DE1457176C - Verfahren und Anlage zum Benetzen von schwer benetzbaren pulverförmigen Stoffen mit Flüssigkeiten - Google Patents

Verfahren und Anlage zum Benetzen von schwer benetzbaren pulverförmigen Stoffen mit Flüssigkeiten

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DE1457176C
DE1457176C DE1457176C DE 1457176 C DE1457176 C DE 1457176C DE 1457176 C DE1457176 C DE 1457176C
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mixing
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English (en)
Inventor
Franz 7980 Ravensburg Waschle
Original Assignee
Fa Franz Josef Waeschle, 7980 Ra vensburg
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Benetzen die Vermischung bzw. Benetzung eines pulverför-
von schwer benetzbaren pulverförmigen Stoffen mit migen Stoffes mit einer Flüssigkeit, also zweier
Flüssigkeiten und eine Anlage zur Durchführung völlig unterschiedlicher Stoffe ist es völlig ungeeignet,
dieses Verfahrens. Die Flüssigkeit in geschlossenen Strahlen auf den
Es war schon vor Jahrzehnten bekannt, Pulver, 5 soeben in den Luftstrom eingespeisten pulverför-
Mehl oder ähnliche Stoffe mit Wasser, Flüssigkeit migen Stoff auftreffen zu lassen, muß unbedingt zur
oder Gasen in der Weise zu vermischen, daß das Klumpenbildung und zu unzureichender Vermischung
Pulver in einem geschlossenen Raum durch rotie- führen.
rende Flügel oder ein Schüttelsieb zerstäubt und Als Letztes sind noch (durch die am 8. 11. 1951 aufnahmefähig gemacht wurde. Die Flüssigkeit wurde io bekanntgemachte deutsche Patentanmeldung U 1 161 durch Luft zerstäubt und zur Vermischung in den III/50 f) ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Raum eingeblasen. Dieses Verfahren wurde (gemäß kontinuierlichen Mischen von verschiedenartigen der deutschen Patentschrift 459 832) dadurch noch feinkörnigen oder staubförmiger Stoffe mittels flüsverbessert, daß nun sowohl das Pulver, als auch die siger, gas- oder dampfförmiger Medien bekanntge-Flüssigkeit durch Druckluft zerstäubt und die mit 15 worden, mit deren Hilfe die Feststoffe durch nach dem Pulver und dem Flüssigkeitsnebel beladenen Art eines Ejektors wirkende Düse teils nacheinander, Teilströme in einen Mischbehälter eingeleitet wurden, teils vorgemischt in eine der Vermischung dienende wo sie zur Vermischung aufeinandertrafen. In einem Rohrleitung eingebracht werden. Nach einer gewissen solchen Mischbehälter, dessen unterer, trichterför- Wegstrecke wird das Trägermedium abgetrennt und miger Teil zugleich der Ablagerung des Mischgutes 20 kann wieder verwendet werden. Es ist auch die Mögdient, war aber wegen der Kürze des gemeinsamen lickeit erwähnt, daß sich das Trägermedium in der Weges eine gleichmäßige und intensive Vermischung Mischung oder einer damit Hand in Hand gehenden nicht zu erreichen, chemischen Reaktion beteiligt, ohne daß aber von
Weiterhin ist (in der USA.-Patentschrift 2017 867) einer Zerstäubung etwa dabei beteiligter Flüssigeine Ringleitung beschrieben worden, die der Ver- 25 keiten die Rede ist.
mischung von Flüssigkeiten mit Gas oder Luft dient. Erst eine mehr als zehn Jahre jüngere, nicht vor-In der Ringleitung wird der Gut- oder Luftstrom veröffentlichte Erfindung greift wieder darauf zurück, durch ein Gebläse in Umlauf gehalten und an mehre- die Flüssigkeit in einem Gasstrom zu zerstäuben. Es ren Stellen des Kreislaufs werden die Flüssigkeiten soll (gemäß deutscher Patentschrift 1195 720) der pulzerstäubt eingeblasen. Das geschieht hintereinander 30 verförmige Stoff unmittelbar in den so erzeugten oder in parallelen Zweigleitungen. Das Gemisch von Flüssigkeitsnebel nach dessen Homogenisierung ein-Gas bzw. Luft und Flüssigkeitsnebel wird nach gebracht und nach seiner Benetzung wieder ausge-Bedarf für einen Brenner aus der Ringleitung ent- schieden werden. Dazu soll eine Anlage mit einer nommen, worauf durch eine besondere Düse der gasdurchströmten Rohrleitung dienen, in die zwei Nachschub von Luft oder Gas erfolgt. — Für eine 35 Einspeisevorrichtungen für die Flüssigkeit bzw. den Vermischung von Feststoffen und Flüssigkeiten ist pulverförmigen Stoff einmünden und die in einem dieses Vorgehen nicht geeignet, da sich in den Krüm- den benetzten Stoff vom Gasstrom trennenden Abmungen der Rohrleitung und vor allem im Gebläse scheider endet. Zur Homogenisierung des Flüssigdie Feststoffteilchen aus dem Luft- bzw. Gasstrom keitsnebels und zugleich zur Einspeisung des Stoffes abscheiden und diese verstopfen würden. 40 wurde eine Düse vorgeschlagen, durch die der Flüs-
Es ist ferner (durch die USA.-Patentschrift sigkeitsnebel bei entsprechendem Druckabfall mit
2 437 216) ein Verfahren bekanntgeworden, dem- mindestens Schallgeschwindigkeit strömt und den
zufolge ein Luft-Feststoff-Gemisch beim Austritt pulverförmigen Stoff durch Ejektorwirkung mitreißt,
aus seinem Führungsrohr von einer in verteilter Form Die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe be-
oder in mehreren Strahlen unter Druck zugeführten 45 steht darin, einen Weg zu finden, mit niedrigeren
Flüssigkeit kurz vor der Ablagerung in dem damit Ausgangsdrücken, und mit niedrigeren Strömungs-
zu füllenden Behälter getroffen wird. Bei schwer geschwindigkeiten zu arbeiten. Die Lösung ist darin
vermischbarem Material ist aber nicht zu erwarten, zu sehen, daß vom Gasstrom vor der Flüssigkeits-
daß dadurch eine richtige Durchmischung erzielt zuführung ein Teilstrom abgezweigt wird, in den der
wird. Tatsächlich ist dort im besonderen eine Ein- 5° pulverförmige Stoff eingespeist wird und daß der
richtung beschrieben, bei der es sich darum handelt, Teilstrom nach einer der gleichmäßigen Verteilung
durch Erwärmung verflüssigtes TNT (Trinitrotoluol) des Pulvers im Gasstrom dienenden Wegstrecke in
mit zuvor in einem Luftstrom eingespeistem körnigem den die Flüssigkeit in feinster Verteilung mit sich
TNT durch eine verhältnismäßig kurze, zur Dampf- führenden Gasstrom eingebracht wird,
beheizung doppelwandige Rohrleitung in Geschoß- 55 Bei einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
hülsen einzubringen. Dazu wird das flüssige TNT in Verfahrens bestimmten Anlage ist die gasdurch-
vielfachem Strahl, also nicht zerstäubt, kurz hinter strömte Rohrleitung in an sich bekannter Weise in
der Zerstäuberdüse für das körnige TNT eingeführt. zwei mit Regulierventileh versehenen Zweigleitungen
Das körnige TNT wird im flüssigen TNT einge- aufgeteilt, an deren eine die Einspeisevorrichtung für
schmolzen und bildet dann zusammen mit diesem 60 das Pulver und an deren andere die Einspeisevor-
eine die Geschoßhülse lückenlos ausfüllende plasti- richtung für die Flüssigkeit angeschlossen sind, wo-
sche Masse. Entweichendes TNT soll durch eine nach die Zweigleitungen stromabwärts wieder zu
dampfbeheizte Haube abgefangen und iin flüssigen einer einzigen der Vermischung dienenden und zum
Zustand abgeleitet werden. — Das mit dieser Ein- Abscheider führenden Leitung vereinigt sind,
richtung praktizierte Verfahren mag für den vor- 65 Dabei ist es zweckmäßig, als Einspeisevorrichtung
stehend beschriebenen Fall des Zusammcn:;chmel- für den pulverförmigen Stoff eine Zellenradschleuse
zens ein und desselben Stoffes in körniger und warm- zu verwenden,
llüs.sig'.-r Form nützlich und zweckmäßig sein. Für In der Zeichnung ist ein Ausführurigsbeispiel der
zur Durchführung des Verfahrens bestimmten Anlage schematisch dargestellt und im folgenden beschrieben.
An einen Kompressor (Hauptkompressor) 1 schließt sich eine Rohrleitung 2 an, die in zwei Zweigleitungen 2 α und 2 b aufgeteilt ist. Die Vorrichtung für das Einspeisen der Flüssigkeit besteht nacheinander aus einem weiteren Kompressor (Hilfskompressor) 3 mit der Rohrleitung 4, einem Druckbehälter 5 und einem Zerstäuber 6, der in die eine Zweigleitung 2 b einmündet. In die andere Zweigleitung 2 α ίο mündet eine Zellenradschleuse 8, die mit einem Speicher 9 für den pulverförmigen Stoff verbunden ist. Stromabwärts vereinigen sich die beiden Zweigleitungen 2 α und 2 b wieder in der Mischleitung 2 c, die über eine Drossel 10 zum Abscheider 11 führt, dem einerseits ein Behälter 12 für das Mischgut, andererseits ein Filter 13 für die Abluft folgt. Wenn statt Luft ein Gas verwendet wird, ist für dieses noch eine Rückleitung 14 zum Hauptkompressor 1 vorhanden. Zur eventuellen Beheizung des Druckbehälters 5 befinden sich in diesem z. B. von Warmwasser durch strömte Heizschlangen 15. Zur allenfalls erforderlichen Abkühlung der vom Hauptkompressor 1 erwärmten Luft kann dahinter noch ein Kühler 16 vorgesehen sein. Zur Regulierung des Mischungsverhältnisses sind am Anfang der beiden Zweigleitungen 2 a und 2 b Regulierventile 17 und 18 angeordnet.
Die Wirkungsweise der Anlage ist leicht verständlich: Der vom Hauptkompressor 1 gelieferte, erwärmte Luftstrom durchströmt die Rohrleitung 2 und teilt sich in zwei, die Zweigleitungen 2 α und 2 b durchfließende Teilströme. In den einen Teilstrom wird vom Zerstäuber 6 aus dem vom Hilfskompressor 3 mit Druckluft beaufschlagten Druckbehälter 5 die Flüssigkeit eingesprüht. Die zerstäubte Flüssigkeit wird vom Luftstrom mitgeführt und gelangt gut durchwirbelt und in feinster Verteilung in die anschließende Mischleitung 2 c. In den anderen, in der Zweigleitung 2 α fließenden Teilstrom wird das Pulver aus dem Speicher 9 durch die Schleuse 8 eingespeist und trifft nach einer gewissen Wegstrecke, die seiner gleichmäßigen Verteilung im Luftstrom dient, in der Mischleitung 2 c mit dem Flüssigkeitsnebel zusammen. Es erfolgt eine innige Vermischung der Flüssigkeit mit dem pulverförmigen Stoff, die zu dessen intensiver Benetzung führt. Der Luft-Mischgut-Strom wird dann in der Drossel 10 abgekühlt, und im Abscheider 11 trennt sich schließlich die Luft vom benetzten Stoff. Dieser gelangt in den Behälter 12, während jene durch das Filter 3 entweicht. Falls es sich aber statt um Luft um ein Gas handelt, kehrt dieses durch die Leitung 14 wieder zum Kompressor 1 zurück.
Es ist noch zu bemerken, daß hierbei die Kompressionswärme der Luft (bzw. des Gases) in vorteilhafter Weise ausgenützt werden kann, wenn es sich z. B. um die Benetzung von Mehl mit bei Raumtemperatur festen oder halbfiüssigen Fetten handelt. Die Fette werden dünnflüssig und ihre Zerstäubung wird erleichtert oder überhaupt erst möglich. Die Fetttröpfchen treffen erwärmt auf die im Luftstrom bereits vorgewärmten Mehlteilchen, wodurch ihre Verfestigung verzögert und die Benetzung des Mehls gesichert wird.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Benetzen von schwer benetzbaren pulverförmigen Stoffen mit Flüssigkeiten, bei welchem die Flüssigkeit in einem Gasstrom zerstäubt und der Stoff in den so erzeugten Flüssigkeitsnebel nach dessen Homogenisierung eingebracht und daraus nach seiner Benetzung wieder ausgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß vom Gasstrom vor der Flüssigkeitszuführung ein Teilstrom abgezweigt wird, in den der pulverförmige Stoff eingespeist wird, und daß der Teilstrom nach einer der gleichmäßigen Verteilung des Pulvers im Gasstrom dienenden Wegstrecke in den die Flüssigkeit in feinster Verteilung mit sich führenden Gasstrom eingebracht wird.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer gasdurchströmten Rohrleitung, in die zwei Einspeisevorrichtungen für die Flüssigkeit bzw. den pulverförmigen Stoff einmünden, und mit einem den benetzten Stoff vom Gasstrom trennenden Abscheider, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (2) in an sich bekannter Weise in zwei mit Regulierventilen (17, 18) versehene Zweigleitungen (2 a, 2 b) aufgeteilt ist, an deren eine die Einspeisevorrichtung (8) für das Pulver und an deren andere die Einspeisevorrichtung (6) für die Flüssigkeit angeschlossen sind und daß die Zweigleitungen stromabwärts wieder zu einer einzigen der Vermischung dienenden und zum Abscheider (11) führenden Leitung (2 c) vereinigt sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeisevorrichtung (8) für den pulverförmigen Stoff eine Zellenradschleuse ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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