DE1471766C - Wartungsfreier elektrischer Akkumulator mit einem in Wasser gelösten Elektrolyten und einer oberhalb der Elektrodenplatten angeordneten Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle - Google Patents
Wartungsfreier elektrischer Akkumulator mit einem in Wasser gelösten Elektrolyten und einer oberhalb der Elektrodenplatten angeordneten Wasserstoff-Sauerstoff-BrennstoffzelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen wartungsfreien elektrischen Akkumulator mit einem in Wasser gelösten
Elektrolyten und einer oberhalb der Elektrodenplatten angeordneten Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle,
die sowohl zur Bindung der bei der elektrochemischen Zersetzung des Elektrolyten frei werdenden
Gase als auch zur Erzeugung eines von der Klemmenspannung des Akkumulators unabhängigen
Hilfspotentials dient.
Bekannte Akkumulatoren dieser Art mit saurem oder auch alkalischem Elektrolyten bezwecken die
hauptsächlich infolge von Überladung auftretende Zersetzung des Elektrolyten reversibel zu machen
und mindestens einen Teil der aus dem Wasser elektrolytisch erzeugten Gase Sauerstoff bzw. Wasserstoff
wieder zu Wasser rekombinieren. Bekannt sind Mittel zur katalytischen Rekombination beider Gassorten,
soweit diese in stöchiometrisch äquivalenten Mengen anfallen, Mittel zur Unterdrückung der
einen oder der anderen Gassorte durch entsprechende Bemessung der polaren Kapazitäten eines Akkumulators
sowie gäsaufzehrende Hilfselektroden, die jedoch nur geringe Potentiale aufweisen und insbesondere
auf der Wasserstoffseite erhebliche Nachteile bringen,, da edelmetallhaltige Hilfselektroden in
Verbindung mit den negativen Platten Lokalelemente bilden und somit die durch Selbstentladen eines
Akkumulators entstehende zusätzliche Wasserstoffentwicklung noch vermehren. Schließlich muß in
allen Fällen auch dafür gesorgt sein, daß überschüssige Gase, meist Wasserstoff, aus. dem Zellenraum
entweichen können. Deshalb ist es bisher nicht möglich gewesen, wirklich gasdichte Akkumulatoren
oder solche, die auch nach längerer Betriebszeit keiner Auffüllung mit Wasser bedürfen, herzustellen.
Es ist weiterhin bekannt, über den Temperäturgang, der bei der Rekombination der Gase Wasserstoff
und Sauerstoff an dem Rekombinationskatalysator auftritt, eine Ladevorrichtung zu steuern. Die
am Katalysator herrschende Temperatur ist jedoch nicht allein abhängig von der Menge der in der Zeiteinheit
zu Wasser rekombinierten Gase, sondern auch von der gerade herrschenden Außen- und Betriebstemperatur,
so daß sich keine feste Bezugstemperatur für die Steuerung ergibt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein wartungsfreier Akkumulator, der unabhängig von äußeren
Einflüssen, wie z.B. Umgebungs- oder Betriebstemperatur, die Rekombination der unter bestimmten
Bedingungen entstehenden Gase Wasserstoff und , Sauerstoff ermöglicht und gleichzeitig ein Hilfspotential
zur Bestimmung des Ladezustandes bzw. zur Steuerung einer Ladestromquelle liefert.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine oberhalb der Elektrodenplatten angeordnete
Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle einen festgelegten Elektrolyten enthält, dem zwei Katalysatorelektroden
anliegen, die so bemessen und angeordnet sind, daß sie den Zellenraum oberhalb der
Akkumulatorelektroden in zwei getrennte Räume aufteilen, von denen einer den aufsteigenden Sauerstoff
und der andere den aufsteigenden Wasserstoff auffängt, und daß Mittel vorgesehen sind, die die
beiden Gase am freien Aufsteigen hindern und einem vom anderen Gas nicht erreichbaren Raumabschnitt
zur elektrochemischen Verbrennung zu leiten. Das wird dadurch erreicht, daß die Elektrodenplatten
mindestens einer Polarität in mikroporösen, aber gasundurchlässigen Kunststoff-Hülltaschen eingebettet
sind, die einerseits als Separatoren des Akkumulators wirken, andererseits die aus den Plattenoberflächen
austretenden Gasbläschen auffangen und durch eine
5 oberhalb der Platten angeordnete Austrittsöffnung in
einen vorgesehenen Raumabschnitt entweichen lassen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, der im folgenden näher beschrieben werden
soll. Es zeigt ,
Fig. 1 einen gasdichten Bleiakkumulator im
Schnitt und
F i g. 2 einen Schnitt senkrecht zu F i g. 1 nach Linie IMI.
Der einzellige Bleiakkumulator 1 nach Fig. 1 hat
einen gasdicht auf den Behälter 2 aufgesetzten Dekkel 3, der gleichfalls gasdicht um die Polköpfe 4 und 5
des Akkumulators sowie um die Anschlußpole 6 und 7 einer Brennstoffzelle 8 herumgeformt ist. Zur
ao Verankerung der genannten Teile dienen entsprechende Ringwülste 4', 5', 6' und T, während die
über Polverbinderbrücken 9 mit ihren jeweiligen Polköpfen 4 und 5 in Verbindung stehenden negativen
Elektrodenplatten 10 bzw. positiven Elektrodenplatten 11 auf Stützrippen 12 am Boden des Behälters 2
aufsitzen. Jede der drei negativen Elektrodenplatten 10 und der zwei positiven Elektrodenplatten 11 ist in
eine mikroporöse, aber weitgehend gasundurchlässige Hülltasche 13 eingebettet, die zugleich einmal
als Separator wirkt und zum anderen die aus den Plattenoberflächen austretenden Gasbläschen auffängt
und jeweils durch eine oberhalb der Platten 10 und 11 angeordnete Austrittsöffnung 14 in den
für das betreffende Gas vorgesehenen Raumabschnitt entweichen läßt.
Durch die Öffnungen 14, die als Ringwülste der
Hülltaschen ausgebildet und jeweils an der höchsten Stelle der an ihren Oberkanten geneigten Elektrodenplatten 10 und 11 festspannend anliegen, kann in
Richtung der in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile der Sauerstoff bzw. der Wasserstoff in getrennte Raumabschnitte
entweichen. Die Brennstoffzelle 8 kann auf diese Weise optimal arbeiten. Ihr Elektrolyt ist
gleichfalls wie der des Akkumulators 1 verdünnte Schwefelsäure und wird durch einen porösen Kunststoffschaumkörper
15 festgehalten sowie gegebenenfalls kapillar aus dem Elektrolytraum 16 des Akkumulators ergänzt. Als Katalysatorelektroden dienen
zweischichtige, mit Palladium bzw. Platin aktivierte Kohlepulverelektroden 17 bzw. 18, die akkumulatorseitig
mit einer sehr wenig porösen Keramikplatte 19 zusammengehalten werden, welche zugleich der elektrischen
Trennung beider Zellensysteme dient und nur dafür zu sorgen hat, daß der Schaumkörper 15
der Brennstoffzelle 8 nicht austrocknen kann. Die Brennstoffzelle 8, deren Wasserstoffelektrode 17 in
Fig. 2 in Draufsicht zu sehen ist, teilt unmittelbar den Zellenraum oberhalb der Elektrodenplatten 10
und 11, senkrecht zu diesen angeordnet, in zwei getrennte Raumabschnitte auf.
Zur Inbetriebnahme wird der Behälter 2 mit Elektrolyt aufgefüllt und dann der Deckel 3 fest und
flüssigkeitsdicht aufgesetzt. Die Anschlußpole 6 und 7 der Brennstoffzelle zeigen mit beginnender Gasentwicklung
ein Potential, das beispielsweise zur Entnahme eines Steuerstromes für eine nicht dargestellte
Ladeeinrichtung verwendet werden kann. Damit die Brennstoffzelle in der vorgesehenen Weise zur Gas-
rekombination wirksam arbeiten kann, ist auf jeden Fall ein Stromverbraucher an deren Anschlußpole 6
und 7 anzuschließen. Der sich beim Betrieb des Akkumulators einstellende Elektrolytpegel 20 ist vom
Gleichgewichtszustand der im Akkumulator entwickelten bzw. von dessen Brennstoffeelle 8 verbrauchten
Gase abhängig. Um das Entstehen eines Überdruckes zu vermeiden, darf der Akkumulator
anfangs nicht vollständig mit Elektrolyt aufgefüllt werden. Eine geringe Menge Luft schadet dabei
nicht, da sich der Stickstoff nicht mehr erneuert und ohne weiteres von den Katalysatorelektroden 17 und
18 mit aufgenommen werden kann. . ■ . "
Bei alkalischen Akkumulatoren nimmt man zweckmäßig nicht nur den gleichen alkalischen Elektrolyten
auch für die Brennstoffzelle, sondern auch vorzugsweise Nickelsinterelektroden als Brennstoffkatalysatoren.
Im übrigen wird man zweckmäßig die bewährten Mittel zur Einstellung der günstigsten Mengenanteile
der zu entwickelnden Gase auch bei Anwendung der vorliegenden Erfindung mit einsetzen.
Claims (2)
1. Wartungsfreier elektrischer Akkumulator mit einem in Wasser gelösten Elektrolyten und einer
oberhalb der Elektrodenplatten angeordneten Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle, die sowohl
zur Bindung der bei der elektrochemischen Zersetzung des Elektrolyten frei werdenden Gase
dient als auch zur Erzeugung eines von der Klemmenspannung des Akkumulators unabhängigen
Hilfspotentials, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffzelle einen festgelegten
Elektrolyten hat, dem zwei Katalysatorelektroden anliegen, die so bemessen und angeordnet sind, daß sie den Zellenraum oberhalb der
Akkumulatorelektroden in zwei getrennte Räume aufteilen, von denen einer den aufsteigenden
Sauerstoff und der andere den aufsteigenden Wasserstoff auffängt, und daß Mittel vorgesehen
sind, die die beiden Gase am freien Aufsteigen hindern und einem vom andern Gas nicht erreichbaren Raumabschnitt zur elektrochemischen Verbrennung
zuleiten.
2. Akkumulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Elektrodenplatten einer Polarität in mikroporöse, aber gasundurchlässige
Kunststoff-Hülltaschen eingebettet sind, die einerseits als Separatoren des Akkumulators
wirken, andererseits die aus den Plattenoberflächen austretenden Gasbläschen auffangen
und durch eine oberhalb der Platten angeordnete Austrittsöffnung in einen vorgesehenen Raumabschnitt
entweichen lassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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