DE1458475C - Verwendung einer Wolframlegierung für die Dreh- bzw. Stehanode einer Röntgenröhre - Google Patents
Verwendung einer Wolframlegierung für die Dreh- bzw. Stehanode einer RöntgenröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Wolframlegierungen für die Dreh- bzw. Stehanode
von Röntgenröhren, wie sie hauptsächlich in der Röntgendiagnostik verwendet werden. Bei diesen
Röhren ist man bestrebt, einen möglichst kleinen und trotzdem hoch belastbaren Brennfleck zu erhalten.
Von der Kleinheit des Brennflecks und der Belastung hängt nämlich die Zeichenschärfe des Bildes ab.
Im Verlauf der Benutzung von Röntgenröhren wird die Anode durch die Beaufschlagung mit
Elektronen stark beansprucht. Eine Folge dieser Beanspruchung ist eine mit der Zeit zunehmende Verminderung
der Intensität der Röntgenstrahlen, die bei gleichartiger Beaufschlagung der Brennflecke mit
Elektronen erzielt werden kann. Man ist daher dazu übergegangen, wenigstens die Auftrefffläche der Elektronen
auf der Anode mit Rhenium zu belegen. Dieses Metall ist aber sehr teuer, so daß seine Verwendung
in ausreichender Menge wegen zu hoher Kosten ausscheidet. Man hat daher versucht, das
Rhenium als Legierung mit Wolfram anzuwenden, und ist dabei zu Legierungen gekommen, die wenigstens
5 bis 15 % Rhenium enthalten. Da auch diese Legierungen noch relativ teuer sind, wendet man sie
als Schichten an, welche die von Elektronen beaufschlagte Oberfläche der Anode bilden. Neben der
dabei immer noch auftretenden hohen Kosten ist es nachteilig, daß Schichten schwerschmelzbarer Metalle
miteinander verbunden werden müssen. Um zu einwandfrei miteinander verbundenen Schichtungen zu
kommen, benötigt man nämlich besondere Apparatüren und Maschinen, die eine Verteuerung der
Anodenherstellung bedingen.
Erfindungsgemäß werden die obengenannten Nachteile und Schwierigkeiten durch die Verwendung
einer Wolframlegierung beseitigt, die aus 0,1 bis 10 %, besonders 1 bis 3 % Osmium und gegebenenfalls
1 bis 10% Rhenium, Rest Wolfram, besteht und als Werkstoff dient für die dem Elektronenaufprall
ausgesetzte Oberflächenschicht einer aus einem schwerschmelzbaren Metall, besonders Wolfram,
Molybdän öder einer Legierung dieser beiden Metalle,, bestehenden Dreh- bzw. Stehanode einer
Röntgenröhre.
Es ist zwar schon bekannt, Osmium-Wolfram-Legierungen mit 0,1 bis 2,5% Osmium für elektrische
Kontakte zu verwenden, um schädliche Einwirkungen der Atmosphäre beim Schaltvorgang zu
vermeiden. Bei Röntgenröhren ist die Anode aber in einem Vakuumkolben angeordnet, so daß aus den
bei der bekannten Verwendungsart hervorgehobenen Eigenschaften die nach der Erfindung mit derartigen
Legierungen erreichbaren Verbesserungen von Röntgenröhren nicht erkennbar sind.
Für Röntgenröhrenanoden wurden auch schon Molybdän-Osmium-Legierungen mit 0,01 bis 1 %
Osmium angegeben. Diese Legierungen konnten sich aber nicht durchsetzen, weil ihre Schmelzpunkte zu
niedrig und ihre Dampfdrücke zu hoch liegen. Aus ihren vorbeschriebenen Eigenschaften sind andererseits
die erfindungsgemäß mit Wolfram-Osmium-Legierungen in Röntgenröhren erzielbaren Vorteile
nicht absehbar.
Die vorteilhafte Wirkung der Erfindung beruht auf der überraschenden, durch Versuche gewonnenen
Erkenntnis, daß geringe Mengen Osmium als Zusätze zu Wolfram eine starke Erhöhung der Lebensdauer
der Röhren bewirken.
Schon 1 % Osmium wirkt etwa wie ein Zusatz von 5 bis 10% Rhenium. So zeigt z. B. eine Röhre, deren
Anode eine Elektronenauftrefffläche besitzt, die mit einer Wolfram-Osmium-Legierung belegt ist, deren
Osmiumgehalt 1% beträgt, nach 10 000 Belastungen erst einen Abfall der Strahlenausbeute von 9 bis
10%. Dieser geringe Abfall der Strahlenausbeute wird ansonsten nur bei einer Anode erzielt, deren
Oberfläche wenigstens 10 % Rhenium enthält.
Auch bei der gleichzeitigen Verwendung eines Zusatzes von Osmium und Rhenium zu Wolfram ist
die Benutzung von Osmium vorteilhaft, denn auch dann kann ein Zusatz von 1 % Osmium schon die
Wirkung von 5 bis 10% Rhenium ersetzen. Die Zusätze können 1 bis 10% Rhenium und 0,1 bis
10% Osmium betragen. Auch hierbei ist, wie bei dem obigen Beispiel, eine Verbilligung der Röhre zu
erzielen, weil eine wesentliche Menge der teueren Rheniumbeimengung durch eine kleine Menge
Osmium ersetzt ist.
Es ist auch vorteilhaft, daß wegen der geringeren Menge des benötigten Osmium-Zusatzes und der dadurch
bedingten Verbilligung des Werkstoffs die ganze Drehanode aus der Legierung hergestellt werden
kann. Dabei ist aber die Verteuerung gegenüber einer Röhre mit einer reinen Wolframanode im Vergleich
zu derjenigen, bei welcher nur Rhenium verwendet wird, gering. Es wird aber die Notwendigkeit
der Anbringung einer Verbundschicht umgangen.
Auch bei Verwendung der erfindungsgemäßen Osmiumzusätze in einer sogenannten Verbundanode
wird von dem Vorteil der Verbilligung in weitestgehendem Maße Gebrauch gemacht. Bei dieser Anwendung
einer Oberflächenschicht wird nämlich noch weniger teueres Zusatzmaterial benötigt als bei bekannten
Röhren.
In der Figur ist eine Drehanoden-Röntgenröhre 1 in einem perspektivischen Schaubild mit aufgebrochenem
Kolben und aufgebrochener Drehanode dargestellt. Der gläserne Kolben 2 umschließt die am
einen Kolbenende angebrachte Kathode 3 mit den Anschlußleitungen 3 α und die am anderen Ende
liegende Drehanode 4. Sowohl der Kolben 2 als auch die Kathode 3 und die Drehanode 4, welche aus dem
Rotor 5 und dem Teller 6 besteht, sind in an sich bekannter Weise aufgebaut und gelagert. Der Teller 6
besitzt einen Tragkörper?, der aus einer Wolfram-Molybdän-Legierung besteht, die neben unvermeidlichen
Verunreinigungen aus 5 % Wolfram und 95 °/o Moybdän besteht. Die gegenüber der Tellerachse 8
verschieden stark geneigten Elektronenaufprallflächen 9 und 10 sind mit einer 1 mm dicken Schicht
11 aus einer 1 °/o Osmium enthaltenden Wolframlegierung belegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verwendung einer Wolframlegierung, bestehend aus 0,1 bis 10%, besonders 1 bis 3%
Osmium und gegebenenfalls 1 bis 10 % Rhenium, Rest Wolfram, als Werkstoff für die dem Elektronenaufprall
ausgesetzte Oberflächenschicht einer aus einem schwerschmelzbaren Metall, besonders
Wolfram, Molybdän oder einer Legierung dieser beiden Metalle, bestehenden Dreh- bzw.
Stehanode einer Röntgenröhre.
2. Verwendung einer Legierung der im Anspruch 1 angegebenen Zusammensetzung, bestehend
aus 1 % Osmium, Rest Wolfram, für den im Anspruch 1 angegebenen Zweck.
3. Verwendung einer Legierung der in einem der Ansprüche 1 oder 2 angegebenen Zusammensetzung
als Werkstoff für die Herstellung der ganzen Drehanode einer Röntgenröhre. ao
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0089704 | 1964-02-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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