DE1464740C - Kernreaktor mit in der Spaltzone aufgeschütteten Brennelementen - Google Patents
Kernreaktor mit in der Spaltzone aufgeschütteten BrennelementenInfo
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Description
i 4Ö4 /4U
Die Erfindung betrifft einen Kernreaktor mit in der Spaltzone innerhalb seitlicher Begrenzungswände
aufgeschütteten Brennelementen von zumindest annähernd kugelförmiger Gestalt, wobei die Aufschüttung
durch mindestens eine Zwischenwand abgeteilt ist, die gemeinsam mit den seitlichen Begrenzungswänden
als Führung für die Brennelemente bei deren Durchgang durch die Spaltzone dient.
Es sind Kernreaktoren bekannt, bei denen Brennelemente von Kugelform in einem Behälter lose aufgeschüttet
werden, wobei von oben laufend Brennelemente zugeführt und am Tiefstpunkt des Behälters
die verbrauchten Brennelemente abgezogen werden. Dabei ist es auch bekannt, die Aufschüttung der
Brennelemente in der Spaltzone in vorzugsweise gleichartige Einheiten aufzuteilen (Atomkernenergie,
5. Jahrgang [I960], Heft 3).
Ferner ist ein Kernreaktor bekannt, bei dem der Behälter die Form eines Ringzylinders hat und bei
dem das Kühlmittel in einem zentralen Hohlzylinder zugeführt wird, so daß es den Brennelementbehälter
radial nach außen strömend durchsetzen kann (Report BNL 713 [T-250], Brookhaven National
Laboratory, Upto, New York, January 20, 1962).
Nachteilig ist bei diesen bekannten Anordnungen, daß unterschiedliche Brennstoffdichten in der Spaltzone
auftreten können, wenn sich die Kugeln unterschiedlich dicht aneinander lagern. Vor allem beim
Zusammenfallen von Hohlräumen in der Kugelschüttung kann die damit verbundene Verdichtung im
Reaktionsvolumen zu unerwünschten und gefährlichen Erhöhungen der Reaktivität führen. Außerdem
ist es schwierig, bei diesen bekannten Kernreaktoren zu erreichen, daß alle Brennelemente möglichst nur
die gleiche Zeit in der Spaltzone verbleiben, da sich leicht tote Winkel ergeben können, in denen unter
Umständen Brennelemente die mehrfache Zeit als an anderen günstiger gelegenen Abschnitten verweilen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese vorgenannten Mängel bei Kernreaktoren mit zumindest annähernd
kugelförmigen Brennelementen zu beseitigen und dadurch zugleich die Sicherheit derartiger Kernreakto
ren zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zwischenwand bzw. die Zwischenwände
senkrecht zu den seitlichen Begrenzungswänden angeordnet und schraubenlinienförmig mit vertikaler
Schraubenachse ausgebildet ist bzw. sind und daß die Zuführung des Kühlmittels durch einen zentralen,
zur Schraubenachse parallelen Raum erfolgt, in dessen seitlichen Begrenzungswänden zur weiteren
Führung des Kühlmittels Durchlässe angeordnet sind und die Abführung des Kühlmittels durch einen zur
Schraubenachse koaxialen und alle seitlichen Begrenzungswände umgebenden Sammelraum erfolgt,
dessen innere Begrenzungswand Durchlässe zum Abführen des Kühlmittels aufweist.
Durch diese Anordnung wird sichergestellt, daß alle Brennelemente kontinuierlich durch die Spaltzone
bewegt werden, wobei eine gleichbleibende Schichthöhe übereinander gelagerter Brennelemente einge
halten und die Bildung von toten Winkeln vermieden wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der Brennelementraum durch mehrere konzentrische
Rohre mit vertikaler Achse in zylinderförmige Behälter mit Kreisringquerschnitt unterteilt, in denen jeweils
schraubenlinienförmig ausgebildete Zwischenwände mit vertikaler Schraubenachse angeordnet
sind, wobei an die Zwischenwände grenzende Behälterwände mit Durchlässen für Kühlmittel versehen
sind.
Die unterschiedlichen mittleren Radien der gewendelten Zwischenwände bedingen unterschiedliche
Durchlaufzeiten der Brennstoffkugeln durch den Reaktorkern, wobei größeren Radien größere Durchlaufzeiten
zugeordnet sind. Im Zentrum des Reaktorkerns, also im Bereich hoher Neutronenflußdichte,
tritt demzufolge eine Herabsetzung der Durchlaufzeit der Brennstoffkugeln in bezug auf die Randzonen
mit geringer Neutronenflußdichte ein, so daß ein gleichförmiger Abbrand des Kernbrennstoffs erzielt
wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 Teil der Spaltzone mit schraubenlinienförmig ausgebildeter Zwischenwand,
»0 F i g. 2 Teil der Spaltzone mit mehreren konzentrischen
Rohren.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Ausschnitt einer Spaltzone nach der Erfindung dargestellt. In einem
Ringzylinder 1 verläuft eine schraubenlinienförmig ausgebildete Zwischenwand 2 und unterteilt damit die
Aufschüttung der Brennelemente 3. Durch ein axiales Rohr 4 wird das Kühlmittel zugeführt, das im wesentlichen
radial zwischen den Brennelementen 3 hindurch in den Kühlmantel 5 eintritt und von hier aus
abgeführt wird.
Fig. 2 zeigt eine Weiterbildung der Erfindung, bei der der Hohlzylinderringraum 11 durch ein konzentrisches
Rohr 16 unterteilt wird. Damit kann man die Brennelemente in den beiden unterschiedlichen
Wendeln 12 bzw. 22 mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durchlaufen lassen. Auch hat man hierdurch
ein einfaches Mittel in der Hand, zwei Zonen unterschiedlicher Zusammensetzung der Brennelemente zu
schaffen.
♦° Die Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung sind
nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt.
Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, mehrgängige schraubenlinienförmig ausgebildete Zwischenwände zu verwenden, so daß man Spaltmaterial
♦5 unterschiedlich starker Anreicherung zur Erzielung eines vorbestimmten Flußverlaufes füllen kann.
Eine besonders interessante Ausführungsform ergibt sich bei Anwendung der Konstruktion nach der
Erfindung bei schnellen Reaktoren. Um hierbei nicht den Vorteil des mechanisch und konstruktiv ein-;
fachen und robusten Aufbaues der schnellen Spaltzone zu verlieren, werden in Weiterbildung der Erfindung in der schnellen Spaltzone keine Abschaltstäbe und ähnliche Regeleinrichtungen vorgesehen.
Statt dessen wird die schnelle Spaltzone in an sich bekannter Weise unterkritisch gehalten und mit einer
für sich ebenfalls unterkritischen thermischen Spaltzone gekoppelt. Der Ankopplungsgrad wird dabei
so gewählt, daß der Anteil Δ k zur Kritikalität durch
die thermische Komponente beigetragen wird, der dem durch Eindringen von Abschaltstäben in die
schnelle Spaltzone überstrichenen Reaktivitätshub entspricht. Bei einer derartigen Konstruktion können
dann in der thermischen Spaltzone ohne Schwierigkeiten Regeleinrichtungen wie Abschaltstäbe u. dgl.
vorgesehen werden, ohne daß die schnelle Spaltzone konstruktiv beeinflußt wird. Die Sicherheit bleibt in
vollem Umfange erhalten.
1 4Ü4 Y4U
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß ein kontinuierlicher Durchlauf kugelförmiger
Brennelemente durch die Spaltzone sichergestellt wird und dabei die Bildung von Hohlräumen
in der Kugelschüttung und die beim Zusammenfallen S solcher Hohlräume möglicherweise auftretenden
Reaktivitätsänderungen und die damit verbundene Beeinträchtigung der Betriebssicherheit des Reaktors
vermieden wird.
Ein anderer Vorteil ergibt sich daraus, daß sich die Durchlaufzeiten kugelförmiger Brennelemente auf
einfache Weise so einstellen lassen, daß entsprechend der radialen Flußverteilung ein gleichmäßiger Abbrand
des Kernbrennstoffes ermöglicht wird.
Ferner ist durch die Erfindung möglich, unterschiedliche Kernbrennstoffe voneinander getrennt in
kontinuierlichem Fluß durch die Spaltzone zu bewegen.
Claims (4)
1. Kernreaktor mit in der Spaltzone innerhalb seitlicher Begrenzungswände aufgeschütteten
Brennelementen von zumindest annähernd kugelförmiger Gestalt, wobei die Aufschüttung durch
mindestens eine Zwischenwand abgeteilt ist, die gemeinsam mit den seitlichen Begrenzungswänden
als Führung für die Brennelemente bei deren Durchgang durch die Spaltzone dient, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenwand bzw. die Zwischenwände senkrecht zu den seitliehen
Begrenzungswänden angeordnet und schraubenlinienförmig mit vertikaler Schraubenachse
ausgebildet ist bzw. sind und daß die Zuführung des Kühlmittels durch einen zentralen, zur
Schraubenachse parallelen Raum erfolgt, in dessen seitlichen Begrenzungswänden zur weiteren Führung
des Kühlmittels Durchlässe angeordnet sind und die Abführung des Kühlmittels durch einen
zur Schraubenachse koaxialen und alle seitlichen Begrenzungswände umgebenden Sammelraum erfolgt,
dessen innere Begrenzungswand Durchlässe zum Abführen des Kühlmittels aufweist.
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennelementraum durch
mehrere konzentrische Rohre mit vertikaler Achse in zylinderförmige Behälter mit Kreisringquerschnitt
unterteilt ist, in denen jeweils schraubenlinienförmig ausgebildete Zwischenwände mit
vertikaler Schraubenachse angeordnet sind, wobei an die Zwischenwände grenzende Behälterwände
mit Durchlässen für Kühlmittel versehen sind.
3. Kernreaktor nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennelementraum
durch mehrere schraubenlinienförmig ausgebildete, in der Art eines mehrgängen Gewindes
angeordnete Zwischenwände unterteilt ist.
4. Kernreaktor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
er aus einer schnellen von Regelelementen freien unterkritischen Spaltzone mit schraubenlinienförmig
ausgebildeten Zwischenwänden und einer die Regelelemente aufnehmenden angekoppelten
unterkritischen thermischen Spaltzone aufgebaut ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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