DE14664C - Neuerungen an Sicherheitsvorrichtungen gegen das Durchgehen der Pferde - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Es sind mehrere Mittel erfunden, um den zahlreichen Unglücksfällen vorzubeugen, welche plötzlich eintreten, wenn die Pferde durch irgend welche Ursache erschrecken und das Fuhrwerk und den Führer mit rasender Schnelligkeit mit sich fortreifsen.

Keines der gepriesenen Mittel hat ■ bisher das Problem in genügender Weise gelöst.

Alle, die derartigen Ereignissen beigewohnt, haben bemerken können, dafs, wenn ein Pferd durchgehen will und auf seinem Wege einem Manne begegnet, der genug kaltes Blut und Energie besitzt, um ihm in die Nasenlöcher zu greifen und diese stark zusammenzudrücken, das Thier fast augenblicklich aufhält.

Indem ich mich auf diese Beobachtung stütze, habe ich mich gefragt, ob man nicht die Anordnung treffen könnte, dem Führer eines Gespannes eine Vorrichtung zu geben, welche demselben gestattet, augenblicklich auf die Nasenlöcher der Pferde einen genügenden Druck auszuüben, um das Athmen zu hindern und ihnen die Möglichkeit zu benehmen, ihren Lauf fortzusetzen.

Dies ist der Zweck der einfachen Vorrichtung, welche ich dem Geschirr eines jeden Pferdes hinzuzufügen vorschlage, dessen Eigenschaften man nicht genau kennt.

Die Vorrichtung ist wie folgt hergestellt:

Dieselbe ist aus einem runden, 1,20 m langen Riemen α gefertigt, an dessen einem Ende ein Ring b während an dem anderen eine Schnalle c befestigt ist. Man steckt das Ende, wo sich die Schnalle befindet, in den Ring, macht eine Art Schlinge, welche man um das Maul des Pferdes unmittelbar unter dem Gebifs d herumführt, indem man dafür sorgt, dafs sich der Ring unter der Kinnlade (Ganasche) befindet. Die Schleife wird an dem oben erwähnten bezeichneten Platz durch einen zweiten dünnen Riemen e gehalten, welcher neben dem Zaumzeug über den Kopf läuft.

In der Schnalle, in welche die Schleife endigt, befindet sich ein Paar Zügel, die der Führer in der Hand hat.

Sobald das Pferd nicht mehr der Führung durch das Gebifs folgen will, kann man, indem man die Hülfszügel / anzieht, die Schleife genügend zusammenziehen, um die Wildheit des Pferdes zu unterdrücken und Unglück zu vermeiden. Durch das Schnaufen und die Bewegungen des Maules wird die Schleife wieder geöffnet und das Thier erlangt seine freie Bewegung wieder.

Die Vorrichtung ist einfach, leicht anzubringen, billig und sicher wirkend.

Claims (1)

1. PATENT-AnSpruch:

   Die Vorrichtung zum schnellen Anhalten der Pferde, bestehend aus der Schleife a, dem Ring b, der Schnalle c und dem Kopfriemen e in Verbindung mit der Hülfsleine /.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.