die Zufuhrzone 70 zu hindern. Die höchste Temperatur in der Schmelze herrscht im Heizsieb 76
und in seiner Umgebung. Das Glas schmilzt also in
»6 der Schmelzzone 60, und die Temperatur nimmt in
der Schmelze nach unten bis zum Heizsieb 76 stetig zu. Von dort aus nimmt die Temperatur iri der Glasschmelze
nach unten dann allmählich derart ab, daß sich das geschmolzene Glas in laminaren Schichten
»5 bewegt und in einen gereinigten und homogenen Zustand
übergeht, in dem es zum Ausziehen in Fasern geeignet ist.
Weiterhin ist ein über Endstücke 80 an das Heizsieb angeschlossener Niederspannungs- bzw. Stark-Stromkreis
vorgesehen, der durch eine übliche Regelvorrichtung 58 so geregelt wird, daß das Glas
schmilzt und daß in der Konditionierkammer 10 bzw. in ihrem unteren Teil 70 eine gewünschte Temperatur
im Schmelzfluß aufrechterhalten wird. An verschiedenen Stellen der Schmelz- und Zufuhrvorrichtung
sind nicht - dargestellte Thermoelemente vorgesehen, um einer Bedienungsperson die Temperatur
des geschmolzenen Glases in den verschiedenen Kammern anzuzeigen. Die Stromstärke des die
Schmelz- und Zufuhrvorrichtung 10 durchfließenden elektrischen Stromes bestimmt die Geschwindigkeit,
mit der das Glas in der- Schmelzkammer schmilzt, sowie die Temperatur des geschmolzenen Glases in
der Konditionierkammer, wobei die Regelvorrichtung 58 mit temperaturempfindlichen und in der
Konditionierkammer 10 angeordneten, nicht dar-
; gestellten Fühlorganen gekoppelt ist. Es ist erwähnenswert,
daß die Schmelzkammer 60 eine beträchtliche Tiefe aufweist und daß der untere Teil 70
schmaler als die Schmelzkammer, jedoch ebenfalls
ziemlich tief ist, um eine verhältnismäßig große Glasmenge unterbringen zu können. Da eine verhältnismäßig
große Glasmenge in der Konditionierkammer 10 untergebracht werden kann, bleibt das Glas während
einer genügend langen Aufenthaltszeit in ihr, so daß die Wärme-Konditionierung des geschmolzenen
Glases in laminaren Schichten erfolgt, weshalb das geschmolzene Glas im Bereich der Auslaßdüsen
eine gleichförmige Temperatur aufweist und im we-
So sentlichen überall homogen ist, so daß durch jede der Auslaßdüsen derselbe Durchsatz geschmolzenen
Glases erzielt wird. Schmelzkammer 60 und unterer Teil 70 sollten solche Abmessungen und Strömungscharakteristiken aufweisen, daß bei einer wirtschaft-
liehen Produktion dünner Fasern eine Aufenthaltszeit von mindestens IVs Stunden sichergestellt ist. Die
, Konditionierkammer 10 umgebendes feuerfestes Material 35 sollte verhältnismäßig dick sein, um die
Temperaturen zur Förderung laminarer Strömungsverhältnisse zu stabilisieren. Außerdem soll der untere
Teil 70 der Konditionierkammer verhältnismäßig eng sein, .um in seinem mittleren Bereich die Temperaturregelung
sicherzustellen, da sonst die laminare Strömung nachteilig beeinflußt wird.
Der die Konditionierkammer umfassende Behälter kann aus Metallen oder Verbindungen gefertigt sein,
die widerstandsfähig gegenüber den hohen Temperaturen geschmolzenen Glases oder anderer mineralischer
Werkstoffe sind, und es hat sich gezeigt, daß Legierungen von Platin und Rhodium für diesen
Zweck im wesentlichen geeignet sind.
Im unteren Teil 70 umfaßt die Konditionierkammer 10 ein mit Düsen bestücktes Teilstück, welches
abwärts gerichtete hohle Ansätze mit Düsenbohrungen aufweist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat das mit Düsen bestückte Teilstück eine
im wesentlichen rechteckige Form und" weist eine horizontale, ebene Bodenplatte 92 auf, mit der aufwärts
und schräg nach außen verlaufende Wandteilstücke 94 verbunden sind, die in Flansche 96 auslaufen,
die mit sich nach außen erstreckenden Flanschen 98 der Seitenwände 72 der Zufuhrkammer 70
verschweißt sind.
Das mit Düsen bestückte Teilstück 90 wird vorzugsweise aus einer Platin-Rhodium-Legierung gefertigt,
jedoch kann sie auch aus anderen hochtemperaturbeständigen Metallen oder Legierungen sein. Es
weist eine Vielzahl abwärts gerichteter Ansätze 100, die im folgenden als Düsen angesprochen werden,
auf, und jede Düse hat eine Düsenbohrung, die von einem aus der Zufuhrkammer ausströmenden Strom
geschmolzenen Glases durchflossen wird.
Da jeder Strom geschmolzenen Glases zu einem fortlaufenden Faden ausgezogen wird, bestimmt die
Anzahl der Düsenbohrungen bzw. der aus der Konditionierkammer ausfließenden Glasströme die Anzahl
der sich ergebenden dünnen Fäden.
Die Düsen 100 sind in der in Fig. 4 gezeigten
Weise in Längs- und Querreihen angeordnet, wobei die Abstände der Reihen sowie die Ausbildung und
die Abmessungen der Düsen sowie deren Düsenbohrungen wesentliche Faktoren für die wirtschaftliche
Herstellung extrem dünner fortlaufender Fasern sind. Die Gestaltung und Konstruktion der Düsen
sowie die Faktoren, die die Herstellung fortlaufender Fäden beeinflussen, werden nachfolgend beschrieben.
Um den Durchfluß von Strömen geschmolzenen Glases gleichmäßiger Größe und Eigenschaften durch
die Düsen zu fördern, wird das geschmolzene Glas in dem unteren Teil der Konditionierkammer auf
einer Temperatur gehalten, die über derjenigen liegt, die für das Ausziehen erforderlich ist, so daß durch
die Düsenbohrungen ein etwas dünnflüssigeres Glas hindurchfließt.
Da ein außerordentlich dünnflüssiges Glas für ein zufriedenstellendes Ausziehen eine zu niedrige Viskosität
aufweist, ist den Ausflußöffnungen der Düsen 100 benachbart eine Vorrichtung vorgesehen, um die
Viskosität des Glases zur Erleichterung des Ausziehens richtig einzustellen und zu stabilisieren.
Wie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt ist, ist längs
des mit Düsen bestückten Teilstückes eine Rohrverzweigung
104 mit Einlaß- und Auslaß-Rohrstutzen 105 bzw. 106 zum Anschluß an ein Wärme
absorbierendes oder Wärme transportierendes Medium, wie beispielsweise Wasser, vorgesehen, das
durch die Rohrverzweigung hindurchfließt. An die Rohrverzweigung ist in gutem Wärmekontakt eine
Vielzahl wärmeleitender Kühlrippen 108 angeschweißt oder in anderer Weise angekoppelt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist, wie insbesondere der F i g. 5 entnommen werden kann, • zwischen jeder Querreihe von Düsen 100 jeweils eine Kühlrippe 108 angeordnet, um den Glasströmen Wärme zu entziehen, damit die Viskosität des Glases ίο dieser Ströme so ansteigt, daß eine für ein zufriedenstellendes Ausziehen erforderliche Temperatur und Kondition des Glasstromes erzielt wird. Während sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen jeweils zwei Querreihen von Düsen 100 eine Kühl-, rippe 108 erstreckt, kann natürlich, sofern dies gewünscht wird, jeweils auch zwischen einer wechselnden Zahl von Reihen jeweils eine Kühlrippe vorgesehen werden, jedoch werden dann die Düsen zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Kühlrippen näher beieinander angeordnet.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist, wie insbesondere der F i g. 5 entnommen werden kann, • zwischen jeder Querreihe von Düsen 100 jeweils eine Kühlrippe 108 angeordnet, um den Glasströmen Wärme zu entziehen, damit die Viskosität des Glases ίο dieser Ströme so ansteigt, daß eine für ein zufriedenstellendes Ausziehen erforderliche Temperatur und Kondition des Glasstromes erzielt wird. Während sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen jeweils zwei Querreihen von Düsen 100 eine Kühl-, rippe 108 erstreckt, kann natürlich, sofern dies gewünscht wird, jeweils auch zwischen einer wechselnden Zahl von Reihen jeweils eine Kühlrippe vorgesehen werden, jedoch werden dann die Düsen zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Kühlrippen näher beieinander angeordnet.
In F i g. 5 ist in stark vergrößertem Maßstab eine . Ausführungsform einer Düse 100 dargestellt, die
typisch für diejenigen Düsen ist, die beim Ausziehen von Strömen flüssigen Glases zu extrem dünnen
Fäden angewandt werden können. Die bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
- Fasern haben einen Durchmesser von weniger als 0,0045 mm. So wurden z. B. Bündel fortlaufender
Fäden hergestellt, die im Mittel einen Durchmesser von 0,0035 mm aufwiesen, und versuchsweise wurden schon Fäden mit einem Durchmesser von weniger
als 0,002 mm erfolgreich durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt.
Es sind verschiedene Faktoren von wesentlichem Einfluß auf das Verfahren zur Herstellung extrem
dünner fortlaufender Fäden mit einem Durchmesser innerhalb des vorstehend erwähnten Bereiches, die
sich auf eine wirtschaftliche und gewerbliche Herstellung dünner Fäden auswirken. Von wesentlichem
Einfluß ist der Faktor der Anlaufzeit nach einer Unterbrechung der Herstellung fortlaufender Fäden.
Von größtem Einfluß auf diese Anlaufzeit ist das Gewicht der Tropfen flüssigen Glases, die sich nach
einem Abbrechen der Fäden bilden, und die Zeit, die verstreicht, bis sich ein so großer Tropfen bildet,
daß dieser abtropft, d. h., bis das Gewicht des Tropfens groß genug ist, um den Tropfen abfallen zu
lassen.
Es wurde festgestellt, daß diese sogenannte Tropfzeit auf ein Minimum herabgesetzt werden muß, da
diese nutzlose Zeit die Anlaufzeit bestimmt, die benötigt wird, um das Ausziehen zu Fäden wieder aufnehmen
zu können. Um daher das Verfahren in gewerblichem Umfang wirtschaftlich zu machen, muß
die Anlaufzeit so klein wie möglich gehalten werden, da diese nicht nutzbare Zeit, sofern sie übertrieben
groß ist, das Verfahren zu kostspielig macht, um es in gewerblichem Umfang anwenden zu können.
Es wurde festgestellt, daß das Gewicht des sich an der Düse bildenden Tropfens und die für seine
Ausbildung notwendige Zeit, die die Tropfzeit bestimmt, weitgehend von den Abmessungen der Düse,
ihrer Konstruktion sowie derjenigen Oberfläche abhängt, aus der der Strom flüssigen Glases herausfließt.
In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer für ein Verfahren zur Herstellung extrem dünner fortlaufender
Fäden der vorstehend angegebenen Dicke typischen Düse dargestellt.
Ein charakteristisches Merkmal einer solchen Düse, welches die Tropfengröße und die Tropfzeit beeinflußt,
ist die Stirnfläche der Düse, das ist die den Ausgang der Düsenbohrung umgebende Ringfläche.
Deren Breite ist in F i g. 5 mit D6 und die Ringfläche selbst mit 12 bezeichnet. Es wurde festgestellt, daß
man die Breite D6 dieser Ringfläche so klein wie
möglich halten sollte, vorzugsweise höchstens 0,127 mm, um die Tropfzeit und damit die Anlaufzeit
möglichst kurz zu machen. Obwohl man auch bei Ringflächen größerer Breite, z. B. in der Größenordnung
von 0,254 mm, noch dünne Fasern herstellen kann, so wird infolge der größeren Breite der
Ringfläche die Tropfzeit vergrößert, was eine längere Anlaufzeit nach einer Unterbrechung der Fadenherstellung
infolge Abbrechens von Fäden zur Folge hat.
Wird die Ringfläche der Stirnfläche der Düse verringert, so werden das zum Abtropfen erforderliche
Tropfengewicht und damit die Tropfzeit herabgesetzt, welche, direkt die Anlaufzeiten beeinflussen.
Der mit S bezeichnete Abstand zwischen zwei benachbarten
Düsen ist in zweierlei Hinsicht wesentlich; erstens sollte dieser Abstand auf ein Minimum herabgesetzt
werden, um so möglichst leicht eine große Anzahl von Düsen an einem mit Düsen bestückten
Teilstück vorsehen und damit eine große Anzahl dünner Fasern herstellen zu können^ und zweitens
muß der Abstand zwischen benachbarten Düsen groß genug sein, damit sich benachbarte, an den Düsen
sich bildende Tropfen nicht berühren können, um so die Neigung zum Zusammenfließen herabzusetzen,
d. h. also die Neigung des geschmolzenen Glases, über Außenflächen der Düsen hinwegzukriechen,
möglichst zu vermindern.
Weitere, das Gewicht der Tropfen und die Tropfzeit beeinflussende Größen sind die Abmessungen
der Düsen, deren Länge, die Durchflußgeschwindigkeit sowie die Temperatur und schließlich die Viskosität
des Glases in der Zufuhrkammer sowie die Viskosität in der Düse und am Ort der Bildung des
Tropfens, der infolge der Grenzflächenspannung an der Ringfläche der Düse haftet. Es wurde festgestellt,
daß das Gewicht des Tropfens um so kleiner gehalten werden kann, je höher die Temperatur und infolgedessen
je geringer die Viskosität des Glases ist.
Es ist wünschenswert, daß die. Temperatur des Glases in einem eingeengten Düsenkanal 114 der
Düsen 100 verhältnismäßig hoch ist, so daß das Glas eine niedrige Viskosität aufweist, wodurch das Ausfließen
gleichförmiger Glasströme aus den Düsen 100 erleichtert wird.
Der Durchmesser und die Länge des eingeengten Düsenkanals 114 beeinflussen den Durchsatz flüssigen
Glases durch die Düsen 100. Dieser eingeengte Düsenkanal 114 ist ein wesentlicher Faktor für die
Bemessung des Durchsatzes von flüssigem Glas, und da die Wand.- dieses eingeengten Düsenkanals der
Glasströmung einen Strömungswiderstand entgegensetzt, bewirkt eine Verlängerung dieses eingeengten
Düsenkanals eine Verminderung des Durchsatzes.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Düse weist eine Senkbohrung 116 mit einem
größeren Durchmesser als der eingeengte Diisenkanal 114 auf. Der Unterschied zwischen den Durchmessern
der Senkbohrung 116 und dem eingeengten Düsenkanal
114 bestimmt die Fläche der erwähnten Ringfläche.
Der Zeitflächenverlauf der Tropfenbildung und die Tropfzeit sind Funktionen des Durchsatzes, und die
Auszugsgeschwindigkeit bei der Bildung fortlaufender Fasern mit einem Durchmesser in dem angegebenen
Bereich liegt bei oder über 2438,32 m/min. Neben dem Durchsatz sind aber auch die Ringfläche
112 an der Stirnseite der Düsen und die Viskosität des Glases beim Ausziehen zu Fäden einflußreiche
Faktoren, die die erforderliche Zugspannung in den
ίο Fasern beim schnellen Ausziehen der Glasströrrie
mitbestimmen.
Da die Abmessungen der Düsen 100 abgewandelt werden können, werden im folgenden lediglich ungefähre
Bereiche für die verschiedenen Abmessungen der Düsen angegeben, die sich bei der Herstellung
dünner Fäden mit einem Durchmesser der vorstehend erwähnten Größenordnung als zufriedenstellend ergeben
haben. Der in Fig. 5 mit D1 bezeichnete Durchmesser der eingeengten Düsenkanäle 114
ao (Kanalverengung) kann bis zu etwa 1,156mm betragen,
es ist jedoch zweckmäßig, wenn er, gleichgültig ob eine Senkbohrung 116 vorgesehen wird oder
nicht, unter dem angegebenen Grenzwert liegt.
Die Senkbohrung 116, die dem Durchmesser D2 des Düsenkanals entspricht, wird üblicherweise vorgesehen, um die Wandstärke der Düse im Bereich ihrer Ausflußöffnung und damit die Ringfläche 112 zu vermindern. Daher kann der Durchmesser der Senkbohrung 116 (D2) zwischen dem Durchmesser D1 und einem Wert von ungefähr 1,5 mm liegen.
Die Senkbohrung 116, die dem Durchmesser D2 des Düsenkanals entspricht, wird üblicherweise vorgesehen, um die Wandstärke der Düse im Bereich ihrer Ausflußöffnung und damit die Ringfläche 112 zu vermindern. Daher kann der Durchmesser der Senkbohrung 116 (D2) zwischen dem Durchmesser D1 und einem Wert von ungefähr 1,5 mm liegen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn man bei einer dem vorstehenden entsprechenden Bemessung der
Kanalverengung 114 den Durchmesser D1 der Ringfläche
112 der Düse so dimensioniert, daß die Ringfläche 112 eine gewünschte und vorzugsweise eine
kleine Fläche aufweist. Der Durchmesser D, hängt vom Durchmesser und der Tiefe der einen Durchmesser
D2 ■ aufweisenden Senkbohrung 116 ab. Wenn
keine Senkbohrung vorgesehen und der eingeengte Düsenkanal mit gleichbleibendem Durchmesser bis
zu der Ringfläche 112 der Düse durchgeführt wird,1 kann der Durchmesser D4 so weit verringert werden,
daß die sich an die Ringfläche anschließende Wandung eine im Gebrauch gerade noch ausreichende
Wandstärke aufweist. Der Durchmesser D4 der Ringfläche 112 ist vorzugsweise nicht mehr als 0,5 mm
größer als der Durchmesser des eingeengten Düsenkanals 114 an dessen Auslaß, so daß die Ringfläche
112 0,25 mm breit ist (D0). Von besonderem Vorteil
ist es jedoch, wie bereits erwähnt, wenn die Breite D0
der Ringfläche 112 nur 0,13 mm beträgt. Die Platte , des mit Düsen bestückten Teilstückes 90 weist eine
Stärke LT von ungefähr 1,5 mm auf.
Die gesamte Stärke LT, gemessen von einer ebenen Innenfläche 120 des mit Düsen bestückten Teilstückes
aus, ist deshalb wesentlich, weil sich dieses Maß auf die Neigung des geschmolzenen Glases auswirkt, über
die untere Oberfläche der Düsen hinwegzufließen. Bei
einer wie im vorstehenden geschilderten Bemessung des eingeengten Düsenkanals 114, der Senkbohrung
116 und des Durchmessers D4 der Ringflächc 112
wurde festgestellt, daß die Ansätze, gemessen, von der unteren Fläche des mit Düsen bestückten Tcilstückes
90 aus, etwa 4,6 mm lang sein können, um ein zufriedenstellendes Arbeiten sicherzustellen, doch kann
diese Länge beispielsweise bis nahe zu dem kleinsten Wert herabgesetzt werden, bei dem ein starkes Fließen
des flüssigen Glases einsetzt. Ferner wurde fest-
gestellt, daß mit einer Verkürzung der Gesamtlänge LT einer Düse eine Verminderung des Durchmessers
des eingeengten Düsenkanals 114 Hand in Hand gehen sollte, um den Strömungswiderstand für das geschmolzene
Glas konstant zu halten.
Ein weiterer Faktor, der einen besonderen Einfluß auf die Viskosität des Glases in dem eingeengten
Düsenkanal 114 hat, ist der öffnungswinkel kegelstumpfförmiger
Wandteilstücke 124 der Düsen 100. Die Düsen haben im allgemeinen die in der F i g. 5
dargestellte Form, und es ist bemerkenswert, daß das den eingeengten Düsenkanal 114 umgebende Teilstück
der Düse 100. eine beträchtliche Wandstärke aufweist und aus Metall besteht. Dank dieser Wandstärke
dieses Teilstückes der Düse weist das flüssige Glas im eingeengten Düsenkanal Ί14 seine höchste
Temperatur und deshalb seine geringste Viskosität auf, so daß es gut durch den eingeengten Düsenkanal
114 hindurchzufließen vermag.
Von dem erwähnten Teilstück aus abwärts erniedrigt sich die Temperatur des Glases schnell durch
Strahlung und Konvektion, so daß das Glas im Bereich der Ringfläche 112 höher viskos als im eingeengten
Düsenkanal 114 ist.
Wenn nun eine Glasfaser beim Ausziehen abbricht, so bildet das kontinuierlich durch den eingeengten
Düsenkanal 114 strömende Glas nach und nach einen Glastropfen 130, der sich unter dem Einfluß der
Schwerkraft und infolge der Oberflächenspannung und der Neigung des Glases, an anderen Körpern zu
kleben, vergrößert. Wenn das Gewicht des Tropfens zunimmt, bewegt sich dieser nach unten und nimmt
die bei 130' gestrichelt angedeutete Form an, wobei sich der an der Ringfläche 112 haftende Bereich des
Tropfens einzuschnüren beginnt, wie dies bei 132 gestrichelt gezeigt ist.
Wenn das Gewicht des Tropfens diejenige Kraft übertrifft, die ihn nach unten hängend an der Ringfläche
112 hält, so tropft er ab und zieht beim Abwärtsfallen unter dem Einfluß der Schwerkraft das an
der Ringfläche 112 anhaftende Glas zu einem fortlaufenden Faden aus. Dieser frei herabhängende
Faden gestattet es einer Bedienungsperson, die Fadenfertigung wieder aufzunehmen, indem sie den von
dem fallenden Tropfen ausgezogenen Faden mit den anderen Fäden zusammenfaßt und die Fadenfertigung
durch Aufspulen der Fäden auf die umlaufende Zylindermuffe 18 wieder in Gang bringt und das mit
hoher Geschwindigkeit erfolgende Ausziehen der Ströme flüssigen Glases in dünne Fäden fortsetzt.
Aus dem Vorangegangenen wird ersichtlich, daß die zur Bildung eines Tropfens erforderliche Zeitspanne,
die zwischen den ersten Anfängen der Tropfenbildung nach dem Abbrechen eines Fadens bis
zum unter dem Einfluß der Schwerkraft erfolgenden Abtropfen und Ausziehen eines Fadens verstreicht,
die Anlaufzeit bestimmt, weiche nutzlos verlorengeht, bis das Ausziehen zu Fäden durch eine Bedienungsperson
wieder aufgenommen werden kann. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist deshalb im
Zusammenwirken der vorstehend erwähnten Faktoren zu sehen, daß aber die Tropfzeit soweit als möglich
abgekürzt wird, da die letztere die Anlaufzeit bis zur Wiederaufnahme der Fertigung bestimmt und eine
Verminderung dieser Zeitspanne eine wirtschaftliche Anwendung des Verfahrens in gewerblichem Umfang
ermöglicht. Wesentlich für die Verminderung der für die Bildung eines Tropfens erforderliche Zeit sowie
die Tropfzeit ist die Ringfläche 112. Ihr Flächeninhalt sollte so weit vermindert werden, wie es in der Praxis
bei einem befriedigenden Ausziehvorgang überhaupt möglich ist. Ein weiterer Grund dafür, den Durch-
. 5 messer D4 der Ringfläche 112 so klein als möglich zu
halten, ist der, daß dann die Anzahl der Düsen eines mit Düsen bestückten Teilstückes 90 gegebener Größe
vermehrt werden kann, um so einen Strang oder ein Garn mit einer Vielzahl extrem dünner Fäden herzustellen.
Bis jetzt wurden fortlaufende Fäden mit Durchmessern von 0,005 mm und mehr gewerblich hergestellt.
Werden die bekannten Verfahren, die bis jetzt dazu herangezogen wurden, Stränge von 0,005 mm
starken oder dickeren Fäden herzustellen, dazu benutzt, extrem dünne Fäden mit einem Durchmesser
von etwa 0,0035 mm zu fertigen, so beträgt die Tropfzeit wenigstens 6 Minuten oder mehr, so daß
nach dem Abbrechen eines Fadens mindestens 20 oder mehr Minuten verstreichen, bis das Ausziehen
der Fäden wieder aufgenommen werden kann.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wurde die Tropfzeit auf etwa 1 Minute und die Anlaufzeit deshalb
auf etwa 2 Minuten herabgesetzt. Diese beträchtliehe Verkürzung der Anlaufzeit ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion extrem dünner Fäden mit
einem unter 0,0045 mm liegenden Durchmesser.
An Stelle des dargestellten rechteckigen mit Düsen bestückten Teilstückes kann auch ein solches anderer
Form oder eine Gruppe solcher nahe beieinander angeordneter mit Düsen bestückter Teilstücke vorgesehen
sein, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
Die Gleichförmigkeit des zur Herstellung der dünnen Fäden verwendeten Glases trägt wesentlich
zum Gelingen des Verfahrens bei. Die Homogenität des Schmelzflusses und besonders die laminaren
Strömungsverhältnisse hängen weitgehend von der Aufenthaltszeit des Glases in der Konditionierkammer
ab. Es ist daher wesentlich, daß eine erhebliche Menge geschmolzenen Glases bereitgehalten wird,
und zwar etwa bis zu der in den F i g. 2 und 3 dargestellten Höhe. Da Gläser besonderer Zusammensetzung
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens von gewissem Einfluß auf die TropfenbU-dungs-
und Tropfzeit sein können, wurde ermittelt, daß zur Glasfadenherstellung geeignete übliche Zus
sammensetzungen verwendet werden können, obwohl gewisse Zusätze oder Bestandteile der Glaszusammensetzung
abgewandelt werden können, um die Viskosität des Glases in geringem Maße zu verändern,
jedoch bildet die Verwendung einer speziellen Glaszusammensetzung keine Voraussetzung für das erfolgreiche
Ausziehen feiner Fasern.
Eine Senkbohrung mit einem Durchmesser D2
zieht man deshalb vor, um die Wandstärke der Düse im Bereich ihres Auslasses und damit die Fläche der
Ringfläche 112 zu vermindern, damit man bei der Ausbildung des eingeengten Düsenkanals leichter mit
einer bestimmten Metallmenge auskommt und so die Wärmeverluste im Bereich des eingeengten Düsenkanals
möglichst klein hält. Es ist daher wünschenswert, im Falle der Anwendung einer Senkbohrung
diese kurz zu halten, so daß die Wärmeleitverhältnisse in der Düse nicht negativ beeinflußt werden und somit
ein gleichmäßiger Durchsatz geschmolzenen Glases aufrechterhalten werden kann.
Bezüglich der die Anlaufzeit beeinflussenden
Bezüglich der die Anlaufzeit beeinflussenden
Tropfzeit ist auszuführen, daß die Tropfzeit eines einzigen Glasstromes so kurz wie möglich sein sollte.
Bei Verwendung mehrerer hundert Düsen bestimmt die Tropfzeit eines einzigen Glasstromes nicht allein
die Anlaufzeit für die Aufnahme der Fertigung von mehreren hundert Fäden.
Versuche haben ergeben, daß die Anlaufzeit, das ist die Zeit, die eine Bedienungsperson benötigt, um
sämtliche Fäden zu einem Strang zusammenzufassen und mit dem Aufspulen des Stranges auf eine Zylindermuffe
zu beginnen, bei einer Einrichtung mit beispielsweise 408 Düsen und einer Tropfzeit für eine
einzelne Düse von 6 Minuten ungefähr 20 oder mehr Minuten beträgt. Die Anlaufzeit ist also langer als
die Tropfzeit, da wegen des Abbrechens einer oder mehrerer feiner Fäden beim Zusammenfassen der
Fäden zu einem Strang und beim Beginn des Aufspulens auf eine Zylindermuffe mehrere Anläufe erforderlich
sein können.
Durch die Erfindung wurde die Tropfzeit auf etwa ao 1 Minute herabgesetzt, und die Anlaufzeit bei einer
erfindungsgemäßen Einrichtung mit 408 Düsen beträgt etwa 2 Minuten. Wird eine Einrichtung mit einer
größeren Anzahl von Düsen verwendet, so erhöht sich die durchschnittliche Anlaufzeit infolge der »5
größeren Wahrscheinlichkeit, daß Schwierigkeiten beim Zusammenfassen der größeren Anzahl von
Fäden zu einem Strang und bei dessen Aufspulen auftreten. Die Anlaufzeit ist also eine Funktion der Zahl
der Glasströme und somit der Zahl der Fäden, die ein Strang enthält.
Bei Anwendung · des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit dem die Tropfzeit auf etwa 1 Minute herabgesetzt
wurde, reduziert sich die Anlaufzeit für eine Fadengruppe einer Einrichtung mit 408 Düsen auf
etwa 2 Minuten infolge der verminderten Neigung der Fäden zum Abbrechen, welch letzteres die Folge
zahlreicher Maßnahmen, wie das Herstellen einer in hohem Maße homogenen Glasschmelze, die Be-.
messung der Wärmeleitungsverhältnisse sowie der Abmessungen der Düsen und der Verminderung der
Fläche der Ringfläche 112 der Düsen ist.
Werden feine Fäden mit einer Einrichtung gefertigt, bei der die Wandstärke der Düsen in der Umgebung
der Ringfläche größer als 0,127 mm ist, so verursacht die größere Fläche der Ringfläche eine Verlängerung
der Tropfzeit sowie einen entsprechend größeren Anstieg der Anlaufzeit. Die Häufigkeit der Fadenbrüche
und damit die Anzahl der Anläufe bei der Fadenfertigung wirken sich direkt auf die Kosten bei der
Herstellung feiner Fäden aus und können so das Verfahren bei gewerblicher Verwendung wirtschaftlich
oder unwirtschaftlich machen. Es ist deshalb ein wesentliches Merkmal der Erfindung, die verschiedenen
Faktoren, wie die Geometrie der Düsen und des mit Düsen bestückten Teilstückes, so zusammenwirken
zu lassen, daß sich eine minimale Tropfzeit und damit eine Verminderung der Anlaufzeit ergibt
und somit das Verfahren gewerblich durchführbar wird.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen von Glasfaden, bei dem geschmolzenes Glas zu einem Düsenkanal
fließt, der angrenzend an eine durch das Glas benetzbare kreisringförmige Stirnfläche angeordnet
ist und an der ein Tropfen gebildet wird, der beim Herabfallen einen Glasfaden aus dem
Düsenkanal auszieht, dadurch gekennzeichnet,
daß das von einer Konditionierkammer zu einer Düsenplatte fließende Glas nur
im oberen Bereich der Konditionierkammer erwärmt wird, worauf die Temperatur des Glases
während der Abwärtsbewegung gesenkt wird, um eine laminare Strömung in der Konditionierkammer
ohne Durchmischung benachbarter vertikal strömender Glasschichten zu erzeugen, und
daß der von dem abfallenden, eine Tropfzeit von etwa 1 Minute aufweisenden Tropfen gebildete
Glasfaden bis zu einem Durchmesser von weniger als 0,0045 mm ausgezogen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Düsenplatte aus
temperaturbeständigem Material, an der eine Vielzahl von Spinndüsen angeordnet ist, von
denen jede einen Düsenkanal mit Kreisquerschnitt und eine ringförmige Stirnfläche aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser D4 der Stirnfläche (112) der Spinndüsen höchstens um
0,5 mm größer als der Durchmesser D2 des Düsenkanals (116) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der Stirnfläche (112) kleiner als 1,8 mm ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser D2
des Düsenkanals (116) kleiner als 1,5 mm ist und daß ihm eine an sich bekannte Kanalverengung
(114) vorgeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke
an der ringförmigen Stirnfläche (112) kleiner als 0,13 mm ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der Spinndüsen (100) etwas größer als der größte Durchmesser der sich an
ihnen bildenden Glastropfen (130) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenplatte (90) mehr als 400 Spinndüsen (100) aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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