DE1458785C - Drehrohrofenanlage zur Reduktion schwer reduzierbarer Metalloxyde und Ver fahren zu ihrem Betrieb - Google Patents

Drehrohrofenanlage zur Reduktion schwer reduzierbarer Metalloxyde und Ver fahren zu ihrem Betrieb

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DE1458785C
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Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Societe des Forges et Ateliers du Creusot, Paris

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehrohrofen-. anlage zur Reduktion schwer reduzierbarer Metalloxydc mit einem schräg nach oben gerichteten Brenner an dem einen und einem Abzug an dem anderen Ende des Ofens. Mit dieser Anlage können gegebencnl'alls auch teilweise reduzierte Erze von Metallen, die bei der Strahlerzeugung verwendet werden, verarbeitet werden.
Bisher wurden verschiedene Verfahren zur direkten Reduktion von Erzen angewandt:
So winde beispielsweise die Reduktion von Chromerzen bislang in Lichtbogenofen ausgeführt, die auch zur Darstellung anderer, bei der Strahlerzeugung notwendiger Metalle benutzt wurden, deren freie Oxyd-Bildungsenergie in Absolutwerten wenigstens gleich derjenigen ties Eisens ist. Mit diesen Öfen können Temperaturen, die 18000C übersteigen, die für die meisten dieser Reduktionen notwendig sind, bequem erreicht werden. Die Behandlung im Elektroofen bringt jedoch zahlreiche Nachteile, und sie ist nicht bei allen Metallen anwendbar. Außerdem sorgt der zwischen Kohlenelcktroden brennende elektrische Bogen in einem Teil des Ofens für eine kohlenstoffhaltige Atmosphäre, die zwar für die Reduktion der Metalloxyde nützlich, aber für die Erzeugung von Legierungen oder Metallen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt schädlich ist. Bei Anwendung eines Elektroofens ist daher im allgemeinen eine zweite Behandlung zur Erniedrigung des im Verlauf der anfänglichen Reduktion der Erze erhaltenen Kohlenstoffgehaltes erforderlich. Dieser zweite Arbeitsgang erhöht die Kosten des Verfahrens, zumal er noch zusätzlich einen teilweisen Verlust an ursprünglich / reduziertem Metall bedingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage und ein Verfahren zu ihrem Betrieb zu schaffen, womit die Reduktion solcher schwer reduzierbarer Oxyde vereinfacht und wirtschaftlicher als bisher ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß ist die Drehrohrofenanlage durch einen dem Brennerende vorgeschalteten Konverter zur Spaltung von Erdgas, eine mit der Drchrohrofenachse gleichachsige Verbindungsleitung vom Konverter zum Drehrohrofen und eine gleichachsige Gaseintrittsöffnung im Drehrohrofen mit einer zugeordneten, schräg nach oben gerichteten Leitung für die Zufuhr von Sauerstoff und eine am Abzugsende des Drehrohrofens horizontal in diesen gerichtete Sauerstofflanze gekennzeichnet.
Mit dieser Anlage ist die Erzeugung einer oxydierenden Flamme möglich, deren 'heißester Teil wenigstens 1900° C aufweist und die im oberen Teil des Ofens erzeugt wird.
Im nachfolgenden wird die Erfindung an Hand der F i g. I bis 3 beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Anlage,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie H-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch eine nur teilweise gezeigte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Reduktionsanlage.
Die in den Fig. I und 2 gezeigte Anlage umfaßt einen Drehrohrofen 1 mit horizontaler Achse, der mit ringförmigen Führungen 2 fest verbunden ist, die auf Rollen 3 ruhen. Die Rotation des Ofens kann entweder durch Betätigung einer oder mehrerer dieser ;■·., polleni3:oder durch einen um den Ofen laufenden Zahnkranz erreicht werden, der von einem Antriebszahnrad mitgenommen wird. Der Ofen enthält eine Beschickungstür oder -Öffnung 4, die normalerweise durch ein Verschlußorgan 5 verschlossen ist und durch die der Abstich bzw. der Gießvorgang erfolgt.
Der'Ofen ist an seinen beiden kegelstumpfartigen Enden j6;und 7 offen und mit feuerfesten Steinen, beispielsweise aus Magnesiumoxyd, ausgekleidet.
An seinem Ende 6 tritt in den Ofen ein brennbares Gas von einem autothermischen Konverter 8 für Erdgas oder von einem mit flüssigem Brennstoff betriebenen Gaserzeuger ein, deren Charakteristiken und Betriebsweise weiter unten erläutert werden.
Das Gas wird an dem Ofenende 6 des Ofens durch einen Sauerstoffstrahl aus einer Leitung 9 entzündet. Der Sauerstoftstrahl tritt in den Ofen mit einer Neigung ein, die in Abhängigkeit von der auszuführenden metallurgischen Operation geregelt werden kann; der Strahl ist vorzugsweise aufwärts gerichtet und kann mit der Horizontalen einen Winkel von 20° bilden. Die Geschwindigkeit dieses Sauerstoffstrahls ist bei Eintritt in den Ofen bedeutend größer als derjenige des brennbaren Gasstromes, der vom Konverter 8 kommt, und die Flamme 10 ist auf diese Weise im Ofen nach oben gerichtet.
Eine Dichtung 11 wird durch den Ofen 1 getragen und beispielsweise durch einen aus einem Rohr 12 kommenden Wasserstrom gekühlt, der in eine am Umfang der Dichtung angebrachte Rinne oder Nut herabfließt. Diese Dichtung steht mit einem ringförmigen Teil der Stirnseite 13 des Konverters 8 weich reibend in Berührung.
Der Konverter 8 ist auf einem fahrbaren Untergestell 14 montiert, das in bezug auf den Ofen verschiebbar ist, wodurch die Öffnung des Ofenendes 6 freigegeben werden kann. Die Verschiebung des Konverters 8 erfolgt parallel zu einer die Symmetrieachse in Längsrichtung des Ofens 1 passierenden vertikalen Ebene auf Rädern 15 mit zugehörigen Schienen.
Der Rumpf des Konverters 8 wird durch zwei Schwingen 16 gehalten, die an ihren unteren Enden auf dem Untergestell 14 und an ihren oberen Enden an jeder Seite des Konverters in Höhe einer im wesentlichen durch den Schwerpunkt des Konverters gehenden horizontalen Achse gelenkig gelagert sind.
Die Schwingen 16 sind gegen den Ofen geneigt, gegen dessen Ende sich der Konverter mit einem in Abhängigkeit von der Neigung der Schwingen veränderlichen Druck abstützt. Die Einstellung dieser Neigung durch Änderung der Position des fahrbaren Untergestells 14 ermöglicht auf diese Weise eine Regulierung des auf die Dichtung 11 ausgeübten Druckes. Diese Anordung sichert gleichermaßen die automatische Ausrichtung der Konverterachse senkrecht zur abdichtenden Ebene der Dichtung Il während der Rotation des Ofens. Eine vollständige Abdichtung wird daher durch Ausübung eines schwachen Anpreßdruckes auf die Fläche der Dichtung 11 erreicht.
Das Ende 7 des Ofens grenzt mit geringfügigem Spiel an die Öffnungsfläche einer Rauch- bzw. Abgaskammer 17 an, durch die die Verbrennungsgase zum Abzugskanal 18 eines Kamins geleitet werden. , Diese Abgaskammer könnte selbstverständlich genau; wie der'Konverter 8 auf einem fahrbaren Untergestell montiert sein, wodurch das Ende 7- des Ofens bei Stillegung des Betriebes freigegeben werden kann.;
Der Konverter 8 umfaßt einen gekühlten Brenner |
3 4
19, der mit Erdgas, das im wesentlichen aus Methan deren heißester Teil wenigstens 19000C aufweist,
besteht, gespeist wird. Dieser Brenner 19 ist in der Diese hohe Temperatur kann mit einer oxydierenden
Konverterachse angeordnet und kann beispielsweise Flamme erzeugt werden, denn es wird eine Tren-
(in Volumen gerechnet) ein Viertel des zur Heizung nung zwischen der oberen oxydierenden Zone und
des Ofens notwendigen Gases sowie einen Sauerstoff- 5 der unteren reduzierenden Zone erreicht, und die
strom von wenigstens 2 Volumen pro Volumen Gas feuerfeste Auskleidung des Ofens wird gegen die
aufnehmen. Die Flamme 20 des Brenners 19 durch- Wirkung hoher Temperaturen dadurch geschützt, daß
quert eine ringförmige Kammer 21, die z. B. die den Wänden vermittelten Wärmemengen durch
näherungsweise die Form eines Kreisringes hat und die Beschickung des Ofens auf Grund der Rota-
durch eine tangential am Umfang der Kammer 21 io tionsbewegung desselben aufgenommen werden,
einmündende Leitung 22 mit Erdgas gespeist wird. bevor sie eine genügende Zeit haben, in tiefere
Die Flamme 20 mündet in ein Venturirohr 23. Schichten der feuerfesten Auskleidung einzudringen.
Nach Umwirbelung am Fuß der Flamme des Bren- An der Oberfläche der Auskleidung kann daher am
ners 19 durchquert das durch die Leitung 22 gelieferte Auftreffpunkt der Flamme selbst eine Temperatur,
Erdgas, das, in Volumen gerechnet, etwa das drei- 15 die in der Nähe des Schmelzpunktes der Auskleidung
fache des in den Brenner 19 eingespeisten Gases aus- hegt, erreicht werden, ohne daß sich daraus Un-
macht, das Venturirohr 23 und mischt sich so mit annehmlichkeiten ergeben, und dadurch wird ein aus-
der Flamme 20, wobei es aufgeheizt und damit seine gezeichneter Heizeffekt erzielt.
Zerlegung in Gang gebracht wird, die in der eigent- Außerdem wurde festgestellt, daß man mit der
liehen Zerlegungskammer 24 praktisch vervollstän- 20 erfindungsgemäße Anlage eine besondere interes-
digt wird. Der brennbare Gasstrom trifft nun auf den sante und günstige Erscheinung ausnutzen kann:
aus der Leitung 9 austretenden Sauerstoffstrahl. Die Verbrennung von Methan durch Sauerstoff
Durch die Leitung 9 wird dabei eine solche Sauer- führt theoretisch zu einer Flammentemperatur von
stoffmenge zugeführt, daß die Verbrennung des Gases 5000° C. Tatsächlich aber übersteigt die Temperatur
im Ofen 1, das durch die Öffnung 25 zugeführt oder 25 des heißesten Teils der Flamme, trotz Anwendung
im Ofen selbst, beispielsweise während der Reduk- eines vom Konverter 8 an der Öffnung 25 gelieferten,
tion des Erzes durch Kohlenstoff gebildet wird, auf 1250° C vorgeheizten brennbaren Gases, kaum
jederzeit sichergestellt werden kann. 2200 bis 2300° C. Darüber hinaus wurde festgestellt,
Die in den Ofen geschickten Gasmengen werden daß die Oberfläche des heißesten Teils der Flamme
mit Hilfe eines kontinuierlich arbeitenden Abgas- 30 sehr begrenzt ist und etwa ein Dreißigstel der Wand-
analysators für die am Ausgang des Ofens mittels oberfläche der Auskleidung nicht übersteigt, die bei
eines Rohres 26 entnommenen Abgase genau gemes- einer Flammentemperatur von 2200 bis 2300° C bei
sen. Es ist auf diese Weise ohne Schwierigkeit mög- einer Temperatur von etwa 1900° C bleibt, wenn der
lieh, jederzeit die gewünschte Zusammensetzung des Ofen in Betrieb ist.
Abgases einzustellen. 35 Trotz der geringen Temperaturdifferenz zwischen
Ein Einblasrohr 27 für Sauerstoff (Sauerstofflanze) der Flamme und den Wänden und dem Mißverhältnis
ist am Abgang der Abgase angeordnet, das zur Ein- der strahlenden Oberflächen tritt aber ein beacht-
führung eines Sauerstoffstrahls in den Ofen unterhalb licher Wärmefluß im Ofen auf. Nun kann die Strah-
der Brennerflamme dient. lung, selbst unterstützt durch Konvektion, das Aus-
Es wurde in der Tat festgestellt, daß die Zirkula- 40 maß dieses Wärmeflusses nicht ausmachen. Tatsächtions- oder Strömungsverhältnisse der Gase bzw. lieh ist die Flammentemperatur in der erfindungsge-Abgase im Ofen zu einer Strömung des vom Bad mäßen Anlage durch den Zerfall bzw. die Dissoziaherkommenden Kohlenoxyds in Richtung des Bren- tion eines Teils der erzeugten Verbrennungsgase in ners führen, das dabei unter der Flamme hinweg- Atome und instabile Radikale begrenzt, die sich streicht. Diese Strömung des Kohlenoxyds wird durch 45 unter entsprechender Freisetzung von Wärme an die Ansaugwirkung des eingeblasenen Gasstrahls er- anderen Stellen des Ofens, die von der Reaktionszeugt. zone der Brennerflamme 10 entfernt sind, und insbe-
Man kann daraus durch Verbrennung des vom sondere beim Zusammentreffen mit den Wänden der
Bad herkommenden Kohlenoxyds durch Einführen Auskleidung zu Molekülen rückbilden. Ein bedeuten-
eines sekundären Sauerstoffstrahls im gleichen Sinne 50 der Teil der verfügbaren Wärme wird so durch Vor-
wie die Zirkulation dieses Kohlenoxyds Nutzen zie- gänge übertragen, die weder Strahlung noch gewöhn-
hen; dieser sekundäre Sauerstoffstrahl wird durch das liehe Konvektion sind, wie sie bei üblichen Öfen
Rohr 27 eingeführt. auftreten. Diese Vorgänge werden mit einer erfin-
F i g. 2 zeigt die noch nicht geschmolzene Be- dungsgemäßen Anlage erreicht, bei der die Flamme Schickung; man sieht, wie der Sauerstoffstrahl in der 55 einen heißesten Teil von wenigstens 1900° C aufweist Ofenflamme die Berührung der Flamme mit der Be- und bei der die Verbrennungsgase leicht dissoziierschickung des Ofens verhindert und eine oxydierende bare Moleküle, vornehmlich Kohlendioxyd, Was-Atmosphäre im oberen Teil oberhalb der redu- serstoff und Wasser enthalten. Dieser Umstand erzierenden Atmosphäre sichergestellt, die im Verlauf möglicht die Verteilung von bedeutenden Wärmemender Operation in der Nähe der Beschickung herrscht; 60 gen über die Auskleidung, ohne die Gefahr eines dabei sichert die obere oxydierende Atmosphäre eine Schmelzens derselben in der Nachbarschaft der praktisch vollständige Verbrennung des Gases, zu Flamme.
der die Verbrennung des vom Bad freigesetzten Der beschriebene autothermische Konverter 8 He-
Kohlenoxyds hinzukommt. fert ausgehend von Erdgas ein brennbares Gas, das
Es wurde festgestellt, daß die Reduktion von 65 im wesentlichen aus Kohlenoxyd und Wasserstoff
Metalloxyden, deren freie Oxyd-Bildungsenergie besteht. Das Erdgas kann näherungsweise als reines
wenigstens gleich derjenigen des Eisens ist, innerhalb Methan betrachtet werden, und die autothermische
der beschriebenen Anlage eine Flamme 10 erfordert, Konversion kann dann schematisch durch die fol-
5 6
gende chemische Gleichung wiedergegeben werden: Cr9O3 55,9%
2 CH4 + O2 ^= 2 CO + 4 H2
FeÖ 14,4%
SiO2 6,O°/o
Tatsächlich bilden sich natürlich auch einige Pro- 5 ^S^ ^2'^ °
zente Kohlendioxyd und Wasser, und gleichzeitig ^k®x 10>30/°
bleibt eine entsprechende Menge Methan unzerlegt. Rest unvermeidliche Verunreinigungen
Das hat jedoch wenig Bedeutung, da nahezu das gesamte Gas zerlegt wird, während die bei der Re- Dieses Erz wurde vorangehend mit einer 80 kg aktion freigesetzte Wärme die Produkte auf 1250° C io CaO entsprechenden Menge Calciumcarbonat oder aufheizt. Der Rumpf des Konverters 8 kann vollstän- gebranntem Kalk gemischt. 300 kg Kohlenstoff würdig wärmeisolierend sein, und die Umwandlung des den ebenfalls zugegeben. Das gesamte verwendete Rohgases kann auf diese Weise mit einem sehr nahe Material war gekörnt, wobei der Durchmesser der bei 1 liegenden kalorischen Wirkungsgrad stattfinden. gröbsten Körner Z$> mm und derjenige der kleinsten
Wenn statt dessen das Erdgas in der erfindungsge- 15 wenigstens 1 mm betrug.
mäßen Anlage kalt und unzerlegt verwendet würde, Der angebliche Kohlenstoff kann in Form von wäre die Flamme selbst mit reinem Sauerstoff als Zechenkoksgrus bzw. -schlich oder von Graphit mit Sauerstoff träger viel länger und viel weniger wirksam, einem Schwefelgehalt unter 0,2% eingebracht werda die Verbrennung von Methan eine relativ lange den, wobei die Verwendung dieses Graphits den Vor-Zeit in Anspruch nimmt und über die Länge des 20 teil bringt, daß man im Metall leicht einen sehr geOfens nicht vollständig abgeschlossen werden könnte. ringen Schwefelgehalt, der im allgemeinen unter
In der erfindungsgemäßen Anlage findet die ge- 0,01% liegt, erhalten kann.
samte Verbrennung in kurzer Zeit und mit einer kur- Nach der Beschickung wurde der Ofen mit einer
zen Flamme statt, und die Regulierung kann in der konstanten Erdgaszufuhr von 125 Nm3/Std. in Gang
Weise erfolgen, daß eine sehr heiße Flamme erhalten 25 gesetzt. Der heißeste Teil der Flamme hatte eine
wird, wodurch ein guter thermischer Wirkungsgrad Temperatur von etwa 2200° C.
und eine hohe Temperatur im gesamten Ofen erreicht Der Sauerstoffverbrauch lag bei 295 Nm3 in der
werden können. ersten Stunde und anschließend bei 370 m3.
Die F i g. 3 zeigt einen Ofen, an dessen einem Ende Nach Ablauf von I1A Stunden einer Pendelbewe-
der Erdgaskonverter 8 angeordnet ist. Die Öffnung 25 30 gUng des Ofens erreichte die Temperatur der Be-
dieses Konverters mündet in den Ofen. Der Konver- schickung 1700° C, und es wurden 100 kg Kohlen-
ter enthält eine Sauerstoffleitung 9, die gegen den stoff zugefügt,
oberen Teil der Wand des Ofens 1 gerichtet ist. s/4 Stunden später wurden 100 kg Kohlenstoff zu-
Er weist ebenfalls eine Leitung 28 auf, durch die gegeben.
Sauerstoff auf das Bad zum Zeitpunkt der Reinigung 35 Die Beschickung hatte jetzt eine Temperatur von
eingeblasen werden kann. 1820° C erreicht, und es hatte sich unter der Schlacke
Eine dritte Sauerstoffleitung, durch die ein hori- ein beträchtliches Metallbad gebildet,
zontaler Sauerstoffstrahl in den Ofen 1 eingebracht Die Wärmezufuhr wurde über eine halbe Stunde
wird, ermöglicht es, nach Wunsch die Flamme in fortgesetzt, dann wurden 503 kg Metall mit folgender
Richtung eines Teils der Ofenauskleidung, der dem 40 gewichtsmäßiger Zusammensetzung abgelassen bzw.
Badniveau näherkommt, abzulenken. gegossen:
An dem dem Konverter gegenüberliegenden Ende
des Ofens enthält die Anlage eine Sauerstoffleitung c 10,30 %
27, durch die ein Sauerstoff strahl unter die Flamme „ ■.. ,0/
geschickt wird, der das vom Bad freigesetzte Kohlen- 45 r '
oxyd verbrennt. Mn · 0,05 %
Schließlich kann am gleichen Ende des Ofens eine s und p weniger als o,O12%
Leitung 30 für die kontinuierliche Einbringung der bei Verwendung von Graphit
Beschickung in den Ofen angebracht sein. Diese Leitung 30 kann durch eine Fluidisierungsvorrichtung 31 50 Fe R-est
für das gepulverte eingesetzte Material gespeist werden, wobei die Aufwirbelung ein leichtes Abfließen Die Schlacke (580 kg) hatte folgende gewichtsder pulverförmigen Produkte in Richtung des Ofens mäßige Zusammensetzung:
ermöglicht. Die Leitung 30 kann durch Luftzirkula- r η 1S70/
tion gekühlt werden. 55 ·- 3 ,..i8,//o
Im nachfolgenden wird die Erfindung an Hand von FeO 4,0 %>
verschiedenen Beispielen für die Durchführung des §jq J3 qO/o
Verfahrens zum Betrieb der Drehrohrofenanlage be- 2 '
schrieben. CaO 14,0%.
60 MgO 24,7%
Beispiel 1 s
Al2O3 22,8%
Eine erfindungsgemäße Anlage mit einem Dreh- Rest unvermeidliche Verunreinigungen
rohrofen mit nutzbarem Durchmesser von 1,2 m und
mit einer Länge zwischen rotierender Dichtung und 65 Diese Schlacke war genügend flüssig, um gegossen
Eingang der Abgaskammer von 4 m wurde mit werden zu können; sie enthält einige Metalltröpfchen,
1200 kg Chromerz mit folgender gewichtsmäßiger die sich nicht befreien und mit dem Ferrochrombad
Zusammensetzung beschickt: vereinigen konnten.
Beispiel 2
Eine erfindungsgemäße Anlage wurde mit 400 kg Schrott von normalem Flußstahl bzw. Weichstahl, 800 kg Chromerz (57% Cr2O3) und 170 kg Graphit beschickt. Die Einstellung des Brenners war die gleiche wie im Beispiel 1.
Der Ofen wurde in Rotation versetzt und dann nach Ablauf von I1A Stunden geöffnet. Es wurde das Vorliegen eines geschmolzenen Bades mit einem Chromgehalt von 12% und einem Kohlenstoffgehalt von 5,5% festgestellt. Oberhalb des Bades befand sich nicht geschmolzenes, gekörntes Chromerz. Die Badtemperatur betrug 1720° C.
In den Ofen wurden dann 50 kg Graphit ergänzend in der Weise zugegeben, daß ein Anstieg der Temperatur auf 1850° C erreicht wurde.
Die Reinigung des Bades wurde schließlich durch Übertragen von Sauerstoff zwischen Flamme und Bad vorgenommen. Diese Reinigung kann ebenso durch Einblasen von Sauerstoff in das Bad ausgeführt werden.
20 Minuten nach Beginn der Überführung von Sauerstoff zwischen Flamme und Bad hatte dieses einen Kohlenstoffgehalt von etwa 0,1% und einen Chromgehalt von 6%.
Eine Zugabe von 350 kg Schrott von extra niedrig gekohltem Stahl oder von Eisenpulver ermöglichte dann die Absenkung des Kohlenstoffgehaltes auf 0,04%, wobei die Aufheizung des Ofens durch die Flamme und die Drehbewegung fortgesetzt wurden. Der Chromgehalt erreichte nun einen Wert von etwa 2,5%.
Die Wärmezufuhr wurde dann gestoppt, und es wurde rasch eine gekörnte Mischung Von Kalk und 98%igem Ferrosilicium mit 150 kg Kalk und 150 kg Silicium aufgegeben. Der Ofen wurde wieder geschlossen und seine Pendelbewegung erneut aufgenommen, die er bis zum 40 Minuten später stattfindenden Gießvorgang beibehielt. Zu diesem Zeitpunkt war die Temperatur wieder auf 1600° C abgesunken.
Das gegossene Metall hatte die folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung:
C 0,04%
Si 0,40%
Cr 20,00%
Fe Rest
Die Schlacke, 1200 kg, hatte folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung:
Cr2O3 8,02%
FeO 3,05%
CaO 20,98%
30
35
40
MgO 19,03%
SiO2 36,97%
Al2O3 11,95%
Die Schlacke war flüssig und rasch gießbar.
Die an Hand von F i g. 1 bis 3 beschriebenen Öfen können ebenso für die Verarbeitung von komplexen lateritischen Gesteinen für die direkte Erzeugung von legierten Stählen, unter anderem von Konstruktionsund nichtrostenden Stählen, verwendet werden.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Drehrohrofenanlage zur Reduktion schwer reduzierbarer Metalloxyde mit einem schräg nach oben gerichteten Brenner an dem einen und einem Abzug an dem anderen Ende des Ofens, gekennzeichnet durch einen dem Brennerende vorgeschalteten Konverter (8) zur Spaltung von Erdgas, eine mit der Drehrohrofenachse gleichachsige Verbindungsleitung (25) vom Konverter zum Drehrohrofen und eine gleichachsige Gaseintrittsöffnung (6) im Drehrohrofen mit einer zugeordneten, schräg nach oben gerichteten Leitung (9) für die Zufuhr von Sauerstoff und eine am Abzugsende des Drehrohrofens horizontal in diesen gerichtete Sauerstofflanze (27).
2. Drehrohrofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Konverter ein in Reihe geschalteter Erdgasbrenner (19), eine Zufuhrkammer (21) für weiteres Erdgas und eine Zerlegungskammer (24) angeordnet ist.
3. Drehröhrofenanlage nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine ringartige Form der Zufuhrkammer (21), eine dieser zugeordnete tangentiale Erdgaseinführung (22) und einen von der Zufuhrkammer (21) zur Zerlegungskammer (24) sich erweiternden Verbindungskanal (23).
4. Drehrohrofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Konverter an in Höhe seines Schwerpunktes befindlichen Punkten beweglich über Schwingen (26) auf einem horizontal in Richtung der Ofenachse verschiebbaren Gestell (14) gelagert ist.
5. Verfahren zum Betrieb der Drehrohrofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallbad nach der Reduktionsperiode einer Reinigungsperiode durch einen gegen die Badoberfläche gerichteten Sauerstoffstrahl unterworfen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehrohrofen zu Beginn der Reinigungsperiode in eine Rotation mit einer Geschwindigkeit von mindestens 25 U/min versetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 534/142

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