DE1467447C - Verfahren zur Rußerzeugung - Google Patents
Verfahren zur RußerzeugungInfo
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Description
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, welche durch unvollständige Verbrennung von gas-
und dampfförmigen Kohlenwasserstoffen Ruß erzeugen können. Diese Zersetzung von Kohlenwasserstoffen
bedingt als Endeffekt stets einen gewissen Wärmeverbrauch, und es muß daher ein Teil der in
Frage kommenden Kohlenwasserstoffe mehr oder weniger vollkommen verbrannt werden, um den
Wärmeverbrauch des Prozesses decken zu können. Die Rußausbeute der bisher bekannten Verfahren
liegt bei nur 3 bis 30 % der eingesetzten Kohlenwasserstoffmengen, und es gehen daher 97 bis 70% dieser
Mengen vollkommen verloren.
Es ist der Zweck der Erfindung, einen Weg anzugeben, mit dessen Hilfe die Rußausbeute bis zu 90%
der eingesetzten Kohlenwasserstoffmengen gesteigert werden kann. Ferner erlaubt die Erfindung — je nach
Wahl der Betriebsbedingungen — aktive Rußsorten von Partikelgrößen zwischen 15 bis 300 Millimikron
beliebig zu erzeugen.
Bei den bisher bekannten Verfahren werden sowohl die gas- oder dampfförmigen Kohlenwasserstoffe als
auch die Verbrennungsluft in kaltem Zustand in den Verbrennungsraum eingeführt, so daß zur Deckung
des Wärmebedarfes nur die thermische Energie von einem Teile der eingeführten Kohlenwasserstoffe zur
Verfügung steht. Auch ist zu bemerken, daß bei all diesen Prozessen die Verbrennung bei Luftmangel,
also im Kohlenwasserstoffüberfluß erfolgt, wenn die Verbrennung nicht nach den Typengleichungen
1. CH4 + 2O2 = CO2 + H2O — 8555 kcal/Nm CH4
oder
2. C3H6 + 4,5 O2 = 3CO2 + 3H2O
— 21 070 kcal/Nm C3H8
verläuft, sondern nach den Gleichungen:
3. CH4 + 1,5 O2 = CO + 2H2O
— 5510 kcal/Nm CH4
oder
4. C3H6 + 3 O2 = 3CO + 3H2O
— 11 150 kcal/Nm C3H8.
Es treten auch gleichzeitig folgende Reaktionen auf:
5. CH4 + O2 = CO + 2H2 — 375 kcal/Nm CH4
oder
oder
6. C3H6 + 1,5O2 = 3CO + 3H2
— 3430 kcal/Nm C3H8
und es sind also die tatsächlich erzeugten Wärmemengen nur Bruchteile jener Wärmemengen, welche
bei vollkommener Verbrennung erzeugt werden könnten.
Hieraus folgt, daß um nur eine gewisse Menge von Kohlenwasserstoffen nach dem bisher bekannten Verfahren
erzeugen zu können, weitere, erhöhte Mengen an Kohlenwasserstoffen verbrannt werden müssen.
Es ist bereits ein Verfahren zur Rußerzeugung durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffen bekannt,
bei dem die zu zersetzenden vorgewärmten Kohlenwasserstoffs in axialer Richtung in einen zylindrischen
Brennraum eingeblasen oder eingesprüht werden. Zugleich werden in dem Brennraum durch
tangentiale Zuführung von gegebenenfalls vorgewärmten Kohlenwasserstoffen, vorgewärmter Luft oder
andern Sauerstoffreichen Gasgemischen und gegebenenfalls auch Rauchgasen Verbrennungsgase erzeugt,
die etwa im Achsbereich des Brennraumes mit den zu zersetzenden, auf eine über ihrer Zersetzungstemperatur liegende Temperatur vorgewärmten Koh-
lenwasserstoffen zusammentreffen und in axialer Richtung in eine sich an den Brennraum anschließenden
weiteren Raum fortgeführt werden, an dessen Ende eine Abschreckung der Reaktionsprodukte, beispielsweise durch eingespritztes Wasser, erfolgt. Es besteht
bei diesem Verfahren die Gefahr einer Reaktion der tangential zugeführten Verbrennungsluft mit den axial
zugeführten thermisch zu zersetzenden Kohlenwasserstoffen, und dementsprechend ergeben sich Rußausbeuten
zwischen etwa 20 bis 45%, bezogen auf die eingesetzten Kohlenwasserstoffe, während, wie eingangs
gesagt, die Ausbeuten bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erheblich höher liegen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Rußerzeugung durch thermische Zersetzung von
as Kohlenwasserstoffen, wobei ein Teil der vorgewärmten
Kohlenwasserstoffe oder ein anderer vorgewärmter Brennstoff mit vorgewärmter Luft in einem Brennraum
vollständig verbrannt wird und den Verbrennungsgasen, denen gegebenenfalls CO2-haltige Restgase des
Verfahrens oder fremde CO2-haltige Gase zugefügt
werden, die zur Zersetzung bestimmten auf eine über ihrer Zersetzungstemperatur liegende Temperatur vorgewärmten
Kohlenwasserstoffe in einem sich an den Brennraum anschließenden Reaktionsraum zugesetzt
werden, worauf die Reaktionsprodukte auf unter 9000C abgekühlt und der Ruß abgeschieden wird, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Verfahren bei einem Druck zwischen 3 und 5 atm durchgeführt wird
und die Verweilzeit des Reaktionsgemisches in dem Reaktionsraum zwischen 0,08 und 0,6 Sekunden beträgt,
wobei die Verbrennung bei etwa 18000C stattfindet.
Durch die hohe Vorwärmung der Kohlenwasserstoffe wird beim Verfahren der Erfindung der Reaktionszone
eine beträchtliche Wärmemenge zugeführt, die dann dort nicht durch Verbrennung der zur Zersetzung
bestimmten Kohlenwasserstoffe erzeugt werden muß. Die Gefahr einer vorzeitigen Zersetzung der
Kohlenwasserstoffe besteht nicht, da deren tatsächlicher Zersetzungspunkt bei dem herrschenden Druck
über ihrer normalen Zersetzungstemperatur liegt. Mit dem gleichen Ziele kann die gegebenenfalls mit Sauerstoff
angereicherte Verbrennungsluft wenn nötig bis auf 1600° C vorgewärmt werden. Durch Zusatz von
CO2-haltigen Gasen in den Brennraum, beispielsweise
von Restgasen des Verfahrens, aber auch anderen CO2-haltigen Gasen, wie Abgasen aus einem Kalkbrennofen,
kann die Rußausbeute erhöht werden. Die Temperatur im Reaktionsraum wird auf Werte zwisehen
1000 und 15000C eingestellt. Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Reaktionsraum beeinflußt die
Größe der erzeugten Rußpartikeln derart, daß bei längerer Verweilzeit kleinere Rußpartikeln erhalten
werden.
Sj Nach erfolgter Reaktion werden dann die R.cajctionsprodukte
scnneüsiens auf "uriter 90C0C abgekühlt.
Oben wurde berem sr'-v^hi.t, ;au aucn unßsr"
Brennstoffs, wij KLühio;r,vas3^rsionb. im ·,!:■; ·■>..!·
kommene Verbrennung benutzt werden können. Zu diesem Zweck sind hoch CO-haltige Gase mit sehr
gleichmäßiger Zusammensetzung besonders geeignet, wie z. B. Wassergas oder reformiertes Gas. Dies ist
besonders von Vorteil, wenn Ruß aus Methan erzeugt werden soll. Der Bedarf an Verbrennungsluft von
Methan ist um 25 bis 3O°/o höher als jener für CO und
die Menge der Verbrennungsgase ebenfalls — gleiche Kalorienwerte vorausgesetzt — viel größer. 1 Nm O2
gibt bei vollkommener Verbrennung von CO 6055 kcal, während dieselbe Menge bei der Verbrennung von
Methan nur 4270 kcal abgibt. Es können solche Heiz-* gase an Stelle von Kohlenwasserstoffen eingesetzt, auf
viel höhere Temperaturen als 100O0C vorerhitzt werden. Es addiert sich also auch ihre Enthalpie zu der
durch die Verbrennung entwickelten und erhöhten, für die Zersetzung notwendigen und zur Verfügung
stehenden Wärmemenge.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird am besten an Hand der Zeichnung dargestellt. ao
In dem Vorwärmer 1 wird die durch die Leitung/! einströmende
Verbrennungsluft, im Vorwärmer 2 der aus der Leitung B kommende Kohlenwasserstoff und im
Vorwärmer 3 ein Teil des Restgases aus der Leitung E vorgewärmt. Die Verbrennung selbst erfolgt dann im
Verbrennungsraum 4, welcher mit den Vorwärmern mit Leitungen C, D und F verbunden ist. Jener Teil
der Kohlenwasserstoffe, welcher zu den beabsichtigten Reaktionen dienen soll, wird mit Leitung D in den
unteren Teil des Raumes 4 eingeführt. Von hier gelangen die Reaktionsprodukte durch G in den ersten
Kühler 5, wo sie z. B. durch Wassereinspritzen unter 900° C gekühlt werden. Dieser ist durch die Leitung H
mit dem Abscheidungsapparat 6 verbunden und. führt weiter durch J in den Schlußkühler 7. Das gereinigte
und abgekühlte Restgas dient über Leitungen K und M zur Beheizung der Vorwärmer oder auch über Leitung £
zur Rückführung in den Prozeß. An Stelle eines solchen Restgases kann in den Vorwärmer 3 auch ein CO2-haltiges
Gas eingeführt werden. Ebenso kann im Vorwärmer 2 ein anderer beliebiger, gasförmiger oder
flüssiger Brennstoff vorgewärmt werden. In diesem Fall muß ein weiterer, nicht dargestellter Vorwärmer
zur Erhitzung der zu zersetzenden Kohlenwasserstoffe vorgesehen werden.
Beispiel 1
. Eingesetzte Stoffe:
. Eingesetzte Stoffe:
130 kg Naphthalin auf 4000C vorgewärmt
70 Nm Luft auf 10000C vorgewärmt
70 Nm Luft auf 10000C vorgewärmt
50 Nm Kalkofengas auf 10000C vorgewärmt
Ausbringen:
125 kg Ruß = etwa 90%
145 Nm Restgas zu 1200 kcal/Nm
Beispiel 2
Eingesetzte Stoffe:
Eingesetzte Stoffe:
45Nm Methan auf 9000C vorgewärmt
105 Nm Luft auf 14000C vorgewärmt
158 Nm Restgas auf 10000C vorgewärmt
105 Nm Luft auf 14000C vorgewärmt
158 Nm Restgas auf 10000C vorgewärmt
Ausbringen:
16 kg Ruß = etwa 78 °/0
270 Nm Restgas zu 1200 kcal/Nm
270 Nm Restgas zu 1200 kcal/Nm
Die obigen Beispiele zeigen, daß bei dieser Arbeitsweise bisher nie erreichte Resultate erzielt werden
können.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Rußerzeugung durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffen, wobei ein Teil der vorgewärmten Kohlenwasserstoffe oder ein anderer vorgewärmter Brennstoff mit vorgewärmter Luft «in einem Verbrennungsraum vollständig verbrannt wird und den Verbrennungsgasen, denen gegebenenfalls COa-haltige Restgase des Verfahrens oder fremde CO2-haltige Gase zugefügt wurden, die zur Zersetzung bestimmten auf eine über ihrer Zersetzungstemperatur liegende Temperatur vorgewärmten Kohlenwasserstoffe in einem sich an den Verbrennungsraum anschließenden Reaktionsraum zugesetzt werden, worauf die Reaktionsprodukte auf unter 9000C abgekühlt und der Ruß abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren bei einem Druck zwischen 3 und 5 atm durchgeführt wird und die Verweilzeit des Reaktionsgemisches in der Reaktionskammer zwischen 0,08 und 0,6 Sekunden beträgt, wobei die Verbrennung bei etwa 18000C stattfindet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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