DE1463467C - Verfahren und Anordnung zur Steuerung und Regelung der Drehzahl eines Induktions motors - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Steuerung und Regelung der Drehzahl eines Induktions motorsInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Strommotoren haben jedoch wieder den Nachteil,
Steuerung und Regelung der Drehzahl eines Induk- daß sie mit einem Kommutator arbeiten müssen,
tionsmotors, bei dem in den Läuferstromkreis mit Bürstenfeuer und Kommutatorabnutzung beeinträcheiner
die Läuferfrequenz bestimmenden Schaltfre- tigen dabei die Betriebssicherheit und Lebensdauer
quenz steuerbare Schaltelemente zur Kurzschließung 5 der Motoren. Weiterhin haben die Gleichstrommotoder
Läuferwicklung angeordnet sind, und eine An- ren ebenso wie die Induktionsmotoren den Nachteil,
Ordnung zur Durchführung dieses Verfahrens. daß ihre Drehzahl bei einer Erhöhung des Last-Induktionsmotoren
mit Kurzschlußläufer sind die momentes absinkt.
sichersten und billigsten Elektromotoren, die der Der Synchronmotor zeichnet sich gegenüber dem
Technik zur Verfügung stehen. Die Kurzschlußläufer- ίο Induktionsmotor und dem Gleichstrommotor durch
motoren haben jedoch den Nachteil, daß ihre Dreh- eine starre an die Netzfrequenz gebundene Drehzahl
zahl von der Belastung abhängig ist. Eine Beeinflus- aus. Eine Lastveränderung bewirkt bei ihm nur eine
sung des Drehzahlverhaltens bei wechselnder BeIa- Veränderung des Lastwinkels, d. h. des Winkels zwi-
stung ist von außen her ohne Veränderung der Span- sehen dem Ständer und dem Läuferfeld. Durch
nung und der Frequenz des in den Motor eingespeisten 15 stufenweise Polumschaltung bzw. Speisung des Läu-
Stromes nicht möglich. fers oder Ständers mit einem Strom variabler Fre-
Eine gewisse Einstellbarkeit der Drehzahl von quenz läßt sich die Drehzahl des Synchronmotors
Induktionsmotoren läßt sich dadurch erreichen, daß einstellen. Bei größeren Leistungen ist die Einstell-
bei einem gewickelten Läufer in den Läuferstrom- barkeit jedoch zu aufwendig.
kreis bzw. in die Läuferstromkreise Widerstände ein- 20 Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
geschaltet werden. Die Kennlinien derartig geschal- Steuerung und Regelung der Drehzahl eines Induk-
teter Motoren werden durch solche Widerstände in tionsmotors anzugeben, das im Gegensatz zu den
gewissen Grenzen verändert. Diese Drehzahlvariation erwähnten Motorregelungs- und Stellverfahren,
mit Widerstand hat jedoch den Nachteil, daß der äußere Meßgeräte und Anordnungen zur Bildung
Motor in seiner Drehzahl auf eine Läständerung sehr 25 eines Soll-Ist-Wertvergleiches nicht benötigt, wodurch
weich reagiert. ν die gesamte Steuerungsanordnung vereinfacht wird.
Es ist bekannt, die Drehzahl eines Induktions- Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem Verfahmotors
durch periodisches Tasten, d. h. periodisches ren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
Ein- und Ausschalten des Ständer- oder Läuferstrom- dadurch gelöst, daß der Läuferstrom unmittelbar
kreises, einzustellen. Durch Tastverhältnis und Tast- 30 nach dem Nulldurchgang der Läuferspannungshalbfrequenz
ist die effektive Betriebsspannung des Mo- wellen zu fließen beginnt, dessen Phasenlage zu
tors aber nur absenkbar. Die Lastabhängigkeit der einem Ausschaltsignal, das von einem einstellbaren
Drehzahl bleibt bei diesem Motor ebenfalls erhalten. Frequenzgenerator erzeugt ist, sich entsprechend der
Soll die Lastabhängigkeit der Drehzahl jedoch ver- Last selbsttätig verändert und daß der Läuferstrom
schwinden, so muß mit Hilfe einer Istdrehzahl- 35 durch dieses, die Schaltelemente steuernde Ausmessung
und anschließendem Vergleich mit einem schaltsignal, zwangsweise abgeschaltet wird,
vorgegebenen Sollwert die Stellgröße entsprechend Ein solcher Motor vereinigt in sich die Vorteile der Regelabweichung verändert werden (österrei- einer starren Drehzahl (Synchronmotor), einer leichchische Patentschrift 204139). ten Drehzahleinstellbarkeit (Gleichstrommotor) und
vorgegebenen Sollwert die Stellgröße entsprechend Ein solcher Motor vereinigt in sich die Vorteile der Regelabweichung verändert werden (österrei- einer starren Drehzahl (Synchronmotor), einer leichchische Patentschrift 204139). ten Drehzahleinstellbarkeit (Gleichstrommotor) und
Es ist weiterhin bekannt, die Drehzahl von asyn- 40 eines billigen und betriebssicheren Aufbaues (Asynchronen
Schleifringläufermotoren mittels Magnet- chronmotor); er ist innerhalb großer Drehzahlbereiche
verstärkern oder Wirbelstrombremsen einzustellen. kontinuierlich einstellbar, arbeitet ohne Kommutator
Derartige Anordnungen sind aber sehr aufwendig; und reagiert auf Laständerungen nicht mehr mit bleidie
Lastabhängigkeit bleibt ohne besondere Regelung benden Drehzahländerungen. Für seine Regelung ist
bestehen. · , 45 keine Tachomaschine zur Erzeugung eines Istdreh-
Es ist weiterhin bekannt, die Drehzahl von asyn- zahlwertes nötig, da man die Drehzahlinformation
chronen Schleifringläufermotoren mittels in die , über die vorhandene, starr mit der Drehzahl verbun-
Läuferstromkreise eingeschalteter Silicium-Gleich- dene elektrische Rotorfrequenz gewinnt,
richter zu steuern bzw. zu regeln, wobei der gleich- Als weiterer Vorteil des Motors nach der Erfin-
gerichtete Strom einer Gleichstromhintermaschine 5° dung ist seine leistungsarme Steuerung anzusehen,
oder Wechselrichtern zugeführt wird. Die in dem Außerdem ist der Steueraufwand gering und ist die
sonst üblichen Stellwiderstand vernichtete Energie Steuerung des Motors von Betriebsspannung und
läßt sich auf diese Weise nutzbringend verwenden, Betriebsstrom unabhängig.
indem die Schlupfenergie beispielsweise wieder in das Die Gleichrichterstrecken und die Schaltglieder
Netz zurückgespeist wird. Der Wirkungsgrad dieser 55 können ebenso wie die Stellwiderständfe über Schleifsogenannten
untersynchronen Stromrichterkaskaden ringe in den Läuferkreis einschaltbar sein. Um jedoch
ist größer als bei den bereits erwähnten Steuerungs- auch von Schleifringen unabhängig zu werden, ist es
anordnungen und mit dem von Kollektormotoren möglich, die vorzugsweise aus Halbleiterbauelemenvergleichbar.
Die Anwendung der Stromrichter- ten bestehenden Gleichrichterventile und Schaltgliekaskaden
beschränkt sich jedoch auf Drehzahl- 60 der gleich mit in den Läufer einzubauen. Die Schaltbereiche
zwischen 70 und 100% der synchronen signale für die Schaltglieder werden dann vorzugs-Drehzahl.
Niedrigere Drehzahlen würden eine zu weise über Fotohalbleiterelemente und Lichtschrangroße
Hintermaschine erforderlich machen. ken oder aber auch induktiv auf den Läufer übertra-
Gegenüber diesem Aufwand zur Drehzahländerung gen. Für die zweckmäßige Ausgestaltung der
von Induktionsmaschinen ist der Aufwand an Steuer- 65 Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemä-
vorrichtungen bei Gleichstrommotoren gering. Außer- ßen Verfahrens gemäß den Ansprüchen 5 bis 13 wird
dem haben die Gleichstrommotoren den Vorteil, daß kein selbständiger Schutz, sondern nur Schutz im
ihre Drehzahl beliebig einstellbar ist. Die Gleich- Rahmen der vorliegenden Erfindung begehrt.
Da es vorkommen kann, daß der Motor infolge einer plötzlichen Entlastung nicht schnell genug den
Lastwinkel verändern kann und damit über den eingeregelten Drehzahlbereich hinausläuft, ist in den
Läuferkreis noch ein zusätzliches Schaltglied eingefügt, mit dem der Läuferstromkreis auftrennbar ist.
Auf diese Weise läßt sich der Läufer wieder in die eingeregelte Drehzahl zurückholen.
Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 das vereinfachte Ersatzschaltbild des Motors
nach der Erfindung,
Fi g. 2 den Strom- und Spannungsverlauf im Laufer
des Motors bei einer Schaltfrequenz, die kleiner ist als die Frequenz der Läufer-EMK,
F i g. 3 den Strom- und Spannungsverlauf im Motor nach F i g. 1 bei einer Schaltfrequenz, die größer
als die Frequenz der Läufer-EMK ist,
Fig. 4 Drehmoment-Kennlinien des Motors nach
der Erfindung bei verschiedener Belastung,
) Fig. 5 den Strom-und Spannungsverlauf im Motor, bei dem die Schaltfrequenz gleich der Frequenz der Läufer-EMK ist,
) Fig. 5 den Strom-und Spannungsverlauf im Motor, bei dem die Schaltfrequenz gleich der Frequenz der Läufer-EMK ist,
F i g. 6 die Drehmomenten - Stromnußwinkel-Kennlinie
des Motors,
F i g. 7 ein Strom-Spannungsdiagramm des Motorverhaltens bei plötzlicher Entlastung,
F i g. 8 eine Schaltung, mit der dem Außertrittf allen
des Motors bei plötzlicher Entlastung entgegengewirkt wird.
In dem in F i g. 1 dargestellten Ersatzschaltbild des Motors nach der Erfindung ist an die Motorklemmen
1 eine Wechselspannung u gelegt. Der Strom im Ständerkreis des Motors fließt durch den
Wirkwiderstand 3 und die Streuinduktivität 5. Die Koppelinduktivität 7 bestimmt den Magnetisierungsstrom. Der Läuferkreis läßt sich ersatzweise durch
den Wirkwiderstand 9 sowie die Streuinduktivität 11 und die Koppelinduktivität 7 darstellen. Bei einem
Kurzschlußläufer wäre der Läuferkreis an den Klemmen 13 über die gestrichelt dargestellte Verbindung
T; 14 kurzgeschlossen. Bei den bekannten drehzahl- -*>'' einstellbaren Induktionsmotoren mit Schleifringen
befindet sich zwischen diesen Klemmen, die beispielsweise Schleifringe sein können, eine Belastung.
Bei dem Motor nach der Erfindung ist der Läuferstromkreis im Gegensatz zu den bekannten Regelsätzen
mit Induktionsmotoren über parallelgeschaltete Gleichrichterventile 15 ohne Einschalten einer
Belastung unmittelbar kurzschließbar. Die Gleichrichterventile 15, beispielsweise Halbleiterdioden,
sind in entgegengesetzter Richtung gepolt. Entsprechend der Stellung eines Schalters 17 ist der Läufer-Stromkreis
des Motors dann entweder über das eine oder über das andere Gleichrichterventil kurzgeschlossen. Im Läuferstromkreis kann deshalb je
nachdem, welches Gleichrichterventil gerade im Stromkreis liegt, nur in der einen oder anderen Riehtung
Strom fließen.
In F i g. 2 ist die Steuerung des Stromes in dem Läuferkreis in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen.
Die in F i g. 2 gestrichelt dargestellte Linie 19 deutet an, welches der beiden Gleichrichterventile
gerade stromführend ist und in welcher Richtung ein Stromfluß möglich ist. In der Läuferwicklung des
Motors wird vom Ständerfeld ständig eine in der Zeichnung dünn ausgezogene, durch die Linie 21
dargestellte Wechselspannung induziert. Die Schaltfrequenz des Schalters 17 ist in diesem Fall kleiner
als die Frequenz der in der Läuferwicklung induzierten Spannung 21. In der Läuferwicklung fließt deshalb
vom Zeitpunkt i0 an ein positiver Halbwellenstrom
22, der in der Zeichnung dick ausgezogen dargestellt ist. Zum Zeitpunkt tx schaltet der Schalter
17 um und legt das andere Gleichrichterventil 15 in den Läuferkreis. Es fließt daraufhin ein ebenfalls
dick gezeichneter negativer Halbwellenstrom 24. Zum Zeitpunkt t2 schaltet der Schalter 17 wieder zurück.
Es können dann mithin nur wieder positive Ströme im Läuferstromkreis fließen. Die Umschaltungen des
Schalters 17 erfolgen periodisch in den darauffolgenden Zeitpunkten t3 usw.
In Fig. 3, die ebenfalls ein Stromspannungsdiagramm vom Läuferkreis des Motors in Abhängigkeit
von der Zeit t zeigt, ist die Umschaltfrequenz des Schalters 17 größer gewählt als die Frequenz der
Läufer-EMK. Die vom Schalter 17 gegebene Stromflußrichtung ist dabei wiederum durch die gestrichelte
Linie 19 versinnbildlicht. Auf jede Spannungshalbwelle entfallen bei dieser Schaltfrequenz mehrere
Stromimpulse.
Die Diagramme der F i g. 2 und 3 zeigen, daß der im Läufer fließende Strom zwar von der im Läufer
induzierten Spannung abhängig ist. Die Stfbmrichtung ist aber gleichzeitig abhängig von der Stellung
des Schalters 17. Das vom Motor lieferbare Drehmoment 25, F i g. 4, ist nur halb so groß wie das
vom Motor lieferbare maximal mögliche Drehmoment 27, das bei kurzgeschlossenem Läuferstromkreis
erzielbar wäre, da bei der gewählten Umschaltfrequenz der mittlere Strom im Läufer nur halb so
groß wie der Kurzschlußstrom ist.
In F i g. 5 entspricht die Schaltfrequenz, wie die gestrichelte Kurve 19 zeigt, der Frequenz der Läufer-EMK.
Bei einer sehr geringen, mechanisch bremsenden Last ist auch nur ein kleiner momentenbildender
mittlerer Rotorstrom zur Aufrechterhaltung der Gleichheit von Schalt- und elektrischer Rotorfrequenz
(entsprechend einer exakten Konstanthaltung des Drehzahl-Istwertes) erforderlich. Durch den
Stromflußwinkel oc3 ist z. B. ein Fall geringer Belastung
repräsentiert. Erhöht sich nun — ausgehend von dem kleinen Stromflußwinkel «3 — die Last, so
sinkt im ersten Augenblick wegen des zu geringen Antriebsmomentes die Drehzahl ab. Dadurch erhöht
sich die elektrische Rotorfrequenz gegenüber der Schaltfrequenz. Es tritt dadurch eine Phasenverschiebung
zwischen der Schaltfunktion und der Rotorfrequenz ein, die den Stromflußwinkel « so lange wachsen
läßt, bis der neue Strommittelwert ein dem Bremsmoment äquivalentes Antriebsmoment erzeugen
kann. Dann kommen die Phasen- und Drehzahländerungen wieder zur Ruhe; der neue stationäre
Zustand: Rotorfrequenz = Schaltfrequenz bzw. Istdrehzahl = Solldrehzahl hat sich wieder eingestellt.
Die bremsenden Lasten können nun zwischen 0 und dem dem vollen Kurzschlußstrom 23 ^ Ct1 entsprechenden
Moment variiert werden, wobei sich immer der stationäre Zustand wieder einstellt, nachdem der
beschriebene Ausgleichsvorgang abgeklungen ist.
Das Verhalten des Motors nach der Erfindung entspricht dem eines Synchronmotors, für den
Speisespannungen verschiedener Frequenz zur Ver-
fügung stehen. Das Synchronmotorverhalten bei diesem
Motor läßt sich wie folgt erklären:
Es sei angenommen, daß die Netzfrequenz des Stromes, mit dem der Motor betrieben wird, vorgegeben
ist. Bei einem Induktionsmotor mit Kurzschlußläufer ist dann die Frequenz /2 des Stromes im
Läufer gleich der Netzfrequenz Z1 abzüglich der Umlauffrequenz
/ des Läufers. In einem normalen Kurzschlußläufer, der bis zu seiner Nenndrehzahl hochläuft,
sinkt infolgedessen die Läuferstromfrequenz /2 ab. Diese Freiheit hat die Frequenz/, der Läufer-EMK
beim Motor nach der Erfindung"jedoch nicht, da nach dem asynchronen Anlauf und durch Aufheben
eines Läuferkurzschlusses bei einer wählbaren Läuferfrequenz / der Schalter 17 mit der der Läuferfrequenz
entsprechenden Frequenz /2 der Läufer-EMK in Betrieb gesetzt wird. Der Motor läuft dann
z. B. mit der aus F i g. 4 ersichtlichen Drehzahl:
60 U
ρ min
wobei ρ die Polpaarzahl angibt. Die Läuferfrequenz /„ kann nicht weiter absinken, d. h. die Drehzahl
kann sich nicht erhöhen, da, wie F i g. 6 zeigt, das Moment vom Stromflußwinkel α abhängig ist. Sollte
sich der Motor weiter beschleunigen, dann würde der Stromfluß winkel α kleiner werden. Das zum Aufrechterhalten
der Drehung erforderliche Moment würde dann aber bei Beibehaltung der durch den Schalter
17 gegebenen Läuferfrequenz /., absinken und zur Deckung der Last nicht mehr ausreichen. Die Drehzahl
kann mithin nicht über die gewünschte Drehzahl ns hinaus ansteigen und entsprechend kann der
Motor nach der Erfindung bei einer Änderung der Belastung nicht mehr wie die üblichen Induktionsmotoren mit einer Drehzahländerung reagieren. Es
tritt nur eine aus F i g. 6 ersichtliche Änderung des Stromflußwinkels <x auf.
Die Schaltfrequenz braucht nicht konstant gehalten zu werden. Mit ihr läßt sich vielmehr die Drehzahl
des Motors ändern, da jeder Schaltfrequenz /2 eine Motorumlauffrequenz / zugeordnet ist. Die Schaltfrequenz
f2 kann einem beliebigen Generator, beispielsweise
einem astabilen Multivibrator mit großer Frequenzvariation, entnommen werden. Auf diese
Weise läßt sich die Nenndrehzahl des Induktionsmotors nach Belieben zwischen 0 und z. B. etwa
2800 Umdrehungen pro Minute einstellen.
Fig. 6 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Verhältnis von Lastmoment M zu dem maximal an
der Motorwelle abzugebenden Moment Mmax und
dem Stromflußwinkel«. Bei einem Verhältnis von M: Mmax = 1 ist dabei der Stromflußwinkel α = π.
Fällt der Stromflußwinkel α bei abfallendem Lastmoment M zurück, dann arbeitet der Motor in seinem
stabilen Arbeitsbereich im schraffiert dargestellten Abschnitt^. Im technisch nicht möglichen Extremfall,
bei dem jegliches Lastmoment verschwindet, wird der Stromflußwinkel α dann Null. Der nicht
schraffierte linke Bereich unterhalb der Kennlinie M:Mmax stellt den instabilen Bereich des Motors
dar, in den er dann einläuft, wenn das Lastmoment M das maximal für den Motor zulässige Moment Mmax
überschreitet, wobei der Motor aus dem Synchronismus herausfällt und stehenbleibt. Es muß vermieden
werden, daß der Motor ebenso wie ein Synchronmotor durch Überlastung in diesen Bereich gelangt.
In F i g. 7 ist wiederum ein Stromspannungsdiagramm in Abhängigkeit von der Zeit t dargestellt.
An Hand dieses Diagrammes soll das Außertrittfallen betrachtet werden, bei dem infolge plötzlicher
Entlastung des Motors ein Läufer nach oben aus dem Synchronismus herausläuft. Der Schaltzustand des
Schalters 17 ist wiederum durch die gestrichelt dargestellte Kurve 19 angedeutet. Der Motor arbeitet
zunächst unter einer bestimmten Belastung mit einem
ίο bestimmten pulsierenden Läuferstrom, der durch die
dick ausgezogene Linie 29 veranschaulicht ist. Die Läuferspannung 30 ist in diesem Fall dick gestrichelt
angegeben. Sinkt das Lastmoment an der Läuferwelle nun plötzlich ab, dann ist der Stromflußwinkel
für das geringere Lastmoment zu groß. Die Folge davon ist, daß sich wegen des augenblicklich großen
Stromflußwinkels die Läuferdrehzahl während des Schaltzustandes im Zeitintervall T1 schnell erhöht.
Dies hat dann wieder zur Folge, daß die Frequenz der Läufer-EMK erheblich kleiner als die Schaltfrequenz
wird. Beim übernächsten Schaltintervall T3 kann dann ein Stromflußwinkel« auftreten, der zur
weiteren Beschleunigung des Motors ausreicht. Der ( Motor geht dann in einen Betriebszustand über, der
in F i g. 3 dargestellt ist.
Dieses Außertrittfallen in Richtung auf höhere Umlauffrequenzen läßt sich mit Hilfe eines in F i g. 8
dargestellten Schalters 31 verhüten. Der zu steuernde bzw. zu regelnde Induktionsmotor nach der Erfindung
ist in diesem Schaltbild mit 33 bezeichnet. Der Einfachheit halber ist nur eine Läuferwicklung über
Schleifringe 35 zu der zur Erfindung gehörigen Schaltvorrichtung herausgeführt. In dem Läuferstromkreis
liegen wie in dem Schaltbild nach F i g. 1 die Ventile 15 und der Schalter 17. Die Schaltfrequenz
des Schalters 17 wird mittels eines Generators 37 bestimmt. Kurz vor dem Umschalten des Schalters
17 auf das zur Zeit nicht eingeschaltete Gleichrichterventil 15 wird das Vorzeichen der Läufer-EMK mit
dem nächsten Schaltzustand des Schalters 17 verglichen. Zum Vergleich dient dabei eine Vergleichsvorrichtung
39. Ergäbe sich unmittelbar bei Beginn einer neuen Schaltphase der in F i g. 7 dargestellte
endliche Strom 40 im Schaltzustand T3, dann wird /
der Schalter 31 geöffnet. Der Strom 40 kann damit ^-
nicht fließen, und die Motordrehzahl sinkt ab. Die Stromzufuhr bleibt unterbrochen, bis der Strom zu
Beginn eines neuen Schaltzustandes Null ist und erst im Verlauf der Schaltphase zu fließen beginnt (Stromimpulse
29, 41 in Fig. 7).
Es ist keineswegs erforderlich, daß der in F i g. 8 dargestellte Schaltungsteil über Schleifringe 35 an die
Läuferwicklung angeschlossen ist. Es ist vielmehr zweckmäßiger, die Ventile 15 sowie die Schalter 17
und 31 in den Läufer selbst einzubauen und die Schaltsignale kontaktlos, beispielsweise mittels Fotohalbleiterbauelementen
und Lichtschranken oder induktiv auf den Läufer zu übertragen. Auf diese Weise wird ein in weiten Grenzen in seiner Drehzahl
einstellbarer Induktionsmotor erhalten, der einfach aufgebaut ist und praktisch nicht störanfälliger ist als
übliche Kurzschlußläufermotoren. Als Gleichrichterventile kommen vorzugsweise Halbleiterdioden in
Frage, die wenig Raum beanspruchen. Es ist zweckmäßig, auch die Schalter in Form von elektrischen
Schaltelementen, beispielsweise Schalttransistoren, einzusetzen.
Die Schaltfrequenz läßt sich auch über Geber-
scheiben, beispielsweise Lochscheiben, gewinnen, die auf der bzw. einer anderen Motorachse sitzen. Die
Anzahl der auf dem Umfang der Scheibe abzutastenden Löcher bestimmt in diesem Falle die Drehzahl.
Eine größere Anzahl derartiger Lochkreise, die wahlweise abgetastet werden, gestattet es dann, den Läufer
mit verschiedenen Drehzahlen umlaufen zu lassen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Steuerung und Regelung der Drehzahl eines Induktionsmotors, bei dem in den
Läuferstromkreis mit einer die Läuferfrequenz bestimmenden Schaltfrequenz steuerbare Schaltelemente
zur Kurzschließung der Läuferwicklung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Läuferstrom unmittelbar nach
dem Nulldurchgang der Läuferspannungshalbwellen zu fließen beginnt, dessen Phasenlage zu
einem Ausschaltsignal, das von einem einstellbaren Frequenzgenerator erzeugt ist, sich entsprechend
der Last selbsttätig verändert und daß der Läuferstrom durch dieses, die Schaltelemente
steuernde Ausschaltsignal, zwangsweise abgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein von der Richtung
der Läufer-EMK abgeleitetes Signal der Beginn des Stromflusses in der folgenden Halbwelle verhindert
wird.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Kurzschließen der Wicklung zwei antiparallel geschaltete Dioden (15) vorgesehen sind,
die durch einen Umschaltkontakt (17) eines Schaltgliedes abwechselnd die Kurzschlußverbindung
bilden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Läuferstromkreis ein weiteres Schaltglied (31). angeordnet ist, mit dem der Läuferstromkreis
auftrennbar ist.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dioden (15)
und die Schaltglieder (17, 31) über Schleifringe in den Läuferkreis schaltbar sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dioden (15) und die
Schaltglieder (17, 31) in den Läufer eingebaut sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltsignale für die Schaltglieder
(17, 31) kontaktlos auf den Läufer übertragbar sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltsignale mittels Fotohalbleiterbauelementen
und Lichtschranken oder induktiv auf den Läufer übertragbar sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der
Dioden (15) und der Schaltglieder (17, 31) elektronische Bauelemente eingesetzt sind.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Schaltglieder
(17, 31) Halbleiterbauelemente verwendet sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 3
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltsignale einer auf einer beliebigen anderen Welle
angeordneten Geberscheibe entnommen sind.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltsignale
einem beliebigen Rechteckgenerator (37) entnommen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 548/17
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