DE1458824A1 - Basisches Stahlherstellungsverfahren - Google Patents
Basisches StahlherstellungsverfahrenInfo
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Description
m Ι Η58824 " ί0 α
" -1. JuIi 1965
BOT Brassert Oxygen Technik AGr.
in Zürich (Schweiz)
Basisches Stahlherstellungsverfahren
Die Erfindung betrifft basische Stahlherstellungsverfahren, insbesondere Verfahren zum Frischen
von Roheisen durch Aufblasen von Sauerstoff in Gegenwart von basischen schlackenbildenden Stoffen, darunter
Kalk.
Erfindungegemäß wird vorgeschlagen, daß zu Beginn des Prozesses Calciumcarbid zugefügt wird, um
Kalk ganz oder teilweise zu ersetzen und um dem Einsatz zusätzliche Wärme zuzuführen, zu dem Zweck, die
Menge von Pesteinsatzstoffen, wie Schrott, zu erhöhen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß infolge der exothermen Natur des Carbidzerfalls im
Gegensatz zur endothermen Natur der Auflösung des gebrannten Kalks bez. Kalksteins bedeutend größere Prozentsätze
von Stahlschrott oder anderen Kühlmitteln verwendet werden können.
Es ist zwar bei einem basischen Stahlherstellungsverfahren die Zugabe von Calciumcarbid bereits
vorgeschlagen worden, jedoch erfolgte dort die Zugabe
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des Calciumcarbids erst in der letzten Phase des Prozesses als Aufkohlungs- und Desoxydationsmittel, in
welchem Zeitpunkt'im Gegensatz zur anmeldungsgemäßen
Arbeitsweise ein Aufheizen des Einsatzes und die Zugabe von Schrott nicht mehr in Betracht kommt.
Wenn Calciumcarbid bei den bei Stahlherstellungsverfahren herrschenden hohen Temperaturen oxydiert wird,
bildet es Kalk (CaO), der als Hauptbestandteil für die zu bildende basische Schlacke nutzbar gemacht wird,
und Kohlenmonoxyd und/oder Kohlendioxyd, die beträchtliche Wärme erzeugen. Der Großteil der freiwerdenden
Wärme stammt jedoch von der Oxydation des Calciums und wird innerhalb des Systems nutzbar gemacht.
Bei einem kleinen Sauerstoffaufblasekonverter,
bei dem normalerweise höchstens 13$ Stahlschrott als
Kühlmittel Verwendung finden können, wurde gefunden, daß, wenn Calciumcarbid anstelle von gebranntem Kalk
herangezogen wurde, der zulässige Schrottsatz auf 55$ anstieg.
Es wurde ferner gefunden, daß bei einem basischen Siemens-Martin-Ofen von 48 t Fassungsvermögen
der Eoheisenanteil aller kalten Chargen durch Stahlschrott ersetzt werden kann, wenn Calciumcarbid anstelle
von Kalkstein als Flußmittel verwendet wird.
Darüberhinaus erscheint die technische Möglichkeit gegeben, Einsätze für basische Stahlherstellungsverfahren
zu verwenden, die ganz oder zum Teil aus Eisenerz, Kohle und Calciumcarbid bestehen.
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Die folgenden Beispiele, die die Zugabe von Calciumcarbid in einem kleinen Sauerstoffaufblasegefäß
betreffen, erläutern eine der Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung.
Es wurden die Ergebnisse einer versuchsweisen Herstellung von Stahl unter Verwendung von Calciumcarbid
als Flußmittel mit normalen Stahlchargen unter Verwendung von gebranntem Kalk als Flußmittel verglichen.
Das Ziel bestand darin, die Menge an Stahlschrott festzustellen, die eingesetzt werden kann, um Abstichtemperaturen
von etwa 16200C zu erhalten.
In allen Fällen wurde der Einsatz bis zum Zusammenfallen der Flamme verblasen und hatte Kohlenstoff
gehalte von etwa 0,03$.
Bei allen Chargen wurden Proben des Roheisens, des Stahls und der Schlacke genommen und analysiert,
und die Roheisen- und Stahltemperaturen wurden durch Messungen mit Tauchpyrometern (Thermoelemente aus
seltenen Metallen) aufgezeichnet.
Die Durchschnittsergebnisse von 7 aufeinanderfolgenden normalen Stahlchargen unter Verwendung von
gebrannten Kalk als Flußmittel sind in der nachfolgenden Tabelle1gezeigt.
In einer Reihe von 7 aufeinanderfolgenden Chargen mit Ersatz von gebranntem Kalk durch Calciumcarbid
und unter Verwendung von steigenden Prozentsätzen an Stahlschrott und einer gleichbleibenden Menge von Roh-
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eisen, wobei die Sauerstoffrate proportional dem als .
Carbid eingebrachten zusätzlichen Brennstoff war (letzteres deshalb, um ähnliche Blasezeiten und einigermaßen konstante Wärmeverluste zu erhalten), war der
Schrottverbrauch wie folgt*
Charge Nr. ?6 Stahlschrott Stahltemperatur - 0C
1 | 27,6 | 1772 |
2 | 29,0 | 1735 |
3 | 30,4 | 1661 |
4 | 34,9 | 1638 |
5 | 36,3 | 1638 |
6 | 39,5 | 1635 |
7 | 41,25 | 1572 |
Einzelheiten bezüglich der Chargen 1 und 6 sind auch in Tabelle 1 gezeigt.
Diese Versuchsreihe zeigte, daß 39,55^ Schrott verwendet werden konnten, wobei die erforderliche Abstichtemperatur
beibehalten werden konnte.
Die in dieser Heine hergestellten Stähle enthielten einen höheren Schwefelgehalt als normale Chargen,
was auf das niedrigere Kalk/Kieselsäure-Verhältnis der Schlacke und auf den höheren Schwefelgehalt des minderwertigen
Calciumcarbids, das folgende Analyse hatte:
SiO2 | : 5,5 | Freies CaO : | 26, | 6 | S : | 0 | ,50 |
Pe2O5 | : 1,5 | HgO : | 0, | 3 | P : | 0 | ,01 |
Al2O3 CaC2 |
! 2,3 | Freier | Glüh- | ||||
s 61,0 | Kohlenstoff : | 0, | 28 | verlust: | 1 | ,4 |
zurückzufuhren war.
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■ f
Verglichen mit den 7,7 kg von verfügbarem CaO in den bei normalen Chargen -verwendeten 9»7 kg gebranntem
Kalk, ergaben die beim Versuch verwendeten 9,7 kg minderwertigen Carbids nur 5»7 kg, und eine
zweite Chargenreihe, wobei viel weniger flüssiges Roheisen mit proportionalen Carbidmengen und erhöhten
Schrottsätzen verwendet wurden, ergab die folgenden Ergebnisse:
Charge Nr. $ Stahlschrott Stahltemperatur- 0C
1 | 42 | 1665 |
2 | 44 | 1624 |
3 | 55 | 1616 |
Einzelheiten über Charge 3 dieser Serie sind ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
Es ist festzustellen, daß bei der Schlacke mit höherem Kalk/Kieselsäure-Verhältnis der Schwefelgehalt
des abgestochenen Stahles ähnlich wie bei normalen Chargen war, trotz des verhältnismäßig hohen Schwefelgehaltes
des Roheisens und des hohen Schwefelgehaltes des Carbids.
Es ist ersichtlich, daß bei basischen Stahlherstellungsverfahren ein wesentlich verbesserter
Wärmehaushalt erreicht wird, wenn der gewöhnlich als Flußmittel verwendete gebrannte Kalk bzw. Kalkstein
durch Calciumcarbid ersetzt wird; Dieser verbesserte Wärmehaushalt gestattet die Verwendung von bedeutend
erhöhten Prozentsätzen von Kühlmitteln, wie Stahlschrott, kaltem Roheisen* Eisenerz, Sinter oder Pellets.
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Kleinversuche zur Herstellung von Stahl durch Aufblasen eines SauerstoffStrahles von oben
20. | > | os | ,41 | Carbid-Charge Serie 1: |
,63 | - | ,41 | 1 | Charge 6 | 65 | Carbid-Charge, Serie 2: |
33 | |
Hormale Chargen |
7, | ,26 | Charge 1 | ,19 | 19 | Charge 3 | 73 | ||||||
Durchschnitt von7 Chargen |
9: | ,07 | ,524 | 81, | |||||||||
Charge-ks | 0 | 4, | 47 | ,07 | ,858 | 125, | 07 | 104, | 07 | ||||
Schrott | 0, | 0, | .34 | 125 | ,68 | 0 | 68 | 85, | 68 | ||||
Roheisen | 5! | 0, | ,99 | 0 | ,52 | ,17 | 9, | 92 | 0 | 95 | |||
CaO (ge brannter Kalk) |
0, | 9 | ,100 | 0, | 9, | ||||||||
Carbid | 21, | 0, | ,00 | 0 | ,68 | 17, | 53 | 0, | 00 | ||||
NaF | 346 | 12 | ,73 | 24, | |||||||||
Sehrott# | ,350 | ,045 | 24, | 524 | 764 | ||||||||
Blasezeit | ,358 | 22 | 046 | 18, | 754 | ||||||||
min - see | 0, | ||||||||||||
Sauerstoff | 07 | 0 | 13, | 17 | 0, | 15 | |||||||
m /min | 103 | 11 | 095 | 13, | 084 | ||||||||
m3 | 67 | 4, | 66 | 62 | |||||||||
Roheisen | 80 | 4 | 0, | 68 | 4, | 79 | |||||||
C | 043 | 0 | 0, | 050 | 0, | 053 | |||||||
P | 0 | 0, | 0, | ||||||||||
Mn | 0 | 0, | 0, | ||||||||||
Si | 0 | 346 | 0, | ||||||||||
S | 1404 | 1335 | |||||||||||
Temp.0C 1 | |||||||||||||
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Tabelle 1 (Fortsetgg.)
Normale Carbid-Charge, Carbid-Charge,
Chargen Serie 1: Serie 2:
Durchschnitt
von7 Chargen Charge 1 Charge 6 Charge 3
C | 0,03 | 0,04 | 0,04 | 0,02 |
P | 0,006 | 0,023 | 0,006 | 0,005 |
Mn | 0,12 | 0,07 | 0,06 | 0,02 |
Si | 0,021 | 0,005 | 0,07 | 0,020 |
S | 0,027 | 0,037 | 0,045 | 0,029 |
Temp.0C | 1628 | 1772 | 1635 | 1616 |
Schlacke | ||||
CaO/SiOg | 2,9 | o · | 1,8 | 3,9 |
S | 0,175 | O | 0,12 | 0,169 |
(S)//ψ | 6,5 | 0 | 2,6 | 5,8 |
9Q9803/QAA7.
Claims (1)
- PatentanspruchBasisches Stahlherstellungsverfahren, insbesondere Verfahren zum Prisehen von Roheisen durch Aufblasen von Sauerstoff in Gegenwart von basischen schlackenbildenden Stoffen, einschließlich Kalk, unter Zugabe von Calciumcarbid, dadurch gekennzeichnet, daß Calciumcarbid zu Beginn des Prozesses zugefügt wird, um Kalk ganz oder teilweise zu ersetzen und um dem Einsatz zusätzliche Wärme zuzuführen zwecks Erhöhung der Menge von Pesteinsatzstoffen, wie Schrott,909803/0447
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